Wie schafft ihr es weiter zu machen wenn ihr keinen Bock mehr habt?

  • Manch einem scheint nicht klar zu sein, dass es sich hierbei natürlich nicht um einen Psychologen aus dem Bereich Alltagsbewältigung handelt (diese sind bekanntlich restlos überlastet), sondern das bezieht sich bei Förderung durch das Jobcenter, natürlich einzig auf das Thema Arbeitsaufnahme und woran es hapert, wenn er mit 30 Jahren noch immer ohne Beschäftigung dasteht.

    Dieses scheinbar nicht anders erklärbare Problem soll professionell aufgearbeitete werden.

    Wenn man jetzt ankommt mit sexueller Frustration oder einer schweren Kindheit, dann dürfte sehr schnell Schicht im Schacht sein und das gesamte Unterfangen in einer fehlenden Zuständigkeit gipfeln. Allenfalls gibt es dann eine Überweisung zu einem Fachkollegen, sowie eine temporäre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Vermutlich mit einer Zwischenstation beim Amtsarzt.


    Von Prostitution halte ich nichts, weil es das denkbar Dümmste für jemanden ist, der sich nicht angenommen fühlt, ausgerechnet zu einer zu gehen, die gegen Geld einem ein paar Minuten Geborgenheit vorspielt. Von den Kosten bei einem klammen Geldbeutel jetzt mal ganz zu schweigen; zumal wenn man tatsächlich Gefallen daran findet und dieses Schauspiel öfters erleben will.


    Nein, ehe man sich schnell eine Hütte aus Pappwänden baut, lieber etwas investieren und sich ein massives Steinhaus errichten. Klar, das dauert länger und natürlich ist es auch mit sehr viel mehr Aufwand verbunden, aber man hat eben auch sein ganzes Leben etwas davon.

    Daher finde ich den Ansatz von Edrey nicht verkehrt, sich erst einmal klarzuwerden, was man überhaupt selbst will. Also wirklich man selbst - ohne darauf zu schielen, was sich so gehört, was andere von einem verlangen, oder womit man glaubt sich besser zu fühlen. Kann man das dann für sich benennen, kann man auch erst dann beginnen, den Weg dorthin zu beschreiten. In jedem Fall muss man aber immer erst mit sich selber im Reinen sein. Und Todessehnsucht, Amoklauf-Fantasien, oder sich mit fragwürdigen Substanzen abzuschießen, gehört definitiv nicht dazu.

  • Ich selbst bin ja nicht so ein großer Freund von dem ganzen Psychotherapie-Kram, weil ich immer noch meine, jeder muss sich letztlich selbst aus der Scheiße ziehen

    Muss man so oder so. Der Psychodoc bietet einfach nur Hilfe an. Quasi sinnbildlich eine Hand, weil man es allein manchmal nicht schafft.


    Kann aber schon verstehen, warum Du da kein Fan bist, es gibt leider echt komische Leute in dem Bereich, die manchmal alles nur noch schlimmer machen. Oder einem Diagnosen draufhauen, die nicht passen.

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • Eine aufgezwungene Psychotherapie ist keine.


    Ich habe meine absturz.-phase auch selber überwunden. Selbst - im Glauben - aufgearbeitet. Der Doktor hat nur Pillen verschrieben, ich war aber auch nicht in der Lage darüber zu sprechen.


    Die Gesellschaft kotzt mich auch an und ich kann deine Todessehnsucht nachvollziehen. Für deine Massenverblödung, die du ansprichst habe ich eine ganz gute Erklärung. Mir hat auch das geholfen. Was man versteht, das belastet einen weniger.

  • Also was die Sex Sache angeht, so habe ich immer Probleme mit körperliche Nähe gehabt.

    Angenommen eine Frau würde nakt in meinem Bett liegen, so würde ich Blockiert daneben stehen...

    Das merkwürdige daran ist, der Trieb ist da.. der Wunsch auch (manchmal träume ich nachts vom Sex und kann das im Traum richtig genießen und fühlen... bis der Wecker klingelt)

    ABer im realen bin ich halt Blockiert..

    Irgendwie ist auch ein wenig Ekel mit im spiel (warum weiß ich nicht, ich denke aber das Problem ist in der Kindheit bei mir zu finden)


    Habe schonmal mit dem Gedanken zu einer Prostituierten zu gehen gespielt... jedoch trau ich mich nicht.

    Es gab phasen da war das so schlimm, da konnte ich nichtmal normal mit Frauen reden (war dnan immer total angespannt und die Frau bekommt das mit.. was dann dieses Problem noch stärker machte)


    Der Psychologe ist nur psychologe und kein Therapeut.. er meinte das ich eine Therapie machen sollte, allerdings sagte er mir auch das man viele Probleme nicht lösen kann sondern nur lernt damit umzugehen..


    Habe wegen der Sexualität mal gegooglet, da hieß es Sexualangst.. und das scheint wohl ein sehr tief sitzendes Problem zu sein.

    Auserdem komme ich mit ablehnung nicht klar und deute vieles als Ablehnung (selbst wenn es garnicht so gemeint ist)

    Durch meine Familie (Kindheit + Jugend) will ich auch alleine bleiben.. ich halte es nicht lange mit anderen Personen aus.. das merke ich schon wenn ein Kumpel zu mir kommt. 2 Stunden dann brauch ich wieder meine Ruhe.


    Und Beziehungsfähig bin ich definitiv nicht.


    Mein Hauptproblem dabei ist, ich bin jetzt 30 und kann sozusagen nur lernen mit den Problemen zu leben.

    Auch die verpasste Jugend bekomm ich nicht wieder. Das ist schon ein harter Schlag ins Gesicht.


    Selbst wenn ich die Probleme nicht hätte, wäre es mit den Frauen nicht so einfach (alle haben Erfahrungen und ich nicht)

    Also dies bezüglich habe ich schon aufgegeben.. nur ist man halt total unglücklich.


    Es gab schon phasen, wo ich mal verarscht wurde (sowas halte ich garnicht aus) da bin ich ausgerastet und wusste hinterher nichtmal mehr was abgegangen ist.. Blackout.

    da denke ich schon das bei mir was mehr hängen geblieben ist. (Beziehung würde garnicht gut gehen)

  • Hallo Pat,


    lass dir attestieren, dass du unter drei Stunden pro Tag arbeitsfähig bist wegen deiner Erkrankung. Dann bist du vom JC weg und das Sozialamt ist für dich zuständig, wo es deutlich(!) humaner zugeht. Mein befreundeter Anwalt für Sozialrecht meinte mal: Sozialhilfe ist Hartz4 ohne Stress.


    Mir tut dein schlechtes Wohlbefinden und deine schlimme Kindheit sehr leid. Ich erkenne da viele Parallelen zu meinem verkackten Leben und meiner Dreckskindheit.

  • Angenommen eine Frau würde nakt in meinem Bett liegen, so würde ich Blockiert daneben stehen...

    Theorie ist nicht Praxis. Du malst dir Sachen lediglich im Kopf aus, folglich ist diese Frau lediglich ein gesichtsloses Wesen - ohne Stimme, ohne Aussehen oder eine vorherige Bindung und Gemeinsamkeiten, die ihr ja logischerweise aufgebaut hättet, bevor es überhaupt zu diesem Akt kommt.

    Dass du direkt mit wildfremden im Bett landest, so schätze ich dich nämlich nicht ein (deshalb verwundert mich die Angst vor Prostituierten auch nicht).

    Je mehr du dir deine "Unfähigkeit" anhand dieser völlig fiktiven Sache aber ausmalst, desto tiefer sinkst du in diesen Sumpf.


    Es bringt auch nichts, irgendwelchen verlorenen Dingen nachzutrauern. Ehe du also deiner vermeintlich verlorenen Jugend nachweinst, vergeude damit keine Zeit, sonst ist die Blütezeit deines Lebens auch noch dahin.


    Ich glaube mittlerweile, dass nur noch professionelle Hilfe dich weiterbringt. Zu festgefahren und mit der völlig falschen Haltung gehst du an deine Probleme heran. Du allein wirst dich so nicht rausziehen können.

  • es gab schonmal eine Situation als eine Frau bei mir war und ich sie sehr nett fande, sie eindeutige Signale abgab und ich total dumm daneben stand.. hab da echt ein Problem..

    Habe ja auch Probleme vor körperlichen Kontakt

    also so zärtlichkeiten austauschen etc.. bin dann richtig robotterhaft


    @Marc Gerhard

    Wie soll ich das machen? dafür bräuchte ich überhaupt ersteinmal eine Diagnose..

    möchte demnächst auf Therapeutensuche gehen (mithilfe meines Psychologen bei dem ich grade in besagter Maßnahme bin)

    Aber meine Angst ist halt, das ich nicht ernst genommen werde und ich nur schnell Arbeitsfähig gemacht werde.

    Ich habe auf jedenfall irgend eine art Störung, ich meine wenn ich unter Wut schon dissoziiere und danach keine Erinnerung mehr hab.. da bilde ich mir das ja nicht ein.

    Aber ich weiß auch, das man (sofern man unter 3 STunden arbeitsfähig ist) alles unternommen wird dass ich weiter Arbeiten muss..

    Sprich: ich müsste mit dem Kopf unterm arm ankommen eh die einen 3 stunden fähig bescheinigen.

  • @Pat92: Da irrst du dich. Arbeitsfähigkeitsbescheinigungen stellen Psychiater aus. Ich bin viel umgezogen in meinen Zwanzigern. Und egal, wo ich war, mein jeweiliger Psychiater hat mir ausgestellt, was ich wollte. Wenn einer - was nicht sehr wahrscheinlich ist - doch nicht entgegenkommend ist, gehst du halt zum nächsten. Glaub mir, ich hab mega viel Psychiatrieerfahrung. Dir die Bescheinigung zu holen ist kein schweres Unterfangen. Die Sozialhilfe ist genau für Personen wie dich gemacht.

  • @Pat92: Da irrst du dich. Arbeitsfähigkeitsbescheinigungen stellen Psychiater aus. Ich bin viel umgezogen in meinen Zwanzigern. Und egal, wo ich war, mein jeweiliger Psychiater hat mir ausgestellt, was ich wollte. Wenn einer - was nicht sehr wahrscheinlich ist - doch nicht entgegenkommend ist, gehst du halt zum nächsten. Glaub mir, ich hab mega viel Psychiatrieerfahrung. Dir die Bescheinigung zu holen ist kein schweres Unterfangen. Die Sozialhilfe ist genau für Personen wie dich gemacht.

    Aber Psychiater wollen einen immer Medikamente verschreiben (antidepressiva usw) und da blocke ich konsequent ab.

    Am ende wird mir nur unterstellt das ich an meiner Situation nichts ändern möchte..

    Deswegen wollte ich zu einem Psychologischen Therapeut der mit mir ersteinmal eine Diagnose durchführt (damit das Kind einen namen bekommt, ich nehme bei mir stark die Borderline thematik an)


    Wenn ich jetzt zu einem Psychiater gehe (der keine Therapeuten Ausbildung hat) wird der evtl mit mir die Diagnose machen und mich dann mit Medis vollstopfen (ich will ja auch nicht in einer Klinik, oder Gruppentherapie etc)

    Mein momentaner Wunsch wäre es, wie du schon sagst so eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung + Diagnose und dann ersteinmal in ruhe überlegen ob ich diese "Krankheit" angehen will oder nicht.

    Aber da wird einem schnell unterstellt, das man sich nur vor der Arbeit drücken will (was in meinem Fall ja auch irgendwo stimmt)

    Ich weiß auch das die Psychologie einem nicht wirklich helfen kann, im sinne von geheilt werden.. die können einen nur zeigen und Hilfsmittel mit geben wie man damit umgehen kann

    zb, man hat Spannungszustände und ritzt sich.. da bekommt man den Tipp in einer Chilli zu beissen...


    Aber bei mir ist es ja so, das ich mir meiner Thematik bewusst bin und weiß das ich jetzt nicht vom Introvertierten 0 gänger zum extrovertierten Weiberheld werde...

    Also will ich eigendlich so eine Art Bedingungsloses Grundeinkommen und dann in ruhe ersteinmal überlegen was ich mit dem rest meines Lebens anfangen will..


    Psychiater wollte ich eigendlich nicht wegen den Medikamenten. (hab da extreme Angst vor Nebenwirkungen.. Fettleibigkeit und insbesonderst Libido verlust)

    Habe da schon gehört, das man das ganze Sexleben schrotten kann und sich das nicht mehr ehrolt (eine Frau meinte mal, dank den Tabletten ist sie Taub im schritt und kann keinen Sex mehr haben, auch nicht mit sich selbst)


    Und die Psychiater schieben das dann auf Psyche... obwohl die Thematik mit dem Nebenwirkungen bekannt ist.


    Und da ich in meiner Kindheit gegen meinen willen schon Beschnitten wurde, habe ich schon diesbezüglich Probleme mit dem fühlen.. und eine massive verlustangst was das alles betrifft..

    Jetzt ist mir das thema auch nicht gerade Unpeinlich und ich möchte da auch mit einem Psychiater oder Psychologen nicht darüber reden (man wird dann eh wieder bequatscht dass das selten ist usw) aber bei meinem Glück möchte ich nicht russisch roulette spielen mit der Sexualität (hab da ja schon genug Probleme mit).


    wegen der ganzen Thematik bin ich auch permanent unter Psychischen druck.


    mein Psychologe hat mir eine Liste gegeben mit Psychologen die auch therapieren (halt komplett ohne Medikamente)

    das ist halt das ding, ich weiß nicht zu wem ich wirklich gehen soll.. da mir auch bekannt ist das es viele Quacksalber in dem Bereich gibt (weiß ich aus eigener Erfahrung, + Gert Postel hat es ja auch bewiesen)


    Auch habe ich Angst das mir per Diagnose evtl etwas unterstellt wird wo ich gegen meinen Willen eingewiesen werde (eigen und Fremdgefärdung) <- habe mich vor ein paar jahren mal mit einem Messer verletzt.. die Narben sind sichtbar únd ich weiß nicht in wie weit das mir noch schaden könnte