Bundestagswahl 2021

  • Das ist aber schon sehr nostalgisch von dir, die SPD noch zu den linken Parteien zu zählen...

    Das war gemünzt auf das Schreckgespenst des Kommunismus, der unweigerlich kommen wird, wenn erst mal Rot-rot-Grün regiert.
    Natürlich will eine SPD nicht einen kompletten Umsturz der Verhältnisse - im Gegensatz zur CDU haben sie aber schon noch eher linke Themen auf ihrer Agenda. Und wenn ob dieser Tatsache (und bei Grünen und Linken ja sowieso) sich mehr als drei Millionen Wähler inzwischen mehr als früher für diese Richtung aussprechen, dann ist das halt schon eine gewisse Bewegung im Land. Nicht sehr krass, klar, und auch weit weg von einem spürbaren Kurswechsel, aber es widerlegt eben auch deine Aussage, dass sich gar nichts tut. Die CDU wird wohl nun nach 16 langen Jahren endlich auf die Oppositionsbank verwiesen. Das ist doch schon mal ein guter Anfang.

    Also statt Volksabstimmungen zu fordern wäre mir eine Partei viel wichtiger, die sich für möglichst wenig Eingriffe des Staates in das Privatleben und die Freiheit seiner Bürger einsetzt, ohne dass es deshalb aber gleich in die neoliberale Kapitalismus-Richtung geht.

    Und du meinst ernsthaft, "die Basis" würde dieser Versuchung widerstehen?

    Parteien sind nur solange gut, wie ihre Ideen auf dem Papier existieren. Und solange sie entweder gar nichts zu melden haben oder aber in der Opposition sitzen (was beides quasi dasselbe ist). Wenn man erst mal selbst am Drücker ist, dann geißelt man sich doch nicht selbst durch früher mal gemachte Versprechungen. Das Prinzip Wahlversprechen, die nicht eingehalten werden, verdeutlicht das schon seit Gründung der BRD. Und dieser Effekt verstärkt sich noch mal um den Faktor Tausend, wenn man als Partei an der Macht sitzt, durch eben jene gemachten Versprechen, dass man dem Staat (den man nun selber verkörpert) die Macht entziehen will.

    Das ist doch aber ein Paradoxon. Man kann seinem Bürger doch nicht versprechen, die staatliche Macht stark zu beschränken, also wählt uns bitte und gebt uns damit die Macht, nur damit wir mit ihr nichts anfangen können.

    Das ist einfach eine Verallberung des Wählers und sollte dir eigentlich als Erstes aufgefallen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Unmensch ()

  • Man kann seinem Bürger doch nicht versprechen, die staatliche Macht stark zu beschränken, also wählt uns bitte und gebt uns damit die Macht, nur damit wir mit ihr nichts anfangen können.

    Das ist einfach eine Verallberung des Wählers und sollte dir eigentlich als Erstes aufgefallen sein.

    Ist mir aufgefallen. Schon vor vielen Jahren. Deshalb ist meine These ja auch schon von Anfang an gewesen, dass Wahlen nur ein lächerliches Schauspiel sind, bei dem wir allerhöchstens wählen dürfen, welchen Unterdrücker wir gerne haben möchten. Worauf du meintest: "Doch, doch, es macht einen großen Unterschied, wer uns unterdrückt, weil manche Unterdrücker sympathischer und fortschrittlicher sind als andere. Also musst du unbedingt wählen gehen!"

    Wie auch immer...

    ich hab meine Bürgerpflicht jedenfalls erfüllt, und nun darf ich vier Jahre lang über all die Arschloch-Parteien motzen, die ich nicht gewählt habe, ohne dass mir hier im Forum irgendjemand noch vorwerfen kann, nicht genug dafür getan zu haben, um deren Diktatur zu verhindern. Ob die Basis irgendwas anders gemacht hätte, werden wir nie erfahren, da ich auch nicht glaube, dass sie in vier Jahren noch existieren wird. Außerdem werden die Bürger auch in vier Jahren wieder nur das wählen, was sie kennen. Lang lebe die Demokratie!

  • Worauf du meintest: "Doch, doch, es macht einen großen Unterschied, wer uns unterdrückt, weil manche Unterdrücker sympathischer und fortschrittlicher sind als andere. Also musst du unbedingt wählen gehen!"

    Damit waren allerdings keine Verschwörungsparteien gemeint, die noch nicht mal ein offizielles Wahlprogramm vorgelegen, sondern lediglich am rechtskonservativen Rand fischen. Tatsächlich ist nahezu jede Partei sympathischer und fortschrittlicher als sowas.

    ich hab meine Bürgerpflicht jedenfalls erfüllt, und nun darf ich vier Jahre lang über all die Arschloch-Parteien motzen, die ich nicht gewählt habe, ohne dass mir hier im Forum irgendjemand noch vorwerfen kann, nicht genug dafür getan zu haben, um deren Diktatur zu verhindern.

    Das stimmt. Dieses Recht hast du dir nun verdient.


    ... gleichzeitig wird es dir aber irgendwann auch nachhängen, die nächste Nazipartei auf den Thron gehoben zu haben. Denn dass es sie in 4 Jahren nicht mehr gibt, glaube ich nicht. Der Grundstein ist gelegt, das Potential in einer gespaltenen Gesellschaft mehr als vorhanden.

    Und über die staatliche Parteienfinanzierung, die sie natürlich trotz aller Staatskritik gerne annehmen, kamen über 650 000 Euro für zukünftige Wahlkämpfe und Parteiarbeit rein.


    Vielleicht überlegst du dir das mit der Unity-Partei ja doch noch mal.

  • Bin mir da nicht ganz so sicher, obwohl ich natürlich auch fürchte, diese dummen Strategiewähler glauben irgendwie, es gäbe eine zweite Partei, die gegen die Maßnahmen ist. Gibt es nicht, alle haben 2020 dafür gestimmt oder sich nicht dagegen geäußert.
    Es gibt ja doch deutlich mehr als 5% welche die Maßnahmen übertrieben finden und noch viel mehr, die jetzt endlich ein Ende wollen, deshalb wäre die einzig sinnvolle Wahl dieBasis.
    Da die Deutschen aber zu 95% völlig doof sind, schätze ich morgen eher auf 2-3%


    Das ist ja gerade die Stärke der Partei. Da gibt es noch keinen Kadergehorsam und damit noch die Chance auf echte Basisdemokratie und echte Toleranz gegenüber anderen Meinungen.

    Kannst du gerne machen. Aber niemand hat die gewählt, weil niemand mehr Corona-Tote möchte als nötig. Ja ernsthaft in Betracht zieht, die Basis zu wählen, stellt sich gegen die unveräußerlichen Menschenrechte. Wie eine sonst recht interessante Partei so einen großen Unsinn befürworten kann, ist absolut unverständlich. Deshalb lieber eine seriöse, nicht-schwurbelnde Partei nehmen.

  • Achja, ich spamme diesen bizarren Traum jetzt einfach mal hier rein, weil die Bundestagswahl all diese Themen umfasst und das nicht tauglich für einen neuen Thread ist. Und so als Vorwarnung: Es war nach dem Aufwachen viel witziger, als es sich beim Erzählen jetzt anhört.


    Also ich träumte heute Nacht, dass ich nach Hause kam und mein Bruder auf der Couch saß und die Sendung mit der Maus in der Glotze lief.

    Auf einmal erschien dort ein Cartoon im klassischen Maus-Stil und diesem blauen Elefanten und es war ein Saal mit vielen Sitzplätzen in der Mitte zu sehen, auf welchen ziemlich dämlich aussehende Menschen saßen (möglicherweise waren das ganz andere Gestalten, denn sehr menschlich sahen sie gerade nicht aus).

    Vorne hing eine Leinwand, auf der verschiedene politische und gesellschaftliche Themen eingeblendet wurden und die Gestalten hatten sich entweder für Pro oder für Kontra zu entscheiden.

    Das erste Thema war die Corona-Impfung. Das ganze Verfahren wirkte ekelhaft totalitär, es verlief so steif wie bei Soldaten einer Armee. Alle, die für die Impfung waren, sollten sich erheben und die anderen sollten auf ihren Plätzen sitzen bleiben, was nur ein paar wenige waren. Dann erschienen von oben durchsichtige Röhren, die über die Köpfe der Sitzenden schwebten und diese einfach einsaugten, was als furchtbares Szenario dargestellt wurde. Die Verbliebenen durften sich schließlich wieder setzen und es ertönte der Appell "Lasst euch impfen!!!".

    Danach folgten die nächsten Themen: Einwanderung von Flüchtlingen, verpflichtende Gendersprache, Klimasteuer, usw., es wurde immer weiter aussortiert und an die Zuschauer appelliert bis schließlich irgendwann nur noch eine Handvoll da saß, welche nun als Abgeordnete regieren sollten und denen sich der Einzelne bedingungslos unterzuordnen hatte.

    Die Einstellung der Mehrheit sei völlig katastrophal und sie seien schockiert darüber, dass annährend alle ausgeschieden sind, dabei sei das doch erst der Anfang gewesen.


    Dann habe ich mich noch mächtig darüber geärgert, was denn aus dieser Sendung geworden ist, welch eine heftige Indoktrinierung da mittlerweile stattfindet und warum sich mein Bruder das überhaupt noch gibt und dann bin ich aufgewacht. :D

  • Aber niemand hat die gewählt, weil niemand mehr Corona-Tote möchte als nötig. Ja ernsthaft in Betracht zieht, die Basis zu wählen, stellt sich gegen die unveräußerlichen Menschenrechte. Wie eine sonst recht interessante Partei so einen großen Unsinn befürworten kann, ist absolut unverständlich.

    Heute stand in der (seriösen) Tageszeitung, dass geschätzt wird, dass dank der Corona-Maßnahmen weltweit 52 Millionen mehr Menschen an psychischen Störungen und Depressionen leiden als noch ein Jahr zuvor. Wie viele davon sich in den nächsten Jahren als Spätfolge noch das Leben nehmen werden, kann man nur vermuten.

    Und dass es zu diesen "Kollateral-Schäden" kommen wird, war von Anfang an bekannt. Genau wie Kinderärzte seit Monaten vergeblich vor den psychischen Spätfolgen für Kinder und Jugendliche warnen, ohne dass es irgendeinen interessiert.

    Was die Politik mit ihren Lockdown-Maßnahmen getan hat, war die eiskalte Abwägung, eine bestimmte Anzahl an Menschen (von denen viele vorher gesund waren) bewusst zu opfern, weil man sich davon erhofft, eine höhere Anzahl an (größtenteils alten und kranken) Menschen zu schützen.

    Sowas mag rein rechnerisch auf dem Papier, wenn man Corona-Tote und Maßnahmen-Tote gegeneinander aufrechnet, stimmig und sinnvoll sein. Doch die Menschenrechte besagen eben gerade, dass man NICHT einzelne Menschen oder "Querulanten" für ein höheres Gemeinwohl/das Wohl des Volkes opfern darf.

    Das war jahrzehntelang Konsens in der Politik, weil man nie wieder Faschismus haben wollte. Doch dieser Konsens wurde innerhalb weniger Monate komplett über Bord geworfen, und jeder, der dagegen aufgestanden ist, wurde verspottet und von den Medien demontiert und notfalls wurde auch seine Karriere zerstört.

    Die Basis ist eine der wenigen Parteien, die dieses Spiel nicht mitmachen wollte. Und das eben gerade mit der Begründung, dass unveräußerliche Menschenrechte nicht einfach über Bord geworfen werden dürfen für ein höheres Gemeinwohl.

    Wenn sich Mr. Spock aus eigenem Willen opfert, weil "Das Wohl von vielen mehr zählt als das Wohl von wenigen", dann ist das ein edler, selbstloser Akt von ihm. Aber wenn man mit dieser Begründung Menschen einsperrt und gegen ihren Willen ihrer sozialen Kontakte beraubt und regelrecht in den Wahnsinn treibt, dann ist dies Faschismus. (auch der Faschismus ist in seinem Selbstverständnis übrigens nicht böse oder unmenschlich, sondern sieht sich selbst ja durchaus als eine gute, positive Bewegung, die zum Wohl des großen Ganzen alle Volksschädlinge, oder Ungeimpfte, wie man heute sagt, ausgrenzt, notfalls auch in den Tod treibt.)

    Fazit: Jeder, der nicht die Basis gewählt hat, ist ein Faschist und stellt sich gegen unveräußerliche Menschenrechte.

    Erinnert mich ein wenig an 1984 ...

    Nö, das ist 2021. :welcome:to reality, baby.

  • :rolleyes:

    Wald, Hochwald, Holzfällen - Thomas Bernhard

  • Zitat

    Fazit: Jeder, der nicht die Basis gewählt hat, ist ein Faschist und stellt sich gegen unveräußerliche Menschenrechte.

    Dian

    Nah, ich denke du wurdest zu sehr eingelullt von den Schwurblern. Ich finde wochenlange Lockdowns sehr gerechtfertigt, wenn viele Menschen danach nicht sterben, und hätte man das auch richtig gemacht, dann hätte es auch großangelegte Unterstützungs- oder Hilfsprogramme oder so gegeben.