Da ich immer mal wieder darauf angesprochen werde, poste ich hier mal alle bisherigen Songtexte der Anarchonauten:
Alles nicht wahr
Ich lauf gedankenversunken durch die Straßen der Stadt,
vorbei an eitlen Visagen, jeder zeigt was er hat,
Keiner spricht mehr von Liebe, jeder protzt nur mit Geld,
ist der Glanz eures Egos wirklich alles was zählt?
Ihr denkt reich sein wär cool, weil dich arm-bleiben tötet,
glaubt dass einer wie ich bei eurem Anblick errötet.
Doch die Röte ist nur Schmerz, und der kommt von der Kälte,
die ich spürte als ich diese Zeilen erstellte.
Eine Kälte und Leere, wie sie Plastik ausstrahlt,
mit dem ihr gierig und blind, für and’res Plastik bezahlt.
Ich erahn euren Wettlauf und erkenne da leider,
nur ein paar Hamster im Laufrad, bloß so kommt ihr nicht weiter.
Ihr poliert euer Auto, doch eure Seele verdreckt,
ihr konsumiert wie die Blöden, denn ihr habt’s nicht gecheckt.
Man will nur euer Bestes, ja, man will euer Bares,
und was ihr dafür kriegt, ist nur Fake und nichts Wahres.
Das bezahlt ihr mit Geld, und für Geld zahlt ihr Zeit,
die euch fehlt, wenn ihr denkt, und dann denkt ihr nicht weit.
Macht bei Wahlen ein Kreuz, wo nur Kotze hinsollte,
erst zu spät merkt ihr dann, welchen Blutzoll ihr zolltet,
für eure trendigen Outfits und euer blindes Versuchen,
den Sinn eures Lebens im Konsumieren zu suchen.
Das ist doch alles nicht wahr, das ist doch alles verkehrt
Wen ihr wählt, wem ihr Geld gebt, wen ihr alles verehrt,
Wir können diesen Schwachsinn nicht viel länger ertragen,
und müssen euch jetzt endlich mal die Meinung sagen.
Das ist doch alles nicht wahr, das ist doch echt nur ein Witz,
eure Jobs, eure Mode, eure Klingeltonhits,
Euer Staat, eure Schulen, euer Fernsehprogramm,
habt ihr wirklich geglaubt, sowas kommt bei uns an?
Schon von klein auf wird euch in den Schädel geschlagen,
dass nur die, die was haben dieses Leben ertragen.
Doch wer haben will muss leisten, das habt ihr schnell begriffen
und darunter versteht niemand meine Leistung beim Kiffen.
Sagt ihr Leistung, meint ihr Arbeit, Produzieren bis es raucht,
und das egal ob man das Produzierte überhaupt braucht.
Denn Begierde lässt sich ja zum Glück auch künstlich generieren,
mit Werbung und Plakaten, die kalte Glas-Fassaden zieren.
Auch das ist für euch Leistung, Menschen Scheiße aufzuschwatzen,
ihnen sagen, dass es juckt, bis sie sich unwillkürlich kratzen.
Und dann wundert ihr euch noch, wenn es Faule gibt da draußen,
die lieber rumgammeln und saufen, als euren Wohlstandsmüll zu kaufen.
Dass Kids die Schule schwänzen, um dem Wahnsinn zu entfliehn,
dass sie lieber an nem Joint als an Luxus-Lügen ziehn.
Ihr versteht nicht, was hier abgeht, ja ihr seht nicht, wie es ist,
wenn du aufsiehst zu den Alten und die zeigen dir nur Mist.
Was passiert, ist dass viele von uns beinahe draufgehen,
dass ein paar überleben und dann gegen euch aufstehen
dass die Mehrheit gar nichts tut, weil sie es nicht anders kennt,
als dass der, der’s nicht allein schafft, mit den andern mitrennt.
Ja so ist’s auf dieser Welt, es gibt die Harten und die Weichen,
es gibt die, die überleben und leider auch viele Leichen
auf dem schweren Weg ins Leben, das ihr uns präsentiert,
doch jetzt ist es an der Zeit, dass ihr endlich kapiert:
Das ist doch alles nicht wahr, das ist doch alles verkehrt
Wen ihr wählt, wem ihr Geld gebt, wen ihr alles verehrt,
Wir können diesen Schwachsinn nicht viel länger ertragen,
und müssen euch jetzt endlich mal die Meinung sagen.
Das ist doch alles nicht wahr, das ist doch echt nur ein Witz,
eure Jobs, eure Mode, eure Klingeltonhits,
Euer Staat, eure Schulen, euer Fernsehprogramm,
habt ihr wirklich geglaubt, sowas kommt bei uns an?
Ihr seid naiv wie die Kinder, die im Sandkasten raufen
doch ihr spielt nicht wie sie mit bunten Eimern und Schaufeln
Ihr spielt mit Panzern und Bomben, mit Polizisten und Knästen,
wer im Weg steht, dem ergehts wie den Indianern im Westen.
Euer Spiel tötet Menschen, und machen Kinder mal Dreck,
nimmt man ihnen recht schnell ihre Spielsachen weg
Doch ihr lasst euch nichts nehmen, ihr lasst euch nicht belehren,
denn das Spiel macht euch Spaß, und Spaß gilt es zu mehren.
Wenn euch einer dann doch mal in den Sandkasten pisst,
haut ihr ihm auf den Pimmel, nennt ihn bloß Terrorist.
zeigt ihm Demokratie und sperrt ihn ein bis zum Tod,
doch der Sand unter euch färbt sich unmerklich rot.
Denn so geht es nicht weiter, nicht nach allem, was war,
wo eine Hochkultur ist, da ist stets auch Gefahr,
dass sie wachsen muss zum leben und dennoch zugleich
an ihrer Größe erstickt, wie einst das römische Reich.
Überlegt mal, wie falsch ihr das Leben angeht,
überlegt mal, was ihr in den Nachrichten seht.
Eure Werte sind Dreck, denn um sie zu vermitteln,
müsst ihr verknacken und bomben und schießen und knüppeln
Ihr müsst eure Welt mit Krieg und Terror beschützen,
glaubt ihr wirklich, das wird euch am Ende was nützen?
Nur Liebe, und Freundschaft und Freiheit wird bleiben,
und meine Zeilen, die traurige Zeiten beschreiben.
Das ist doch alles nicht wahr, das ist doch alles verkehrt
Wen ihr wählt, wem ihr Geld gebt, wen ihr alles verehrt,
Wir können diesen Schwachsinn nicht viel länger ertragen,
und müssen euch jetzt endlich mal die Meinung sagen.
Das ist doch alles nicht wahr, das ist doch echt nur ein Witz,
eure Jobs, eure Mode, eure Klingeltonhits,
Euer Staat, eure Schulen, euer Fernsehprogramm,
habt ihr wirklich geglaubt, sowas kommt bei uns an?
Das ist doch alles nicht wahr, das ist doch echt nur banal,
wie ihr euch präsentiert, doch noch habt ihr die Wahl,
ob ihr mit wehenden Fahnen in den Untergang rennt,
oder endlich die Lügen eures Lebens erkennt.
Apathie
Millionen Arbeiter, geknechtet von der Industrie,
Millionen Sklaven in Alltags-Apathie
Millionen die nur noch am Wochenende leben,
und sich den Rest der Woche ihrem Schicksal ergeben
Millionen Ameisen die sich um ihren Arbeitsplatz sorgen
Millionen verschieben all ihre Träume auf morgen
Millionen, die so eigentlich nie enden wollten,
doch nicht wissen wie sie daran etwas ändern sollten.
Aus Angst, sie könnten die Einzigen sein
Bleiben sie mit ihren ganzen Zweifeln allein
Kommen am Abend mit schlechter Laune nach Haus
Und lassen den Frust dann an ihren Kindern aus
Jeder stirbt für sich allein
Millionen Kinder, gefangen in der Welt der Alten
Millionen Teenager, die sich schon ganz gestört verhalten
Millionen Schüler, die ihre Schule hassen
Und sich nur aus Angst vor Strafen dort beschulen lassen
Millionen haben keinen Bock auf Zeugnis und Noten
Millionen Minderjährigen, ist fast alles verboten
Millionen Kids schütten sich Wodka in den Magen
Weil sie nüchtern ihren Alltag kaum mehr ertragen
Aus Angst, sie könnten die Einzigen sein
Schließen sie sich in ihrem Zimmer ein
Tun so als würden sie nichts vermissen
Und weinen nachts heimlich in ihr Kissen
Jeder stirbt für sich allein
Millionen Wähler, die nicht mehr zu Wahlen gehen
Millionen, die im Fernsehn nur noch scheiße sehen
Millionen sind sich sicher, alles wird immer schlechter
Immer herzloser und immer ungerechter
Millionen schauen Nachrichten und müssen fast kotzen
Millionen hassen Bonzen, die mit Reichtum protzen
Millionen Bürger sind sich einig, etwas muss passieren
Doch sie wollen dafür nicht ihre Rente riskieren
Aus Angst, sie könnten die Einzigen sein
Stellen sie irgendwann das Denken ein
Sie reden sich ein, im Grunde geht’s mir ja gut
Leben weiter wie immer und unterdrücken die Wut
Apathie
Überall
Apathie
Jeder stirbt für sich allein
Gemeinsam könnten sie etwas bewegen
Und dieses kranke System aus den Angeln heben
Doch alle sagen sich nur, sowas schaffen wir nie
Und siechen weiter vor sich hin in Apathie
Jeder stirbt für sich allein
Emotionen Overkill
Ich schalte stumm durch die Kanäle
Auf meinem Fernsehapparat
Das ist Gift für meine Seele
Dieser Schwachsinn Tag für Tag
Für die Alten gibt es Krimis
Für die Jungen C.S.I.
Tote Models in Bikinis
Und wir sind alle live dabei
In billig poduzierten Shows
Wird Menschen-Abschaum vorgeführt
Die Empörung, die ist groß
Der Erfolg vorprogrammiert
Eine Frau schreit ihren Mann an
Denn der Typ geht wieder fremd
Und sie macht ihm eine Szene
Schmeißt mit dem Geschirr und flennt
Emotionen kochen über
Emotionen überall
Greifen gierig auf dich über
Bringen den Verstand zu Fall
Du wirst zu dem was du siehst
Und du siehst täglich nur noch Müll
Aus der Glotze in dein Hirn schießt
Emotionen Overkill
Und dann fühlst du dich lebendig
Und du möchtest konsumiern
Doch dein Mut, der wird gebändigt
Durch die Ängste, die sie schürn
In den Talkshows wird gestritten
Jeder gibt dem andern Schuld
Keine Rücksicht auf die Sitten
Und erst recht keine Geduld
Auch die Nachrichten im Anschluss
Sind nicht so nüchtern wie sie scheinen
Man sieht tote Robbenbabys
Und kleine Negerlein, die weinen
Die neusten Katastrophenszenen
Bringt man live zu dir nach Haus
Egal wie sich die Menschen quälen
Die Kamera hält gierig drauf
Und in der Pause gibt’s Reklame
Produziert von Göbbels Erben
Die mit Emotions-Gehabe
Für ihre Drecksprodukte werben
Emotionen kochen über
Emotionen überall
Greifen gierig auf dich über
Bringen den Verstand zu Fall
Du wirst zu dem was du siehst
Und du siehst täglich nur noch Müll
Aus der Glotze in dein Hirn schießt
Emotionen Overkill
Und dann fühlst du dich lebendig
Und du möchtest konsumiern
Doch dein Mut, der wird gebändigt
Durch die Ängste, die sie schürn
Manchmal gibt es auch Musik
Doch du sollst dich nicht erholen
Denn dazu gibt’s Zickenkrieg
Und in der Jury Dieter Bohlen
Der nächste Sänger ist behindert
Und seine Mutter ist schon tot
Man sieht im Fernsehn wie er zittert
Die ersten Äuglein werden rot
Und dann setzen noch ganz leise
Traurige Geigenklänge ein
Diese Emotionen-Scheiße
Ziehst du dir tagtäglich rein
Du bist ein Emotionen-Junkie
Süchtig nach Drama und Geschrei
Immer lauter, immer schriller
sonst fühlst du nichts mehr dabei
Emotionen sind dir wichtig
Emotionen stoppen nie
Und dein Leben wird allmählich
Zu einer Fernsehshow-Kopie
Du wirst zu dem was du siehst
Und du siehst täglich nur noch Müll
Aus der Glotze in dein Hirn schießt
Emotionen Overkill
Doch du bist längst nicht mehr lebendig
Du kannst nur noch konsumiern
Das Feuer in dir ist gebändigt
Und dein Herz beginnt zu friern
Warum
Neulich gabs an meiner Schule einen Amoklauf
Dabei gingen ein paar Mitschüler und Lehrer drauf
Auch den unfreundlichen Rektor hat es erwischt
Bang Bang, ne Ladung Schrot, direkt ins Gesicht.
Daraufhin war’n die Gutmenschen total schockiert
was soll man tun, damit sowas nicht mehr passiert
soll man den Schießsport verbieten, oder liegt’s an den Spielen
Solchen und ähnlichen Mist hörte man von sehr vielen
Vor der Schule lag ein buntes Blumenmeer
In ihrer Trauer kauften sie die Blumenläden leer
Der Fleurop-Bote schob mächtig Überstunden.
Und in der Blütenpracht hab ich dann einen Zettel gefunden
Auf dem stand nur ein Wort, und dieses Wort war „Warum?“
Und ich fass mir an die Stirn, seid ihr wirklich so dumm
Ist es nicht offensichtlich, was hier täglich geschieht
Wie der Wald, den man vor lauter Bäumen nicht sieht?
Eure Gesellschaft basiert auf Hierarchien und Gewalt
Und ihr fragt nach dem „Warum?“, wenn es wieder mal knallt
Ihr gebt den Kindern das Gefühl, nichts wert zu sein
Macht sie euch Untertan und sperrt sie in den Schulen ein
Nicht jedes Kind lässt sowas einfach mit sich machen
Doch die, die sich verweigern, haben nicht viel zu lachen
In eurer abgefuckten angepassten Mitläufer-Welt
In der nur noch Karriere und das Image zählt
S.A.A.R.T., Bastian Bosse hatte Recht
In einer Welt voller Blinder geht’s den Einäugigen schlecht
Niemand sieht, was sie sehn, niemand will sie verstehn
Und darum haben sich ein paar eben entschlossen zu gehn.
Und ihr fragt nach dem Warum
Warum macht’s manchmal bumm?
Warum bringen sich so viele Menschen gegenseitig um?
Warum sind die einen tot, und die andern leben weiter?
Warum wird diese Welt trotz all dem Wahnsinn nicht gescheiter?
Vor einer Weile wurde durch die Medien bekannt
Dass man mal wieder eine halbverweste Kinderleiche fand
In einer Tiefkühltruhe in irgendeinem Plattenbau
Wer sie da reingelegt hat, weiß man noch immer nicht genau
War es die Mandy, die mit fünfzehn schon ein Kind gebahr
Oder ihr Stiefvater, der ständig nur besoffen war
Oder der pädophile Onkel von nebenan
Der ab und zu zum Saufen in die Wohnung kam
Wisst ihr was, es macht im Grunde keinen Unterschied
Welchen Sündenbock ihr findet, welches Kettenglied
Denn jeder Sünder ist letztlich nur ein Teil vom Ganzen
Und dieses Ganze stinkt nunmal, wie erbrochener Pansen
Ihr lasst zu, dass Menschen am Abgrund leben müssen
Dass sie nen Haufen Schulden haben und nicht weiterwissen
Auch wenn es da draußen noch so viele Arme gibt
Seid ihr immer noch in euer scheiß System verliebt
Ihr wählt Politiker, die dafür sorge tragen
Dass auch morgen noch Eltern ihre Kinder schlagen
Dass die Reichen reicher werden, und die Armen nur noch ärmer
Dass das Klima hier in Deutschland immer kälter wird statt wärmer
Und wenn sich dann mal einer eine Knarre nimmt
Weil in seinem Leben absolut nichts mehr stimmt
Und den Gerichtsvollzieher abknallt, oder seinen Vermieter
Oder die Kerle von der Bank, oder seine ganze Familie
Fragt ihr nach dem Warum, als wolltet ihr es verstehn
Dabei wollt ihr die Wahrheit eigentlich gar nicht sehn
Wollt euch nicht eingestehn, woher Verbrechen wirklich kommen
Ignoriert die Ursachen, und sucht blind nach Symptomen
Und ihr fragt nach dem Warum
Warum macht’s manchmal bumm?
Warum bringen sich so viele Menschen gegenseitig um?
Warum sind die einen tot, und die andern leben weiter?
Warum wird diese Welt trotz all dem Wahnsinn nicht gescheiter?
Ich kann’s euch verraten, es liegt an dem Gesellschafts-Spiel
Das ihr spielt, und das euch doch immer gut gefiel
Und wenn einer mal fiel, durch das soziale Netz
Und dann vom Hassgefühl getrieben sein Messer wetzt
Nennt ihr in psychisch labil, und sperrt ihn irgendwo ein
denn so verzweifelt, dass man töten möchte, darf man nicht sein
Dafür habt ihr kein Verständnis, denn dafür habt ihr zu lang
Alles runtergeschluckt, all den Stress und den Zwang
Und wenn ihr das geschafft habt, schaffen’s andere auch
Sagt ihr euch, und staunt euch dann ein Loch in den Bauch
Wenn wieder mal irgendwo Menschen töten und hassen
Und ihr fragt, wie können die sich nur so gehen lassen
Nicht jeder hat nun mal die gleiche Schwelle von Toleranz
Der eine erträgt die Scheiße nicht, und ein anderer kanns
Doch die Scheiße bleibt erhalten, und so lang das so ist
Könnt ihr sicher sein, dass noch ne Menge Menschenblut fließt
Ich persönlich frag nach dem Warum ja schon längst nicht mehr
Wenn mal wieder was passiert ist, denn ich frag mich viel eher
Warum nicht noch viel mehr Menschen explodiern
Wenn man bedenkt, wie viele nur noch vor sich hinvegetiern
Ich frag mich echt, warum
Warum macht’s nicht öfters bumm
Warum bringen sich nicht noch mehr Menschen gegenseitig um?
Warum knechten und bescheißen und entrechten sie sich weiter?
Warum wird diese Welt trotz all dem Wahnsinn nicht gescheiter?
Normalophobie
Ich habe keine Angst vor dem Dritten Weltkrieg
Vor Amerika, Russland oder dem Iran
Ich fürchte mich nicht vor Terroristen
Vor Kinderschändern oder vor den Taliban
Ich störe mich nicht an schlimmen Seuchen
Vogelgrippe, Schweinepest und Rinderwahn
Und wovor sie sonst noch täglich Panik schüren
Das geht mich schon lange alles nichts mehr an
Denn der schlimmste Horror, den ich jemals sah
Ist kein Bürgerkrieg irgendwo in Afrika
Kein Diktator, der sich aufführt wie ein wildes Tier
Sondern die Normalität der Menschen hier.
Ich habe Angst vor der Normalität
Angst vor Durchschnittsmenschen und deren Art zu leben
Vor einer Welt in der mich keiner versteht
Weil sie alle nach den völlig falschen Werten streben.
Normalophobie
Normalophobie
Hab gehört, das Ozonloch, das wird immer größer
Die Naturkatastrophen nehmen täglich zu
Jede Woche sterben ein paar hundert Arten aus
Ach lasst mich doch mit diesem ganzen Mist in Ruh
Denn ich weiß, die größte aller Katastrophen
Geschieht unbemerkt von unsrer schlauen Medienwelt
Unaufhaltsam frisst der Alltag unsre Seelen auf
Und da ist keine Fernseh-Sendung, die uns das erzählt
Der schlimmste Horror, den ich jemals sah
Keiner spricht darüber, doch er ist trotzdem da
Alltags-Vampire, die einander aussaugen
Alltags-Zombies, mit leeren toten Augen
Ja, ich hab Angst vor der Normalität
Angst vor Durchschnittsmenschen und deren Art zu leben
Vor einer Welt in der mich keiner versteht
Weil sie alle nur an ihren Traditionen kleben
Normalophobie
Normalophobie
Als Kind warst du ein Träumer, hattest viel Fantasie
Doch dann sahst du die andern, und wolltest werden wie sie
Denn sie wirkten so glücklich, und du warst ganz allein
Drum hast du dir gewünscht, Teil ihrer Herde zu sein
Hast dich gekleidet wie sie, und ihr Verhalten kopiert
Hast ihre Lieder gesungen, und dann ist es passiert
Du wurdest assimiliert, du wurdest gleich gemacht
Doch es hat dir kein Glück, sondern nur Stress eingebracht
Heut trägst du tausend Masken, weißt nicht mehr wer du bist
Und du ahnst ingeheim, dass du was schrecklich vermisst
Wärst gerne wieder ein Kind, naiv und unbeschwert
Ein Kind, dass sich nen Scheiß um Konventionen schert
Doch wenn du ausbrechen würdest, wärst du ja wieder allein
Sagst du dir, und lässt es daher lieber mal sein
Kein Gift tötet so schleichend wie die Normalität
Wenn du es endlich bemerkt hast, ist es meist schon zu spät.
Ich hab Angst vor der Normalität
Angst vor Durchschnittsmenschen und deren Art zu leben
Vor einer Welt in der mich keiner versteht
Weil sie nicht merken, wie sie alle immer mehr verblöden
Normalophobie
Normalophobie
Schwanzvergleich
Wir versuchen gerade herauszufinden, wer von uns den coolsten Schwanz hat
Auf dem Schulhof in der Pause
Schwanzvergleich
Beim Familienstreit zuhause
Schwanzvergleich
Im Internet beim Online Spielen
Schwanzvergleich
Bei Facebook in den Profilen
Schwanzvergleich
Getunte Autos auf den Straßen
Schwanzvergleich
Spießer pflegen ihren Rasen
Schwanzvergleich
Vor Gericht beim Kreuzverhör
Schwanzvergleich
Sogar die Frauen beim Friseur
Schwanzvergleich
Fast jeder Mensch, ob groß ob klein
Will stets der mit dem Längsten sein
Ob alt ob jung, ob arm ob reich
Ihr Lieblingsspiel heißt Schwanzvergleich
Start frei zum fröhlichen Schwanztanz
Vergleicht eure Schwänze!
Hyper, Hyper!
Ohhhh zeig mir deinen Schwanz
Zeig mir, wie groß er ist
Zeig mir wie toll du bist!
Beim Ablästern in der Kantine
Schwanzvergleich
Auf der Rockmusikerbühne
Schwanzvergleich
Bei den Talkshows im TV
Schwanzvergleich
Und der Kleintierzüchterschau
Schwanzvergleich
Politik im Parlament
Schwanzvergleich
Und auch der neueste Mode-Trend
Schwanzvergleich
Bei den Bonzen am Bankett
Schwanzvergleich
Und natürlich auch im Bett
Schwanzvergleich
Fast jeder Mensch, ob groß ob klein
Will stets der mit dem Längsten sein
Ob alt ob jung, ob arm ob reich
Ihr Lieblingsspiel heißt Schwanzvergleich
Auf die Bäume ihr Affen!
Vergleicht eure Schwänze!
Hyper, Hyper!
Ohhhh zeig mir deinen Schwanz
Zeig mir, wie groß er ist
Zeig mir wie toll du bist!
Im Ghetto bei den krassen Checkern
Schwanzvergleich
Wenn Rentner in der U-Bahn meckern
Schwanzvergleich
Die Graffitis an der Wand
Schwanzvergleich
Der Stolz des Nazis auf sein Land
Schwanzvergleich
Beim Tanzen in den Discotheken
Schwanzvergleich
Wenn Moslems ihre Bärte pflegen
Schwanzvergleich
Ein Anschlag in Afghanistan
Schwanzvergleich
Und auch der Papst im Vatikan
Schwanzvergleich
Fast jeder Mensch, ob groß ob klein
Will stets der mit dem Längsten sein
Ob alt ob jung, ob arm ob reich
Ihr Lieblingsspiel heißt Schwanzvergleich
Start frei zum fröhlichen Schwanztanz
Vergleicht eure Schwänze!
Hyper, Hyper!
Ohhhh zeig mir deinen Schwanz
Zeig mir, wie groß er ist
Zeig mir wie toll du bist!
Und jetzt kommt alle zu mir,
und schüttelt eure Schwänze auf unserer Schwanzpolonaise
Religion
Es war einmal vor vielen tausend Jahren
Als unsere Vorfahren noch behaarte Affen waren
Und statt den ganzen Tag lang nur zu sammeln und jagen
Damit begannen, ihre Existenz zu hinterfragen
Das war der große Unterschied vom Mensch zum Tier
Dass wir uns fragen konnten, warum sind wir eigentlich hier
Wer hat uns geschaffen, und wo gehen wir hin
Und hat die ganze Plagerei hier überhaupt einen Sinn
Und so suchten sie in Träumen und am Sternenzelt
Nach den Antworten auf alle Fragen dieser Welt
Doch weil die Menschen dabei schnell an ihre Grenzen stießen
Da sich bestimmte Phänomene nicht erklären ließen
Schufen sie sich Wesen, die man Götter nannte
Eine logische Erklärung für alles Unbekannte
Das war praktisch, denn so brauchten sie nicht länger hinterfragen
Und konnten wieder unbekümmert sammeln und jagen
Religion – Auf der Suche nach dem Sinn
Religion – Warum bin ich der der ich bin
Religion – wenn nebenan der Blitz einschlägt
Religion – und man nichts von Physik versteht
Soweit war das alles ja auch überhaupt kein Problem
Der Glaube an einen Gott war einfach ziemlich bequem
Wenn immer etwas geschah, was man nicht ganz verstand
Nannte man’s Gottes Wille, und die Angst davor verschwand
Doch dann fingen Menschen an, in ihrem Größenwahn
Daran zu glauben, dass man diesen Gott bestechen kann
Wenn man ihm Jungfrauen opfert oder zu ihm betet
Und tagein tagaus nur in seinem Namen redet
Es ist, als ob ne Schnecke auf der Autobahn
Dran glaubt, dass sie nicht überfahren werden kann
Wenn sie nur fromm zu den heranrasenden Autos spricht,
sobald sich ein grelles Licht durch die Dunkelheit bricht
Dieser Irrglaube wär vermutlich schnell ihr Ende
Doch wenn sie zufällig den Weg zur andren Seite fände
Kann man sich sicher sein, dass sie noch ihren Enkeln erzählt
Gott hat mich unter allen Schnecken auserwählt
Religion – wer Erfolg hat, den hat Gott belohnt
Religion – wer gesund bleibt, den hat Gott verschont
Religion – wem es schlecht geht, hat das auch verdient
Religion – weil er zu wenig geglaubt hat, oder zu wenig gesühnt
So kam es, dass die Alten auch den Nachwuchs zwingen
An ihren Gott zu glauben und dessen Lieder zu singen
Fünfmal am Tag für diesen strengen Gott zu beten
Für ihn zu fasten, und notfalls auch für ihn zu töten
Inzwischen haben zwar auch schon die meisten Alten kapiert
Dass sich ihr toller Gott nicht wirklich für sie interessiert
Und so predigen sie Enthaltsamkeit und trinken selbst Wein
Sind nach außen furchtbar heilig, doch im Innern ein Schwein
In die Kirche gehn sie vor allem um zu repräsentieren
Um ihren Reichtum zu zeigen, und sich zu produzieren
Im Grunde war jeder Neandertaler spiritueller
Als diese Kirchgänger und religiösen Selbstdarsteller
Ihr Glaube dient nur noch dazu, ihre Macht zu erhalten
Und die aufmüpfige Jugend davon abzuhalten
Ihren eignen Weg zu finden, auf ihren eigenen Straßen
Und die verlogne Welt der Alten dadurch Lügen zu strafen
Religion – Diktatur der Tradition
Religion – Stiefellecken an Gottes Thron
Religion – nur wer den Alten gehorcht, dem ist Gott gewogen
Religion – so hat schon jede Generation die nächste belogen
Denkt ihr wirklich, Gott will, dass alles bleibt wie es ist?
Würde Gott sowas wollen, wär er nur ein Sadist.
Der sich daran erfreut, wenn Menschen für ihn leiden
Und ihren Kindern ein Stück von ihrem Schniedel abschneiden
Wenn die Menschen sich nicht mehr trauen, Spaß zu haben
Und stattdessen ihre Lebenslust im Keller vergraben
Und sich Sex, und Drogen und das Esssen verkneifen
Weil sie denken, dass sie dadurch ihren Gott begreifen
Glaubt ihr, Gott gab euch das Leben, um darauf zu verzichten
Glaubt ihr, er gab euch freien Willen, um euch dann später zu richten
Ja, das ist für euch Gott, ihr glaubt wohl wirklich daran
Doch in Wahrheit betet ihr bloß einen Teufel an
Das Gottesbild der Menschen ist nichts
Als ein Spiegel ihrer eigenen Geistlosigkeit.
Weil sie sich kein Leben vorstellen können
Ohne Angst, ohne Zwänge und gegenseitigen Neid
Und weil sie das auch nicht ändern wollen
Projezierten sie all ihre niederen animalischen Attribute auf Gott
Und machten ihren Gott eifersüchtig,
fordernd, patriarchalisch und verständnislos.
Doch dieser Gott ist nur ein menschgemachter Dämon…
Keine höhere moralische Instanz, kein Leitbild, nach dem wir uns ernsthaft richten sollten.
Ich glaube ja, wenn es Gott wirklich gibt
Dass er frei ist, und nichts so sehr wie Freiheit liebt
Der wahre Gott ist ein kreativer Schöpfergeist
Kein strenger Richter, der uns grimmig in die Schranken weist
Kein Sittenwächter, kein arrogantes Überwesen
Und kein Star-Autor, der will, dass wir seine Bücher lesen
Gott möchte, dass wir unsre Bibel selber schreiben
Und was falsch und richtig ist, für uns selbst entscheiden
Er will dass wir uns’re eig’ne Göttlichkeit finden
Dass wir in uns gehen und uns mit ihm verbinden
Ob man das nun Sonntag morgens in der Kirche macht
In ner Moschee oder nem stillgelegten U-Bahn Schacht
Ob man sich dabei bekreuzigt oder niederkniet
Oder sich extra für ihn ein schickes Kleid anzieht
Das ist dem Schöpfer dieser Welt vermutlich ziemlich egal
Denn er ist nicht so wie ihr, nicht so eindimensional
Nicht so besitzergreifend voller Neid und Gier
Nicht so oberflächlich wie die meisten Menschen hier
Gott ist Vielfalt, Neugier, Chaos und Fantasie
Und sein heiliger Geist, ist der Geist der Anarchie
Anarchie
Es gibt da eine Sache, die mich ziemlich empört
Nämlich dass man hin und wieder in den Nachrichten hört
wenn irgendwo in Afrika die Buschhütten brennen
und angsterfüllte Menschen um ihr Leben rennen
dass der Sprecher sagt, ohne jede Ironie
in diesem Land herrsche jetzt Chaos und Anarchie.
Und ich frag mich nur, was habt ihr für ein komisches Bild
Von Anarchie, glaubt ihr, das ist wenn jeder jeden killt?
Wenn die Müllabfuhr streikt, und Milizen regiern
Und sich Hutus und Tutsis mal wieder abmassakriern
Das ist doch keine Anarchie, sondern Hierarchie pur
Nämlich das Recht des Stärkeren in Reinkultur
Also so wie bei uns, nur halt nicht ganz so subtil
Doch im Grunde ist’s das gleiche abgekarterte Spiel
Die einen wollen nicht teilen, die andern sind noch nicht satt
und dann gehn sie aufeinander los und machen sich platt
Anarchie, viele haben es noch nicht verstanden
Anarchie, eine Welt ohne Grenzen und Schranken
Anarchie, eine Welt, wo jedem alles gehört
Anarchie, und wo trotzdem keiner seinen Nächsten stört
Ist man des Griechischen mächtig, wird einem einiges klar
Abwesenheit von Herrschaft heißt an-archia
Abwesenheit von Herrschaft, nicht Abwesenheit von Respekt
Und mir stellt sich grad die Frage, warum ihr das nicht checkt
Denn Respekt und Herrschaft schließen sich gegenseitig aus
Wenn ich über jemand herrsche, dann ergibt sich daraus
Dass ich aus Arroganz auf dessen freien Willen scheiße
Weil ich denk ich bin gerechter und so furchtbar weise
Ich unterstell demjenigen, den ich beherrsche, indirekt
Dass er ohne meine Regeln an seiner Dummheit verreckt
Das ist kein Zeichen von Respekt, bloß von Respektlosigkeit
Nur wer keinen Respekt hat, macht sich vor andren Menschen breit
Nennt sich Führer oder Gott, Kanzler oder Polizist
Und entscheidet für sie dann, was falsch und richtig ist
Deshalb bin ich Anarchist, der beständig moniert
Dass eine respektlose Gesellschaft einfach nicht funktioniert.
Anarchie, viele haben es noch nicht verstanden
Anarchie, eine Welt ohne Grenzen und Schranken
Anarchie, eine Welt, wo jedem alles gehört
Anarchie, und wo trotzdem keiner seinen Nächsten stört
Wie gesagt, es braucht Respekt, um harmonisch zu leben
Doch diesen Respekt kann es in unsrer Gesellschaft nicht geben
So lang die Alten sich über die Jüngeren stellen
Und Richter über Angeklagte Urteile fällen
So lang die Menschen danach gieren, andre zu dominieren
Und sich schon Kinder auf dem Schulhof gegenseitig schikaniern
Weil ihr Ego so groß ist, und ihr Verständnis so klein
So lang wird unsre Welt niemals die bestmögliche sein
Sondern immer nur eine schlechtgemachte Kopie
Von dem was möglich wäre, hätten wir hier Anarchie
Klar, es ist ne Utopie, und noch nicht Wirklichkeit
Ein Ideal, das unablässig nach Verwirklichung schreit
Es ist ein weiter Weg, den nur die wenigsten sehn
Und noch viel weniger sind dazu bereit, ihn zu gehen
Anarchonauten wie wir, stürmen schon einmal vor
Warten auf den ganzen Rest und singen derweil im Chor
Anarchie, viele haben es noch nicht verstanden
Anarchie, eine Welt ohne Grenzen und Schranken
Anarchie, eine Welt, wo jedem alles gehört
Anarchie, und wo trotzdem keiner seinen Nächsten stört
Ich ahn schon, was ihr sagen wollt, ihr glaubt nicht daran
Dass eine Welt ohne Kontrolle funktionieren kann
Ihr denkt der Mensch ist ein Tier, und er braucht seine Hirten
Die ihn schützen vor Verbrechern und den geistig Verwirrten
Ihr verweist auf die Punks, die in der Gosse leben
Und eurer Angst vor Anarchie so neue Nahrung geben
Doch was ihr nicht versteht, und was auch die nicht verstehn
Anarchie ist weitaus mehr als nur Kritik am System
Sie beginnt nicht auf der Straße, sondern in jedem selbst
Es geht in erster Linie darum, wie du dich verhältst
Zwingst du andern Menschen dein gestörtes Ego auf
Oder lernst du, dich zu zügeln, und verzichtest darauf
Ja, Anarchie lässt sich erlernen, genau wie heut jedes Kind
Irgendwann lernt, wie man gehorsam ist und Geld verdient
Doch statt den Kids beizubringen, wie Anarchie geht
Und ihnen vorzulebn, wie echte Selbsterkenntnis aussieht
werden sie von den Alten bloß damit zugemüllt
Dass das nur ein dummer Traum ist, der sich niemals erfüllt
Schönen Dank, für den Hinweis, ich befürchte nur leider
Ohne all diese Bedenken wär die Menschheit längst weiter
S.A.A.R.T.
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
Morgens in die Schule gehn
Lauter dumme Menschen sehn
Immer eine Maske tragen
Bloß nicht deine Meinung sagen
Gibt nur Ärger, wenn du sagst
Dass du die Scheiße hier nicht magst
Denn dann nennt man dich Psychopath
Der einen an der Waffel hat
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
Die Lehrer sind verständnislos
Kritisiern und fordern bloß
Die Mitschüler ohne Niveau
Am liebsten hockst du auf dem Klo
Wünschst dir, dass es vorüber geht
Hast niemanden, der zu dir steht
Willst am liebsten alle ficken
Die dich in diese Hölle schicken
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
S.A.A.R.T. – schmierst du an die Wände
S.A.A.R.T. – Sehnsucht nach dem Ende
S.A.A.R.T - ein Leben ohne Sinn
S.A.A.R.T. - wo führt das alles hin?
S.A.A.R.T.
S.A.A.R.T.
Für immer
S.A.A.R.T.
S.A.A.R.T
Es wird immer schlimmer
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
Erfülle täglich deine Pflicht
Gehorche bis dein Rückgrat bricht
Irgendwann bist du ja frei
Und die Schule ist vorbei
Dann kannst du für dich selbst entscheiden
Wo du buckeln willst und leiden
Denn zum Leben braucht man Geld
Die Weichen, die sind längst gestellt
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
Eigentlich willst du nicht viel
Hast nur kein bock auf diesen Deal
Die Hälfte deiner Lebenszeit
Eintauschen gegen Sicherheit
Viel zu hoch scheint dir der Preis
Zumal im Grunde jeder weiß
Dass Sicherheit nicht existiert
Und man am Ende eh verliert
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
S.A.A.R.T. – Buckeln bis zur Rente
S.A.A.R.T. – Und danach das Ende
S.A.A.R.T. – ein Leben ohne Sinn
S.A.A.R.T. – wo führt das alles hin?
S.A.A.R.T.
S.A.A.R.T.
Für immer
S.A.A.R.T.
S.A.A.R.T
Es wird immer schlimmer
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
Der Tod erscheint den meisten fern
Drum schlucken sie die Lügen gern
Doch du hast zu viel nachgedacht
Was dieses Leben aus uns macht
Hast in Gedanken längst gesehn
Wohin wir einmal alle gehn
Du weißt von der Vergänglichkeit,
willst leben, doch dir fehlt die Zeit
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
Im Grunde bist du Humanist
Dem Menschenwürde wichtig ist
Doch dein Wunsch, stolz zu sein und frei
Verspottet man als Träumerei
Man schimpft dich Freak, der nichts kapiert
Weil er sich nicht integriert
Keiner sieht dein großes Herz
Keiner fühlt wie du den Schmerz
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
S.A.A.R.T. - bis zum bitteren Ende
S.A.A.R.T. - schaffen wir je die Wende?
S.A.A.R.T - ein Leben ohne Sinn
S.A.A.R.T. - wo führt das alles hin?
S.A.A.R.T.
S.A.A.R.T.
Für immer
S.A.A.R.T.
S.A.A.R.T
Es wird immer schlimmer
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
Irgendwann rastest du aus
Und all der Frust bricht aus dir raus
Wenn du schon kein Held sein kannst
In dieser Welt voll Zwang und Angst
So solln die Menschen doch erfahren
Wie richtig deine Zweifel waren
Willst ihnen die Erkenntnis schenken
Der Tod ist näher als sie denken
Schule Tod Schule Tod Schule Tod Schule Tod
S.A.A.R.T. - auf zum letzten Gefecht
S.A.A.R.T. - das bekommt euch schlecht
S.A.A.R.T. – ausgezahlt in Blei
S.A.A.R.T. – morgen habt ihr schulfrei
S.A.A.R.T.
S.A.A.R.T.
Niemals wieder
S.A.A.R.T.
S.A.A.R.T
Niemals wieder
Schule Ausbildung Arbeit Rente Tod
Einsamkeit
Dieses Lied ist gewidmet allen Außenseitern
Allen Träumern die tagtäglich an der Wirklichkeit scheitern
Allen Freaks, die nirgendwo dazugehören
allen Schulschwänzern und allen Deserteuren
Schon als kleiner Junge habe ich mich fremd gefühlt
Alles hier erschien mir unnatürlich unterkühlt
Als spielten alle ein Spiel, dessen Regeln ich nicht kannte
Es begann schon damals bei der Kindergartentante
Die war nett, doch irgendwie auch distanziert
Den Grund dafür hab ich bloß leider erst viel später kapiert
Für sie war ich ja einfach nur ein fremdes Kind
Ein Teil des Jobs, mit dem sie halt ihr Geld verdient
Auch mit anderen Erwachsenen kam ich nicht klar
Sie verhielten sich fast alle ziemlich sonderbar
Stellten tausend Regeln auf, deren Sinn ich nicht verstand
und nahmen so mein Selbstbewusstsein statt meine Hand
Anstatt mir das Gefühl von Geborgenheit zu geben
Erschienen sie mir wie Wesen von nem fremden Planeten
Die skeptisch oder lächelnd meine Taten beäugten
Und sich ab und zu von oben zu mir runterbeugten
Wie ein Herr zu seinem Hund, mal geduldig, mal verstimmt
Aber immer mit dem Wissen dass sie besser als ich sind
Sie haben mich konditioniert, und mit Strafen dressiert
Doch irgendwie hab ich schon damals insgeheim kapiert
Dass irgendwas an den Erwachsenen gewaltig stank
Nach außen war’n sie vollkommen, doch innerlich seelisch krank
Zerfressen von dem was mit ihnen passierte
Als sie selbst noch ein Kind war’n und man sie dressierte
Doch die Einsamkeit
Hat meinen Geist befreit
Hat mir Kraft gegeben
Für ein neues Leben
Denn nur in Einsamkeit
Hat man genügend Zeit
Um durchzublicken
Wie sie dich von klein auf ficken
Ich versteckte mich gern lang in meinem Kinderzimmer
Doch bevor es besser wurde, wurde es erstmal schlimmer
Ich wurde eingeschult, oder besser eingesperrt
Von da an lief in meinem Leben alles verkehrt
Man sagte mir, ich soll lernen, doch ich fühlte mich wie
So ein verstörtes Huhn in einer Legebatterie
Auf engstem Raum gefangen, weder artgerecht noch frei
Hauptsache du legst an jedem Morgen dein Ei
Und so gaggern sie und kratzen sich und picken ihr Korn
Und am nächsten Morgen beginnt dann alles wieder von vorn
Anfangs war das ja noch lustig, doch bald wurd’s mir zu schnell
Wie ein außer Kontrolle geratenes Karrussel
Immer so viele Menschen, so viel Stress, so viel Lärm
Und da ist keiner, der die beibringt, dich dagegen zu wehrn.
Dazu noch Gruppendynamiken, die überall entstehn,
wo sich Menschen gegenseitig auf die Nerven gehen
Sie nannten es Klassengemeinschaft, doch das war gelogen
In Wahrheit zählte nur der Einsatz deines Ellenbogens
Von wegen, die Schule macht einen weise
Die ganze Schule bestand fast nur aus dieser Wettkampf-Scheiße
Ein Wettkampf um Noten, ein Wettkampf um Dominanz
Wer hat die cooleren Freunde, und wer den größeren Schwanz
Doch ich wollt mich nicht messen, mir war das alles egal
Ich wollte nur meine Ruhe, die andern konnten mich mal
Und so ging ich wie ein Zombie durch den Schulalltag
Das Leben begann für mich meist erst am späten Nachmittag
Wenn ich nach Hause kam wo mich keiner mehr störte
Und meine Seele endlich wieder mir allein gehörte
Und diese Einsamkeit
Hat meinen Geist befreit
Hat mir Kraft gegeben
Für ein neues Leben
Denn nur in Einsamkeit
Hat man genügend Zeit
Um sich selbst treu zu bleiben
Statt mit dem Strom zu treiben
Während um mich herum alle pubertierten
Und sich für Tanzkurse und Mopeds interessierten
Lebte ich in meinen Träumen und erfand Geschichten
Lief stundenlang durch den Wald, und begann zu dichten
Ich beobachtete die anderen aus sichrer Distanz
Analysierte ihr Verhalten, studierte ihre Arroganz
Als Unbeteiligter zu sehen, wie die Menschen funktionierten
Wie sie Freundschaften schlossen, und sich selbst präsentierten
Wie sie sich hintergingen, für ein kleines bisschen Macht
Hat mir mehr Einsicht als jeder Ethik-Unterricht gebracht
Ich fand Antworten auf viele Fragen die ich hatte
In den Schulpausen, zwischen Geschichte und Mathe
Warum gibt es auf der Welt so viele Kriege
Warum regiert uns ne korrupte Politiker-Riege
Und warum wird alles immer schlimmer mit jedem Jahr
Als ich die Mitschüler studierte, wurd mir einiges klar
Egal ob auf dem Schulhof oder in der Politik
Letztlich herrscht doch überall das gleiche kranke Prinzip
Menschen fürchten sich davor, im Abseits zu stehn
Und wolln sich gern als Teil von etwas Großem sehn
Keiner möchte allein sein, jeder giert nach Prestige
Und genau deshalb geht auf dieser Erde so vieles schief
Die einen wollen ihren Eltern und den Lehrern gefallen
Andre machen aus Angst alles, um nicht aufzufallen
Wieder andre wolln der Star in ihrer Clique sein
Bei ihrem Sexpartner, oder im Sportverein
Egal wo du auch hinschaust, immer geht’s um das Gleiche
Die Starken wollen regiern, und gehn dafür über Leichen
Die Schwachen sehnen sich vor allem nach Sicherheit,
brauchen den Schutz ihrer Herde, und sind deshalb bereit
im Namen dieser Herde sich selbst zu verraten
und Böses zu tun, nur um nicht aus der Art zu schlagen
Ich sag es hiermit allen Menschen klar ins Gesicht
Euer soziales Netzwerk funktioniert leider nicht
Es erzeugt ständig nur Konflikte, Habgier und Neid
Ihr seid auf Drogen, und der Entzug heißt Einsamkeit
Hört auf, euch durch euren Ruf zu definiern
Hört auf, euch vor anderen zu produzieren
Hört auf, euch an andre Menschen zu ketten
Sondern fangt besser damit an, eure Seele zu retten
Fickt nicht die andern, sondern fickt euch erstmal selber
Stellt euch euren Ängsten, sonst bleibt ihr ewig feige Kälber
Scheißt auf euer Image, scheißt auf diesen ganzen Mist
Von dem die anderen euch sagen, dass er wichtig ist
Geht ins geistige Exil, an einen einsamen Ort
Vielleicht geht es euch wie mir, vielleicht erfahrt ihr ja dort
Dass den einzig wahren Schlüssel zu ner besseren Welt
Jeder von uns von Geburt an in den Händen hält
Denn die Einsamkeit
Hat meinen Geist befreit
Hat mir Kraft gegeben
Für ein neues Leben
Denn nur in Einsamkeit
Hat man genügend Zeit
Um durchzublicken
Wie die Menschen ticken
Und nur wer das versteht
Kann auch sich selbst verstehn
Und frei sein
Anstatt den Weg der Herde zu gehen