Selbstbild

  • Ja, wir hatten mal irgendwann kurz einen internen Bereich. Und jede Menge Diskussionen, wer reindarf und wer nicht, und warum nicht, und warum die Admins Faschisten sind, bla bla. Während witzigerweise sowieso so gut wie nie etwas in diesem Bereich geschrieben wurde (was aber die anderen nicht wussten, hehe)

    Ich denke, bei momentan circa 10 aktiven Usern besteht auch keine große Notwendigkeit, diese nochmal zu unterteilen. Zumal ich auch nicht derjenige sein möchte, der dann zwischen "true" und "nicht true" unterscheiden muss. Ich sehe hier aktuell nur viele Abstufungen von grau, aber wenig ganz schwarz oder ganz weiß.

  • versteh ich nicht. Wozu ist so ein Bereich gut? Ist doch scheiß egal...

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • nachdem ich weiter über woke etc. nachgedacht habe, kam ich am thema "selbstbild" vorbei.

    (zwar komm ich jetzt aus einer ganz anderen ecke als das ursprünglich in diesem thread angedacht war, aber nachdem der letzte post ewig her ist, halte ich das mal für vertretbar.)

    und zwar werfen die woke heinis ja mit selbstbildern um sich, also sagen einem die ganze zeit was sie sind (das, worüber sie sich identifizieren), und der anspruch ist immer, dass der andere das zu übernehmen hat.

    und dagegen hab ich einen großen widerstand und zwar gar nicht, wie einige von denen dann vielleicht annehmen, weil ich konservativ oder irgendwas bin, sondern weil dieses echte frei sein von rollen glaube ich etwas ganz anderes ist, als das, was sie verfolgen.

    und ich denke, in deren fall dient das selbstbild zur beeinflussung/manipulation anderer menschen, und wenn ich die message von einigen selbstbildern aus der ecke mal versuche zusammenzufassen, höre ich da ein "ich bin schwach", also das selbstbild, das einem vermitteln soll, dass es da draußen sehr empfindsame verletzliche gebeutelte seelen gibt, auf die man in besonderem maße rücksicht zu nehmen hat, um ihnen keinen weiteren schaden (wird öfter dann auch gerne retraumatisierung genannt) zuzufügen.

    und für mich ist dieses "ich bin schwach" etwas ganz anderes als echte schwäche.

    echte schwäche kommt aus der seele, ist eine tief empfundene hilflosigkeit, die erstmal nicht das ziel hat, hausieren zu gehen.

    wohingegen "ich bin schwach" (oder irgendwie anders fragil weil minderheit oder sonstwas) das ziel zu haben scheint, die wahrnehmung beim anderen zu ändern und zwar konkret so, dass er dieses bild übernimmt, also es sich von einem gehirn ins andere gehirn wie ein virus übertragen kann.

    wenn man erstmal jemanden dazu bekommen hat, seine wahrnehmung zu hinterfragen und zu ändern, kann man ihn als puppe für sich tanzen lassen.

    und ich denke das selbstbild "ich bin schwach", "ich bin so verletzlich" funktioniert besonders gut, weil die wenigsten menschen soziopathen sind und alle ein gewisses mitgefühl mitbringen, das bei ihnen sofort anspringt, wenn ihnen jemand vorwirft, dass sie sich unmenschlich verhalten (was ja eigentlich auch gut ist, dass das angeregt wird.

    beispiel: es wurde mal in irgendeiner talk runde darüber diskutiert, ob man noch "zigeunerschnitzel" sagen darf und dann gab es im nachhinein auf social media einen ziemlich shit storm, von wegen, wie könne man das weiße menschen bewerten lassen die keine ahnung von zigeunern, äh sorry, von sinti und roma haben, und ein paar teilnehmer der runde haben sich dann öffentlich auf ne art entschuldigt als seien sie schwerverbrecher. ich denke halt, wenn man jemandem wegen so einer nichtigkeit vorwirft rassist zu sein, und der sein gegenüber erstmal ernst nimmt, dann fängt er sich halt auch an zu fragen, was er krasses getan hat, und wenn er halt kein rassist bist, ist das auch ne heftige unterstellung die er vielleicht erstmal gar nicht einordnen kann.

    jedenfalls: an der stelle, an der man vom anderen dieselbe wahrnehmung einfordert, wie z.B. das selbstbild, findet aus meiner sicht eine grenzüberschreitung statt.

    der andere kann halt nicht verlangen, wie du ihn siehst. wenn du ihn halt nunmal ganz anders siehst als er sich selbst, dann kann er noch so laut brüllen, dass er ein könig oder die reinkarnation von jesus ist, und es muss halt möglich sein zu sagen "hey, ich akzeptiere, dass du dich selbst für einen könig hälst, aber ich sehe dich nicht als solchen und werde deine herrschaft daher auch nicht anerkennen" oder "ich sehe dich nur als kleinen könig" oder was auch immer man halt so denkt ;-).

    und mit "es muss möglich sein das zu sagen" meine ich schlicht, dass es halt eine entscheidung ist. entweder wählen wir menschen das modell, bei dem wir uns alle gegenseitig zu irgendwas zwingen und unter druck erpressen, oder wir setzen auf vertrauen und das weglassen von solchen manipulativen mitteln.


    so und der punkt, warum mich das eigentlich so beschäftigt, hat dann nämlich auch nicht mehr viel mit woke zu tun.

    woke ist nur die spitze des eisbergs imho. dieser versuch, jemanden dazu zwingen zu wollen, dieselbe wahrnehmung auf etwas zu haben, ist überall vorzufinden, auf der politischen ebene, im familiären/sozialen umfeld, in der partnerschaft.


    ach ja:

    wenn ihr nicht auf meine kleinschreibung klar kommt, gebt bescheid (ist bequemlichkeit, die mir auch beim flowen der gedanken hilft, aber wäre kein großes ding, das zu ändern).