Beiträge von Calgmoth

    Aua, das zeigt aber schon, dass du politisch ziemlich rechts stehen musst. Die NPD steht in der Regel immer vor den meisten anderen rechten Parteien, weil die auch viele sozialpopulistische Forderungen drin haben, aber um derart weit vorne zu sein bei einem Vergleich mit allen Parteien musst du definitiv rechte Inhalte befürworten.

    Ehrlich gesagt... nein. Wird die 3G-Regel nicht gerade damit begründet, dass Geimpfte wie negativ Getestete oder Genesene behandelt werden können, weil man davon ausgehen kann, dass sie nicht infektiös sind? Wären sie trotzdem infektiös und eine Gefahr für andere, würde es keinerlei Sinn machen, wenn man ihnen die gleichen Freiheiten einräumt wie negativ Getesteten (oder teilweise sogar mehr Freiheiten, bei 2G). Man müsste sie genauso testen lassen und in Quarantäne schicken, um zu verhindern, dass sie mit Ungeimpften in Kontakt kommen.

    Aber die Logik hat diese Gesellschaft ja ohnehin längst verlassen, daher wundere ich mich auch inzwischen über garnichts mehr.

    Nun, wir werden sehen. Dass das so ansteckend ist, wie du behauptest, glaube ich noch nicht so ganz. Vor nem Jahr wollte man uns noch erzählen, dass wir es schon bekommen können, wenn wir auch nur kurz einen Einkaufswagen anfassen, den schon ein Infizierter angefasst hat, und uns dann nicht mindestens 30 Sekunden lang die Hände waschen.

    Später hieß es dann, die Gefahr sich auf diese Weise zu infizieren, sei völlig vernachlässigbar, da sich die allermeisten Ansteckungen nur dadurch ereignen, dass man längere Zeit (!) Aerosolen ausgesetzt ist.

    Jetzt erzählen sie uns wieder was anderes. Vor über zehn Jahren wollte man uns auch mal erzählen, dass wir uns alle impfen sollen vor der Schweinegrippe, weil das sonst ganz schlimm werden wird. Ich habe mittlerweile das Gefühl, man kann immer erst 10 Jahre später sagen, ob die Experten Recht gehabt haben oder nicht. So gesehen kann ich auf die Meinungen dieser Leute aber auch ganz gut verzichten und vertrau lieber auf mein Bauchgefühl, denn das ist wenigstens unabhängig und nicht von der Pharma-Lobby geschmiert worden.

    Ich hab keine Ahnung, welche politische Argumente es für die 3G-Regeln gibt - aber ich nehme an, dass man möglicherweise davon ausgeht, dass nur Geimpfte in einem geschlossenen Raum - selbst wenn sie infiziert werden - einen milden Verlauf und daher weder Probleme haben werden noch welche für's Gesundheitssystem machen. Für uns Geimpfte ist Corona jetzt tatsächlich wenig mehr als ein Schnupfen, vor allem wenn wir noch jünger sind und keine anderen Risikofaktoren haben (falls es irgendwann eine Variante gibt, gegen die die Impfung nicht mehr (gut) hilft, könnte sich das natürlich ändern).

    Da inzwischen jeder geimpft sein kann, der geimpft sein will (ausgenommen die wenigen Leute, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können), ist's ja auch nicht mehr zumutbar, dass der schlauere Teil der Bevölkerung für immer auf die Impfverweigerer Rücksicht nehmen muss.


    Für Delta gibt's inzwischen einige Studien, die die hohe Infektiösität belegen. Das sieht man auch ganz platt daran, dass Delta alle anderen Typen verdrängt. Das geht nur, wenn das einen Selektionsvorteil gegenüber den anderen Varianten hat - und der ist halt höhere Infektiösität.

    Dass man zu Beginn auch vermutet hat, dass Schmierinfektionen gefährlich sind, hat damit zu tun, dass dieses Virus neu auf den Menschen übergesprungen ist, und man zuerst mal untersuchen musste, wie es sich verbreitet. Es hat ja auch einige Zeit gedauert, bis klar war, dass es über die Aerosole länger in der Raumluft bleibt.


    Und was Schweine- und Vogelgrippe angeht: Die Gefahr, dass ein Grippevirus auf den Menschen überspringt, ist durchaus real. Das ist schon passiert, so z.B. bei der bekannten Spanischen Grippe in den 1910er Jahren (das Schweinegrippe-Virus von 2009 war ein bis dato unbekannter Untertyp der Spanischen Grippe) und doch jetzt auch bei Corona.


    Die Pharma-Lobby hat auch wenig bis gar nichts mit Grundlagenforschung zur Verbreitung von Viren zu tun. Niemand schmiert irgendwen, damit rauskommt, wie genau sich ein Krankheitserreger verbreitet ... und selbst wenn das passieren würde, lässt sich relativ einfach experimentell nachprüfen ob das stimmt oder ob das Unsinn ist. Und das wird doch auch gemacht.

    Das liest sich als seist du Arzt :pardon: Bist du Mediziner, und wenn ja, welches Fachgebiet?

    Falls nicht ist auch egal, ich bin dankbar um jede ernstgemeinte Überzeugung.

    Ist halt gar nicht so einfach diese Angst zu überwinden wenn man heftige Reaktionen auf alles mögliche hat.

    Als Baby steckt man einiges gut/ besser weg, das stimmt schon.

    Nein, ich bin nur informierter Laie. Stimmt auch nicht, dass Impfungen für Babys prinzipiell cool sind - Masern kann man erst ums erste Lebensjahr impfen, weswegen es sehr wichtig ist, dass die älteren Leute im Umfeld geimpft sind, damit das Baby nicht krank wird.


    Bei Corona kannst du mit leichten bis mittleren Schmerzen im Arm rechnen, wenn du einen mRNA-Impfstoff nimmst. Das ist vergleichbar mit 'nem Muskelkater. Nach ein paar Tagen ist alles vorbei. Und wenn du Schmerzen/Reaktionen hast, ist das positiv, weil es zeigt, dass der Impfstoff wirkt und das Immunsystem reagiert. Wenn gar nichts oder wenig passiert, wäre entweder dein Immunsystem geschwächt oder du hast Kochsalzlösung gespritzt bekommen.

    Das ist eine vollkommen unsinnige Argumentation, da niemand je behauptet hat, dass alle Leute zur gleichen Zeit infiziert werden. Je weiter verbreiteter der Virus ist, desto größer die Chance, dass du es bekommst. Und wenn gleichzeitig die Geimpften nachvollziehbarerweise weniger Rücksicht auf Impfverweigerer nehmen, steigt deren Risiko noch mehr an. Du weißt doch bestimmt, dass man als Geimpfter das Virus immer noch weitergibt, wenn man infiziert ist. Und Delta ist wohl tatsächlich so infektiös wie die Windpocken, was eine ganz andere Hausnummer ist als 'du kriegst Corona in geschlossenen Räumen, wenn du 'ne Weile mit jemandem quatschst, der infiziert ist'. Delta kriegst du, wenn du nur kurz neben jemanden stehst, der es hat, oder in 'nem Fahrstuhl oder ähnlich geschlossenem Raum die Atemluft von jemandem abbekommst, der's hat.


    Delta wird sehr viel schneller exponentiell wachsen als die anderen Varianten, gerade im Herbst und Winter, wenn die Bedingungen für Viren wieder besser sind - weswegen die Impfverweigerer gerade tatsächlich ein Problem sind, weil die den Löwenanteil der Leute stellen werden, die die Krankenhäuser verstopfen. Jetzt gerade sieht man sehr schön, wie gut die Impfungen wirken, weil nur ein ganz kleiner Prozentsatz der Hospitalisierungen doppelt Geimpfte betrifft - und das sind dann meistens Leute mit schwachem Immunsystem, bei denen die Impfung möglicherweise gar nicht richtig gewirkt hat.

    Ich denke einfach bzgl der Immunantwort bei Impfungen, dass eine natürliche Konfrontation, so bescheuert das klingen mag, besser ist.

    Das ist einfach generell Schwachsinn. Impfungen haben den gleichen Effekt, wie ein erfolgmaches 'Durchmachen' einer Krankheit ohne das Risiko eines schweren Verlaufs oder eines Todesfall. Und das ist so, weil Körper/Immunsystem erfolgreich 'ausgetrickst' werden, man also nicht der Gefahr durch die 'echten' bzw. 'fitten' Erreger ausgesetzt wird, sondern abgetöteten Viren, Virusteilen o.ä. Dazu kommt, dass bei nicht wenig Erkrankungen, die man 'durchgemacht' hat, das Virus im Körper verbleibt und später wieder ausbricht, wenn das Immunsystem schlapp macht. So kann aus den Kindergarten-Windpocken im Alter 'ne Gürtelrose werden (da gibt's gerade einen Fall in meinem weiteren Umfeld).


    Der Grund, weshalb du nicht als Säugling oder Kleinkind verkrüppelt wurdest oder gestorben bist, liegt zu einem Großteil daran, dass wir Impfungen entwickelt haben und deine Eltern die dir verabreicht haben bzw. du in einem Umfeld aufgewachsen bist, wo die meisten Leute ihre Kinder geimpft haben und du deshalb weder Masern noch Polio bekommen hast.

    @Miriam:


    Also ein erhöhtes Risiko bestimmter Thrombosen - immer noch sehr viel geringer als das Risiko eines schweren Corona-Verlaufs - gibt's nur beim AstraZeneca-Impfstoff. Den musst du aber nicht nehmen bzw. wenn du dich jetzt impfen lassen würdest, könntest du wahrscheinlich den Impfstoff deiner Wahl nehmen.


    Unabhängig von deiner Angst gegenüber Impfungen, solltest du gerade jetzt sehr viel mehr Angst vor Corona selbst haben, da es nahezu sicher ist, dass du infiziert werden wirst - wahrscheinlich mit Delta - und nicht nur gibt's Anzeichen, dass es damit häufiger schwere Verläufe gibt, dazu kommt auch noch das sehr große Risiko auf Long-Covid-Symptome (1-2 von 10 Leuten haben die, auch solche mit harmlosen Verläufen).


    Im Alter baut das Immunsystem generell ab, wie auch der Körper generell. Spaziergänge können da nicht besonders viel stärken. Aber der Großteil der Alten profitiert trotzdem von der Impfung, weil's weniger Hospitalisierungen und weniger Todesfälle gibt.


    @LW: Wer in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis ist, kann und sollte sich krankmelden, wenn er sich nicht gut fühlt. Und wenn das nicht der Fall ist, dann impft man sich halt vor dem Wochenende oder im Urlaub.

    LOL, wenn hier schon eine Milchmädchenrechnung gemacht wird, wieso es doof ist, zu wählen (was selbst doof ist), dann doch bitte mit richtigen Zahlen. Es gibt keine 80 Millionen Wahlberechtigte in der BRD.


    Tatsächlich gibt's nur ungefähr 60,4 Millionen Wahlberechtigte, was auch sehr einfach und schnell auffallen müsste, da minderjährige Deutsche und Leute ohne deutsche Staatsangehörigkeit nicht wahlberechtigt sind.


    Vom Wahlsystem versteht man dann auch noch nichts. Einmal gibt's bei der Bundestagswahl zwei Stimmen - die erste ist für den örtlichen Wahlkreiskandidaten - und in dem wohnen wohnen nur tausende Wahlberechtigte, keine Millionen. Mit der Zweitstimmte 'konkurriert' man auch nicht mit allen Wahlberechtigten, sondern wählt die Landesliste unterschiedlich großer Bundesländer. Im Saarland z.B. durfte es nur hunderttausende Wahlberechtigte geben, in NRW Millionen.


    Da nicht alle wählen werden, kann die eigene Stimme (vor allem die Erststimme) durchaus ein recht großes Gewicht haben.

    Mann, Leute, lasst euch impfen. So wie die Situation zur Zeit steht, kriegt ihr entweder Corona oder ihr reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass ihr einen schweren Verlauft habt, durch eine Impfung.


    Die Delta-Variante ist so infektiös wie die Windpocken, was heißt, dass es ausreicht, die Atemluft von Leuten in einem Fahrstuhl einzuatmen, wenn die Person(en) schon länger draußen ist. Wahlweise reicht's auch, kurz neben jemanden zu stehen, der ordentlich Viren ausatmet.


    Niemand lebt so isoliert, dass er einem solchen Virus entgehen kann, vor allem dann nicht, wenn die Leute, die schon längst geimpft sind, immer weniger Rücksicht auf Impfverweigerer nehmen.


    Wenn ihr das Virus kriegt, dann kann's einen Scheißverlauf geben - was dumm für's Gesundheitssystem ist - aber selbst wenn ihr einen milden Verlauf habt, gibt's eine 10-20 prozentige Chance auf Long-Covid-Symptome, was heißt, dass 1-2 von 10 Leuten eine reduzierte Lebensqualität haben.


    Das wollt ihr einfach nicht. Die Impfung tut 1-2 Tage im Arm weh und das war's. Die Chance, dass es da anderweitige Komplikationen gibt, ist astronomisch klein. Vor allem bei den mRNA-Impfstoffen (also Biontech & Moderna, die man jetzt ja verdammt leicht abgreifen kann).


    Vor allem, wenn ich rauchen oder kiffen würde oder das in der Vergangenheit häufig getan hätte, würde ich mich impfen lassen. Eure Lungen sind dann nicht in einem guten Zustand und Atemprobleme und Lungenentzündungen wollt ihr dann einfach nicht.

    Ich denke, das ist genreabhängig. Mittlerweile gibt's ja auch eine Menge 'Frauenfilme' und -serien. Da sind dann auch Männer plot device, z.B. der nervige Exfreund, der neue Stecher etc. Vigilante-Movies gibt's ja mittlerweile auch mit weiblichen Protagonisten, da sind dann eben die ermordeten Männer die Motivation für den Rachefeldzug der Heldin (z.B. bei Peppermint).

    Letztlich ist das auch ein Stück weit Interpretations- bzw. Geschmacksache, ob man oder frau einen weiblichen Charakter für überzeugend hält. Wie gesagt, Ripley wird auch von manchen Feministinnen eher als zu 'männlich' wahrgenommen.


    Das Problem mit 'plot devices' besteht natürlich auch darin, dass Filme und Serien ihres möglichen Tiefgangs beraubt werden. Bei Supernatural sind die tote Freundin und die tote Mutter der Jungs am Anfang reine plot divices. Man hätte das schon noch interessanter gestalten können, in dem beide z.B. durch mehr Rückblenden deutlicher als eigenständige Charaktere gezeichnet worden wären.

    Klar, aber ich glaube nicht, dass jetzt das Kühlschrank-Motiv häufig in guten Filmen/Serien umgekehrt zum Einsatz kommt. Und in Filmen/Serien mit vielen Frauen sind die Männer ja nicht unbedingt bloß plot devices im beschriebenen Sinne sondern halt keine Hauptfiguren ... das heißt aber nicht, dass sie jetzt keinen Tiefgang haben können.

    Und, klar, Genre-Filme, die jetzt den männlichen Helden durch eine Frau austauschen, kopieren den plot device nur. Das ist einer der Gründe, warum das meistens nur begrenzt gute bzw. wenig überraschende Filme sind ;-).


    Ich finde Ripley bzw. gerade 'Alien' eigentlich eher progressiv für die Zeit, da das Setting eigentlich eher den Fokus auf den beschissenen Job der Crew legt und sich nicht so sehr mit Geschlechterfragen aufhält.


    'Supernatural' wäre ein klassisches Beispiel für so einen plot device - das wird ja auch später krass zugegeben, als sich Jessica als Vehikel entpuppt, um Sam auf seine Rolle vorzubereiten.

    Da bin ich aber froh, dass in meinem neuen Roman eine weibliche Heldin den Tod ihres Bruders aufzuklären und zu rächen versucht. Dian The Saint ist endlich im neuen Jahrtausend angekommen! :welcome:

    Bin schonmal gespannt, wie meine weibliche Protagonistin aufgenommen wird, und ob ihre Wandlung zur Actionheldin im weiteren Verlauf der Story für Feministinnen ok ist, oder ob ich da in das eine oder andere Fettnäpfchen getreten bin, weil man vermutlich grundsätzlich immer was falsch macht, wenn man sich als männlicher Künstler eine weibliche Heldin ausdenkt. Entweder ist sie zu maskulin, oder zu feminin, oder zu sexualisiert, oder ihre weiblichen Probleme werden nicht einfühlsam genug geschildert... Aber ist vermutlich alles besser als in meinen ersten Romanen, wo Frauen eigentlich nur als absolute Randfiguren aufgetreten sind. (In Unity 1 gibt es gerade mal drei weibliche Charaktere, und zwei davon werden von den männlichen Helden exekutiert. Ich bin so böse. :pardon: )

    Wenn du die Frau als normalen Menschen beschreibst, sollte das eigentlich gut funktionieren.

    Ich glaube, dass das heutige Problem an der Frau im Kühlschrank die Tatsache ist, dass Frauen auch heute noch auffällig häufig als plot device zur Motivation eines wie auch immer agierenden männlichen Helden dienen. Das ist bei älteren Beispielen extrem auffällig, aber heute auch immer noch feststellbar.


    Umgekehrt gibt's das eigentlich nicht.


    In Videospielen ist's halt anders und extremer. Es ist ja schon 'ne Verzerrung, dass vor allem Männer Gamer sind. Vielleicht spielen ein paar Prozent mehr Männer, aber es waren/sind eben vor allem Männer, die für andere Männer Videospiele machen. Die Branche ändert sich da wohl nur sehr langsam, obwohl das natürlich inzwischen durchaus besser geworden ist.

    Auch auf die Gefahr hin, ausgelacht zu werden: Ich finde Benjamin Blümchen anarchistisch. Oder zumindest antikapitalistisch. Er hilft allen Leuten und erwartet keine Gegenleistung dafür. In einer Folge eröffnet er ein Zoorestaurant, da kommt er nicht einmal auf die Idee Geld von den Gästen zu verlangen. Zudem lässt er sich nicht alles gefallen und verhindert zum Beispiel mit einer selbstorganisierten Demo den Bau einer Straße, welche eigentlich keiner – außer der Bürgermeister – will.


    Wenn man das „Game of Thrones/Das Lied von Eis und Feuer“-Universum hernimmt, dann kommt das Freie Volk am ehesten an die Definition von Anarchismus heran. Zwar herrscht bei ihm jenseits der Mauer auch das Gesetz des Stärkeren, aber die Menschen folgen nur denen, die sie auch selbst gewählt haben. Und – es wird zwar, glaube ich, nirgends erwähnt, – aber ich schätze, niemand wird gezwungen, dem gewählten Anführer zu folgen bzw. dieser wäre auch jederzeit wieder absetzbar, sollte er ihre Interessen nicht mehr in genügender Weise vertreten. Außerdem sind sie der Meinung, dass das Land allen gehört und verachten die Lords und Könige im Rest von Westeros, die sich dieses einfach nehmen und es ihres nennen.

    Zu erwähnen sind da dann vielleicht noch die Bergstämme aus dem Grünen Tal. Von diesen erfährt man jedoch nur, dass bei ihren Versammlungen alle eine Stimme haben. Auch die Frauen.

    Bei Benjamin Blümchen/Bibi Blocksberg stimme ich zu, vor allem was die alten Folgen angeht, die noch von Elfie Donnelly selber geschrieben wurden. Die war übrigens mal mit Peter Lustig verheiratet.


    Die Wildlinge in Westeros sind nicht wirklich anarchistisch. Es gibt da ja Ressourcenknappheit und es gilt das Recht des Stärkeren. Das heißt, effektiv hat nur der Rechte, der stark genug ist, sich gegenüber anderen durchzusetzen. Die Gesellschaft da ist nicht feudalistisch und individuell genug, dass sich keine richtige Erbaristokratie herausbilden kann, aber Krieger dürften alle aus der Wildlingselite kommen, also Leute sein, deren Eltern/Familie genug Land/Essen/Ressourcen hatten, um es sich leisten zu können, dass der Sohn oder die Tochter auf Raubzug geht. Deswegen sind ja auch nur ganz wenige Wildlinge disziplinierte Krieger.

    Was die Wildlinge von den Sieben Königslanden unterscheidet, ist, dass die Gesellschaft es nicht akzeptiert, dass die Krone oder die Oberhoheit über andere Leute einfach von einem fähigen Vater auf einen unfähigen Sohn übertragen wird.


    Das gilt gerade für die Frauen - Ygritte lässt ihre Verachtung für Frauen, die es nicht fertig bringen, sich (mit tödlicher Gewalt) dagegen zu wehren, 'geraubt' zu werden, schon sehr deutlich werden. In der Wildlingsgesellschaft gibt's schon ein paar Frauen wie Ygritte, Dalla, Val, Harma Hundekopf usw. ... dafür dann aber auch Dutzende oder Hunderte Frauen wie Goldy. Denk auch dran, wie sich Varamyr - der ja auch mal als eine Art Lord geherrscht hat - sich junge Frauen geholt hat.

    In den Sieben Königslanden gibt's weniger formale Gleichberechtigung für die hochgeborenen Frauen (bei den Bauern wissen wir gar nicht, wie die Geschlechterverhältnisse so sind), aber dafür werden da Frauen auch nicht geraubt und es gibt sogar Könige (Stannis), die Vergewaltigung im Krieg brutal bestrafen.


    Von daher würde sich sagen, dass die Wildlingsgesellschaft weniger feudalistisch als die von Rest-Westeros ist, aber nicht in einem positiven Sinne anarchistisch.