Beiträge von Dian

    Ich führe gerne zu Ende, was ich angefangen habe. ;) Daher weiter mit:


    Harry Potter und der Orden des Phönix, Wii und Playstation 3:

    https://content.demonews.de/2011/02/harry-potter-und-der-orden-des-phoenix_screenshots_20110218010929-1176888117.jpg


    Das einzige Spiel, vor dem es mich noch mehr gegraut hat, das noch einmal zu spielen, als "Harry Potter und der Feuerkelch".

    Die ganze Zeit habe ich das Gefühl, dass ich nicht Harry Potter bin, sondern dass man den Alltag von Mr. Filch nachspielt, des grimmigen Hausmeisters von Hogwarts. Man läuft einfach stundenlang durch die Schule, um heruntergefallene Bilder wieder an ihren Platz zu hängen, Bänke zu verrücken, kaputte Rüstungen zu reparieren und gaaaanz viele Fackeln anzuzünden. Wer ist nur auf die Idee gekommen, dass sowas Spaß machen könnte?

    Und wenn man mal nicht mit Saubermachen beschäftigt ist, läuft man von einem Ende des Geländes durch ganz Hogwarts und wieder zurück, um irgendjemandem eine Nachricht zu überbringen oder von dem einen weiteren Botengang aufgetragen zu bekommen. *schnarch*

    Zugegeben, das Buch gibt halt auch echt nicht viel mehr her, weil es vom Ende mal abgesehen kaum wirklich Action gibt. Aber bei den Vorgängerteilen haben es die Programmierer ja auch fertig gebracht, ganz viele Sachen einzubauen, wie Dungeons und Endbosse, die in den Buchvorlagen überhaupt nicht vorkamen. Also warum dann nicht auch hier?

    Der Fokus auf den "realistischen" Schulalltag ist einfach nur öde. Da nützt es auch nicht viel, dass das freibegehbare Hogwarts ganz nett umgesetzt wurde, und durch die überall in den Gängen herumwuselnden Schüler, die einen grüßen oder einem Beleidigungen an den Kopf werfen, eine richtig lebendige Schulatmosphäre geschaffen wird.

    Aber wenn schon Schulatmosphäre, dann doch bitte mit mehr Unterricht! Es gibt auch kaum Unterricht, man ist einfach nur damit beschäftigt... Möbel zu verrücken und Lampen anzuzünden!

    Das Allerschlimmste aber ist die furchtbare Fuchtel-Steuerung auf der Wii. (zur Playstation kann ich nix sagen). Wenn man Glück hat, passiert wenn man die Wii-Remote in einer bestimmten Weise bewegt, tatsächlich das, was passieren soll. In diesen wenigen Momenten merkt man auch, dass die Programmierer sich wohl durchaus was dabei gedacht haben, und den Spielern halt so das Gefühl vermitteln wollten, einen Zauberstab in der Hand zu halten und zu zaubern. Viel häufiger passiert aber gar nichts, bis man irgendwann vor lauter Verzweiflung, weil die "leichte Aufwärtsbewegung", die man mit dem Controller ausführen soll, nicht funktioniert, richtiggehend körperlich aktiv werden muss und fast bis zur Decke springt, bis mal irgendwas erkannt wird. Und meistens auch noch mit einer schlimmen Zeitverzögerung.

    Richtig nervig wird das dann in den paar Kämpfen, die es gibt, bei denen ich dann irgendwann nur noch wahllos wie ein Bekloppter in alle Richtungen gefuchtelt habe, weil es mir effizienter erschien, als irgendeine Aktion die dann eh nicht funktioniert bewusst zu erzeugen. Was für ein Glück, dass die Kämpfe so verdammt anspruchslos sind und man auch nicht viel mehr machen muss, als irgendwie planlos herumzufuchteln.

    Das Finale wird dann passend dazu auch noch ganz lieblos und viel zu hastig mit ein paar Cutscenes erzählt, und wirklich schwieriger als der Rest ist der kurze Kampf gegen Voldemort auch nicht. Kann man da überhaupt sterben? Also nee... da wäre wirklich mehr drin gewesen. Diese Abnormität von einem Spiel werde ich ganz sicher nun nie wieder anfassen!


    Harry Potter und der Orden des Phönix, Nintendo DS und Gameboy Advance:

    https://dsmedia.ign.com/ds/image/article/801/801633/harrpyotter_1183681920.jpg


    Hab ich nicht gespielt, in Ermangelung eines Nintendo DS, und weil DS-Spiele sich einfach nicht gut emulieren lassen.

    Nach allem, was ich so gesehen habe, hab ich aber auch nicht viel verpasst. Ein Haufen Minispiele, bei denen man mit dem Stift oder dem Controller irgendwelche Linien nachfährt, um Zimmer aufzuräumen und Gegenstände zu reparieren... was auch sonst... Und ein paar rundenbasierte Kämpfe gibt es auch. Aber nichts was mich jetzt traurig machen würde, dass ich da nicht selber Hand anlegen konnte.



    Harry Potter und der Halbblutprinz

    Das Buch:


    Gefällt mir wieder deutlich besser als der fünfte Teil, nicht zuletzt deshalb, weil es diesmal wieder einen geringeren Umfang hat und wieder etwas mehr an die ersten drei Bücher erinnert. Es ist einfach etwas weniger "geschwätzig" und verliert sich nicht ganz so in zu vielen Nebenhandlungen, sondern das Schuljahr vergeht diesmal wieder schneller und kompakter, ganz genau wie man es von den ersten Büchern her kennt.

    Auch inhaltlich gibt es einige Parallelen insbesondere zum zweiten Band, der ja so ziemlich mein Lieblingsteil darstellt. Gegen Ende wird es dann auch noch richtig dramatisch, und man kann das Buch eigentlich kaum noch weglegen.

    Nachdem dieses Buch so gut funktioniert mit diesem Umfang, kann ich noch viel weniger verstehen, warum Teil 5 fast doppelt so dick sein musste, obwohl darin gefühlt weniger passiert ist. Also alles wieder richtig gemacht, und ein würdiger vorletzter Teil, in dem man vor allem mehr über die Hintergrundgeschichte von Voldemort erfährt.

    Und abermals hat JKR die Eier, am Ende einen beliebten Charakter sterben zu lassen (als ob Harry nicht schon genug Verluste erlitten hätte...), und dadurch eine recht düstere, hoffnungslose Stimmung zu erzeugen für den letzten Teil der Reihe.


    Der Film:


    Auch die Verfilmung ist sehr gut gelungen. Wirkt weniger gehetzt als die Teile 3 - 5 und ist schön atmosphärisch, mit mal wieder ziemlich guten Schauspielern. Es werden zwar auch ein paar Dinge weggelassen oder vereinfacht gegenüber dem Roman, teilweise erscheinen sie mir so, wie es im Film verändert wurde, aber sogar besser.

    Einzig beim Finale haben die Macher dann aus unerfindlichen Gründen gepatzt. Sie hätten das Finale einfach nur eins zu eins vom Buch übernehmen müssen, und alles wäre perfekt gewesen. Aber nein. Aus irgendeinem Grund entschied man sich dafür, vom filmreifen Finale des Buches etwas wegzugehen und das ganze irgendwie unspektakulärer zu inszenieren. Was mir damals, als ich die Buchvorlage noch nicht kannte, natürlich nicht aufgefallen ist. Aber jetzt im Nachhinein frage ich mich schon, warum im Film im Finale einzig Harry den Todessern hinterherläuft, und von seinen Freunden und den anderen Leuten vom Phönixorden nichts zu sehen ist, und es auch keinen großen Kampf gibt. Ist den Machern da das Geld ausgegangen? Waren die anderen Darsteller nicht mehr verfügbar? Wollte man schnell fertig werden?
    Und warum hielt man es für eine gute Idee, es so zu ändern, dass Harry nicht gelähmt unter seinem Unsichtbarkeitsumhang liegt wie im Buch, und deshalb am Ende nicht eingreifen kann, um Dumbledore zu retten? Hat meines Erachtens doch viel besser gepasst als so, wie es im Film dann umgesetzt wurde.

    Das sind eben so Entscheidungen, wo ich mich frage: Warum zur Hölle etwas ändern, was gut ist? Ich versteh ja, wenn man was ändert, weil es nicht umsetzbar oder zu aufwändig ist. Aber wenn ich ein Buch umsetze und eine Szene exakt so umsetzen kann, wie sie im Buch geschildert wird, weil es sogar richtig schön anschaulich und filmmäßig beschrieben wird im Buch... dann mach ich das doch auch, und denke mir nicht einfach irgendwas eigenes aus, so als ob ich es besser wüsste als der Autor, wie man ein gutes Finale erzeugt.

    Naja, was auch immer. Ist ne Kleinigkeit. Trotzdem eine sehr gelungene Verfilmung mit deutlich besseren Effekten als noch bei Teil 1 damals... die, wenn man sie noch 30 Minuten länger gemacht und den Schluss nicht versaut hätte, vielleicht sogar perfekt geworden wäre.

    "Die Dinge so zu sehen, wie sie sind..."

    Das würde aber auch bedeuten, dass es so etwas wie eine einzige, ultimative Wahrheit gibt, zu der es keine zwei Meinungen geben kann, weil ein jeder ausreichend intelligente Mensch, der objektiv und unmanipuliert an ein bestimmtes Thema herangeht, auf die gleichen Schlussfolgerungen kommen muss.

    Man könnte z.B. sagen, das Wissen, dass Nazis scheiße sind und deren politische Vorstellungen konsequent zu Ende gedacht zu nichts Gutem führt, ist so eine ultimative Wahrheit.

    Nun ist aber leider in den seltensten Fällen so eine dermaßen eindeutige Antwort möglich. Für viele Ansichten gibt es sowohl Argumente, die dafür sprechen, als auch Argumente, die dagegen sprechen. Nehmen wir das Asylrecht zum Beispiel. Wo ist da die eindeutige Antwort, was ultimativ richtig ist? Jeden rein lassen, weil man Hilfesuchenden helfen muss? Niemanden mehr rein lassen, weil das Land sonst überfordert ist? Oder eben irgendein wie auch immer gearteter Kompromiss dazwischen?

    Also ich sehe da jedenfalls keine ultimative Antwort, sondern dass es letztlich immer darauf hinauslaufen wird, Argumente für sich persönlich zu gewichten, und je nach persönlicher Hintergrundgeschichte und eigenen Erfahrungen werden "aufgeklärte" Menschen dann selbst bei gleicher Faktenlage höchstwahrscheinlich zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

    Sieht man ja auch hier im Forum, wie fundamental gegensätzlich manche Dinge bewertet werden von den Usern, sobald man etwas mehr ins Detail geht, selbst wenn eine grundsätzliche Übereinstimmung in vielen Fragen existiert.

    Und ich denke nicht, dass dies daran liegt, dass die einen noch nicht so ganz erwacht sind, und die anderen halt schon. Es ist wohl eher so, dass man eben eine unterschiedliche Wahrnehmung hat und andere Prioritäten setzt.


    Nun könnte man ja sagen, "erwacht sein" bedeutet einfach, dass man unempfindlich für Propaganda und Manipulation jeglicher Art ist und in der Lage ist, auch seine eigene Prägung und Sozialisation kritisch zu hinterfragen, ebenso wie die ideellen Werte, denen man sich verbunden fühlt.

    Aber kann jemand das wirklich von sich behaupten? Kann ein Mensch geistig überhaupt komplett unbeeinflusst sein von der Umgebung, in der er aufgewachsen ist und in der er lebt?

    So gesehen würde ich gerade eher dazu tendieren, dass ein Zustand des "Erwacht seins" entweder ein unerreichbares Ideal ist, dem man sich höchstens annähern kann. Oder dass wir die Messlatte für die Bedeutung dieser Floskel eben niedriger ansetzen müssen, indem wir zum Beispiel sagen "erwacht sein" heißt einfach nur, dass man alles mit etwas mehr kritischem Abstand betrachtet als der Durchschnittsbürger.

    Ja, richtig... das Plateau-Forum. Wirklich schade, dass es das nicht mehr gibt. Ich habe mich dort zwar nie so ganz heimisch gefühlt... hatte immer ein wenig das Gefühl, um dort ein neues Thema zu eröffnen und dem Anspruch dieses Ortes zu genügen, müsste ich mindestens eine geniale bahnbrechende Idee haben oder über die neuesten Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung informiert sein.

    Aber ich mochte einfach die Vorstellung, dass es Rückzugsorte wie diesen gibt, in denen man sich ziemlich sicher sein konnte, keinen langweiligen Durchschnitts-Menschen zu begegnen.

    Was das Video angeht:

    Nemesus scheint ja gerade eine schwere Zeit durchgemacht zu haben. Von daher will ich mal nicht zu hart sein und behalte meine Meinung lieber für mich, dass das Video inhaltlich in etwa so inspirierend ist wie das Motivationsvideo von irgendeiner beliebigen Hausfrauen-Influencerin, und wünsche ihm einfach nur: Gute Besserung!

    Auch vieles was er sagt ist mittlerweile untragbar geworden wenn ich es lese .

    Dazu muss man sagen, dass Krishnamurti halt nicht nur aus einer anderen Zeit zu uns spricht, sondern dass er auch einer komplett anderen Kultur entsprungen ist.

    Soweit ich mich entsinne, ist er ja von klein auf dazu auserkoren gewesen, eine Art Super-Guru zu werden, und wurde entsprechend ausgebildet. Aber dann reifte die Erkenntnis in ihm, dass er diesen Weg nicht beschreiten will, jedenfalls nicht direkt so auf die traditionelle Art, wie es von den Alten für ihn vorgesehen war. Das fand ich eigentlich immer sehr sympathisch.

    So kam es dann auch dazu, dass ich ein Zitat von ihm in der Unity-Philosophie erwähnt habe.

    Zitat

    "All authority of any kind, especially in the field of thought and understanding, is the most destructive, evil thing. Leaders destroy the followers and followers destroy the leaders. You have to be your own teacher and your own disciple. You have to question everything that man has accepted as valuable, as necessary."

    Ich finde das auch heute noch einen sehr richtigen Ansatz, der seiner Zeit weit voraus war, und auch heute noch leider von viel zu wenig Menschen beherzigt wird.

    Alles, was jemand sagt, nachdem er ein solches Statement von sich gegeben hat, kann eigentlich nur noch als persönliche Meinungsäußerung und nicht mehr als ultimative Wahrheit aufgefasst werden, und dementsprechend sollte man Krishnamurti eben auch wahrnehmen.

    Harry Potter und der Feuerkelch, Gameboy Advance:

    Harry Potter And The Goblet Of Fire Ds 2024 | ozogama.lt


    Das war mal eine positive Überraschung. Tatsächlich eines der wenigen Spiele, wo die Handheld-Umsetzung der stationären Konsolen-Version überlegen ist. Es gibt mehr Zwischensequenzen, und man hat zumindest so ein bisschen das Gefühl, hier tatsächlich auch den Film nachzuspielen, beispielsweise durch eine kleine Rhythmusspiel-Tanzeinlage, während der Ball stattfindet. Solche Auflockerungen hätten der anderen Fassung wahrlich auch gut getan. Man läuft zwar auch hier durch viel generische Labyrinthe und sammelt Abzeichen ein, aber es wirkt doch alles etwas geradliniger und nicht so wirr wie auf Gamecube/Playstation 2.

    Kritisieren würde ich hauptsächlich, dass manche der Levels einfach zu lang geraten sind, ohne dass sich spielerisch viel ändert. Also etwas monoton ist es schon, und sicherlich kein Meisterwerk. Aber für eine Filmumsetzung geht das schon in Ordnung.


    Harry Potter und der Orden des Phönix


    Das Buch:

    Die Geschmäcker gehen da ja scheinbar auseinander, aber für mich ist es bisher der Teil, der mich am wenigsten gepackt hat. Dazu muss man sagen: Es ist mit über 1000 Seiten das bisher dickste Buch der Reihe... aber gefühlt passiert weniger als in den anderen Büchern. Vor allem vermisse ich etwas dieses Fantasy- und Abenteuer-Element, das mir an den Vorgängern eigentlich immer so gefallen hat. Geheimnisvolle Kammern, unheimliche Kreaturen, zu lösende Rätsel... das alles findet hier irgendwie nur so am Rande statt, denn in erster Linie wirkt das Buch (verglichen mit den anderen Teilen) eher wie eine realistische Beschreibung des Schulalltags an einer Zaubererschule. Wir beobachten Harry nicht so sehr beim Kampf gegen Basilisken oder riesige Spinnen, sondern beim Strafarbeiten schreiben, Büffeln für die Prüfungen und wie ihm die Erwachsenen ständig sagen, was er alles nicht kann und alles nicht wissen darf. Dumbledore verhält sich wie ein Arsch, erklärt es zwar am Ende ausführlich, warum er meinte, das so tun zu müssen, aber es wirkt irgendwie alles etwas unbefriedigend und konstruiert. Voldemorts Handlungen sind auch nicht viel nachvollziehbarer, er macht sich solche Mühe, um an eine Prophezeiung zu kommen, die nichts anderes besagt, als dass am Ende entweder Harry oder Voldemort sterben werden. Das hätte er sich aber auch selbst denken können, ts. Die Leute vom Phönix-Orden wissen von Anfang an, was Voldemort will, aber sie sind nicht in der Lage, die Mysteriumsabteilung irgendwie zu schützen, und lassen Harry blind in die Falle tappen? Ach... irgendwie darf ich da echt nicht anfangen, über Logik nachzudenken, sonst würden mir hier jetzt noch einige weitere Dinge einfallen, die keinen Sinn ergeben. Ich meine, ok, es ist ein Fantasy-Roman, und die Vorgänger hatten auch unlogische Stellen. Aber gerade weil dieser Teil versucht, irgendwie weniger auf Action und mehr auf Story und glaubwürdige Charaktere zu setzen, fällt es eben um so mehr auf.

    Natürlich ist es trotzdem ein lesenswertes Buch, das seine magischen Momente hat. Ich habe nur eben zum ersten Mal in der Reihe nicht das Gefühl, dass alles genau so perfekt ist, wie JKR es sich ausgedacht hat, sondern dass man hier und da vielleicht auch paar Dinge hätte anders machen können. Vor allem vielleicht auch ein paar eher unwichtige Details weglassen, und dafür schon in der Mitte des Buches vielleicht irgendein geheimnisvolles Dungeon oder einen Kampf gegen eine fiese Kreature platzieren oder sowas. Das Timing war eigentlich in den bisherigen Büchern immer die große Stärke der Autorin, weil sie die Balance zwischen Spannung, Gefühl, Action und Humor so gut drauf hatte. Aber hier finde ich ist es irgendwie von manchem zu viel und von anderem zu wenig.


    Der Film:

    Witzigerweise hat das (bis zu dem Zeitpunkt) dickste Buch der Reihe die kürzeste Verfilmung erhalten. Und das sagt ja schon einiges darüber aus, dass das Buch einfach etwas wenig hergibt, wenn es nicht mal für zweieinhalb Stunden Film reicht.

    Natürlich wird in der Verfilmung trotzdem wieder einiges verkürzt dargestellt und stark vereinfacht. Allerdings stört es mich hier irgendwie weniger als beim dritten oder vierten Teil, weil tatsächlich einige der Dinge, die im Film anders sind bzw. weggelassen werden, auch einfach entbehrlich sind. Die ganze Zeitungs-Geschichte mit Rita Kimmkorn zum Beispiel. Es fällt überhaupt nicht auf, wenn das komplett fehlt, weil es eigentlich eh unnötig war meines Erachtens, und das Buch nur in die Länge gezogen hat. Und es gibt durchaus ein paar Kleinigkeiten, die der Film irgendwie besser darstellt oder sogar paar Szenen, die so im Buch gar nicht vorkamen, die ich aber cool finde, etwa wie Filch sich abmüht, die immer neuen Verordnungen an die Wand zu nageln.

    Unverzeihlich fand ich eigentlich nur, dass der Film die Szene, in der Snape von Harrys Vater gemobbt wird, in 10 Sekunden abhandelt, und danach gar nicht mehr weiter thematisiert, obwohl diese Szene meiner Meinung nach eine ganz zentrale Bedeutung hat. Und ok, das Finale ist im Buch auch spannender und ausführlicher als im Film- Ich denke mal, diese Dinge hätte man definitiv im Film noch besser machen können, wenn man sich einfach etwas mehr Zeit genommen hätte. Eine halbe Stunde mehr Laufzeit hätte da schon Wunder gewirkt. Dann hätte ich vermutlich gar nicht mehr viel vermisst und wäre vielleicht sogar geneigt gewesen zu sagen, dass der Film in diesem Fall tatsächlich mal besser ist als das Buch.

    Zitat

    Robert Fleischer ist der beste Mann , was Aufklärung angeht.

    Ich fand den eigentlich auch immer ganz sympathisch. Aber er hängt teilweise schon in komischen Kreisen rum. :D

    Ist halt auch insgesamt ein Problem, dass dieses ganze Thema in, ich sag mal, eher rechts-esoterisch orientierten Kreisen ernster genommen wird als anderswo. Was die Suche nach der objektiven Wahrheit nicht unbedingt einfacher macht.

    Willkommen zurück, ShadowX! Das Forum ist inzwischen aber ziemlich tot, wie du sicher schon festgestellt hast. Und ich glaube irgendwie nicht, dass es dir gelingen wird, es im Alleingang wiederzubeleben. Ich selber hab aktuell auch irgendwie gar keine Zeit mehr dafür...

    Aber du kannst gern auch mal auf unserem Discord-Server vorbeischauen. Da gibt es zwar auch nicht viel mehr Action als hier, aber zumindest schreibt Lonewolf da ab und zu noch was über syrische Black Metal-Bands.

    Harry Potter und der Gefangene von Askaban, Gameboy Advance:

    Harry Potter 3 (GBA) Boss - Lupin - YouTube

    Der dritte Teil der RPG-Reihe ist nochmal eine Steigerung zu den Vorgängern. Die Charaktere sind hübsch gezeichnet und fangen die Vorlage gut ein... allein schon, wenn Hermine als Spezialattacke eine Moralpredigt hält, sieht das total witzig aus und man merkt, dass sich hier Mühe gegeben wurde, die Figuren und ihre Eigenarten gut einzufangen. Spielerisch gibt es die üblichen rundenbasierten Kämpfe und einige Verschiebe-Rätsel in Dungeons. Das ist vom Niveau her vermutlich nichts für Leute, die auf epische JPRGs stehen, bei denen man sich mühsam aufleveln und ausgefeilte Taktiken erlernen muss, sondern eher so Super Mario RPG-mäßig, wo es nicht all zu viele taktische Möglichkeiten gibt und man sich eben so durchklickt. Mir als Nicht-RPG-Fan ist das aber so lieber. Und das Spiel ist zum Glück auch angenehm kurz, so dass es vorbei ist, bevor der Spielablauf zu monoton wird. Es folgt sogar etwas mehr der Story des Buchs als die Version für die großen Konsolen. So als kleiner RPG-Happen für zwischendurch ist das schon ganz nett.


    Harry Potter und der Feuerkelch


    Das Buch:

    Hat immer noch seine richtig guten, düsteren Momente, aber ist insgesamt vom Fokus her diesmal deutlich mehr auf der Freundschaft von Harry, Ron und Hermine und deren Liebesbemühungen ausgerichtet. Actionmäßig passiert gar nicht so viel mehr als in den vorherigen Büchern, vielleicht sogar eher weniger. Der größere Umfang kommt hauptsächlich dadurch zu Stande, dass sich JKR diesmal deutlich mehr Zeit nimmt, den Plot zu entwickeln, falsche Fährten zu legen, und die emotionalen Befindlichkeiten der Hauptcharaktere zu schildern. Eine durchaus angenehme Form der Entschleunigung. Man merkt einfach, dass eine Entwicklung stattfindet... sowohl bei den Charakteren, als auch in der Erzählweise. Der Leser erhält sehr viele Informationen über scheinbar unbedeutende Nebenhandlungsstränge, die dann auch teilweise unbedeutend bleiben, und die Charaktere spekulieren sehr viel darüber, wer hinter allem steckt und was sie als nächstes tun sollen etc. Es lässt das alles stellenweise schon etwas langsam erzählt wirken, aber andererseits macht es die Welt und die Charaktere eben auch glaubwürdiger.


    Der Film:

    Oh mein Gott!!! Was soll ich dazu sagen? Es fehlen so viele Dinge... es ist so viel vereinfacht worden und anders dargestellt als im Buch. Damals, als ich nur den Film gesehen habe, war mir das nicht so bewusst. Aber jetzt, wo ich den Vergleich habe, ist es schon überdeutlich.

    Allein schon wie es losgeht. Es wird so dermaßen hektisch von Szene zu Szene gehetzt, dass man stellenweise den Eindruck hat, man schaut nicht einen Film, sondern einen Trailer mit den Highlights. Die Nebenhandlung mit den Hauselfen fehlt im Film komplett, die Dursleys tauchen gar nicht auf, ebenso wenig wie Ludo Bagman oder die Kröter, die Hagrid züchtet. Wie kann man das einfach weglassen?? Da verging mir dann schon in den ersten fünfzehn Minuten irgendwie die Lust an dem Film. Zu gute halten muss man dem Film immerhin, dass man mit der optischen Umsetzung der Welt, Kostüme und Locations mal wieder gute Arbeit geleistet hat, und dass man sich die Effekte auch heute noch anschauen kann. Einige der neuen Charaktere sind optisch ganz gut umgesetzt, bleiben aber total oberflächlich, und zum Beispiel Mad-Eye Moody wirkt irgendwie nicht ganz so furchteinflößend, wie er im Buch geschildert wird. Da fällt mir ein, dass auch die spannende Szene fehlt, als er Harry Potter vor Snape rettet, weil der in der Treppe feststeckt. Dass Snape vor Moody fast schon Angst hat, kommt auch überhaupt nicht rüber. Viele solche Dinge eben, die die Handlung des Buches zu so einer runden Sachen machen.

    Ich könnte hier noch ewig darüber schreiben, was alles fehlt oder versimplifiziert wurde. Von daher... wird vielleicht doch irgendwann mal Zeit für eine werkgetreuere, ausführlichere Neuverfilmung. Auch wenn ich mir das kaum mit anderen Schauspielern vorstellen kann.


    Harry Potter und der Feuerkelch, Gamecube und Playstation 2:

    https://www.gamespot.com/a/uploads/original/gamespot/images/2005/285/reviews/692903-927364_20051013_002.jpg


    Eines meiner Hass-Spiele, muss ich zugeben. Und ich hatte sowas von überhaupt keinen Bock, das jetzt zum dritten oder vierten Mal durchzuspielen. Warum hab ich das überhaupt schon ein paar Mal durchgezockt in all den Jahren? So gut ist es wahrlich nicht! Es ist einfach von Anfang an keine gute Idee gewesen, so eine Art arcadigen Dungeonshooter im Gauntlet-Stil daraus zu machen, statt bei dem 3D-Action-Adventure-Stil der Vorgänger zu bleiben. Die Handlung der Vorlage ist auf ein absolutes Minimum reduziert worden, und wird in ein paar animierten Zwischensequenzen abgehakt. Man sammelt die ganze Zeit einfach nur irgendwelche Abzeichen ein, ballert sich durch belanglose Gebiete und schließt irgendwelche Portale, aus denen immer mehr Viecher schlüpfen. Teilweise weiß man in den sich verzweigenden Gebieten gar nicht, wo man als nächstes hin soll und warum, weil es einfach nur um die scheiß Abzeichen geht und nicht darum, irgendeine bestimmte Mission zu erfüllen oder sowas. Zwischendurch bieten Actionsequenzen wie die Flucht vor dem Drachen immerhin etwas Abwechslung. Und wenn man mit mehreren im Co-Op spielt, macht es vielleicht auch etwas mehr Spaß, denn darauf scheint das ganze irgendwie ausgelegt zu sein. Die Kommentare der Figuren sind teilweise unterhaltsam "Oh... Bohnen!" "Kannst du vielleicht mal aufhören, ständig von deinen Bohnen zu reden, Ron?" Teilweise nervt es aber auch, wenn sie zum zehnten Mal hintereinander "Ah, ich habe mich verbrannt!" rufen.

    Ähm ja... schön, dass ich es nun nochmal durchgespielt habe, um der Nostalgie Willen. Verdient hat es das Spiel aber eigentlich echt nicht.