Alles anzeigen. Und eine toxische Beziehung mit einem anderen Menschen, der genauso kaputt ist wie du, brauchst du auch nicht.
er ist nicht kaputt. er muss nur stabil werden und sein selbstbewusstsein aufbauen
Nun gut, dann ersetze 'kaputt' durch 'beschädigt'. Ich würde dies so gezielt angehen wie eine Reha-Maßnahme für körperliche Gebrechen. Gesundwerden ist ein (langsamer) Prozess und die mentale Haltung ist entscheidend. Das Problem ist, dass es sehr viele mögliche Ausreden und Vermeidungsstrategien gibt, die das individuelle Wachstum bzw. den eigenen Heilungsprozess sabotieren. Eine besteht darin, die Verantwortung für die eigene Situation auf 'die Gesellschaft' abzuwälzen. Es gibt bestimmte gesellschaftliche Rahmenbedingungen, sprich die finanzielle Absicherung, die eine Rolle spielen, aber davon abgesehen ist man letztlich selbst für sich verantwortlich.
@Pat92: Da die Ausgangsfrage in deiner Überschrift war, 'wie schafft IHR es, weiterzumachen', mein kleiner Ansatz hier im Forum ist dieser Thread als Gegengewicht zu Opferhaltung und dem Fingerzeig auf die böse Gesellschaft, was Unity-typische Reaktionen sind: Der Weg des Kriegers
Wie schon in den anderen Postings angedeutet, ist der beste Ratschlag, den du hier bekommen kannst, dich selbst in Form von Babysteps wieder aufzubauen. Ich würde mich Schritt für Schritt auf die Dinge fokussieren, die in deinem direkten Einflussbereich liegen (Schluss mit Drogen jeder Art, gesunder Schlafrhythmus, körperliche Fitness, 'Achtsamkeit' bzw. bewusste Wahrnehmung usw.), und hier einen langsamen Fortschritt anstreben. Es macht keinen Sinn, das Pferd von der falschen Seite aufzuzäumen (der Aufbau von Beziehungen ist ein klassisches Beispiel). Selbstachtung zu entwickeln ist ein schwerer Prozess, besonders mit problematischer Vorgeschichte, aber wie soll es ohne gehen?
Da stimme ich in einigen Punkten zu, möchte aber dennoch einhaken bei folgendem Punkt:
- Das mit der Gesellschaftskritik und der Opferrolle ist kein valides Argument. Natürlich "darf" man sich über Mißstände aufregen und Kritik üben und natürlich gibt es Opfer (Der Umstände, des kapitals, der repression usw). Dass man sich in Selbstmitleid deswegen badet ist nicht zwangsläufig wird aber (nicht nur) von Lonewolf irgendwie so dargestellt (deshalb "Strohmann").
Vielmehr ist es doch so, dass diese Gesellschaft kranke Leute produziert. Dazu braucht man sich nur mal die steigenden Absatzzahlen an Psychopharmaka und psychischen Erkrankungen anschauen. Letztlich geht das auf die Kappe der Einzelnen und in einer Gesellschaft, in der bald jeder irgendwie einen an der Waffel hat ist es auch ziemlich contra produktiv, zu raten, sich von "kaputten" Leuten als "kaputter Leut" fernzuhalten. Die Gesellschaft hat sich schon viel zu sehr isoliert. (Generell gesprochen, im Einzelfall gilt es natürlich abzuwägen, mit wem man abhängt)
Ja, den Weg des Kriegers muss man manchmal gehen, wenn man am Boden liegt. Man muss aber auch drauf achten, dass man rechtzeitig die Kurve griegt, wenn man wieder steht und nicht anfängt, auf am Boden liegende einzuknüppeln. Das ist die Gefahr. Aber es ist müßig, da Tipps zu geben. Wer liebt, der liebt und wer hasst, der hasst. Es hat noch keiner anhand guter Ratschläge die Nächstenliebe erlernt. Von daher solltest du die Dinge nehmen wie sie sind. @Pat92 . Ich lag auch oft am Boden und habe irgendwann gemerkt, dass geduldiges abwarten und aussitzen da mehr hilft, als sich einen abzustraucheln. Es zwingt einen niemand zu stehen. Es kann auch mal erholsam sein, liegen zu bleiben, solange man sich nicht in einer spirale des selbstmitleids dreht. Und so mancher der steht wurde hochnäsig und eingebildet.
Deshalb ist definitive Antwort auf die Frage "Wie schafft ihr es weiter zu machen wenn ihr keinen Bock mehr habt?" ganz einfach:
"Gar nicht. Wenn ich keinen Bock habe, weiterzumachen dann ruhe ich mich aus und mache weiter, wenn ich wieder Bock habe."
Eigentlich einfach, oder?