Beiträge von Funkenbrand

    Klar, dass der Anarchismus in der Vergangenheit nicht existieren konnte, wenn viele Anarchisten damals ins Gulag gesteckt, hingerichtet oder erschossen wurden.

    Wenn Anarchismus so utopisch ist, warum kennen wir diese Gedanken dann überhaupt noch?

    Zum Thema Frauen und Kleidung: Irgendwie scheint es kulturell verankert zu sein, dass Frauen vermittelt wird, sie sollten lieber figurbetonte Kleidung tragen und das wiederum wird über die Medien/Werbung vermittelt.


    Wie oft wurde mir schon gesagt, ich sollte doch mal ein Kleid oder einen Rock anziehen und mich weiblicher kleiden. Oder dass ich anstatt Boots auch mal andere Schuhe tragen könnte.

    Aber was ich bei den heutigen Jugendlichen positiv hervorheben muss: In dieser Generation trauen sich mehrere das anzuziehen, was sie einfach anziehen wollen: z.B. als Mädchen super schlapprige Übergroßenshirts/- pullover und das gefällt mir richtig gut, weil es eine Abwendung vom Mainstream und vom "allgemeinen Frauenbild" bedeutet. Ich hülle mich am liebsten in schlapprigem schwarzen Stoff und mittlerweile ist es mir vollkommen egal, was andere davon halten. Auch wenn ich selbst von eigentlich feministischen Männern leider gesagt bekomme, ich könnte doch auch mal xyz tragen. Ich sag dann immer, dass es auf der Welt so viele Menschen gibt und wenn demjenigen ein femininer Stil besser gefällt, dann sollte er sich einen Menschen suchen, dem das auch gefällt und nicht versuchen, andere zu verändern.

    Ich habe eben noch das Kapitel "Frühformen des Anarchismus" aus dem Buch Freiheit Pur von Horst Stowasser gelesen.

    Dort ist ein Abschnitt dem Taoismus gewidmet.

    Darin steht, dass der Historiker Peter Marshall den Taoismus als "den ersten klaren Ausdruck anarchistischer Sensibilität" und sein Hauptwerk Tao te ching als "einen der größten anarchistischen Klassiker" bezeichnet.

    Horst Stowasser (Anarchist) schreibt, dass der Taoismus keinem seine Sichtweisen aufzwingt und weder Kulte, Kirchen und Klerus entwickelte.

    Taoisten seien der Meinung, je mehr der Mensch sich einmischt, je komplizierter er steuern will, desto schlimmer wird alles.

    Die beste Regierung sei die, welche am Wenigsten regiere. Taoismus setzt ein großes Maß an die sozialen Fähigkeiten des Menschen voraus.

    Huai Nan Tsu schreibt: Das persönliche Wohlergehen eines jeden Einzelnen wachse in dem Maße, wie es der Allgemeinheit wohl ergehe.

    Menschen seien sowohl Individuen, als auch soziale Wesen.

    Horst Stowasser schreibt weiter, dass der Taoismus viele praktische Nutzanweisungen gäbe, aber nie eine soziale Bewegung hervorgebracht hat und unterscheidet sich vom Anarchismus im Stellenwert des Handelns, da der Taoismus auf aufgeklärte Passivität setze, deshalb sei er eine Quelle praktischer Weisheit für Menschen, die die volle Harmonie ihres Seins erreichen wollen.


    Zum Thema "Wahre Natur"


    Wahrscheinlich ist damit sowas wie das Nicht-Ich gemeint oder sowas wie eine "weiße Leinwand", was man sozusagen im Zen-Buddhismus durch Meditation "zu berühren versucht".

    Ein buddhistischer Meister hat es auch mal als "Aufs Klogehen fürs Hirn bezeichnet" :D

    Nachtrag: Ich bin mir fast sicher, dass Handlungen aus diesem "Geisteszustand" heraus als wahre Natur bezeichnet werden, weil ich Deinem Beitrag gelesen habe, in dem Du sowas (Ähnliches?) beschreibst.^^


    Zum Thema Ego


    Ich glaube, es kommt ganz drauf an, wie stark das Ego beim jeweiligen Menschen ausgeprägt ist.

    Vom nahezu fehlenden Ego z.B. nach Traumatisierungen oder harter Egozentrismus ist die Spannbreite groß.

    Vielleicht muss bei einem sogar eher das Ego aufgebaut werden, damit dieser sich nicht weiter selbst zerstört oder ungesunden Situationen aussetzt.

    Hier finde ich folgende Sichtweisen interessant:


    "Haben wir nicht alle den Instinkt räuberischer Tiere? Kann das zerfetzte und blutige Opfer das blutverschmierte Maul lieben, das ihm Stück für Stück seine Gliedmaßen abreißt?

    Ist es nicht unser natürlicher Selbsterhaltungstrieb, der geweckt wird, wenn uns jemand Leid zufügt und wir so zornig werden, dass wir uns vor einem weiteren Angriff schützen?"


    Ansonsten wäre da noch die Frage nach den natürlichen Trieben. Manche halten diese dem Ego zugehörig, Wahrscheinlich ist das aber auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich und ein "Mittelweg" wahrscheinlich erstrebenswert.


    "Tu anderen, was sie Dir tun, denn wenn Du anderen tust, was Du gern hättest, dass sie Dir tun und sie Dich daraufhin schlecht behandeln, so ist es wider die menschliche Natur, weiterhin rücksichtsvoll zu ihnen zu sein."

    Naja, man muss ja nicht unbedingt das Gleiche tun, sondern kann sie auch einfach zukünftig komplett stehenlassen und ignorieren. ^^