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Der Indikator Bewertungsportal ist übrigens Unsinn. Das funktioniert schon bei Ärzten nicht, weil sie schlechte Bewertungen einfach löschen lassen können. Eben weil sie das Portal durch ihre Plus-Mitgliedschaft finanzieren. Mit den Patienten verdient die Seite kein Geld.
Bei Handwerkern ist es ähnlich. Ich will meine Arbeit nicht von einem Laien beurteilen lassen, der von nichts eine Ahnung hat - und deshalb zum Handwerker greifen musste, statt es einfach selbst zu machen. Welchen Wert hat also seine "Bewertung"?
Ohnehin sind die Portale wenig aufschlussreich. Beispiel: Ein älterer Kunde, der entsprechend Lebenserfahrung hat und durchaus nachvollziehen kann, welches Wunder der Handwerker da gerade aus der alten Bausubstanz noch rausgeholt hat. Ein Jungspund hingegen sieht nur, dass der Handwerker sich ungewöhnlich lange abmüht und das ja alles von der Zeit abgeht und es dadurch umso teurer wird. "Kann ja nicht so schwer sein, was stellt der sich so doof an?", ist dann die heutzutage großspurige Haltung, die man gewohnheitsmäßig ins Internet rotzt, weil man ja eh alles besser weiß.
Der älterer Herr hingegen hat vielleicht gar keinen Computer, oder es ist ihm schlicht nicht so wichtig. Der Handwerker hat gute Arbeit geleistet, also wird ihm ein gutes Trinkgeld mit einem lobenden Schulterklopfen gegeben. Fertig.
Im Internet bewerten zudem meist ohnehin jene, die kein Lob übrig, sondern etwas zu meckern haben. Mittlerweile einschlägig als Wutbürger bekannt. Objektiv ist das daher schon lange nicht mehr.
Das sehe ich nicht so. Auch ein Schein oder eine Ausbildung ist eine Bewertung. D.h.: Bewertung ist es immer. Natürlich stellt sich die Frage, wer bewerten darf und wie das gewichtet wird. Also ich habe über den Weg schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Das über eine private Einrichtung zu machen sehe ich als absolut umsetzbar an. Der Kunde muss nur damit umgehen können, er bestimmt welche Bewertungsform sich durchsetzt. Sprich er sollte nur ein Unternehmen wählen, welche garantieren können, dass eben der Arzt nicht löschen kann. Streitigkeiten können über Mediation gelöst werden. Ich denke so etwas gibt es auch schon. Wenn rauskommt, das sie das Versprechen, aber nicht halten können, dann ist halt Boykott angesagt. Der Kunde hat die direkte und unmittelbare Wahl. Problematisch ist das natürlich bei der älteren Generation, aber die kenne bestimmt einen Jüngeren, der ihnen da Helfen kann. Also meines Wissens funktioniert der Schwarzmarkt auch ganz gut so ... und da haben wir einen echten freien Markt.