Beiträge von Lonewolf

    'Dune 2' hat mich nicht so sehr begeistert wie der erste Teil, aber dies liegt vielleicht daran, dass ich die Handlung dieses Mal kannte und stark auf die Umsetzung geachtet habe. Ja, er ist wieder recht gut umgesetzt, aber wurde nun doch in einigen Punkten etwas geändert, die in der Fortsetzung möglicherweise problematisch werden könnten bzw. erst wieder 'eingefangen' werden müssen. Statt Walken hätten sie aber mal lieber z. B. Patrick Steward als Shaddam-Darsteller genommen, das wäre ne geile Bezugnahme auf den Lynch-Film gewesen.

    Cool und überzeugend war dafür wieder mal Timothee Chalamet. Und diesbezüglich empfehle ich absolut 'Bones and all', in dem er ebenfalls die männliche Hauptrolle spielt. Unbedingt anschauen, der Film ist Unity-Material. Eine überzeugende Mischung aus Coming-of-Age, Roadmovie und Kannibalen-Romanze. Klingt schräg, wirkt dabei aber alles andere als trashig, und das ist schon ein Kunststück für sich.


    Das ist nur dann 'Gatekeeping' , wenn man die Prämisse teilt, dass bestimmte Gruppen entscheiden, in welche Richtung sich ein Protest oder eine Bewegung zu entwickeln hat. Mir geht es eher um Aufarbeitung und Selbstreflexion der Fehltritte, und hierfür bietet der verlinkte Text gute Ansatzpunkte in Form einer Fundamentalkritik der weltanschaulichen Positionen. Aber okay, dazu gibt es hier naturgemäß wenig bis gar keine Bereitschaft.

    Aufarbeitung ist wichtig, auch damit sich bestimmte Dinge nicht wiederholen. Allerdings sollte Aufarbeitung auch in die andere Richtung erfolgen, als Reflexion des autoritären Reflexes derjenigen, die als Impf- und Maßnahmengegner gestartet sind, und die über diffuse 'Systemgegnerschaft' und Verschwörungserzählungen den Weg ins rechte Lager der Putin- und Trump-Fans gefunden haben, der antiwoken Kulturkämpfer und Festung-Europa-Verteidiger. Denn diese Entwicklung war keineswegs zufällig, sondern ist auch dem Verständnis von 'Freiheit' geschuldet, das hier vor sich hergetragen wurde.

    Ein paar interessante Thesen hierzu: https://kritisch-lesen.de/essay/die-freiheit-die-wir-meinen


    Ich gehe nicht mit allem mit und würde auch im Gegenzug unterschreiben, dass gerade die Linke aufgrund ihrer inneren Zerrissenheit in diesen Punkten nicht in der Lage war, viele Menschen abzuholen. Auch erscheinen mir bestimmte Postulate in dem Artikel wie "Die politische Linke steht für einen anderen Freiheitsbegriff, eine Freiheit der Solidarität"

    als nicht ausreichend durchdachte Einfallstüren für Technokratie und Kollektivismus (zulasten von individueller Freiheit, die durchgehend stigmatisiert wird).


    Dennoch muss so viel (Selbst-)Kritik sein. Gerade hier im Forum hatten wir ja einige Exemplare, die die genannte Entwicklung schön repräsentieren.


    Die beiden ersten Bodom-Alben fand ich großartig, aber schon ab dem dritten wurde es doch langweilig und vorhersehbar. Zu Beginn klangen sie wild, räudig, unverbraucht und authentisch zornig in ihrem adoleszenten Hass auf die Welt. Später war es dann eben ein Markenkern, so habe ich es zumindest empfunden.

    Den Hype um Opeth und auch Arch Enemy hab ich auch nie verstanden. Wie gesagt, mir ist das alles zu 'klinisch', ich bin eben eher ein Freund von 'straighteren', eingängigeren und 'roheren' Sachen, wenn es um Metal geht. Wenn ich progressive Sounds hören will, dann greife ich auf die großartigen Rush zurück.

    Wenn es melodischer Death/Black Metal sein soll, dann am besten in der Gestalt von Bands wie Dissection, Unanimated, Sacramentum, Mörk Gryning oder aktuell auch Uada. Ansonsten gerne raue Klassiker wie Bathory, oder aber atmosphärische Sachen wie Wolves in the Throne Room oder auch Negura Bunget.


    Vielleicht schaffen wir es ja, persönliche Dinge mit Gesprächen über Metal-Bands zu verbinden :thumb_up4:

    Sachen wie Funeral Doom konnte ich vor allem in Phasen tiefempfundener Einsamkeit hören. In Zeiten der Trauer hab ich tatsächlich eher auf klassische Musik zurückgegriffen.

    Ein meines Erachtens entscheidender Punkt, der immer wieder unter den Tisch fällt, ist die Relativität von Sprache. Sprache ist nicht universell, sondern kennt verschiedene Milieus und hat verschiedene Sprecher und Adressaten. Damit kann sie eigentlich kaum jemals allumfassend und inklusiv sein, so wie sich das die feministische Linguistik vorstellt. Gendersensible, 'inklusive' Sprache spricht auch nur ein bestimmtes Milieu an - nämlich diejenigen, die dafür empfänglich sind bzw. bei denen dann die richtigen Assoziationen entstehen (diese und jene Personen sind gemeint).

    Dementsprechend ist die Frage, ob und wie man gendern sollte, abhängig vom sprachlichen Milieu, das man erreichen will. Ein Bewerbungstext eines Unternehmens hat mitunter andere Adressaten als z.B. eine bestimmte Fernsehsendung. Es wäre hilfreicher, den viel zu großen Fokus, der im Sinne der Inklusion auf die Sprache gelegt wird, woanders hinzulegen, bzw. auf tatsächlich Ungleichbehandlung von Menschen unterschiedlichen Geschlechts.


    Das kannst du gerne machen, allerdings meine ich mich zu erinnern, dass du eher ein Freund von progressivem Gefrickel bist ;) Das kann mich meist nicht abholen, auch wenn Death eine meiner Lieblingsbands ist, aber da hört's schon auf. Mit Dream Theater kann ich z.B. wenig anfangen.

    Welche deiner Lieblingsbands haben sich denn aufgelöst?

    Hey Yog, immer noch in Köln? ;-)


    Schön, dass du noch unter uns bist, anscheinend weilen doch noch über 50 % unseres Kellerstapels unter den Lebenden. (Calgmoth ist zwar nicht hier im Moment, aber auch noch putzmunter).

    Du musst also keine Sorge bezüglich allzu negativer oder suizidaler Tendenzen haben, wir sind alle durch den Sturm gegangen und mehr oder weniger gerade im Trockenen angekommen. Und wie Dian schon sagte, schau doch gerne mal bei Discord vorbei, oder hilf mir alternativ dabei, hier die Unity-Philosophie zu dekonstruieren :thumb_up4: :grumble:

    Wie gesagt, ich sehe bei dir eher viel 'Essenzialismus' , die Suche nach dem 'natürlichen', 'edlen' und 'freien' Individuum. Vielleicht so wie bei radikalen Reformern wie Thoreau, aber eben nicht im Sinne von Leuten wie Bakunin oder Machno ;)

    Naja, es gibt eben auch nicht DEN Anarchismus, sonst würde auf der Wikipedia-Seite über Anarchismus auch nicht der halbe Artikel nur von den Unterschieden zwischen den verschiedenen anarchistischen Strömungen handeln. ;) Irgendwelche anarchistischen Feminist*innen, die sich über kulturelle Aneignung und toxische Männlichkeit aufregen, haben mit Machno und Bakunin vermutlich auch nicht all zu viel gemeinsam, außer halt dem Grundegedanken, auf den man sich einigen kann, dass man eine Herrschafts- bzw. Hierarchielose Gesellschaft anstrebt. Und dann gibt's eben auch noch den Individualistischen Anarchismus, Zitat Wikipedia:

    Zitat

    Der individualistische Anarchismus ist eine im 19. Jahrhundert in Nordamerika entstandene Lehre, die das Individuum und seine Interessen als Mittelpunkt der Gesellschaft ansieht, der keinen Gegensatz zu den vorgenannten sozial orientierten Formen darstellt und in Opposition zum Kollektivismus steht. Die individualistische Strömung wurde in den USA vor allem von Benjamin Tucker entwickelt. In Deutschland vertrat ihn der Anarchist und Schriftsteller John Henry Mackay, der sich hauptsächlich auf Benjamin Tucker und Max Stirner berief.[19] Der Individualanarchismus wird häufig als Extremform des Liberalismus beschrieben.

    Der Gegensatz zwischen Individualismus-Egoismus und Kollektivismus-Altruismus stellt eine wichtige anarchistische Auseinandersetzung dar.

    Dass ich eher in diese Richtung tendiere, als in Richtung Anarcho-Syndikalismus oder ähnliches, sollte klar sein. Ich sehe mich nun aber auch nicht als radikaler Liberaler oder sowas, da dies ja meistens mit impliziert, dass man wirtschaftspolitisch für einen freien Markt ist und den Kapitalismus ganz gut findet, oder zumindest keine Probleme damit hat. Aber dass der Kapitalismus eine ziemlich kranke Scheiße ist, sag ich ja nun auch wirklich schon seit es das Forum gibt. Nur ist das Entwickeln von Alternativen dazu auch nicht unbedingt mein Spezialgebiet... aber Ansichten dazu geäußert habe ich ja durchaus hier und da mal.

    Ich würde dir auch nicht unterstellen, dass du einen freien Markt oder den Kapitalismus toll findest (wobei wir durchaus mal über dein Kapitalismusverständnis sprechen könnten ;)). Wenn du eher nach einem radikalen Liberalo als nach einem Anarchisten klingst, dann deswegen, weil in der praktischen Konsequenz der bürgerliche Staat für dich letzten Endes immer den Bezugsrahmen bildet. Sieht man ja schön an deiner Themenwahl im Forum (Wahlen; Was macht die Regierung falsch? Forderung nach Grundeinkommen etc.) und vor allem auch an der Art und Weise der Politikerschelte (siehe AfD-Debatte), nach dem Motto 'Die Politiker hören dem einfachen Volk nicht zu' etc., was dann wieder zu Verständnis für Populisten führt.

    Das sind bürgerliche Reflexe. Ich persönlich lege ja keinen großen Wert mehr darauf, mir ein Label wie 'anarchistisch' anzuheften, aber versuche schon größtenteils, nicht dieser Logik zu erliegen. Soll heißen: In der Art und Weise, wie wir mit den Krisen und Problemen umgehen, sollte der Blick doch auf die eigenen Möglichkeiten gerichtet sein, anstatt darauf, dass andere gefälligst alles für uns zu regeln hätten. Anarchismus heißt nicht nette Gedankenspiele über utopische Zustände anzustellen, sondern Verantwortung zu übernehmen, sich jenseits der Logik von Macht und Herrschaft zu bewegen. Es heißt übrigens auch nicht nachzuplappern, was man irgendwo bei Stowasser oder Graeber gelesen hat ;-)


    Hier wird der Saubermann Chrupalla schön auseinandergenommen. Wird es was am Zuspruch für die AfD ändern? Nein, denn die Wähler sind selbst Faschisten oder haben keinerlei Berührungsängste mit diesen.

    Möglicherweise ist auch furzegal, wenn irgendwer 'gecancelt' wird, sofern dass bloß bedeutet, dass man ihn oder sie eben auf irgendeiner Veranstaltung nicht haben will? Frau Rowling verkauft so oder so ihre Bücher. Und irgendwelche Schwachköpfe, die wegen ihrer Hetze den Job verlieren, bekommen woanders einen neuen. Menschen, die um Leib und Leben fürchten, die sich verstecken müssen und die eben nicht einfach woanders hin ausweichen können, nur wegen der Art und Weise, wie sie leben oder wen sie lieben, haben möglicherweise einfach mehr Solidarität verdient als irgendwelche Bratzen, die ihre 'Meinungsfreiheit' in Gefahr sehen.