• Fuck Schule, fuck Lehrer (oh meine Fresse, besonders diese Geschichtshexe), ich hab aktuell so viel besseres zu tun. :rolleyes2:

    Nein, mehr Intellekt als in Form von sinnlosen Rants wird es in diesem Thread meinerseits auch weiterhin nicht geben. In ein paar Jahren vielleicht, wenn mich die Scheiße nicht mehr aufreibt.

  • Vor kurzem schrieb ich dazu:


    Die sozial-christliche “Menschenliebe“ ist sowieso ein gigantisches Problem geworden: Sie hindert die Menschen daran, sich so wahrzunehmen, wie sie wirklich sind. Menschen wollen lieben und geliebt werden, insbesondere letzteres, und irgendeine Religion, die uns zu einer auserkoren Sonder-Rasse erklärt, welche von Natur aus etwas weit besseres sein muss, als all die anderen Spezies, die wir entweder auf unseren von Gott gegebenen Äckern versklaven oder abzuschlachten pflegen, sei es nun für Nahrung, Fell, die Stoßzähne, zur Unterhaltung oder aus irgendeinem sonstigen Grund, kommt einem unter solchen Umständen gerade ungeheuer gut gelegen.

    Sie legitimiert unsere Arroganz.


    Im Namen der christlich aufgezwungenen, sozialen Hilfsbereitschaft, sind bereits ganze Kulturen vernichtet worden und nahezu spurlos in den christlich sozialen Geschichtsbüchern untergegangen.


    Sobald jemand, der anderen Leuten gerne helfen will, oder zumindest gern so angesehen werden möchte, einen vorgeblich sozialen Beruf ergreift, um dem Staat dabei zu helfen, alle schlecht indoktrinierten Kinder und gesellschaftlichen Außenseiter wieder zurück in die faschistoide Masse zu integrieren, damit nützliche, gesetzestreu mitarbeitende Steuerzahler daraus werden können, sobald sie also diesen Status als “Gute Menschen“ ergattert haben, und diesen nun nur noch behalten dürfen, solange sie sich den asozialen Vorschriften gemäß korrekt verhalten, werden nahezu sofort und meist völlig unbemerkt, asozial agierende Arschlöcher aus Ihnen, die sich nachweisbar für etwas besseres als ihre unfreiwillige Kundschaft halten: Von ihrer ursprünglichen Intention, anderen Leuten WIRKLICH zu helfen, falls sie denn überhaupt je da war, bleibt oft gar nichts mehr übrig – denn zumindest wenn Sie sich zwischen den ECHTEN WÜNSCHEN ihrer Klienten und vorgegebenen Regeln entscheiden müssen, behalten die meisten lieber ihre Macht, die Anerkennung und ihren damit einhergehenden Job.


    Aber das ist auch ein ganz allgemeines Phänomen der Akademien: die akademischen Grade machen Stück für Stück ignorant und dumm. Auch hier interessieren sich Leute häufig wirklich für ein bestimmtes Thema, bevor ihnen mehr darüber beigebracht wird, aber sobald ihnen erst Mal offiziell Diplome und Auszeichnungen für das Erlernen überreicht wurden, glauben Sie meist ernsthaft, sie wüssten jetzt völlig Bescheid, machen Urlaub, anstatt privat weiterzulernen, oder suchen sich einen asozialen Job, um die Unkosten für ihre eigene Indoktrination abbezahlen zu können: Das Interesse daran, immer mehr über das gewählte Thema in Erfahrung zu bringen, wurde ihnen so gründlich abgenommen, dass sie von nun an meist glauben, weit besser darüber Bescheid wissen zu können, als jeder Idiot auf der Straße, der sich die Zeit nimmt, unabhängig zu recherchieren, und der sich die verändernde Sachlage eventuell sogar noch halbwegs unvoreingenommen anschauen kann. Denn auch das liegt in der Natur der Dinge: Nichts bleibt je dauerhaft so, wie es uns erscheint.


    Wenn man sich wirklich für irgendetwas interessiert, dann kann man eigentlich nie auslernen.

    Sobald jemand glaubt, er wüsste bereits alles, was es über irgendein Thema zu wissen gibt, hat er im Grunde nur sein Studium aufgegeben und beim tieferen Verständnis der Sachlage versagt.


    Das ist ja das Ding mit der wissenschaftlichen Methode: Sie hat einen klar definierten Anfang, aber ein Endergebnis gibt es nicht. Das kann und darf es auch niemals geben, denn dann wäre Wissenschaft ebenfalls nur noch eine Religion, ein auswendig erlernbares, feststehendes Dogma, es wäre das Ende jeder weiteren Forschung und echten Wissenschaft.


    Doch moderne Akademien haben das scheinbar immer noch nicht verstanden oder stehen dieser Erkenntnis lieber kostenpflichtig im Weg: Geld für das Studium von irgendetwas zu verlangen, um dann die von dem Beigebrachten abweichenden Ergebnisse zu bestrafen und Auszeichnungen für brav auswendig Erlerntes zu verteilen, macht aus dummen Menschen keine klugen Professoren, sondern erschafft bloß arrogante Idioten, welche anschließend oft nicht Mal mehr lernwillig sind. Wie praktisch fast alle Bereiche, die mein Erzfeind anfasst, steht unser Schulsystem für nichts Gutes: Ursprünglich sinnvolle Ideen werden kostenpflichtig ruiniert – genau wie sehr viele Kinder...


    Kostenloses, offenes Internet und Bibliotheken mit kostenfreien, freiwilligen Helfern / Tutoren für jeden zwischen dem 2ten und 142sten Lenbensjahr, der irgendetwas lernen will, weil er sich tatsächlich noch für irgendetwas ineteressiert, ja, gerne, super Idee. Aber andere Leute zum Lernen zwingen, sie zu indoktrinieren - und dann auch noch Geld dafür zu verlangen, klingt schon im Ansatz nach einem ungeheuer beschissenen Grundkonzept.


    Im alten Griechenland mussten alle Schüler (idealer Weise) mit ihren Lehrern, und alle Lehrer (idealer Weise) mit ihren Schülern einverstanden sein, denn andernfalls galt das Lehrer-Schüler Verhältnis als gescheitert. Einige dieser Pedophilen zu den Zeiten von Diogenes hatten durchaus klügere Regelungen, verglichen mit den fragwürdigen Lehrplänen von heute...


    Aber ja, so, wie sie heute geregelt ist: Fuck Schule!

    2 Mal editiert, zuletzt von daryus ()

  • So, da ich nur noch 22 Schultage vor mir habe und ich heute wahrscheinlich zum letzten Mal körperlich in einer "Schülerratssitzung" anwesend war, muss ich auch dazu noch ein paar Worte loswerden, also ganz viel Vergnügen damit:



    Stufen- oder Klassensprecher zu sein ist die verlogenste und heuchlerischste Scheiße überhaupt, die jemals von der Schule erfunden wurde. Es wäre mir auch im Traum nicht eingefallen, früher mal Klassensprecher zu werden, denn das würde ja Verantwortung bedeuten, die oben drauf zu überhaupt nichts führt. In der Oberstufe gibt es nur noch Stufensprecher und -vertreter, und davon gleich mehrere. Und der Posten heißt immerhin nichts weiter, als die freiwillige Teilnahme an besagten Schülerratssitzungen zu Unterrichtszeiten mit ein paar großmäuligen Lehrern und der Schulleitung. Man sitzt rum, schwänzt Unterricht, darf mitschwatzen oder die Klappe halten. Das konnte ich mir mit Anbruch der Oberstufe natürlich nicht entgehen lassen.

    Seither stelle ich mit jeder Sitzung allerdings erneut fest, dass der gewöhnliche Unterricht vielleicht weniger mentalen Schaden bei mir anrichten würde, als dieser "Bundestag auf Schulebene" (den Vergleich hat die Schulleitung heute gezogen).


    Ach, ich kaue mit euch einfach mal die heutigen Programmpunkte durch, um die ganze Kacke aufzuarbeiten. :D

    Beginnen wir mit dem wunderschönen "Sicherheitskonzept", zu dessen Erarbeitung das Land NRW alle Schulen neuerdings aufgefordert hat, wegen der zunehmenden Gewalt an den Schulen und so, von welcher hier leider noch nicht viel zu sehen ist. Es gab ein wenig ödes Betroffenheits-Blabla, woraufhin fast schon feierlich die Maßnahme verkündet wurde: Eine anonyme Umfrage an alle Schüler unserer Schule! ... die ... mit etwas Glück ... irgendwann im Juni fertig werden könnte, um sie dann durchzuführen.

    Ja, nur zu, das wird uns beim nächsten Mal ganz sicher davor bewahren, dass ein frustrierter Schüler mit bleistiftverfasster Amokdrohnung aufm Klo die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzen kann - glaubt ihr nicht??


    Nächster Punkt: Das neue, geniale "Fahrtenkonzept". Der ÖPNV ist teuer geworden, sie hielt einen mehrminütigen Vortrag über die Inflation, weil das an der Schule auch mal endlich anzukommen scheint, nach den unzähligen Beschwerden seitens der Schüler und Eltern über die Preise der Schulwegtickets - was tun also? Genau: einfach eine weitere Klassenfahrt streichen und diese Idee den Schülern als Genialität auf den Tisch servieren!

    Diese Fahrten sind aber auch arschteuer geworden. Für die Abschlussfahrt nach Dresden mussten wir so viel bezahlen wie die anderen Leistungskurse für Kopenhagen und Bristol. Es war teurer als die Klassenfahrt nach London damals in der neunten Klasse gewesen wäre (und von den schäbigen Verhältnissen auf dieser Schiffsherberge fange ich besser gar nicht erst an), die coronabedingt zusammen mit dem geplanten Israel-Austausch über Bord gegangen war. *schnief*

    Da fällt mir noch ein, dass die das damals durch eine kleine Wanderung an der frischen Luft zum nächstgelegenen See ersetzen wollten, aber das hat die Stadt nicht genehmigt, weil wir 30+ Schüler im engen Klassenraum natürlich besser vor dem gefährlichen Virus aufgehoben waren. :hurtself:


    Dann waren ein paar bemitleidende Floskeln an die Oberstufe gerichtet, weil sie es im neuen Oberstufengebäude, ehemals Hauptschule, nicht geschafft haben, eine Cafeteria organisiert zu kriegen, die das mit dem Verkauf länger als genau eine Woche durchgehalten hat. Aber jetzt wurden ja überteuerte Snackautomaten aufgestellt! ... die die meiste Zeit außer Betrieb sind.


    Weiter ging's mit dem "Sponsorenlauf". Dass die Schule arm ist und sich ständig unkreative Wege sucht, den Eltern und deren Familien das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist keine Neuigkeit. Dieser Lauf funktioniert so, dass man seine Familienmitglieder und Nachbarn erst mal damit belästigt, daran teilzunehmen, also sich als Spender zu beteiligen. Sie dürfen für die Zukunft einen bestimmten Betrag pro gelaufene Runde "setzen", aber wissen auch nicht, wie viele Runden am Ende gelaufen werden. Dann wird das Kind so lange auf dem zubetonierten Schulhof im Kreis herumgescheucht, bis die Zeit abläuft. Die Anzahl der gelaufenen Runden zahlen dann die, die sich vorher freiwillig eintragen ließen.

    Abgesehen davon, dass dieses gesamte Konzept völlig bescheuert ist und all die Jahr bislang nur freiwillig war (außer in der Grundschule), so scheint es ab dem nächsten Mal verpflichtend für alle zu werden, weil sich die Schule eine neue Cafeteria-Terrasse nicht leisten kann. Die Schulleiterin gab sich echt große Mühe, das auf eine konkrete Rückfrage hin schwammig durchschimmern zu lassen. Am Ende wurde aber deutlich, dass sie die Frage nach der Verpflichtung für alle bejahte. Gott sei Dank bin ich bald fort von diesem Knast.

    Diese ... inspirierenden Formulierungen der verantwortlichen Webseite sind doch völlig fürn Arsch!

    Zitat von https://www.das-macht-schule.net/sponsorenlauf/

    So ein Sponsorenlauf ist ein einzigartiges emotionales Erlebnis für die gesamte Schulgemeinschaft und schafft eine echte Erfahrung von Zugehörigkeit und Wir-Gefühl.

    Jeder kann seinen Beitrag zum Gelingen des großen Ganzen leisten. Das stärkt Selbstbewusstsein und Identifikation. Es entsteht ein festes Fundament für eine Schulentwicklung, an der alle beteiligt sind.

    Der Erlös schafft finanzielle Spielräume für Wünsche, die sonst nicht verwirklicht werden könnten. Die Beziehungen zu den Eltern und zu Unternehmen im Umfeld der Schule werden gestärkt. Und oft gibt es schöne Presse-Berichte.

    :lol: Nicht einmal ICH habe so eine fragile Persönlichkeit, dass ich mich mit einer Spendenlaufveranstaltung oder ... ihgitt ... mit dem Gemeinschaftsgefühl für meine Schule identifizieren muss! (Und das sind nicht einmal schlechte Ausreden dafür, dass ich Lauch einfach überhaupt keine Ausdauer habe.)



    Letzter wesentlicher Punkt, zu dem ich ausführlicher werden möchte, weil der mich am meisten angekotzt hat: Vandalismus auf den Toiletten. Es geht mir nicht um dieses an Schulen so unfassbar unerwartetes Phänomen an sich, sondern vielmehr über Diskussionen, die die Maßnahmen betreffen. Am Hauptstandort der Schule, für die Mittelstufe, sah und sieht es eben immer aus wie sau. Zu "meiner Zeit" in der fünften Klasse waren die schon so bekloppt, dass es eine Schlüsselregel gab. Wenn man während des Unterrichts auf Toilette wollte, musste man sich im Sekretariat den Toilettenschlüssel ausleihen und seinen Schülerausweis als Pfand dalassen. Die Lehrer, die Pausenaufsicht hatten, mussten die Toiletten in den Pausen aufschließen, was zu ellenlangen Warteschlangen vor dem Gebäude führte. Zuverlässig war das auch nicht, manche Lehrer hatten das nämlich einfach vergessen oder tauchten gar nicht auf, sodass die Schüler den Schlüssel wieder selbst holen mussten. Irgendwann wurde das glücklicherweise wieder aufgehoben, aber nun denken sie über die Wiedereinführung nach und überlegen, welche weiteren Möglichkeiten es noch gibt. Eigentlich darf mir das ruhig am Arsch vorbeigehen, weil ich mich zum einen nicht mehr oft in diesem Gebäude aufhalte und zum anderen bald für immer fertig damit bin.

    Ich fand ja nicht nur die Überlegungen der Schulleitung total absurd, sondern vor allem die Vorschläge, die seitens der Schüler aller Altersgruppen kamen, und wie das kurz darauf darin endete, Aktionen der eigenen Mitleidenden zu verpfeifen. Von jung bis alt kamen Ideen wie Protokolle mit Namen und Uhrzeiten zu führen, einen Aufsichtsdienst zu schaffen, Kameras im Waschbeckenbereich zu installieren und schließlich wurden Sachen erzählt, wie, dass sich Schüler alleine die ganze Pause lang auf der Toilette einschließen und damit die Kabine besetzen - teilweise geschieht das in Gruppen, die sich in eine Kabine einschließen und dort am Handy sind und laut TikToks gucken. Dann stiegen die vernünftigen Oberstüfler ein und exposten sich selbst, indem sie anfingen, von den Rauchern und Vapern erzählen und das Problem auch auf das Oberstufengebäude "auszuweiten", weil Schüler sich gezielt regelmäßig übers Handy während des Unterrichts verabreden, um aufm Klo ein paar Züge zu ziehen. Als ob zehn Toiletten je Geschlecht für zwei Jahrgänge nicht genug wären, meine Güte. Und auch dagegen muss man ja so dringend vorgehen.

    Zum einen ist das alles reine Symptombekämpfung und zum anderen wird man moralisch ja nur dazu ermutigt, den Satz "leben und leben lassen" aktiv NICHT auszuleben. Ist schließlich auch gar nicht im deutschen Sinne. Natürlich sehe ich mich gewissermaßen auch persönlich angegriffen, weil ich die achte, neunte Klasse niemals ohne meine ruhige Toilettenkabine überlebt hätte, in der ich dann immer Bücher auf meinem Handy gelesen habe ( Dian Heroic Bloodshed war mitunter auch dabei, das war ja das erste, was ich von dir gelesen habe ;) Hach. Das werde ich für immer mit diesem hochromantischen Schultoilettenflair verbinden).



    Ich habe den Wahnsinn bald hinter mir. Mir tun die Schüler von morgen leid.

  • "Bundestag auf Schulebene" (den Vergleich hat die Schulleitung heute gezogen).

    Ja, das stimmt schon. Genau wie in der großen Politik wird auch hier im Kleinen wunderbar demonstriert, dass "gesellschaftliche Teilhabe" nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass man auch wirklich mitbestimmen darf.

    Irgendwie musste ich beim Lesen deines Berichts an Russland denken, und die Frage, warum die Bevölkerung dort trotz allem einigermaßen zufrieden zu sein scheint mit ihrem jämmerlichen unfreien Dassein. Auch unter Putin ist es so, dass allen erzählt wird, dass man ja in einer großen Familie lebt, und jeder sich da mit einbringen soll, zum Wohl des großen Ganzen. Und genau wie in Russland wird nicht offen ausgesprochen, dass jeder Abweichler hart bestraft wird. Man weiß es einfach. Man weiß, dass man die Grundpfeiler (also Putins Herrschaft, genau wie die Herrschaft eurer Schulleiterin) nicht zu hinterfragen hat, weil das von anderen, höheren Mächten so entschieden wurde. Man selbst darf höchstens "mitgestalten"... und wie gestaltet man in einer Diktatur mit? Natürlich so, wie es deine Mitschüler dann tun. Indem man eifrig Vorschläge macht, wie man noch mehr Freiheiten abschaffen kann, denn die Abschaffung der Diktatur steht ja nicht zur Debatte, also denkt man gar nicht erst in die Richtung. Eigentlich wäre eine richtige Antwort auf den Toiletten-Vandalismus gewesen, sich (bzw. die Schulleiterin) zu fragen, was im System falsch läuft, dass so viele so unzufrieden sind und am liebsten ihre eigene Schule zerstören wollen. Aber in der Logik des Systems steht die Antwort darauf ja schon fest: Es gibt so viel Vandalismus, weil die Regeln nicht hart genug oder die Überwachung nicht gut genug ist (und generell weil Menschen sowieso wilde Tiere sind, die man zähmen und kontrollieren muss, weil sie sich sonst alle gegenseitig auffressen würden).

    Und in diesem engen Wahrnehmungstunnel scheinen sich auch schon die Schüler zu bewegen, ganz ohne dass man es ihnen extra noch vermitteln müsste. Weil das eben schon klar ist. Weil man das ja auch ständig gesagt bekommt. Weil sie alle schon kleine Mini-Erwachsene sind.


    Jedenfalls bin ich für Toiletten-Freiheit für alle, und für das Recht, sich so lange auf dem Klo verstecken zu dürfen, wie man will! Wie hätte ich meine Schulzeit damals denn sonst überstanden?

  • Zitat

    Auch unter Putin ist es so, dass allen erzählt wird, dass man ja in einer großen Familie lebt, und jeder sich da mit einbringen soll, zum Wohl des großen Ganzen. Und genau wie in Russland wird nicht offen ausgesprochen, dass jeder Abweichler hart bestraft wird. Man weiß es einfach.

    Ich habe mal gehört das besonders Fiese in Russland und China sei es nie so ganz zu wissen woran man ist. Dinge die Gesetzlich zwar nicht explizit verboten sind, mitunter auch durch sehr schwammig Formulierte Gesetzte, können dennoch jederzeit geahndet werden wenn man eine der vielen unsichtbaren Taboos überschreitet, oder wenn man einfach einer Autoritätsperson unsympathisch ist, in anderen Fällen wird ein ähnliches Vergehen wiederum nicht bestraft, es ist letztlich völlig willkürlich und unberechenbar und daher versucht jeder noch angepasster und konformer zu sein als der andere, um bloß auf Nummer sicher zu gehen. Umgekehrt kannst du zugleich gegen jede Sittlichkeit, Moral oder Gesetz verstoßen solange jemand der in der Hierarchie über dir steht seine schützenden Hände über dich hält, du einen Polizisten schmieren kannst oder wenn du fürs System unentbehrlich genug bist um dir mehr Rechte rausnehmen zu dürfen als der Rest.

    Vorrauseilender Gehorsam und Selbstzensur finden sich jedoch überall statt nicht nur in China und Russland, dort ist es lediglich etwas offensichtlicher und drakonischer, aber die eigentliche Kunst der Beeinflussung von Menschen besteht ja darin die Menschen gar nicht erst merken zu lassen wie sie beeinflusst werden und kaum Repressionsandrohungen und drakonische Strafen zu brauchen um die Menschen dennoch zum gewünschten Ergebnis zu lenken.

    ''Everyone around me, they feel connected to something. Connected to something, I'm not.''
    Motoko Kusanagi