Beiträge von Dian

    ReverbNation ist total kapitalistischer Scheißdreck.

    Da wird behauptet, man bekommt gratis Promotion, wenn man nur auf einen Button klickt. Und mehrere Seiten später erfährt man dann, dass man dafür erst die Premium-Mitgliedschaft abschließen muss für 20 Euro im Monat oder sowas... dann bekommt man "gratis" irgendwas "geschenkt". Was für eine Verarsche. Das hat einfach überhaupt nichts mit gratis zu tun, wenn ich erst irgendwas bezahlen muss!!! Wie kann man nur ein gutes Gewissen haben, wenn man seine Kundschaft so dermaßen verarscht? Und überhaupt wird man bei denen dermaßen zugeballert mit Angeboten, was sie alles für einen tun werden, aber natürlich nur gegen Cash. *würg*

    Immerhin kann man seine Musik da kostenlos hochladen, und die Anarchonauten stehen in den Elektronik-Charts für Deutschland dort auf Platz 23.

    Natürlich sind diese "Charts" völlig unrepräsentativ, bestehen aus komplett unbekannten Bands und setzen sich einfach aus den Youtube und Facebook-Likes zusammen, die man im Lauf der Zeit bekommen hat. Aber ist vielleicht gut für's Ego.


    Soundcloud ist mir da doch etwas sympathischer. Die wollen zwar auch Geld verdienen, aber nicht ganz so penetrant. Allerdings hab ich den Soundcloud-Anarchonauten-Account lange brachliegen lassen. Sollte ich vielleicht mal etwas füttern.

    Wer mag und bei Soundcloud ist, kann uns ja mal zu seinen Favoriten hinzufügen. Ein paar mehr Follower wären sicher nicht verkehrt.

    Anarchonauten
    Listen to Anarchonauten | SoundCloud is an audio platform that lets you listen to what you love and share the sounds you create.
    soundcloud.com

    Außenpolitisch betrachtet denke ich, dass die Ausgangslage eine gänzlich andere war, so dass man das römische Reich und den Westen nur schwer miteinander vergleichen kann.

    Das römische Reich zog seinen enormen Einfluss und Wohlstand vor allem aus seinen militärischen Eroberungen, und daraus, dass sie sich eben alle möglichen anderen Völker einverleibten und zum Wohle Roms arbeiten ließen. Es war ein Vielvölkergemisch mit einem ganz klaren politischen Zentrum, in dem alle Entscheidungen getroffen wurden.

    Und als dieses Zentrum die Übersicht und Kontrolle verlor, und die Vasallen keinen Bock mehr hatten, für die Römer den Arsch hinzuhalten, ist es eben den Bach runter gegangen. In dieser Hinsicht würde ich sagen, "Der Westen" ist kein zentralistisches Gebilde, auch wenn natürlich in Brüssel viele (und oft dumme) Entscheidungen getroffen werden. Und Vasallenstaaten haben wir sicher auch, die für uns die Drecksarbeit machen... die Türkei vielleicht oder sowas.

    Aber es ist nun noch nicht so weit, dass die für uns in den Krieg ziehen und uns an den Außengrenzen verteidi... äh, ok, Ukraine... *hust*

    Jedenfalls besteht ein Großteil unserer Armee noch aus Menschen, die auch in unserem Land leben, sagen wir es so. ;)


    Was die innenpolitische Themen angeht, die oft beschriebene Dekadenz, habe ich hierzu einen Artikel gefunden:

    Die wahren Gründe für den Untergang Roms
    Von "spätrömischer Dekadenz" sprach Guido Westerwelle im Zusammenhang mit seinen Vorstellungen über Hartz-IV-Empfänger. Wie war das damals wirklich im Rom der…
    www.zeit.de


    Ich sehe gewisse Parallelen, was die auseinandergehende Schere zwischen arm und reich angeht. Diese Parallelgesellschaft, in der die einen gar nicht wissen, wohin mit ihren MIllionen, und die anderen täglich die Preise vergleichen müssen, die haben wir natürlich irgendwie auch bei uns. Aber gut... in welcher Kultur ist das schon jemals anders gewesen?

    Parallelen sehe ich auch darin, dass wir uns immer mehr auf ausländische Hilfskräfte verlassen, man nennt sie heute nicht mehr Sklaven... aber Fakt ist, kein Deutscher arbeitet mehr bei McDonalds, bei Paketdiensten oder bei der Müllabfuhr (außer er ist wirklich komplett durch und kaputt). Und ohne diese freiwilligen Sklaven würde hier gar nichts mehr funktionieren.

    Dann wäre da noch das Thema der Verweichlichung, oder der Entfremdung vom Wesentlichen. Ich weiß ja nicht, inwiefern das in Rom auch so war, dass Kinder nicht mehr wussten, dass die Wurst von einem geschlachteten Tier stammt, oder dass sie sich nur noch für die Gladiatorenspiele interessierten und für nichts anderes mehr.

    Ich neige gerade zu der Überlegung, dass wir längst viel verweichlichter sind, als es die Menschen im alten Rom jemals waren. Aber dass man es eben auch nicht so wirklich direkt vergleichen kann. Was sich vergleichen lässt, ist vielleicht so das generelle Lebensgefühl, in einer Blase des Wohlstands und der Kultur zu leben, in der alles perfekt funktioniert, während jenseits der Außengrenzen die hungrigen Barbaren lauern. (und nein, damit meine ich jetzt nicht nur irgendwelche afrikanischen Flüchtlinge, sondern auch so Leute wie Putin und dessen Gefolgschaft, die Chinesen, etc.)

    Neues Video und neues Album, leider sind sie jetzt nur noch zu zweit...

    Ich bin wie gesagt kein so großer Fan von ihren neuen Sachen, weil ich einfach den alten Sound (sowohl gesanglich als auch von den Synthies her) vermisse. Und ich hatte schon ein paar Zweifel, ob das zu zweit überhaupt noch was wird. Aber das hier kann man sich durchaus anhören.


    Als ich neulich mal das alte Video zu "Deutsche Arbeit" angeschaut habe, ist mir aufgefallen, dass der Song teilweise echt nicht gut abgemischt ist. Die Vocals klangen irgendwie dumpf, und der Refrain war ziemlich übersteuert.

    Daher hab ich mir den Song jetzt nochmal vorgeknöpft, die Vocals neu arrangiert und alles ein bisschen anders abgemischt. Der Gesang sollte jetzt klarer und verständlicher sein, und das Problem mit dem Übersteuern ist zumindest weniger geworden.


    Die neue Version des Songs könnt ihr euch hier runterladen:

    Tanz auf den Trümmern, by Anarchonauten
    13 track album
    anarchonauten.bandcamp.com


    Und hier das verbesserte Video dazu:

    Zum Musikveröffentlichen gibt es sicher einige Seiten... das mit dem "bekannt" machen dürfte das größere Problem werden.

    Ich habe gestern mal wieder in meinen alten ReverbNation-Account reingeschaut, den ich seit 5 Jahren nicht mehr wirklich benutzt habe (das ist auch so ne Seite, die sich an Musiker richtet). Die Lieder dort haben keinen einzigen Aufruf mehr als vor fünf Jahren. Ich hab ein paar neue "Fans" dazugewonnen, aber das sind irgendwelche Fake-Accounts oder Bots aus anderen Teilen der Welt, die einfach alles liken. Aber dafür ist mein Postfach dort voll mit Nachrichten von der Seite, dass ich "ausgewählt" wurde für irgendeine Playlist, bla bla, nur dass ich dafür den Premium-Account bräuchte, der natürlich etwas kostet. ;)

    Fazit: Alles nur Verarsche, auch wenn es prinzipiell natürlich möglich ist, da seine Musik hochzuladen. Es kümmert halt nur keinen, da die meisten, die dort verkehren, gar keine Musik von anderen hören wollen, sondern ebenfalls nur ihre eigene bekannter machen möchten.

    Und ich vermute mal, das ist das Problem von allen derartigen Communities. Kaum jemand treibt sich dort herum, weil er unbekannte Musik von Hobby- oder Amateurmusikern kennenlernen möchte. Aber dafür jede Menge Hobby- und Amateurmusiker, die ihr eigenes Zeug bekanntermachen wollen.


    Das mit den Playlists und so hat früher mal sicher ganz gut funktioniert, wenn man einer der ersten war, die dort auf solchen Seiten ihre Musik hochgeladen haben. Genau, wie man auf Youtube anno dazumal auch ganz gut bekannt werden konnte, einfach so, indem man von anderen entdeckt und weiterempfohlen wurde.

    Heute sehe ich nicht mehr wirklich, wie man andere User ansprechen könnte, außer über persönlichen Kontakt durch Beteiligung in irgendwelchen Foren, so wie du es hier ja auch tust... es gibt sicher auch ein paar Foren für User von FL Studio , wo man Fragen stellen oder seinen eigenen Werke hochladen kann, um sie anderen vorzustellen.

    Aber zu viel Wirkung sollte man sich davon besser nicht erhoffen. Ich sehe es ja schon an mir, wie schwer es ist, neue Leute zu erreichen... dabei hab ich ja einen gewissen Bekanntheitsgrad, und hier und da im Netz sind schon ein paar Videos von mir oder Sachen von den Anarchonauten verlinkt, durch die hin und wieder dann auch jemand auf meine Musik aufmerksam wird. Ohne diese Basis, die ich mir im Lauf der Jahre erarbeitet habe, wüsste ich aber echt auch nicht, wie ich da heute vorgehen würde.


    Falls jemand noch gute Seiten kennt, bei denen man nicht nur einer von hunderttausend Usern ist, für die sich kein Schwein interessiert, sondern wo man vielleicht wirklich noch von anderen gefunden werden kann, dürft ihr das gerne hier posten. Würde mich auch interessieren.

    Und nachdem 25 Seiten geschrieben waren, druckte ich den Beginn des Buchs beim Betreuungsbüro aus, um es mitzunehmen und zu besprechen.

    Verstehe ich das jetzt richtig, du hast da bei denen nur die Infrastruktur genutzt, um es auszudrucken, und die haben das dann gegen deinen Willen gelesen? Oder hast du es denen bewusst gezeigt, weil du eine Meinung von ihnen dazu haben wolltest?


    So oder so scheinen die Leute da jedenfalls etwas merkwürdig drauf zu sein.

    Und natürlich ist das generell ein gutes Beispiel für diesen Woke-Shit...

    In einer freien Gesellschaft sollte jeder künstlerisch seine Ideen umsetzen dürfen. Und wenn jemand keine Sado-Maso-Geschichten mit devoten Studentinnen mag, steht es ihm ja jederzeit frei, sich stattdessen Literatur zu besorgen oder selber welche zu verfassen, in der dominante Studentinnen ihre alten Professoren entführen und ihnen den Schwanz abschneiden.

    Aber man merkt an solchen Beispielen sehr gut, dass es manchen Leuten überhaupt nicht um eine vielfältige Gesellschaft geht, sondern um eine Gesellschaft, in der ihre eigenen Werte das herrschende Dogma sind, das nicht hinterfragt werden darf, und in der alle Andersdenkenden die Schnauze zu halten haben.

    Alles, was der eigenen Sichtweise widerspricht, ist sofort "offensive".

    Klinik und Co bin ich absolut abgeneigt (möchte einzeltherapie)

    Aufgrund meiner Kindheit.. mein Bruder hatte mir damals eingeredet das meine Mutter mich nicht liebt und vergiften will, darauf hin hab ich das essen verweigert und kam in eine Klinik für schwer erziehbare..

    Also da hab ich echt meine Probs mit.

    Verständlich, dass du dadurch so etwas das Vertrauen in deine Mitmenschen verloren hast und nicht in solche Gruppen-Situationen geraten möchtest.

    Ich hätte darauf auch keine Lust. Hab neulich erst wieder was gelesen von irgendeinem psychisch Kranken, der einen Mitbewohner mit dem Messer verletzt hat... und ich hab mir da auch gleich gedacht: Warum sperrt man überhaupt psychisch kranke Menschen mit anderen psychisch Kranken (wenn auch freiwillig) irgendwo ein? Ist doch eigentlich logisch, dass die sich gegenseitig oftmals auch destabilisieren. Eigentlich müssten labile Menschen eher ein gesundes, stabiles Umfeld und positive Vorbilder haben.

    Aber ist ja im Grunde das gleiche wie mit dem Knast. Da tut man Kriminelle mit anderen Kriminellen zusammenwohnen lassen und wundert sich dann, wenn die später weiter kriminell sind, ts.

    Vielleicht sehe ich das jetzt auch etwas zu sehr mit den Augen eines Unbeteiligten von außen, und es macht irgendwie schon Sinn, hilfesuchende Menschen zusammen unterzubringen, damit sie sich gegenseitig hochziehen können, und sich als etwas normaler empfinden können im Kreis von Schicksalsgenossen. Ich sag ja nur, für mich wäre das nichts, und ich würde da wohl auch eher noch bekloppter werden. ;)


    Generell hab ich aber bei dir den Eindruck, dass du dich schon immer noch zu sehr mit den Ereignissen aus deiner Vergangenheit identifizierst.

    Also in dem Sinne, dass es für dich nicht nur ein negatives Kindheitserlebnis war, sondern dass es Teil deiner Identität geworden ist.

    Und wenn du dich irgendwo beschreiben wolltest, würdest du vermutlich recht schnell die Geschichte mit deinem Bruder und deiner Mutter erzählen. Einfach, weil es für dich ein so prägender Teil deines Lebens ist, dass du dich dadurch definierst, was dir als Kind widerfahren ist.

    Das ist aber eben genau die falsche Richtung. Du bräuchtest positive Dinge, durch die du dich definierst. Eine positive Identität.

    Etwas, was dich als Macher und nicht als Opfer erscheinen lässt. Vielleicht etwas Kreatives, Gestalterisches. Oder Zukunftspläne, Erfolgserlebnisse. Oder sonst etwas, auf das du stolz bist.

    Mein Eindruck ist jedenfalls so, dass du viel zu wenig Sachen an dir oder in deinem Leben hast, auf die du stolz sein kannst. Viel zu wenige positive Identifikations-Ansätze. Und deshalb hat die Vergangenheit noch immer eine solche Macht über dich.

    Ich denke, da müsste eine Therapie auch ansetzen bei dir... hoffen wir, dass das irgendwann mal klappt und du einen fähigen Psychologen oder Therapeuten findest, bei dem du auch ein gutes Gefühl haben kannst.

    Dian: Hast du deine Wagenknecht-Sympathie noch nicht aufgegeben? Ich hab ja lange mit ihr gehadert, aber spätestens mit ihrer Haltung zum Ukraine-Konflikt ist sie ein absolutes No-Go geworden.

    Was das angeht, kann ich dich absolut beruhigen. Ich sympathisiere nicht mit Wagenknecht, sie hat nun wirklich schon genug Bullshit von sich gegeben. Ich benutze sie nur gelegentlich als Beispiel dafür, dass man theoretisch auch links sein kann, ohne diese übertriebene "Kommt alle in unser Land, wir sorgen für euch, denn wir wollen die ganze Welt retten"-Mentalität.

    In anderer Hinsicht, gerade was das Russland-Bild angeht, ist sie dann aber wiederum selbst sehr befangen und tut reflexartig das, was man als guter Linker schon vor fünfzig und sechzig Jahren getan hat... nämlich Mao und die Sowjetunion und dergleichen schon allein aus Prinzip zu verharmlosen, weil sie eben einen Gegenentwurf zum verhassten westlichen Imperialismus darstellen. Das ist mir aber auch zu billig, und die Geschichte sollte einem ja eigentlich mittlerweile zu genüge gezeigt haben, dass nicht alles, was gegen den Westen ist, automatisch menschlicher oder sozialer ist.

    Zu Rowling: Interessant ist, dass sie bzw. ihr Werk nun sogar schon mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert wird.

    Ok, ich gebe zu, immer wenn ich die Kobolde in der Bank sehe, muss ich auch sofort unwillkürlich an Juden denken. :pardon_gif:

    Also wenn man dem Werk nun unbedingt böse Absicht unterstellen will, KANN man sicherlich Belege dafür finden. Genauso wie fundamentale Christen auch schon ganz viele Belege dafür gefunden haben, dass Harry Potter die Kinder zum Satanismus verführen soll.

    Wenn man nur fanatisch genug nach etwas sucht, wird man immer Belege dafür finden. Genau, wie ja auch die rechten Verschwörungsheinis immer Hinweise finden werden, dass ihre Theorien richtig sind. In der Hinsicht unterscheiden sie sich gar nicht so sehr von den Woke-Leuten, denn man betrachtet die Welt einfach nicht mehr objektiv, sondern von vornherein mit einem gewissen Suchfilter, oder wie unter einer Lupe mit extremem Vergrößerungsfaktor... und entsprechend nimmt man dann auch nicht mehr die Wirklichkeit wahr, sondern es erscheint einem alles, was von diesem Suchfilter gefunden wird, übermäßig bedeutsam, und man erkennt darin schnell bestimmte Muster, Absichten und Zusammenhänge (die aber eher im eigenen Kopf als in der Realität existieren)


    Wenn ich die Sache jetzt mal ernsthaft einordnen sollte, würde ich sagen: Rowling kommt aus der Unterschicht, und ihre Sympathien sind auch eher bei Leuten aus der Unterschicht wie den Weasleys, und weniger bei den Angehörigen der Upper Class. Und so ist eben auch ihre Sicht auf Banker und deren Geschäft eher eine negative, mit den dazugehörigen Klischees verbundene Sichtweise, wie Leute aus der Unterschicht eben über Banker denken. Und natürlich gehört da auch das historische Juden-Klischee dazu. Aber "antisemitisch" würde ich das nun nicht nennen. Wenn, dann vielleicht "Anti-Banker" oder "Anti-Rothschild und Co.". Aber die transportierte Message ist ja nun nicht: "Alle Kobolde sind heimtückisch und böse, weil viele von denen in der Bank arbeiten." oder "Das steckt denen so im Blut!"

    Man muss da schon auch den Gesamtkontext sehen, und der ist eben der, dass Rowling sich eindeutig auf die Seite von Menschen stellt, die aufgrund ihrer Herkunft oder weil sie falsches Blut in sich tragen, verfolgt und diskriminiert werden. Generell habe ich die Harry Potter-Filme auch deshalb sofort gemocht (obwohl ich ja zu der Zeit eigentlich schon zu alt für solchen "Kinderkram" war), weil es eben darin sehr viel um Freundschaft und Toleranz geht, und an unzähligen Stellen auch Rowlings Sympathie für gesellschaftliche Außenseiter und Mobbingopfer zu erkennen ist.

    Daher hat mich ihre abwehrende Haltung gegenüber Transmenschen auch etwas gewundert, zumal sie ja noch kurz davor Dumbledore als schwul geoutet hat und es mich auch nicht gewundert hätte, wenn sie als nächstes gesagt hätte: "Übrigens war Minerva McGonagall früher mal ein Mann." ;)

    Vor dem von dir erklärten feministischen Hintergrund macht es dann vielleicht irgendwie Sinn, dass sie beim Thema Transen aggressiv reagiert und den Frauen ihre Einzigartigkeit oder Weiblichkeit genommen sieht, oder was auch immer da das Problem ist... Es scheint mir aber bei ihr, genau wie bei ihren Gegnern, schon ein sehr konstruiertes, intellektuelles Problem zu sein, dass man viel zu viel Energie in eine banale Sache steckt, um irgendwas zu bekämpfen, woran die Welt nun wirklich nicht zu Grunde gehen wird... was einem aber aus der eigenen, subjektiven Sichtweise heraus wie ein rotes Tuch erscheint, auf das man sich sofort wutschnaubend stürzen muss, um die Werte zu verteidigen, die einem wichtig sind.

    Das große Problem ist erstmal, dass man in unserer Parteien-Demokratie alles nur als Paket bekommt.

    Wenn man Union und AfD wählt, bekommt man halt nicht nur eine "etwas andere" Asylpolitik, sondern gleich auch noch mehr soziale Ungerechtigkeit und Intoleranz in anderen gesellschaftlichen Themengebieten (z.B. bei der Drogenpolitik) mitgeliefert, und die Natur wird noch mehr zugebaut zum Wohle der Industrie. Und in vielen Dingen bekommt man auch einfach nur dieselbe Soße in schwarz bzw. braun, weil sich die Ansichten eh kaum noch unterscheiden.


    Beim Thema Integrationspolitik bin ich bei dir. Da wurde meines Erachtens viel zu lange nicht mit gesundem Menschenverstand, sondern allein nach der jeweiligen Ideologie Politik gemacht. Wenn man links war, und sich dadurch identifiziert hat, dass man ein fortschrittlich denkender Humanist ist, war das sowas wie eine heilige Kuh, dass man (übertriebene) Toleranz gegenüber Fremden praktiziert und auf diesem Auge blind zu sein hat, wenn man zur linken Bewegung dazugehören will.

    Viele haben auch die Probleme gesehen, aber etwas dagegen zu sagen hätte einen sofort "rechts" gemacht. Und das ist gerade in der linken Szene natürlich immer noch so. Ich persönlich sehe das aber inzwischen eher so, dass es einfach Dinge gibt, bei denen die Linken Bullshit labern und auf dem Holzweg sind, ohne dass ich deshalb alles, was von links kommt, für falsch halten würde. (denn grundsätzlich muss unsere Gesellschaft ja schon sozialer und gerechter werden, und das Kapital darf nicht länger so viel Macht über uns alle haben)

    Aber wenn einer hier her kommt und Hilfe sucht, weil er verfolgt wird, und dann hier, anstatt dankbar zu sein, andere Menschen belästigt oder verprügelt , dann würde ich den in den nächsten Flieger setzen... und wenn ihn das Heimatland nicht zurückhaben will, dann mit dem Fallschirm rauswerfen und gar nicht erst landen.

    Ich setze mich da mittlerweile gern in die Nesseln, wenn sich Linke noch über so eine Meinung aufregen. Aber nur, weil man für Toleranz ist und Menschen nicht nach ihrer Herkunft beurteilen will, heißt das ja nicht, dass man doof ist und sich gern ausnutzen lässt.

    Hier muss einfach in Zukunft noch ein großes Umdenken stattfinden. Weniger Ideologie, mehr echte Menschlichkeit, und das heißt halt auch: Nicht Mitleid mit asozialen Subjekten oder religiösen Fanatikern haben, sondern mit denen, die von denen verprügelt werden. Es gibt wahrlich genug Asylsuchende, die wirklich verfolgt werden und dankbar sind, wenn man ihnen hilft. Homosexuelle, intellektuelle Regimekritiker oder Frauen, die von ihren Männern verprügelt und unterdrückt wurden. Und auch denen hilft man eher damit, indem man die Macho-Arschlöcher rauswirft, die sich daneben benehmen und sich auch noch einen auf ihre Kultur wichsen, vor der sie doch eigentlich geflohen sind. Dann wäre nämlich auch mehr Platz für die anständigen, intelligenten Leute da.
    Ich fürchte nur, wir werden ein Umdenken in dieser Hinsicht von RotRotGrün nicht bekommen (außer von der Wagenknecht), weil es zum ideologischen Selbstverständnis der Linken dazugehört, in dieser Frage dogmatisch zu sein.


    Aber natürlich ist das auch nicht nur ein Problem der Linken, sondern die Rechten sind ja in der Hinsicht genauso und haben auch wiederum ihre eigenen ideologischen Verblendungen und Grenzen, über die sie nicht zu gehen bereit sind, aus Prinzip und weil sie sich sonst zu sehr selbst hinterfragen müssten.

    Es ist generell ein menschliches Problem, und daher eben auch ein Problem von menschgemachter Politik, dass Menschen von Ideologien und ihrer Prägung ein wenig geistig behindert werden.