Ich würde sagen, der Ton macht die Musik. Es ist eben ein Unterschied, ob man in halbwegs umgänglichem Ton auf etwas hinweist, das einen stört, oder ob man sich als aggressiver Blockwart aufspielt. Zumal das genannte Klientel sich oft in Dinge einmischt, die es gar nix angehen - sei es, dass man beim Umzug kurz eine Einfahrt zuparkt und der Nachbar, dem's egal sein könnte, anfängt lautstark zu pöbeln und mit der Polizei zu drohen. Oder der beknackte Opa neulich in der Stadtbibliothek, der aufgrund einer verstopften Toilette lautstark durch die Gänge polterte und nach und nach jeden greifbaren Angestellten zur Begutachtung des Problems angeschleppt hat, bis ich, der ich einfach in Ruhe lesen wollte, ihn aufgefordert habe, mal einen Gang runterzuschalten. Das sind jetzt sehr harmlose Beispiele, richtig dramatisch wird alles, was mit Straßenverkehr zu tun hat.
"Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft" ---> Ich hab den Satz immer gehasst. Menschen, und ganz besonders die Deutschen, sollten erstmal lernen, ein gewisses Maß an Chaos zu akzeptieren, anstatt sich sofort bei jeder vermeintlichen Störung der Ordnung und Ruhe an die nächstverfügbare Autorität zu wenden. Ein wenig mehr Chaosresistenz täte allen gut - wie soll es sonst funktionieren mit der Ablehnung von Herrschaftsstrukturen? Darauf zu vertrauen, dass alles immer und überall friedlich und gesittet abläuft, ist für mich kein lohnenswerter Ansatz. Wenn mir z.B. jemand das Fahrrad klaut, ist das eben Pech, daher fahr ich ja nur billige Exemplare ;-) Kein Grund, z.B. über zunehmende Kriminalität zu jammern.
Zum Thema Lautstärke: Manche Häuser sind auch einfach ziemlich hellhörig. Wenn jemand nicht gerade die ganze Nacht in voller Lautstärke durchfeiert, wenn ich morgens um 6 Uhr raus muss, kann ich damit leben.