Ehrlich gesagt... nein. Wird die 3G-Regel nicht gerade damit begründet, dass Geimpfte wie negativ Getestete oder Genesene behandelt werden können, weil man davon ausgehen kann, dass sie nicht infektiös sind? Wären sie trotzdem infektiös und eine Gefahr für andere, würde es keinerlei Sinn machen, wenn man ihnen die gleichen Freiheiten einräumt wie negativ Getesteten (oder teilweise sogar mehr Freiheiten, bei 2G). Man müsste sie genauso testen lassen und in Quarantäne schicken, um zu verhindern, dass sie mit Ungeimpften in Kontakt kommen.
Aber die Logik hat diese Gesellschaft ja ohnehin längst verlassen, daher wundere ich mich auch inzwischen über garnichts mehr.
Nun, wir werden sehen. Dass das so ansteckend ist, wie du behauptest, glaube ich noch nicht so ganz. Vor nem Jahr wollte man uns noch erzählen, dass wir es schon bekommen können, wenn wir auch nur kurz einen Einkaufswagen anfassen, den schon ein Infizierter angefasst hat, und uns dann nicht mindestens 30 Sekunden lang die Hände waschen.
Später hieß es dann, die Gefahr sich auf diese Weise zu infizieren, sei völlig vernachlässigbar, da sich die allermeisten Ansteckungen nur dadurch ereignen, dass man längere Zeit (!) Aerosolen ausgesetzt ist.
Jetzt erzählen sie uns wieder was anderes. Vor über zehn Jahren wollte man uns auch mal erzählen, dass wir uns alle impfen sollen vor der Schweinegrippe, weil das sonst ganz schlimm werden wird. Ich habe mittlerweile das Gefühl, man kann immer erst 10 Jahre später sagen, ob die Experten Recht gehabt haben oder nicht. So gesehen kann ich auf die Meinungen dieser Leute aber auch ganz gut verzichten und vertrau lieber auf mein Bauchgefühl, denn das ist wenigstens unabhängig und nicht von der Pharma-Lobby geschmiert worden.
Ich hab keine Ahnung, welche politische Argumente es für die 3G-Regeln gibt - aber ich nehme an, dass man möglicherweise davon ausgeht, dass nur Geimpfte in einem geschlossenen Raum - selbst wenn sie infiziert werden - einen milden Verlauf und daher weder Probleme haben werden noch welche für's Gesundheitssystem machen. Für uns Geimpfte ist Corona jetzt tatsächlich wenig mehr als ein Schnupfen, vor allem wenn wir noch jünger sind und keine anderen Risikofaktoren haben (falls es irgendwann eine Variante gibt, gegen die die Impfung nicht mehr (gut) hilft, könnte sich das natürlich ändern).
Da inzwischen jeder geimpft sein kann, der geimpft sein will (ausgenommen die wenigen Leute, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können), ist's ja auch nicht mehr zumutbar, dass der schlauere Teil der Bevölkerung für immer auf die Impfverweigerer Rücksicht nehmen muss.
Für Delta gibt's inzwischen einige Studien, die die hohe Infektiösität belegen. Das sieht man auch ganz platt daran, dass Delta alle anderen Typen verdrängt. Das geht nur, wenn das einen Selektionsvorteil gegenüber den anderen Varianten hat - und der ist halt höhere Infektiösität.
Dass man zu Beginn auch vermutet hat, dass Schmierinfektionen gefährlich sind, hat damit zu tun, dass dieses Virus neu auf den Menschen übergesprungen ist, und man zuerst mal untersuchen musste, wie es sich verbreitet. Es hat ja auch einige Zeit gedauert, bis klar war, dass es über die Aerosole länger in der Raumluft bleibt.
Und was Schweine- und Vogelgrippe angeht: Die Gefahr, dass ein Grippevirus auf den Menschen überspringt, ist durchaus real. Das ist schon passiert, so z.B. bei der bekannten Spanischen Grippe in den 1910er Jahren (das Schweinegrippe-Virus von 2009 war ein bis dato unbekannter Untertyp der Spanischen Grippe) und doch jetzt auch bei Corona.
Die Pharma-Lobby hat auch wenig bis gar nichts mit Grundlagenforschung zur Verbreitung von Viren zu tun. Niemand schmiert irgendwen, damit rauskommt, wie genau sich ein Krankheitserreger verbreitet ... und selbst wenn das passieren würde, lässt sich relativ einfach experimentell nachprüfen ob das stimmt oder ob das Unsinn ist. Und das wird doch auch gemacht.