• Hach ja. Dieses leidige Thema hat längst seinen eigenen Thread verdient. Und falls es schon einen gibt, eröffne ich hiermit trotzdem den nächsten.


    Zum Einstieg gibt es mal zwei ausgesprochen gute Videos:




    Ganz besonders die Sache mit den Kompetenzen aus dem zweiten Teil kann ich nur unterschreiben. Der erste Corona-Lockdown war die unbeschwerteste Blütezeit meines Lebens (so gut es mit meinen Eltern eben möglich ist), weil ich einfach zu Hause sitzen konnte, den Zwängen und hässlichen Fratzen in dieser Anstalt nicht ausgeliefert war und auf einmal mit ganz viel Zeit für mich allein (und das Internet) konfrontiert wurde. Mann, hat mir das gut getan.

    In der achten Klasse habe ich geschnallt, dass ich nicht wirklich viel mehr tun muss als ein gescheites Vokabular anzuwenden und mich häufiger zu melden als der Durchschnittsschüler, was bis heute noch ausgezeichnet funktioniert, weil die Fragen im Grunde allesamt überhaupt nichts abverlangen. Mittlerweile hat sich das sogar zu einer Art Bewältigungsstrategie von mir weiterentwickelt, indem ich mit meinen supertollen, subtil provokanten Bemerkungen die Grenzen des Lehrers austeste und meine innere Verachtung durchschimmern lasse. Aber sie können trotzdem nicht anders, als ihre Musterschülerin zu lieben, die den einen oder anderen Kurs sogar noch von der völligen Beteiligungslosigkeit schülerseits bewahrt.

    Und das ist ja nicht einmal ein ernster Aufwand - dafür mit dem Vorteil, dass die Unterrichtszeit schneller rumgeht. Und im Unterricht kann man sich leicht vor vielen gottverdammt nervigen Aufgaben drücken, wenn man seinem Lehrer nur glaubwürdig genug das Bild von sich vermittelt, dass man gut improvisieren kann und natürlich schwer mit der tiefergreifenden Recherche zum Unterrichtsthema beschäftigt ist.


    Ich denke nicht, dass ich hier viel von meinen persönlichen täglichen Erfahrungen schildern werde. Dafür ist das alles zu präsent und verflochten, ich kann das überhaupt nicht angemessen in Worte fassen und meistens nur über Einzelheiten und aktuelle Begebenheiten oder Missstände abkotzen. Die Strukturen des Gesamtbilds gehen an mir vorbei - oder ich lasse unbewusst an mir vorbeigehen, weil mich das Thema so zermürbt und ich sie darum meistens nur flüchtig und unkonkret erfassen kann.

    Eigentlich bin ich kein Mensch, der sich leicht triggern lässt, nicht von detaillierten Selbstmord-Beschreibungen oder verkorksten Familien, deren cholerische Väter mich an meinen erinnern.

    Aber die Schule schafft es - und wie sie es schafft. Nicht einmal direkt die Schule selbst, sondern vielmehr die Menschen in ihr und um sie herum, die das geisteskranke Prinzip nicht verachten und stattdessen befürworten, oder sogar dadurch unterstützen, indem sie selbst Lehrer sind oder werden. Ich hasse alles und jeden, der darin mitmischt. Jeden gottverlassenen Politiker und die Leute aus dem verfickten Bildungsministerium, die das alles für richtig befinden und die Augen verschließen.

    Und die Leute, die meinen Alltag nicht kennen, und sich dennoch anmaßen, mich für meine vermeintliche Unfairness blöd anzumachen, wenn ich meinen Aufwand durch ein wenig Rumgeschleime bei den Lehrern reduziere.

    Dieses Land, diese Bildung, sie haben mich betrogen, um Lebenszeit und Psyche - und so betrüge ich sie. Und keiner hat mir was reinzureden.


    :dash:  :dash:  :dash:

  • Ach, den Parabelritter gibt es auch noch...

    Und ja, interessantes und aufschlussreiches Video! Hat er gut gemacht.


    Da ich ja aktuell ehrenamtlich, ähm, in der Hausaufgabenhilfe für überforderte Schüler engagiert bin, habe ich in der letzten Zeit auch etwas Einblick in das moderne Schulsystem bekommen dürfen. Dabei sind mir dann schon auch einige Veränderungen gegenüber meiner eigenen Schulzeit in den 80er- und 90er Jahren aufgefallen.

    Inwiefern das nun mit der im Video angesprochenen PISA-Studie zusammenhängt, weiß ich natürlich nicht.

    Ich kann nur mal wiedergeben, was mir eben so aufgefallen ist...


    - Zu meiner Zeit gab es fächerübergreifend eine Note für "Mitarbeit". Wie oft man sich meldet und solche Dinge. Heute fließt die mündliche Mitarbeit in einem viel größeren Maße in die Benotung mit ein... was natürlich dann gut ist für Schülerinnen mit ner großen Klappe wie Lissaminka, aber schlecht für Schüler, die introvertierter sind und das nicht so gut schauspielern können, was die Lehrer gerne haben wollen. ;)

    Präsentationen und sowas vor der ganzen Klasse halten musste man damals auch nicht... konnte man natürlich, wenn man wollte. Aber die ruhigeren Schüler konnten sich auch gut davor drücken. Sich vor die ganze Klasse hinstellen und einen Vortrag halten zu müssen, wurde damals höchstens als Strafmaßnahme von sadistischen Lehrern verwendet. Heute scheint das ja zu den wichtigsten Kernkompetenzen zu gehören, vor einer Gruppe zu reden und sich gut präsentieren zu können.


    - Analysen. Sowas gab es zu meiner Zeit nur in Mathe. Da hat man Kurven analysiert oder sowas.

    Heute schreibt man scheinbar in jedem Fach "Analysen". Im Geschichtsunterricht zum Beispiel. Es wird viel wert darauf gelegt, zusammenhängende Texte zu verfassen, was man früher bei uns "Erörterung" oder so nannte und höchstens im Deutsch-Unterricht vorkam. In anderen Fächern war es scheißegal, wie du geschrieben hast. Du hast halt Fragen bekommen, und die konntest du dann meist nach eigenem Gutdünken entweder stichpunktartig beantworten oder in ganzen Sätzen.

    Heute brauchst du bei vielen Aufgaben eine klar strukturierte Einleitung, bestimmte Floskeln, auf die viel Wert gelegt wird, und natürlich wird auch die Form in jedem Fach bewertet, so wie man das früher nur im Deutsch-Unterricht gemacht hätte. Dafür ist meines Erachtens weniger wirkliches Fachwissen gefragt als früher. Wichtiger ist die Form, das Einhalten einer bestimmten Norm, und dass du irgendeinen Text mit eigenen Worten wiedergeben und "analysieren" kannst... also wohlgemerkt in Fächern wie Geschichte, wo es eigentlich nicht um die Sprachkenntnisse, sondern um Kentnisse von Geschichte gehen sollte.


    - Früher gab es natürlich auch keine "sozialen Medien". Und schon gar nicht gab es Apps, die jeder Schüler haben musste, und wo einem der Lehrer auch mal am Abend, lange nach der Schule, noch ein paar Hausaufgaben schicken kann, falls er diese zuvor vergessen hat. Du bist heutzutage als Schüler quasi ununterbrochen erreichbar und kannst dir nie sicher sein, dass dich die Schule nicht doch noch erreicht und noch irgendwas an zusätzlicher Arbeit reinkommt. Auch müssen manchmal die fertigen Hausaufgaben dann über das Internet an Lehrer übermittelt werden, die nicht bis zur nächsten regulären Schulstunde damit warten wollen.

    Arbeitsrechtlich würde das bei keinem Unternehmen durchgehen... da hast du deine 8 Stunden am Tag, und alles was darüber geht, wird dir zumindest ausbezahlt. Ein Schüler hat heute, wenn es dumm läuft, 8 reguläre Schulstunden, und darf dann zuhause noch mal 3 oder 4 Stunden mit Hausaufgaben und Lernen für Klausuren verbringen.

    Ich empfand meine Schulzeit damals jedenfalls als deutlich lockerer, gerade in der Endphase, als es aufs Abi zuging. Aber das lag sicher auch daran, dass ich mir nie besonders Stress gemacht habe und völlig zufrieden war, mich irgendwie durchzumogeln. Hauptsache nicht sitzen bleiben. Aber wer wirklich die Anforderungen des Systems erfüllen möchte und einen guten Abschluss will, der hat heute nicht mehr so viel Freizeit wie früher, würde ich sagen.


    Ja, soweit mal ein paar Beobachtungen, die mir so aufgefallen sind.

    Schade dass hier nur noch so wenige Schüler schreiben... ich wäre da schon noch an ein paar aktuellen Erfahrungsberichten und Meinungen dazu interessiert.

  • Areitsrechtlich würde das bei keinem Unternehmen durchgehen... da hast du deine 8 Stunden am Tag, und alles was darüber geht, wird dir zumindest ausbezahlt. Ein Schüler hat heute, wenn es dumm läuft, 8 reguläre Schulstunden, und darf dann zuhause noch mal 3 oder 4 Stunden mit Hausaufgaben und Lernen für Klausuren verbringen.

    Ganz zu schweigen von den regelmäßig vorkommenden Tagen und Wochen, in denen ich gerne mal vom Aufstehen vor der Schule bis fast zum Schlafengehen mit irgendeinem Schulkram beschäftigt bin und zwischendurch mal zu terminlich verankerten Hobbyaktivitäten hetzen muss, zu denen ich eigentlich längst überhaupt keine Kraft oder Lust mehr habe. ;)

    Und wenn doch noch etwas Zeit bleibt, bin ich eh völlig hinüber und man kann mit mir nix mehr anfangen.

  • Heute brauchst du bei vielen Aufgaben eine klar strukturierte Einleitung, bestimmte Floskeln, auf die viel Wert gelegt wird, und natürlich wird auch die Form in jedem Fach bewertet, so wie man das früher nur im Deutsch-Unterricht gemacht hätte. Dafür ist meines Erachtens weniger wirkliches Fachwissen gefragt als früher. Wichtiger ist die Form, das Einhalten einer bestimmten Norm, und dass du irgendeinen Text mit eigenen Worten wiedergeben und "analysieren" kannst... also wohlgemerkt in Fächern wie Geschichte, wo es eigentlich nicht um die Sprachkenntnisse, sondern um Kentnisse von Geschichte gehen sollte.

    Bis auf Physik und Chemie betrifft es buchstäblich JEDES Fach.

    Um mal meinen Stundenplan durchzugehen: Englisch, Musik, Sozialwissenschaften, Deutsch, Religion und Geschichte, auch Mathe bleibt nicht verschont. Überall geht es lediglich um formattechnisch und sprachlich korrekte Analysen, der Inhalt ist zweitrangig. Und hätte ich noch Erdkunde, Spanisch, Latein oder Russisch, wäre das kein bisschen anders.


    Die Klausurdauer hast du noch vergessen. Oder hattet ihr zu beginn der Q2 auch schon 225-minütige Klausuren (fünf verdammte Schulstunden)? Oder die Vorabitur-Klausuren mit 300+ Minuten? :kopfschuss:

  • Ich kann mich nicht so hundertprozentig an die Dauer einer Klausur erinnern. Aber das war wohl kaum länger als 90 Minuten.

    Wir hatten zudem auch generell eher selten Doppelstunden. Und wenn doch, dann hatte man dazwischen definitiv seine 5 Minuten Pause gehabt, und der Lehrer hat während dieser Pause für 10 Minuten das Zimmer verlassen, denn die Pause war heilig.


    Ich weiß, das klingt jetzt irgendwie fast idyllisch...

    dabei hab ich die Schule gehast. Vermutlich würde ich sie heute noch viel mehr hassen.

  • Ich kann mich nicht entsinnen, dass es zu meiner Zeit einen solchen Leistungsdruck bzw. Umfang gab. Schule war eher zur Selektion da. Das hat schon nach der 4. angefangen, nach dem Motto 'Die Noten stimmen und der kommt aus einer Akademikerfamilie, da können ihm sicher die Eltern bei den Hausaufgaben helfen: Gymnasium' oder eben 'Die Noten sind zwar befriedigend, aber der hat einen Arbeiterfamilienhintergrund, also ab auf die Realschule mit dem'.

    Dementsprechend wurde das Niveau und auch der Fortschritt in den Klassen eher an die Guten angepasst, während die Schlechten sehen konnten, wo sie bleiben. Da wurde dann eben nahegelegt, einigermaßen zu bestehen und sich auf die starken Fächer zu konzentrieren. Und so wurde mir z.B. systematisch das Interesse an Naturwissenschaften eher ausgetrieben, weil es ja nicht um Wissensvermittlung ging, sondern darum, den Stoff möglichst schnell wiederzukäuen. Das Notensystem hatte dann so Konsequenzen, dass man Fächer, in denen man eigentlich einigermaßen okay war (bei mir Chemie), schnell abgewählt hat, um sich nicht den Schnitt zu versauen auf die Gefahr hin, dass man eher schlechter wird.

    Vor dem Hintergrund ist für mich die Abschaffung von Noten und generell Leistungsdruck nur nachvollziehbar, WENN man denn ein humanistisches Bildungsideal verfolgen würde (was natürlich nicht der Fall ist).

  • Ich kann mich nicht so hundertprozentig an die Dauer einer Klausur erinnern. Aber das war wohl kaum länger als 90 Minuten.

    Wir hatten zudem auch generell eher selten Doppelstunden. Und wenn doch, dann hatte man dazwischen definitiv seine 5 Minuten Pause gehabt, und der Lehrer hat während dieser Pause für 10 Minuten das Zimmer verlassen, denn die Pause war heilig.


    Ich weiß, das klingt jetzt irgendwie fast idyllisch...

    dabei hab ich die Schule gehast. Vermutlich würde ich sie heute noch viel mehr hassen.

    Das klingt ja fast nach einem Traum ...

    Unsere Schule hat die vergangenen zwei Jahre das Konzept der gelegentlichen Einzelstunden erprobt. Die Lehrer kamen damit nicht klar und es gab viele Beschwerden und Blockungsschwierigkeiten in den Stundenplänen, weswegen in diesem Schuljahr wieder alles ist wie vorher. Also seit der fünften Klasse gibt es demnach ansonsten ausschließlich Doppelstunden à 90 Minuten.

    Früher hatten wir zwei normale Pausen, 20 Minuten, 25 Minuten, und die einstündige Mittagspause. Letztes Jahr im ersten Quartal, während ich mehr Zeit krank zu Hause als in der Schule verbracht habe, wurde das plötzlich geändert. Die 25-minütige Pause wurde auf 20 Minuten runtergekürzt und stattdessen wurde eine 5-Minuten-Pause zwischen der fünften und sechsten (Doppel-)stunde eingeführt. Daran hielten sich einige Lehrer nicht, die Unterrichtsunterbrechung gefiel ihnen nicht und das Pausenklingeln wurde gestrichen. Nach und nach hat es sich eingebürgert, die Existenz dieser Pause schlicht zu ignorieren. Unsere fünf Minuten Pausenzeit bekamen wir nie wieder zurück.

    Direkten Protest schülerseits gab es selbstverständlich nicht.


    Achso, und Pausenklingeln zum Beginn der Pause hatten wir an unserer Schule, soweit ich weiß, noch nie. Es klingelt nur zum Ende. Und auch das schon zwei Minuten vor dem eigentlichen Ende. Zumindest im Hauptgebäude. Im Oberstufengebäude haben wir gar keine Klingel, da müssen wir eigenverantwortlich auf Pünktlichkeit achten und kriegen bei ein, bis zwei Minuten von manchen Lehrern Anschiss, während die anderen standardmäßig noch ihren Kaffee trinken und à la 'akademisches Viertel' mindestens fünfzehn Minuten später kommen.

    Ein Schüler hat heute, wenn es dumm läuft, 8 reguläre Schulstunden

    Auch das ist übrigens nicht ganz richtig. Für mich ist es zutreffend, weil ich den Sportunterricht über gewisse Umwege heimlich loswerden konnte. :D

    ABER: Meine Mitschüler haben teilweise elf Stunden Unterricht, nicht immer ist tatsächlich eine Freistunde dabei (also Unterricht von 7:50 bis 17:15 Uhr). Natürlich ist das nicht legal, das wissen auch unsere Lehrer. Aber wo kein lauter Kläger ...

    Die Alternative wäre nun mal noch länger Unterricht. Oder der Missstand, der ohnehin schon existiert und für einige meiner Mitschüler wöchentliche Realität ist: Schlicht und ergreifend parallel gelegter Unterricht. Betrifft insbesondere die Fächer Spanisch, Russisch, Vokal- und Instrumentalpraktikum und rührt wahrscheinlich aus der Unfähigkeit der Verantwortlichen zur Organisation der Stundenpläne. Je nachdem, was gerade wichtiger ist, wo Klausuren anstehen, wie angepisst der Lehrer ist und was vielleicht ein Abifach ist, laufen sie entweder innerhalb des Unterrichts mehrmals hin und her oder wechseln die Unterrichtsstunden ab. Natürlich gab es da klagen. Die Alternative wurde ihnen aufgetischt: Noch länger Unterricht. Aufstapeln nach oben. Darauf hat natürlich niemand Bock, sind doch nur "Einzelfälle". Dafür aber nicht gerade wenige.


    Schule war eher zur Selektion da. Das hat schon nach der 4. angefangen, nach dem Motto 'Die Noten stimmen und der kommt aus einer Akademikerfamilie, da können ihm sicher die Eltern bei den Hausaufgaben helfen: Gymnasium' oder eben 'Die Noten sind zwar befriedigend, aber der hat einen Arbeiterfamilienhintergrund, also ab auf die Realschule mit dem'.

    Ich weiß ja nicht, in welcher Welt du lebst, aber, ähm... Das hat sich nicht geändert. Kein bisschen.

    Hat mein SoWi-Lehrer vor einiger Zeit erst wieder darüber abgekotzt.

    Das mit der Fächerwahl nach Noten kenne ich gut, ja. Ich hätte Spanisch gerne weitergelernt, aber sowohl die Analysen als auch der Lernaufwand und die Noten, die ich bekommen hätte, wenn ich meine Leistungen auch nur minimal gedrosselt hätte, weil ich nicht gerade begabt bin im Sprachenlernen, haben mir den Spaß schnell ausgetrieben. Nach zwei Jahren warf ich das Fach wieder raus.

    Ich bin da voreingenommen und destruktiv, auf das Bildungsideal scheiße ich in diesem Kontext, Hauptsache: Abschaffen, abschaffen, abschaffen. Verderbt das System noch weiter, treibt jedem Gutgläubigen, der verblieben ist, die Motivation aus, Lehrer zu werden und lasst die Schüler so weit verkümmern, bis überhaupt nichts mehr mit ihnen anzufangen ist. Lasst es zugrunde gehen, lasst es zu spät für alles sein - denn vorher wird sich nichts ändern und stattdessen alles nur noch viel länger und gravierender summieren. Wie Amerikas Logik mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki - ohne den großen Crash wird hier nichts enden.


    Was übrigens auch die iPad-Klassen betrifft, die im Video angesprochen werden: Die gibt es bei uns auch in den jüngeren Jahrgängen. Davon abgesehen arbeiten sowieso schon locker neunzig Prozent unseres Jahrgangs digital mit iPads (teilweise benachteiligen einige Lehrer jetzt schon die analogen Papierschreiber wie mich, indem sie einfach keine Kopien von den Arbeitsblättern machen, aber wir nutzen zu Hause halt weder Apple noch hätte ich bei Bedarf das nötige Geld dafür) und in unseren Klassenräumen des Oberstufengebäudes wurden Apple-TVs aufgehängt, damit die alten Säcke jetzt zwei Meter nach rechts rücken müssen, um das Licht ihres uralten Overheadprojektors an die Wand beamen zu können. :D Nee, Quatsch, ein paar Lehrkräfte verwenden die Teile schon, wenn sie denn mal funktionieren.

  • Ich kann mich gerade nicht daran erinnern, dass es zu meiner Zeit überhaupt sowas wie Doppelstunden gegeben hat. Eine Schulstunde umfasste 45 Minuten mit jeweils 5 Minuten Pause (und einer halbstündigen großen Pause). Davon gab es dann eben 5 oder 6 pro Tag, und vielleicht einmal die Woche noch zwei nachmittags. Wir reden von einem normalen Gymnasium auf dem Land. Prüfungen über vier oder fünf Schulstunden gab's eben zum Abi, aber ansonsten lief das auch alles während einer oder zwei Stunden (bei Aufsätzen sicher letzteres).

    Normalerweise hat man das problemlos durchlaufen, sofern nicht größere Schwächen in einem Bereich bestanden.


    Ob es den 'großen Crash' braucht und wie der aussehen mag, kann ich nicht sagen. Aber es stimmt schon, dass der ganze Bildungs- bzw. Schulbereich noch lange nicht die Aufmerksamkeit erfährt, die nötig wäre, um die Gesellschaft radikal zum Besseren zu verändern.


    "Ich weiß ja nicht, in welcher Welt du lebst, aber, ähm..." Das Witzige ist, dass ich diesen wiederkehrenden Alptraum habe, bei dem ich irgendwelche Arbeiten für Schule oder Uni nicht rechtzeitig erledigt habe und Panik schiebe. Ich wache dann immer schweißgebadet auf und muss mir mehrfach versichern, dass ich ja zum Glück nicht mehr auf der Schule bin. Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat, ich lege eigentlich Wert darauf, mir keinen unnötigen Stress im Leben zu machen.

  • Ach, von meinem Religionskurs habe ich noch gar nicht berichtet.

    Während wir in Physik und Musik im wahrsten Sinne des Wortes sieben Kursteilnehmer sind, sind wir in Religion ... 45. Ja, richtig gelesen. Resultierend aus

    der Unfähigkeit der Verantwortlichen zur Organisation der Stundenpläne.

    Der Lehrer hat sich zu Beginn natürlich beschwert. Die Schule hat nicht reagiert. Mittlerweile ist es unwichtig, weil immer mindestens zehn Schüler gleichzeitig schwänzen, sodass gerade noch genug Stühle reinpassen, wenn man noch ein paar extra aus den benachbarten Räumen holt.

  • " Lehrer: RAUS!

    Schüler: Warum denn?

    Lehrer: Weil Dein blödes Gequassel keiner hören will.

    Schüler: Dann können Sie ja gleich mitkommen."


    (Netzfund)