Harry Potter

  • Ich führe gerne zu Ende, was ich angefangen habe. ;) Daher weiter mit:


    Harry Potter und der Orden des Phönix, Wii und Playstation 3:

    https://content.demonews.de/2011/02/harry-potter-und-der-orden-des-phoenix_screenshots_20110218010929-1176888117.jpg


    Das einzige Spiel, vor dem es mich noch mehr gegraut hat, das noch einmal zu spielen, als "Harry Potter und der Feuerkelch".

    Die ganze Zeit habe ich das Gefühl, dass ich nicht Harry Potter bin, sondern dass man den Alltag von Mr. Filch nachspielt, des grimmigen Hausmeisters von Hogwarts. Man läuft einfach stundenlang durch die Schule, um heruntergefallene Bilder wieder an ihren Platz zu hängen, Bänke zu verrücken, kaputte Rüstungen zu reparieren und gaaaanz viele Fackeln anzuzünden. Wer ist nur auf die Idee gekommen, dass sowas Spaß machen könnte?

    Und wenn man mal nicht mit Saubermachen beschäftigt ist, läuft man von einem Ende des Geländes durch ganz Hogwarts und wieder zurück, um irgendjemandem eine Nachricht zu überbringen oder von dem einen weiteren Botengang aufgetragen zu bekommen. *schnarch*

    Zugegeben, das Buch gibt halt auch echt nicht viel mehr her, weil es vom Ende mal abgesehen kaum wirklich Action gibt. Aber bei den Vorgängerteilen haben es die Programmierer ja auch fertig gebracht, ganz viele Sachen einzubauen, wie Dungeons und Endbosse, die in den Buchvorlagen überhaupt nicht vorkamen. Also warum dann nicht auch hier?

    Der Fokus auf den "realistischen" Schulalltag ist einfach nur öde. Da nützt es auch nicht viel, dass das freibegehbare Hogwarts ganz nett umgesetzt wurde, und durch die überall in den Gängen herumwuselnden Schüler, die einen grüßen oder einem Beleidigungen an den Kopf werfen, eine richtig lebendige Schulatmosphäre geschaffen wird.

    Aber wenn schon Schulatmosphäre, dann doch bitte mit mehr Unterricht! Es gibt auch kaum Unterricht, man ist einfach nur damit beschäftigt... Möbel zu verrücken und Lampen anzuzünden!

    Das Allerschlimmste aber ist die furchtbare Fuchtel-Steuerung auf der Wii. (zur Playstation kann ich nix sagen). Wenn man Glück hat, passiert wenn man die Wii-Remote in einer bestimmten Weise bewegt, tatsächlich das, was passieren soll. In diesen wenigen Momenten merkt man auch, dass die Programmierer sich wohl durchaus was dabei gedacht haben, und den Spielern halt so das Gefühl vermitteln wollten, einen Zauberstab in der Hand zu halten und zu zaubern. Viel häufiger passiert aber gar nichts, bis man irgendwann vor lauter Verzweiflung, weil die "leichte Aufwärtsbewegung", die man mit dem Controller ausführen soll, nicht funktioniert, richtiggehend körperlich aktiv werden muss und fast bis zur Decke springt, bis mal irgendwas erkannt wird. Und meistens auch noch mit einer schlimmen Zeitverzögerung.

    Richtig nervig wird das dann in den paar Kämpfen, die es gibt, bei denen ich dann irgendwann nur noch wahllos wie ein Bekloppter in alle Richtungen gefuchtelt habe, weil es mir effizienter erschien, als irgendeine Aktion die dann eh nicht funktioniert bewusst zu erzeugen. Was für ein Glück, dass die Kämpfe so verdammt anspruchslos sind und man auch nicht viel mehr machen muss, als irgendwie planlos herumzufuchteln.

    Das Finale wird dann passend dazu auch noch ganz lieblos und viel zu hastig mit ein paar Cutscenes erzählt, und wirklich schwieriger als der Rest ist der kurze Kampf gegen Voldemort auch nicht. Kann man da überhaupt sterben? Also nee... da wäre wirklich mehr drin gewesen. Diese Abnormität von einem Spiel werde ich ganz sicher nun nie wieder anfassen!


    Harry Potter und der Orden des Phönix, Nintendo DS und Gameboy Advance:

    https://dsmedia.ign.com/ds/image/article/801/801633/harrpyotter_1183681920.jpg


    Hab ich nicht gespielt, in Ermangelung eines Nintendo DS, und weil DS-Spiele sich einfach nicht gut emulieren lassen.

    Nach allem, was ich so gesehen habe, hab ich aber auch nicht viel verpasst. Ein Haufen Minispiele, bei denen man mit dem Stift oder dem Controller irgendwelche Linien nachfährt, um Zimmer aufzuräumen und Gegenstände zu reparieren... was auch sonst... Und ein paar rundenbasierte Kämpfe gibt es auch. Aber nichts was mich jetzt traurig machen würde, dass ich da nicht selber Hand anlegen konnte.



    Harry Potter und der Halbblutprinz

    Das Buch:


    Gefällt mir wieder deutlich besser als der fünfte Teil, nicht zuletzt deshalb, weil es diesmal wieder einen geringeren Umfang hat und wieder etwas mehr an die ersten drei Bücher erinnert. Es ist einfach etwas weniger "geschwätzig" und verliert sich nicht ganz so in zu vielen Nebenhandlungen, sondern das Schuljahr vergeht diesmal wieder schneller und kompakter, ganz genau wie man es von den ersten Büchern her kennt.

    Auch inhaltlich gibt es einige Parallelen insbesondere zum zweiten Band, der ja so ziemlich mein Lieblingsteil darstellt. Gegen Ende wird es dann auch noch richtig dramatisch, und man kann das Buch eigentlich kaum noch weglegen.

    Nachdem dieses Buch so gut funktioniert mit diesem Umfang, kann ich noch viel weniger verstehen, warum Teil 5 fast doppelt so dick sein musste, obwohl darin gefühlt weniger passiert ist. Also alles wieder richtig gemacht, und ein würdiger vorletzter Teil, in dem man vor allem mehr über die Hintergrundgeschichte von Voldemort erfährt.

    Und abermals hat JKR die Eier, am Ende einen beliebten Charakter sterben zu lassen (als ob Harry nicht schon genug Verluste erlitten hätte...), und dadurch eine recht düstere, hoffnungslose Stimmung zu erzeugen für den letzten Teil der Reihe.


    Der Film:


    Auch die Verfilmung ist sehr gut gelungen. Wirkt weniger gehetzt als die Teile 3 - 5 und ist schön atmosphärisch, mit mal wieder ziemlich guten Schauspielern. Es werden zwar auch ein paar Dinge weggelassen oder vereinfacht gegenüber dem Roman, teilweise erscheinen sie mir so, wie es im Film verändert wurde, aber sogar besser.

    Einzig beim Finale haben die Macher dann aus unerfindlichen Gründen gepatzt. Sie hätten das Finale einfach nur eins zu eins vom Buch übernehmen müssen, und alles wäre perfekt gewesen. Aber nein. Aus irgendeinem Grund entschied man sich dafür, vom filmreifen Finale des Buches etwas wegzugehen und das ganze irgendwie unspektakulärer zu inszenieren. Was mir damals, als ich die Buchvorlage noch nicht kannte, natürlich nicht aufgefallen ist. Aber jetzt im Nachhinein frage ich mich schon, warum im Film im Finale einzig Harry den Todessern hinterherläuft, und von seinen Freunden und den anderen Leuten vom Phönixorden nichts zu sehen ist, und es auch keinen großen Kampf gibt. Ist den Machern da das Geld ausgegangen? Waren die anderen Darsteller nicht mehr verfügbar? Wollte man schnell fertig werden?
    Und warum hielt man es für eine gute Idee, es so zu ändern, dass Harry nicht gelähmt unter seinem Unsichtbarkeitsumhang liegt wie im Buch, und deshalb am Ende nicht eingreifen kann, um Dumbledore zu retten? Hat meines Erachtens doch viel besser gepasst als so, wie es im Film dann umgesetzt wurde.

    Das sind eben so Entscheidungen, wo ich mich frage: Warum zur Hölle etwas ändern, was gut ist? Ich versteh ja, wenn man was ändert, weil es nicht umsetzbar oder zu aufwändig ist. Aber wenn ich ein Buch umsetze und eine Szene exakt so umsetzen kann, wie sie im Buch geschildert wird, weil es sogar richtig schön anschaulich und filmmäßig beschrieben wird im Buch... dann mach ich das doch auch, und denke mir nicht einfach irgendwas eigenes aus, so als ob ich es besser wüsste als der Autor, wie man ein gutes Finale erzeugt.

    Naja, was auch immer. Ist ne Kleinigkeit. Trotzdem eine sehr gelungene Verfilmung mit deutlich besseren Effekten als noch bei Teil 1 damals... die, wenn man sie noch 30 Minuten länger gemacht und den Schluss nicht versaut hätte, vielleicht sogar perfekt geworden wäre.

  • Harry Potter und der Halbblutprinz, Wii und Playstation 3:

    Harry Potter and the Half Blood Prince for Nintendo Wii - The Video Games  Museum


    Das Spiel ist sowas wie "Der Orden des Phönix", nur in Gut. Es stellt in so ziemlich jeder Hinsicht eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger dar... die Grafik ist allgemein viel hübscher als dieser hässliche grau-braune Farbmatsch vom Vorgänger, die Zaubererduelle sind zwar auch nicht viel anspruchsvoller, aber sie machen diesmal wenigstens Spaß und geben einem das Gefühl, dass man die Kontrolle über die Bewegungen der Figur hat. Man fühlt sich auch nicht mehr wie der Hausmeister von Hogwarts, Lichter muss man zwar immer noch anmachen, aber das geht im Vorrübergehen und deutlich flotter als im Vorgänger.

    Erstaunlicherweise funktioniert selbst die Wii-Fuchtelsteuerung so gut wie selten mal bei einem Spiel. Der Besen lässt sich präzise mit der Wiimote lenken, und das Minispiel, bei dem man Zaubertränke mischen muss, ist deutlich anspruchsvoller als es auf den ersten Blick scheint, und gibt einem wirklich das Gefühl, so ein echter kleiner Alchemist zu sein. Vielleicht kommt es im Spielverlauf ein bisschen zu häufig vor, aber da die Handlung des Films/Buchs eben auch generell nicht viel hergibt als Vorlage für spektakuläre Actionszenen, muss man wohl zufrieden sein mit dem, was man hier geboten bekommt. Hogwarts lässt sich wieder frei erkunden und sieht so hübsch aus wie in keinem anderen Spiel außer Hogwarts Legacy... und wer damals alle versteckten Wappen finden wollte, spielt vermutlich heute noch an dem Spiel, da mir mindestens noch 50 gefehlt haben, und ich keinen Schimmer habe, wo die sein sollen. Alles in allem kann man sagen, das Spiel macht sehr vieles richtig, und beim Zocken merkt man richtig, wie durchwachsen im Vergleich dazu die Teile 4 und 5 waren, und wie viel besser sie hätten sein können.


    Handheld-Versionen gibt es auch, aber die spare ich mir jetzt und auch für die nächsten Teile, weil ich keinen DS habe und man da bei den Games wohl auch echt nicht viel verpasst hat, wenn man sie nicht kennt.



    Harry Potter und die Heiligtümer des Todes



    Das Buch:


    Ja, was soll man dazu noch sagen. Es ist das große, dramatische Finale, und anders als bei dem Orden des Phönix ist der dicke Umfang hier auch gerechtfertigt... es passiert so vieles, dass man es (klugerweise) in zwei Filme aufgeteilt hat. J.K. Rowling zieht nochmal alle Register, und vor allem gegen Ende wird es einfach nur episch und gnadenlos spannend. Wenn man bedenkt, wie es angefangen hat im ersten Buch, mit einem kleinen Jungen, der Schabernack mit seinen Freunden treibt, Schokofrösche isst, seine Weihnachtsgeschenke auspackt und in der Mädchentoilette gegen einen dummen Troll kämpft, was zwar auch spannend geschrieben war, aber eben immer auch irgendwie mit einer gewissen Leichtigkeit und Positivität. Und wenn man dann sieht, wie nun im letzten Teil so viele liebgewonnene Figuren ihr Leben lassen, und Harry klar wird, dass auch er sterben muss, um das Böse zu besiegen, und er seinem sicheren Tod entgegenläuft... dann wird einem erst bewusst, was für ein episches Werk die Harry Potter-Saga eigentlich ist, und wie sich alles weiterentwickelt hat seit dem ersten Teil... die Figuren, die Autorin, und natürlich auch die Leser. Es ist das Ende einer wunderbaren Reise, und ohne viel spoilern zu wollen, wird es dann am Schluss eben doch auch wieder hell nach der dunklen Nacht, und das Ende ist in gewisser Weise auch ein neuer Anfang. Der Stab wird an die nächste Generation weitergereicht, von der ich gern noch etwas mehr erfahren würde, falls Rowling sich irgendwann dazu entschließen sollte. Es wäre mir ein Fest.


    Die Filme:


    Damals dachte ich ja, die melken das Franchise nur bis zum Gehtnichtmehr, als die zwei Filme statt einem angekündigt haben. Aber es macht tatsächlich schon Sinn und war im Grunde die einzig richtige Entscheidung. Schwer vorstellbar, wie man das alles in einem Film hätte unterbringen sollen, selbst wenn er über 3 Stunden gegangen wäre.

    Einige Dinge kommen immer noch zu kurz, wie beispielsweise die Verabschiedung von den Dursleys gleich zu Beginn. Im Großen und Ganzen sind aber alle wichtigen Szenen aus dem Buch enthalten, und die Filme sind eigentlich auch immer dann am besten, wenn sie sich genau an das halten, was im Buch beschrieben wird. Wenn sie sich Freiheiten nehmen, dann macht es gelegentlich Sinn, und hin und wieder fand ich es tatsächlich besser, wie sie es im Film gemacht haben. Aber meistens, wenn sie im Film was anders darstellen als im Buch, habe ich mich eher gefragt: WARUM?! Warum lässt man das mit dem Horn des schrumpfhörnigen Schnarchkacklers im Haus von Xenophilius Lovegood einfach weg, obwohl es doch erstens witzig war und zweitens viel besser erklärt, warum das Haus explodiert, als so, wie es dann im Film geschildert wird. Und auch die Szene mit dem sprechenden Hut und Neville, und wie er die Schlange köpft, ist im Buch einfach dramatischer und vom Timing her besser als das, was sie im Film draus gemacht haben.

    Aber das sind letztlich Kleinigkeiten. Was man den letzten Filmen definitiv zu Gute halten muss, ist die ganze Atmosphäre, dass es diesmal auch ruhigere Szenen gibt, und generell die Qualität der Spezialeffekte und vor allem auch der Schauspieler. Selbst eine Nebenfigur wie der Kobold Griphook wird da mit einer solchen Ernsthaftigkeit gespielt, dass es einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Das Casting der meisten Schauspieler, sowohl für Nebenrollen als auch für die Hauptfiguren, war generell in der gesamten Reihe nahe an der Perfektion, sehen wir mal von dem unglücklichen Dahinscheiden und Ersetzen vom Dumbledore-Darsteller ab.

    Die Filme haben die Qualitäts-Messlatte daher auch so dermaßen hoch gelegt, dass ich mir wirklich nicht vorstellen kann, wie die kommende Serie das in irgendeiner Weise noch toppen könnte. Das könnte sie meines Erachtens vor allem durch bedingungslose Werktreue dem Buch gegenüber... aber genau das hat man mit der Verpflichtung eines Schwarzen als Severus Snape ja schonmal komplett verkackt, das ist einfach komplett gegen alles, was in den Büchern über sein Aussehen gesagt wird... und da frage ich mich eben einmal mehr: WARUMMM????? Warum tut man sowas? Die Story von Harry Potter hat an sich schon eine wunderbare Message gegen Rassismus. Da braucht es eigentlich keine künstlich hinzugefügte Diversität und Quoten-Neger mehr.

    Jedenfalls bleibe ich was die Serie angeht mal sehr skeptisch. Sicher werde ich ihr eine Chance geben, und Thulsa Doom hat in Conan ja auch gezeigt, dass Schwarze sehr wohl in (ursprünglich weißen) Fantasy-Geschichten funktionieren können. Aber es ist eben wie mit James Bond... den kann man theoretisch auch schwarz machen, klar, warum nicht. Aber es ist halt gegen die Tradition der Figur, und wenn man die Traditionen und damit die Erwartungshaltung der Fans so dermaßen torpediert, dann tut man dem Werk in der Regel keinen Gefallen... das ist, wie wenn man sich selbst Steine in den Weg legt, als ob es nicht schon genug Angriffsflächen für Kritik geben würde, liefert man freiwillig noch eine weitere, und macht es dem armen Darsteller dann auch doppelt schwer, der nicht nur gegen Alan Rickmans ikonische Darstellung ankämpfen muss, sondern auch noch gegen Hater aus dem Internet, die schon mal aus Prinzip gegen diese Besetzung sind.

    Nun ja, ich bleibe gespannt, aber ungläubig.


    Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1, Playstation 3:

    Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Part 1 - Release, News, Videos


    Ich finde es ja etwas schade, dass dieses Spiel so wenig Liebe abbekommt. Nahezu jeder scheint es kacke zu finden, aber soo schlimm ist es nun wirklich nicht. Das Spiel bringt die Atmosphäre und Handlung des Films eigentlich ganz gut rüber, die Eröffnungssequenz ist spektakulär, und sieht auch heute noch hübsch aus. Und die Schleichpassagen sind zwar eher lästig, aber sorgen zwischendurch für etwas Abwechslung und geben einem auch ein gutes Gefühl, wie sich Harry gefühlt haben muss, wenn er mit dem Tarnumhang rumläuft und aufpassen muss, dass er nicht aus Versehen von jemandem von hinten angerempelt wird.

    Das Hauptproblem des Spiels ist einfach, dass es als Deckungs-Shooter konzipiert ist, aber das Deckungs-System komplett im Arsch ist und so gut wie nie funktioniert, so dass man letztlich gar nicht mehr versucht, in Deckung zu gehen, sondern einfach schneller zu ballern als die Gegner. Daher muss man auch klar sagen, als 3rd-Person-Shooter ist es unterdurchschnittlich, da gibt es eindeutig bessere Vertreter des Genres. Für eine Filmumsetzung jedoch, die versucht, dem Spieler das Gefühl zu geben, die Handlung des Films nachspielen zu können, ist es solide gemacht... da gibt es deutlich Schlimmeres. Das Ballern macht schon irgendwie Spaß, nur das häufige Backtracking und die ewig gleichen Gegner ziehen es halt etwas runter, da hätte es gern noch etwas mehr Abwechslung sein dürfen.


    Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2, Playstation 3:

    Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 (Move kompatibel)


    Teil 2 demonstrierte ein Jahr später, wie man es besser macht. Das Deckungssystem funktioniert diesmal tatsächlich, und es spielt sich einfach auch nach heutigen Maßstäben immer noch gut und ist wunderbar atmosphärisch. Einzig die fehlende Abwechslung würde ich auf Dauer kritisieren, diesmal gibt es auch keine Schleichpassagen oder Railshooter-Sequenzen, und es spielt eben auch fast die ganze Zeit nur bei Nacht während der Schlacht um Hogwarts.

    All zu umfangreich ist es ebenfalls nicht, aber wem das bewusst ist und wer damit kein Problem hat, den erwartet ein spaßiger 3rd-Person-Shooter, der spielerisch überzeugt und die Handlung des Films gut wiedergibt, jedenfalls deutlich besser als die alten Spiele, die zwar vielleicht mehr Abwechslung und von der Vorlage abweichende Inhalte geboten haben, aber einem oft halt auch das Gefühl gaben, durch irgendwelche random Zelda-Dungeons zu laufen, die mit der Handlung der Bücher und Filme nur noch sehr am Rande was zu tun haben. Hier gibt es hingegen einfach die Schlacht um Hogwarts zum Selberspielen in den aus dem Film bekannten Kulissen, und das ist nicht ganz so verkehrt.



    Harry Potter und das verwunschene Kind


    Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Bühnenfassung) (Harry Potter )


    Das Buch:

    Zu guter Letzt das nicht von allen geliebte achte Buch, das diesmal kein Roman ist, sondern das Drehbuch zu einem Theaterstück, und sich eben auch entsprechend liest, und nur aus Dialogen und Regieanweisungen besteht. Da bin ich auch etwas hin- und hergerissen.

    Also erst mal: Grundsätzlich mag ich die Story und die Charaktere. Es ist diesmal so eine typische Zeitreise-Geschichte, ein bisschen wie "Zurück in die Zukunft" mit Harry Potter-Charakteren, und spielt über 20 Jahre nach dem letzten Teil. Harry Potters Sohn reist in die Vergangenheit, weil er etwas Gutes tun und jemanden retten will. Aber die Eingriffe in die Vergangenheit, auch wenn es nur scheinbare Kleinigkeiten sind, haben massive Auswirkungen auf die Gegenwart, und mit jedem Versuch, diese Fehler zu korrigieren, macht er es nur noch schlimmer. Dieses Konzept ist erst mal nicht besonders originell, aber es macht schon Sinn für das, was man bezwecken wollte... nämlich, ein Theaterstück zu erschaffen, das möglichst viele ikonische Charaktere und Szenen aus den Büchern auf die Bühne bringt, aber dennoch etwas Neues erzählt.

    Und ich kann mir vorstellen, dass das auf der Bühne mit allen möglichen Spezialeffekten dann auch super funktioniert.

    Als Buch an sich betrachtet, ist es halt leider sehr oberflächlich, und die Charaktere machen von einer Szene zur nächsten Wandlungen durch, die oft nur schwer nachvollziehbar sind, Harry Potter wird zum Beispiel zum Arschloch-Vater, und verbietet seinem Sohn den Umgang mit dessem besten Freund, was eben vielen Fans dann auch sauer aufgestoßen ist, weil sie meinen, dass Harry Potter so nie reagieren würde.

    Doch ich denke, grundsätzlich ist die Idee schon gut, und die Aussage der Story begreife ich eben auch ein Stück weit so, dass Kleinigkeiten, die in unseren Lebensläufen schief laufen, später komplett andere Menschen aus uns machen können. Und ich finde diesen Aspekt eigentlich sehr interessant. Aber das Buch ist nunmal sehr dünn und in ein paar Stunden durchgelesen, so dass zu vieles an der Oberfläche bleibt oder nur angedeutet wird. Als ein dicker Roman mit 700 Seiten Umfang hingegen hätte die Story sicherlich gut funktioniert, und daher finde ich es eben bedauerlich, dass es "nur" ein Theaterstück geworden ist. Aber man muss vermutlich schon dankbar sein, dass die nicht auf die Idee kamen, ein Musical daraus zu machen. (kommt aber sicher noch irgendwann. *schauder*)

    Nichts desto trotz, ich finde dass dieser inoffizielle achte Teil durchaus würdig ist, die Geschichte weiterzuführen, und mag die Weiterentwicklung der Charaktere, etwa die Idee, dass Hermine die neue Zaubereiministerin ist und Ron mehr so der Hausmann, und dass Draco und Harry sich mal etwas aussprechen können. Und Scorpius Malfoy ist ein echt sympathischer neuer Held, über den ich gerne noch mehr erfahren würde. Generell fand ich es mal cool, dass Albus und Scorpius anders sind als Harry, dass sie keinen Bock auf Quidditch haben und gar nicht gern zur Schule gehen, sondern eher so Nerds sind, die sich von ihren Mitschülern lieber fernhalten. Was Harrys Sohn und Scorpius sonst noch so erleben, würde mich persönlich jedenfalls deutlich mehr interessieren, als wie das Prequel mit den fantastischen Tierwesen weitergeht. Vielleicht erbarmt sich J.K. Rowling ja noch irgendwann, und macht einen richtigen Roman draus, oder spinnt das alles noch ein wenig weiter.


    Der Film und das Spiel:

    Bis jetzt leider nicht. Kommt aber hoffentlich noch eines Tages. Grundsätzlich würde die Story sicher einen guten Film abgeben, oder am besten wieder einen Zweiteiler. Wenn man die Handlung etwas ausweitet und den Figuren mehr Zeit für die Entwicklung lässt, ein paar Logiklöcher schließt, und der Regisseur der letzten Filme wieder dafür verantwortlich ist, könnte es schon noch richtig gut werden.



    Fazit:



    Nun habe ich also meine Quest erfüllt, und alles von Anfang bis Ende gelesen, angeschaut und durchgezockt.

    (Hogwarts Legacy ist hier noch nicht berücksichtigt, das wollte ich mir aufheben, bis ich mit allem anderen fertig bin, und mir irgendwann mal langweilig ist.)

    Das Lesen der Bücher hat mich nur noch mehr darin bestätigt, dass die Harry Potter-Reihe was ganz Besonderes ist und immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. Star Wars, Star Trek, und Herr der Ringe, schön und gut... das sind alles fantastische Welten die viele Fans haben, und sicherlich auch zu Recht. Mir persönlich hat aber keine dieser Reihen so das Gefühl gegeben, dass ich in diesen Welten leben wollte, wie es Harry Potter getan hat. Ist vermutlich einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks, von welchem dieser Franchises man sich am ehesten tief in der Seele angesprochen fühlt. Bei mir ist es eben Harry Potter. Das war nicht vom ersten Tag an so, da ich mich anfangs zu alt dafür wähnte und das für Kinderkram hielt... aber je mehr ich davon mitbekam, desto mehr realisierte ich, dass diese Geschichten über Freundschaft, Außenseiter und das Erwachsenwerden sehr mit mir resonieren. Und dass die eine oder andere Idee, die J.K. Rowling hatte, auch von mir hätte sein können... wenn ich etwa daran denke, wie Major von Stahl durch die Gänge der alten Internats-Schule schleicht und seine Schüler beobachtet, dann ist da auch ein bisschen von Severus Snape in ihm. (Und ich lege Wert darauf, dass ich die Idee schon hatte, bevor ich zum ersten Mal mit Harry Potter in Berührung gekommen bin). Und was ist Aris in "Traumwandler" anderes als ein junger Slytherin-Zauberer, der in der Muggel-Welt gestrandet ist, und dem seine Macht genauso zu Kopf steigt wie es Tom Riddle ergangen sein muss, ehe er zu Voldermort wurde?

    Also ja... ich denke, ich fühle mich der Gedankenwelt von Rowling einfach näher, als ich mich etwa der Welt von Tolkien oder Roddenberry verbunden fühle.

    Und den Kritikern, die sagen, dass sich Rowling ja auch nur aus allen möglichen anderen Geschichten und Legenden was zusammengeklaut hat, würde ich entgegnen, dass sich ja auch George Lucas und Tolkien eindeutig von anderen Geschichten inspirieren ließen. Was Rowling meines Erachtens aber wirklich genial und innovativ gemacht hat, war die Idee, die Bände nicht nur in Jahres-Abständen rauszubringen, sondern die Romane auch jeweils immer ein Schuljahr abhandeln zu lassen, so dass man als Leser das Gefühl hat, am Erwachsenwerden von Harry Potter und seinen Freunden teilzuhaben. (wobei viele Leser gleichzeitig auch selbst erwachsen geworden sind). Einfach ein geniales Konzept, von dem es mich nicht wundert, dass es dann auch so großen Erfolg gehabt hat.


    Zum Abschluss habe ich mir noch überlegt, welche Teile nun meine Favoriten sind, und das ist natürlich nicht so ganz einfach und eindeutig zu beantworten.


    Was die Bücher angeht, würde ich zur Kammer des Schreckens tendieren. Also dem zweiten Teil. Einfach, weil das für mich eine wunderbare Mischung aus allem ist, was Harry Potter ausmacht. Es ist abenteuerlich, unterhaltsam, actionreich, immer noch ein bisschen kindlich-naiv, wenngleich sich das Düstere aber schon so langsam einschleicht in die Handlung. Und es gibt einfach so viele erinnerungswürdige Szenen, wie ich ja auch bereits in meinem Review geschrieben habe.


    Bei den Filmen fällt es mir schwer, einen klaren Favoriten zu benennen. Vielleicht aus Nostalgiegründen der allererste Film, bei dem eigentlich fast alles perfekt ist, bis auf die leider nicht so gut gealterten CGI-Effekte. Ich mag aber auch die düstere Stimmung der späteren Filme. Vielleicht würde ich auch Der Gefangene von Askaban nennen, wenn sie nicht einen wichtigen Handlungsstrang so dermaßen vernachlässigt hätten.


    Und bei den Spielen... hmm... Da ist sicher der Halbblutprinz ganz weit oben auf meiner Liste, weil es eine gute Mischung aus frei erkundbarer Umgebung und dem Nachspielen der Story liefert, und weil die Steuerung einfach gut funktioniert. Die alten Spiele zu den ersten drei Teilen hatten aber auch ihren Reiz, könnten aber mal eine grafische und spielerische Überarbeitung vertragen. Da wäre ein Remake mal wirklich sinnvoll, anstatt Resident Evil 4 oder The Last of Us zum fünften Mal neuzuveröffentlichen.


    Nun bin ich aber auch fertig mit meinem Selbstgespräch, und der Thread ist zum Zerpflücken oder Zuspammen freigegeben.

  • Ich bin zwar kein Fan von Harry Potter, egal welches Medium, aber ich hab deine Quest hier trotzdem gerne gelesen. ;-)

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Freut mich ja, dass zumindest noch jemand mitliest.

    Ich weiß gar nicht, warum ich das alles hier überhaupt gepostet habe... aber wenn dieser Thread irgendwann mal irgendjemanden dazu inspiriert, sich Dumbledores Armee anzuschließen oder für die Rechte der geknechteten Hauselfen einzutreten, war die Mühe ja nicht völlig umsonst.

  • Jedenfalls bleibe ich was die Serie angeht mal sehr skeptisch. Sicher werde ich ihr eine Chance geben, und Thulsa Doom hat in Conan ja auch gezeigt, dass Schwarze sehr wohl in (ursprünglich weißen) Fantasy-Geschichten funktionieren können.


    Der Vergleich ist fehl am Platz. Das ist keine 'weiße' Fantasy, die Figuren in den Conan-Geschichten stammen aus allen möglichen Völkern, Conan selbst ist auch eher ein dunkler, schwarzhaariger Typ. Und Thulsa Doom hat nen Skelettschädel (ist aber auch keine Figur aus den Conan-Geschichten) :thumb_up4:

    James Earl Jones war so oder so ein Glücksgriff für den Film, da ist doch die Hautfarbe egal.

  • So tief stecke ich da nicht drin. ;) In diesem Fall ist es dann natürlich auch völlig irrelevant, welche Hautfarbe der Charakter hat.

    Worauf ich hinaus wollte, war eigentlich auch nur dass man mit mittelalterlich oder nordisch angehauchten Fantasy-Welten eben im Allgemeinen eher weiße Charaktere verbindet, und dass insbesondere während der 70er und 80er Jahre in solchen Filmen ja auch üblicherweise fast ausschließlich weiße Schauspieler zu sehen waren, und es daher eher untypisch war, einen Schwarzen in einer solchen Rolle zu besetzen. Aber es hat eben in diesem Fall perfekt gepasst, das wird vermutlich niemand bestreiten.


    Im Fall von Harry Potter ist es so, dass Farbige durchaus vorkommen in der Zaubererwelt, ein Mitschüler von Harry ist z.B. dunkelhäutig, ohne dass es irgendjemanden zu kümmern scheint. Zahlenmäßig scheinen sie aber doch etwas unterrepräsentiert zu sein in Hogwarts, und das wollte man durch diese Besetzung möglicherweise ändern. Das Problem ist nur eben, dass man sich ausgerechnet den Charakter ausgesucht hat, den ich mir nun von allen am allerwenigsten als Schwarzen vorstellen kann, weil er eben als Typ mit langen fettigen Haaren und blasser Haut beschrieben wird. Man hat einfach so ein Bild im Kopf von Snape als jemand, der den ganzen Tag nur im Keller sitzt und nie an die Sonne kommt, und einfach auch so Gothic-Vibes versprüht. Und dafür dann einen Schwarzen zu nehmen... naja, theoretisch kann man natürlich vieles tun und auch z.B. Nosferatu oder Dracula von einem Schwarzen spielen lassen. Aber ob das wirklich die bestmögliche aller Ideen ist, ist halt dann wieder eine andere Frage.

  • Klar, entweder es passt, oder es passt nicht. Aus reinen Diversity-Gründen zwanghaft schwarze Charaktere (wieso eigentlich keinen Asiaten, Hispanics oder Natives) einzubauen, ist ohnehin Quatsch. So wie bei den goldlockigen, schwarzen Valyria-Abkömmlingen in 'House of the Dragon'. Das macht eben keinen Sinn. Andererseits fand ich es nicht schlecht, dass Liet-Kynes in der Dune-Verfilmung vom weißen Mann zur schwarzen Frau wurde. Das geht mit einer Neuinterpretation der Figur einher und betont die Verbundenheit mit den Fremen.