Der freie Markt

  • Ich kann mit der Beschreibung nix anfangen, mir ist das zu vage bzw. im Grunde utopischer als alles, das sich Anarchisten oder Marxisten in Bezug auf Wirtschaftsformen so ausgedacht haben. Naturzustand mag in Bezug auf langfristige Entwicklungen auf Konkurrenz und Selektion aufbauen, hinsichtlich des Zusammenlebens von Primaten bzw. intelligenten Säugern ist dieser Zustand dann doch eher von bedürfnisorientiertem Wirtschaften geprägt - 'Urkommunismus' , wenn man so will. Gehandelt bzw getauscht wird doch nur das , was man nicht selbst konsumiert. Und wenn ich in der arbeitsteiligen Gesellschaft nur noch meine Arbeitskraft habe, die ich tauschen kann, dann bin ich dem Verwertungszwang ausgesetzt, also de facto unfrei.
    Streng genommen sollten wir doch auch vom 'Überleben des Angepasstesten' wegkommen, oder? Eine fortschrittliche Gesellschaft sollte es sich 'erlauben', auch Menschen mitzuziehen, die nichts 'nützen'.
    Das heißt nicht, dass ich Privateigentum ablehne. Nur reden wir in Bezug auf Kapitalismus nicht von Dingen, die man als Individuum zum guten Leben braucht, sondern von Zeugs wie Produktionsmitteln und Grund und Boden im großen Stil.
    Ich bin kein Freund von allzu abstrakten Debatten. Mich würde z.B. interessieren, wie ein Anarcho-Cap das Problem der Gentrifizierung sehen bzw lösen würde.

    Hmm ja auch hier würde ich nicht komplett wieder sprechen. Was den Urzustand gesehen als Urkommunismus angeht, sehe ich das nicht so. Das müsstest du schon weiter erklären. Vor allem sind wir doch mal ehrlich von außen (hochentwickelte außerirdische Intelligenz) betrachtet, was unterscheidet uns den von anderen Organismen wie Bakterien oder Viren? Aber wir sind meines Erachtens schon viel zu tief in der Anarchokapitalismus Diskussion drin ohne grundlegende Verständnisse geklärt zu haben. Ich möchte hier lediglich über das Verständnis, die Definition eines freien Marktes diskutieren und nicht über die Folgen.

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Ich muss sagen generell gehen mir diese Anfeindungen etwas auf den Sack. Irgendwie kommt es mir bisschen wie im Kindergarten vor. Ich hatte mir hier mehr erhofft. Nach eurem Verständnis bin ich sicher kein Anarchokapitalist. Das skizzierte Bild verstehe ich darunter auch nicht. Ich beziehe meine Standpunkte vor allem auf das Buch vom Blankertz und der Haltung z.b. vom Gunnar Kaiser, da kann ich stark mit gehen. Wenn ihr das nicht lesen wollt oder euch informieren, verstehe ich das aber dann müsst ihr mir die Zeit lassen, es zu erklären und nicht immer wieder auf euer Reizthema Kapitalismus eingehen. Aber manche Menschen verstehen leichte Provokationen anscheinend falsch. Das ganze Thema ist nicht gerade einfach und braucht Zeit. Vielleicht ist mein Standpunkt nicht ganz ausgereift u.a. aus diesem Grund diskutiere ich ja mit euch. Einfach nur Parolen o.ä. raushauen und vom eigentlichen Thema abdriften hilft da sicher nicht.

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    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • ancaps haben einfach vieles ganz grundsätzlich nicht verstanden. und durchs verdrehen von wörtern und bullshit-neusprech wird das nicht gerade besser. meistens gehts nur darum, dass pappi nicht mehr 42% spitzensteuersatz für arme leute abgeben soll, die angeblich selbst an ihrem elend schuld sind und zu dumm sich daraus zu befreien... wie pappi... der held. dabei sind er und sein sohn einfach nur üble egofucker und aoszialer und ekelhafter als alle leute zusammen, auf die sie beide herabschauen. da aber bei einem gewissem grad an aufklärung nicht akzeptiert werden kann, dass das angehäufte vermögen entweder geerbt oder durch lug und betrug der mitmenschen entstanden ist, kommt dann so eine art psychosoziale störung in gang, die nur dadurch aufgelöst wird sämtliche begrifflichkeiten in positiver weise neuzuformulieren. und dann sucht man sich irgendein forum und lässt den ganzen rotz raus, der sich angestaut hat.

    Na und, Dians Papi war auch Unternehmer und soweit ich weiß, lebt Dian von seinem Erbe UND hat ein Forum zum Auskotzen ¯\_(ツ)_/¯
    Das ist noch lange kein Grund, neue Unitymember anzumaulen, die sich dir gegenüber korrekt verhalten.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • willst du mich jetzt über etikette hier aufklären, Ya? wenn ich mit ancaps über faschismus reden will, geh ich normalerweise woanders hin. ich schreib hier rein wozu ich bock hab und wenns wem nicht passt der kanns einfach überlesen. diese "is ja alles nicht so gemeint" art und weise geht mir halt extrem gegen den strich, das is mir zu plump alles. ich bin nich bescheuert, weisste.

  • Hmm ja auch hier würde ich nicht komplett wieder sprechen. Was den Urzustand gesehen als Urkommunismus angeht, sehe ich das nicht so. Das müsstest du schon weiter erklären. Vor allem sind wir doch mal ehrlich von außen (hochentwickelte außerirdische Intelligenz) betrachtet, was unterscheidet uns den von anderen Organismen wie Bakterien oder Viren? .


    Mich interessiert im politischen Kontext die Sicht einer überlegenen Lebensform eher wenig, sondern vielmehr die Frage nach dem guten Leben für uns Menschen, die wir sind.
    Mit 'Urkommunismus' meine ich recht einfach eine bedürfnisorientierte Produktion des sesshaft gewordenen Menschen. Kommunismus im moderneren Sinne wäre dann eine Produktionsform, die sich nicht auf Kapitalakkumulation, sondern auf menschliche Bedürfnisse richtet. Ja, die böse Planwirtschaft, alles nix neues. Wie gesagt, ich hänge dem Konzept jetzt nicht dogmatisch an, aber es wäre eben näher an den ursprünglichen Formen des Zusammenlebens als irgendeine Form des 'freien Marktes'. Die Vorbehalte gegen Anarcho-Cap dürften darin begründet sein, dass dessen Vertreter meist ziemliche Arschlöcher sind :D:P
    Das richtet sich jetzt nicht gegen dich, wir hatten in der Vergangenheit ein paar dieser Vögel hier, und wer sich ein wenig in amerikanischen Foren rumtreibt, weiß was ich meine.

    • Offizieller Beitrag

    Die Vorbehalte gegen Anarcho-Cap dürften darin begründet sein, dass dessen Vertreter meist ziemliche Arschlöcher sind

    Kann ich jetzt so anhand der Leute, die hier im Forum waren und in diese Richtung tendierten (Saya, etc.) nicht bestätigen... die haben sich eigentlich alle korrekt verhalten (korrigiert mich, falls ich mich irren sollte oder jemanden vergessen/verdrängt habe)
    Wohl aber erinnere ich mich daran, dass es bei dem Thema schon in irgendeinem anderen Thread, möglicherweise auch noch im alten Forum, ziemlich schnell beleidigend geworden ist, und man sich gegenseitig "Nazi" und anderes schimpfte, anstatt auf der Sachebene miteinander zu diskutieren.
    "Kapitalismus" ist eben auch gerade im Kreis der linken/alternativen/anarchistischen Szene eines der Haupt-Feindbilder, ähnlich dem Nationalismus. Von daher ist die Abwehrhaltung gegen alles, wo irgendwie "Kapitalismus" oder "Nationalismus" drauf steht, wohl auch nicht verwunderlich. Trotzdem finde ich, dass man doch über diese Denkansätze philosophieren kann, ohne dass man deshalb gleich stinkig wird oder sich persönlich beleidigt fühlt oder andere beleidigt.
    Ich jedenfalls finde die Überlegungen interessant und lese mir das gern durch, auch wenn ich ja, wie bereits erwähnt, skeptisch bin, wieso ein freier Markt ohne Staat herzlicher und menschlicher sein sollte als der Kapitalismus+Staat, wie wir ihn heute haben. Und bis jetzt hab ich da auch noch kein brauchbares Argument von anarchokapitalistischer Seite gehört, das mich überzeugt hätte.
    Aber ich hab jetzt auch nicht den Eindruck, dass Madhias einer dieser Hardcore-Ancaps ist, denen es nur darum geht, keine Steuern mehr zahlen zu müssen, und denen alles andere scheißegal ist. Also kein Grund, es irgendwie persönlich zu nehmen oder hier den Klassenkampf auszurufen. ;)

  • Ich muss sagen generell gehen mir diese Anfeindungen etwas auf den Sack. Irgendwie kommt es mir bisschen wie im Kindergarten vor. Ich hatte mir hier mehr erhofft.

    Warum definierst du dich dann über Anarchokapitalismus, wenn du mit diesem aber nichts zu tun haben willst. Das ist irgendwie paradox.