Beiträge von Lonewolf

    Hier werden Herrschaftsformen verinnerlicht, meist unbewusst, mit einem Rattenschwanz an negativen Konsequenzen. Leistungszwang und Selbstausbeutung werden als alternativlos wahrgenommen, und in der Konsequenz fangen Menschen an, nach unten zu treten, anstatt zu versuchen, die Verhältnisse auch nur infrage zu stellen, geschweige denn zu verändern. Und da wir gesellschaftlich nicht an diese Heilige Kuh heranwollen, werden nur die negativen Folgen verwaltet, angefangen mit Psychotherapie auf persönlicher Ebene bis hin zum demokratischen Mantra, nach dem die kapitalistische Gesellschaft gegen die politischen Auswüchse verteidigt werden müsse, die sie selbst permanent hervorbringt.

    Die Reise nach außen ist nicht schwer, wesentlich anspruchsvoller ist der Weg ins Innere.

    Kommt auf die Persönlichkeitsstruktur an, würde ich sagen. Wenn man zum Beispiel sehr introvertiert ist, findet man vermutlich eher noch Freunde bei irgendwelchen Pflichtveranstaltungen wie Arbeit oder Schule, wo man eben teilnehmen muss und sich früher oder später vielleicht irgendein Gespräch ergibt. Aber aktiv zu suchen bedeutet ja nunmal, auf andere zuzugehen und sich in gewisser Weise auch präsentieren und für sich werben zu müssen. Ich hab es nicht ausprobiert, aber ich stelle mir das so vor, wenn du einfach bei irgendeiner Kommune an die Tür klopfst, aber du redest nicht viel und hast es nicht so mit dem Sozialen, dann werden die dich auch nicht unbedingt bei sich haben wollen. Wenn du jetzt hingegen ein lustiger Typ bist und mit deiner Gitarre vorbeikommst und gleich paar Lieder spielst für sie, werden sie dich schnell in ihr Herz schließen und zu sich einladen.

    Das Problem des Angenommenwerdens stellt sich immer. Ich denke eben nach wie vor, dass man seine Persönlichkeitsstruktur auch nicht als fixes Schicksal hinnehmen muss, sondern dass es sich lohnt, auch an sich selbst zu arbeiten - freilich nicht im Sinne einer 'neoliberalen' Selbstoptimierung, sondern eher in Form einer Aufarbeitung der eigenen Konflikte und verinnerlichter Traumata, um glücklicher und 'resilienter' zu werden. Es ist halt leicht, immer nur auf die verständnislose Außenwelt zu verweisen, die sich sich gefälligst für einen zu interessieren hat. Nach meiner Erfahrung ist es tatsächlich leicht, Anschluss zu finden, wenn man erstmal mit sich selbst im Reinen ist und natürlich an der richtigen Stelle sucht bzw die 'richtigen Menschen' trifft.

    Andererseits muss man eben für sich selbst erkennen, welche Form von Beziehungen man überhaupt zur Außenwelt aufbauen will. Ich bin ja selbst eher einzelgängerisch und brauche den Großteil der wachen Zeit für mich selbst.

    Es ist nicht so das da was auszuschließen ist.Es ist die Tatsache das man mit Gewissheit von gewönlichen Menschen nicht angenommen wird.


    Wenn es nur an den 'gewöhnlichen' Menschen liegt, kann man sich ja 'ungewöhnliche' suchen :-) Landkommunen, Wagenplätze etc. Das ist in Zeiten des Internets ja noch leichter geworden. Die Reise nach außen ist nicht schwer, wesentlich anspruchsvoller ist der Weg ins Innere.

    Ich denke, wenn es 'nur' darum geht, der Leistungsgesellschaft zu entsagen, kann man sich einfach auf die Suche begeben, vielleicht den Wohnort wechseln, umherziehen und sich entsprechende Projekte anschauen, denen man sich vielleicht anschließen kann. Das Problem ist eher, wenn die eigene Beziehungslosigkeit in der Persönlichkeit angelegt ist und entsprechender 'psychischer Ballast' besteht. Es ist womöglich schwer, sich dies erstmal einzugestehen. Aber es ist eben wichtig, zu verstehen, wo genau das Problem für fehlende Freundschaften oder Beziehungen liegt.

    Klar, entweder es passt, oder es passt nicht. Aus reinen Diversity-Gründen zwanghaft schwarze Charaktere (wieso eigentlich keinen Asiaten, Hispanics oder Natives) einzubauen, ist ohnehin Quatsch. So wie bei den goldlockigen, schwarzen Valyria-Abkömmlingen in 'House of the Dragon'. Das macht eben keinen Sinn. Andererseits fand ich es nicht schlecht, dass Liet-Kynes in der Dune-Verfilmung vom weißen Mann zur schwarzen Frau wurde. Das geht mit einer Neuinterpretation der Figur einher und betont die Verbundenheit mit den Fremen.

    Jedenfalls bleibe ich was die Serie angeht mal sehr skeptisch. Sicher werde ich ihr eine Chance geben, und Thulsa Doom hat in Conan ja auch gezeigt, dass Schwarze sehr wohl in (ursprünglich weißen) Fantasy-Geschichten funktionieren können.


    Der Vergleich ist fehl am Platz. Das ist keine 'weiße' Fantasy, die Figuren in den Conan-Geschichten stammen aus allen möglichen Völkern, Conan selbst ist auch eher ein dunkler, schwarzhaariger Typ. Und Thulsa Doom hat nen Skelettschädel (ist aber auch keine Figur aus den Conan-Geschichten) :thumb_up4:

    James Earl Jones war so oder so ein Glücksgriff für den Film, da ist doch die Hautfarbe egal.

    So gesehen würde ich gerade eher dazu tendieren, dass ein Zustand des "Erwacht seins" entweder ein unerreichbares Ideal ist, dem man sich höchstens annähern kann. Oder dass wir die Messlatte für die Bedeutung dieser Floskel eben niedriger ansetzen müssen, indem wir zum Beispiel sagen "erwacht sein" heißt einfach nur, dass man alles mit etwas mehr kritischem Abstand betrachtet als der Durchschnittsbürger.

    Selbst wenn man die Messlatte so extrem niedrig ansetzt, stellt sich die Frage, wer dieser 'Durchschnittsbürger' denn konkret sein soll. Diese Kategorisierung anderer als 'Durchschnittsbürger' sagt vielleicht mehr über einen selbst aus, als einem bewusst ist. Wenn man größtenteils mit unkritisch denkenden Personen umgeben ist, zeigt sich darin eben das Verhaftetsein in einem bestimmten Milieu. Die Gesellschaft ist heute so ausdifferenziert wie vermutlich noch nie, da es eine nie dagewesene Flut an Informationen und Meinungen gibt, die auf einen einströmen. Wenn man es hier nicht hinbekommt, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, dann entsteht natürlich der Eindruck, man selbst sei der einzige mit Durchblick und die anderen alle unkritisch oder Mitläufer.

    Das sind aber eher Allgemeinplätze. Was sind denn die Grundlagen des Menschseins? Man kann diese Frage auf unterschiedlichen Ebenen (philosophisch, biologisch, anthropologisch, esoterisch ;) etc.) beantworten und wird dementsprechend verschiedene Antworten und Perspektiven erhalten.

    Was sind denn einfache Tatsachen, und was folgt aus deren Erkenntnis?

    Was genau assoziierst du damit?

    Wen meinst du mit 'Wir'? In Bezug auf die Unity sehe ich nicht viel 'Erwachtes'. Rückblickend war das eher ein virtueller Ort für freakige Außenseiter bzw. Menschen, die irgendwie nicht in die Gesellschaft 'reinpassen' (oft gar nicht aufgrund irgendwelcher tiefgreifender Erkenntnisse, sondern eher aufgrund von psychischen Krankheiten, traumatischen Kindheitserfahrungen etc.) bzw. kein 'geregeltes Leben' führen können oder wollen. Wenn es tatsächlich um gesellschaftliche Veränderungen oder auch nur fundierte Kritik der Verhältnisse gehen soll, sucht man besser woanders. Die Unity ist im besten Falle ein Ort für die persönliche Resilienzentwicklung, das 'Kriegerbewusstsein', das sie von irgendwelchen klassischen Kummer- oder Außenseiter-Foren abhebt. Das ist für mich die zentrale Lehre aus 20 Jahren Unity, gerade auch vor dem Hintergrund der Selbsttötungen, die wir hier leider hatten.