Das große Problem ist erstmal, dass man in unserer Parteien-Demokratie alles nur als Paket bekommt.
Wenn man Union und AfD wählt, bekommt man halt nicht nur eine "etwas andere" Asylpolitik, sondern gleich auch noch mehr soziale Ungerechtigkeit und Intoleranz in anderen gesellschaftlichen Themengebieten (z.B. bei der Drogenpolitik) mitgeliefert, und die Natur wird noch mehr zugebaut zum Wohle der Industrie. Und in vielen Dingen bekommt man auch einfach nur dieselbe Soße in schwarz bzw. braun, weil sich die Ansichten eh kaum noch unterscheiden.
Beim Thema Integrationspolitik bin ich bei dir. Da wurde meines Erachtens viel zu lange nicht mit gesundem Menschenverstand, sondern allein nach der jeweiligen Ideologie Politik gemacht. Wenn man links war, und sich dadurch identifiziert hat, dass man ein fortschrittlich denkender Humanist ist, war das sowas wie eine heilige Kuh, dass man (übertriebene) Toleranz gegenüber Fremden praktiziert und auf diesem Auge blind zu sein hat, wenn man zur linken Bewegung dazugehören will.
Viele haben auch die Probleme gesehen, aber etwas dagegen zu sagen hätte einen sofort "rechts" gemacht. Und das ist gerade in der linken Szene natürlich immer noch so. Ich persönlich sehe das aber inzwischen eher so, dass es einfach Dinge gibt, bei denen die Linken Bullshit labern und auf dem Holzweg sind, ohne dass ich deshalb alles, was von links kommt, für falsch halten würde. (denn grundsätzlich muss unsere Gesellschaft ja schon sozialer und gerechter werden, und das Kapital darf nicht länger so viel Macht über uns alle haben)
Aber wenn einer hier her kommt und Hilfe sucht, weil er verfolgt wird, und dann hier, anstatt dankbar zu sein, andere Menschen belästigt oder verprügelt , dann würde ich den in den nächsten Flieger setzen... und wenn ihn das Heimatland nicht zurückhaben will, dann mit dem Fallschirm rauswerfen und gar nicht erst landen.
Ich setze mich da mittlerweile gern in die Nesseln, wenn sich Linke noch über so eine Meinung aufregen. Aber nur, weil man für Toleranz ist und Menschen nicht nach ihrer Herkunft beurteilen will, heißt das ja nicht, dass man doof ist und sich gern ausnutzen lässt.
Hier muss einfach in Zukunft noch ein großes Umdenken stattfinden. Weniger Ideologie, mehr echte Menschlichkeit, und das heißt halt auch: Nicht Mitleid mit asozialen Subjekten oder religiösen Fanatikern haben, sondern mit denen, die von denen verprügelt werden. Es gibt wahrlich genug Asylsuchende, die wirklich verfolgt werden und dankbar sind, wenn man ihnen hilft. Homosexuelle, intellektuelle Regimekritiker oder Frauen, die von ihren Männern verprügelt und unterdrückt wurden. Und auch denen hilft man eher damit, indem man die Macho-Arschlöcher rauswirft, die sich daneben benehmen und sich auch noch einen auf ihre Kultur wichsen, vor der sie doch eigentlich geflohen sind. Dann wäre nämlich auch mehr Platz für die anständigen, intelligenten Leute da.
Ich fürchte nur, wir werden ein Umdenken in dieser Hinsicht von RotRotGrün nicht bekommen (außer von der Wagenknecht), weil es zum ideologischen Selbstverständnis der Linken dazugehört, in dieser Frage dogmatisch zu sein.
Aber natürlich ist das auch nicht nur ein Problem der Linken, sondern die Rechten sind ja in der Hinsicht genauso und haben auch wiederum ihre eigenen ideologischen Verblendungen und Grenzen, über die sie nicht zu gehen bereit sind, aus Prinzip und weil sie sich sonst zu sehr selbst hinterfragen müssten.
Es ist generell ein menschliches Problem, und daher eben auch ein Problem von menschgemachter Politik, dass Menschen von Ideologien und ihrer Prägung ein wenig geistig behindert werden.