Update zur Corona - Lage

  • Ich finde es übertrieben, die Aussage von Mark W. zum Diktatur-Ranking Deutschlands gleich als spießig und erbärmlich zu bezeichnen. Ich lese diesen User hier schon seit Jahren und kann dir versichern, dass er sympathischerweise, eher wie ein Rohrspatz über rechte und spießige Politik schimpft, anstatt sich besonders als Spießer hervorzutun @Feldkatze

    Bist Du sein Betreuer?

    Ist Mark in Deinen Augen klein und schwach?


    Mark kann sich alleine äußern und hat es auch längst getan.

    Danke Mark, für Deine Antwort.

  • Ist Mark in Deinen Augen klein und schwach?

    Nein, das glaube ich nicht. Ich fand eher deine Reaktion auf seinen Beitrag schwach.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Mark kann sich alleine äußern und hat es auch längst getan.

    Das hat auch niemand bezweifelt.

    Danke für deine Fragen. :rolleyes:

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Erst einmal danke für das Lob Yatan. Ja, ich halte mich für ziemlich unspießig. Ich kann bei der deutschen Corona-Politik lediglich keine Diktatur erkennen. Und das, obwohl ich vieles in diesem Land kritisch sehe.


    Edit: Grundgesetzverletzungen sehe ich bspw. bei den Jobcentern. Mit Grundgesetz Artikel 12 Freie Berufswahl wird sich da regelmäßig der Arsch abgewischt.


  • Der Verweis auf den prozesshaften Übergang ist sicherlich richtig. Die Frage ist allerdings, ob Ausnahmeregelungen, die auch wieder aufgehoben werden, das beste Beispiel sind, das man anführen kann, um eine autoritäre Entwicklung zu belegen. Ich denke, dass z.B. eine Erweiterung staatlicher Befugnisse und höhere Strafen, die permanenten Charakter haben (neue Polizeigesetze, Haftstrafen für Demonstranten, mehr Überwachung), hier bessere Beispiele sind. Insofern ist eher bezeichnend, wenn permanent und ausschließlich auf den Corona-Regeln herumgeritten wird, und gleichzeitig eine völlige Ignoranz gegenüber anderen bedenklichen Entwicklungen herrscht.

    Nochmal zum Diktatur-Vorwurf: Wenn ich die Bezeichnung ablehne, dann nicht aus dem Grund, zu sagen: 'Ist doch nicht so schlimm, schau mal nach XY'

    sondern um, wie im Falle des Faschismusbegriffs, zu beschreiben, was tatsächlich vor sich geht. Und da ist eben die bürgerliche demokratische Herrschaftsform schon in vielen Punkten beschissen genug, auch ohne dass sie offen diktatorisch ist. Das ist der Spießbürgerreflex: Es werden Einschränkungen erlebt in der eigenen Komfortzone, also ist man plötzlich in der Diktatur - so als wäre vorher und ansonsten alles ok gewesen.

  • Edit: Grundgesetzverletzungen sehe ich bspw. bei den Jobcentern. Mit Grundgesetz Artikel 12 Freie Berufswahl wird sich da regelmäßig der Arsch abgewischt.

    Ich bin mir sicher, irgendwelche klugen Juristen haben längst ziemlich gute, rechtssichere Begründunden dafür abgeliefert, warum die alltägliche Praxis in den Jobcentern doch nicht gegen das Grundgesetz verstößt. :grumble: :kotz:

    So läuft es im Grunde doch überall. All die schönen Worte auf dem Papier, egal ob es nun um das Recht auf freie Berufswahl geht, um Menschenwürde, die Kinderrechte oder den Schutz von religiösen Überzeugungen... Alles hat nur so lang einen Wert, bis irgendjemand kommt und diese Werte gegen andere Werte oder Interessen des Staates aufwiegt, und dann zu dem Schluss kommt, dass diese grundgesetzlich "garantierten" Freiheiten in diesem konkreten Fall ausgehebelt werden dürfen.

    Wenn aber alles nur so lange garantiert ist, bis jemand kommt und sagt: "Andere Werte sind aber jetzt gerade wichtiger!"... dann ist das, was im Grundgesetz steht, im Grunde keine Garantie, sondern halt wirklich nur ein weiterer Lappen, mit dem man sich den Arsch abwischen kann.
    Oder, wie es in unserem Corona-DDR-Song heißt: "Eine Freiheit, die nur gilt, so lang es keine Krise gibt, die schlimm genug ist, dass der Staat uns unsere Freiheiten entzieht, das ist dann keine Freiheit, sondern ein Muster ohne Wert" ;)


    Aber wie bereits von anderen hier erwähnt: Das ist natürlich jetzt nicht nur im Fall von den Corona-Maßnahmen so gewesen, sondern es war doch im Grunde schon immer so. Die Maßnahmen waren eben ein Anlass für viele, auf die Straße zu gehen gegen diese Form von Gesetzes-Auslegung.

    Und, @ Lonewolf: Ich habe nicht den Eindruck, dass ein Großteil der Maßnahmen-Gegner bisher der Meinung war, dass bei uns in Deutschland sonst alles in Ordnung ist.

    Es mag sicher auch welche geben, die bisher alles ganz dufte fanden, und sich nur aufregen, dass sie plötzlich Maske tragen mussten oder nicht mehr ins Restaurant durften. Aber die meisten "Querdenker", die ich so kennengelernt habe, waren auch davor schon ziemlich angepisst von diesem System. (aus den unterschiedlichsten Gründen, die natürlich auch nicht alle gut sein müssen)
    Warum man dann ausgerechnet gegen diese Maßnahmen demonstriert, gegen anderes Unrecht aber nicht, hat vermutlich auch damit zu tun, dass das andere Unrecht oft nur das Unrecht war, das eben anderen geschah, von dem man aber selbst nicht betroffen war (wie z.B. die Sache mit dem Jobcenter). Während die Maßnahmen nun aber jeden getroffen haben, und es daher auch von vielen eben als dringlicher empfunden wurde, dagegen etwas zu tun, als gegen Missstände, die man nur aus dem Fernsehen kennt.

  • Edit: Grundgesetzverletzungen sehe ich bspw. bei den Jobcentern. Mit Grundgesetz Artikel 12 Freie Berufswahl wird sich da regelmäßig der Arsch abgewischt.

    Ich bin mir sicher, irgendwelche klugen Juristen haben längst ziemlich gute, rechtssichere Begründunden dafür abgeliefert, warum die alltägliche Praxis in den Jobcentern doch nicht gegen das Grundgesetz verstößt. :grumble: :kotz:

    Stimmt natürlich - volle Zustimmung. Ändert jedoch nichts daran, dass es sich um das Aushebeln von Grundrechten handelt. Sogar die meines Erachtens sehr systemtreuen Richter in Karlsruhe haben entschieden, dass mehr als 30 Prozent Sanktion rechtswidrig ist. Needless to say: Die Entscheidung hätte natürlich sein müssen, dass gar keine Sanktion rechtens ist. Aber es spricht schon eine klare Sprache, wenn sogar die konservativen Karlsruher Verfassungsrichter den Jobcentern Grenzen aufzeigen.

  • Und, @ Lonewolf: Ich habe nicht den Eindruck, dass ein Großteil der Maßnahmen-Gegner bisher der Meinung war, dass bei uns in Deutschland sonst alles in Ordnung ist.

    Es mag sicher auch welche geben, die bisher alles ganz dufte fanden, und sich nur aufregen, dass sie plötzlich Maske tragen mussten oder nicht mehr ins Restaurant durften. Aber die meisten "Querdenker", die ich so kennengelernt habe, waren auch davor schon ziemlich angepisst von diesem System. (aus den unterschiedlichsten Gründen, die natürlich auch nicht alle gut sein müssen)
    Warum man dann ausgerechnet gegen diese Maßnahmen demonstriert, gegen anderes Unrecht aber nicht, hat vermutlich auch damit zu tun, dass das andere Unrecht oft nur das Unrecht war, das eben anderen geschah, von dem man aber selbst nicht betroffen war (wie z.B. die Sache mit dem Jobcenter). Während die Maßnahmen nun aber jeden getroffen haben, und es daher auch von vielen eben als dringlicher empfunden wurde, dagegen etwas zu tun, als gegen Missstände, die man nur aus dem Fernsehen kennt.

    Dann würde ich als Erstes die Frage stellen, wo und in welchem Kontext denn 'Querdenker' so aktiv waren, bevor die Corona-Maßnahmen losgingen. Es ist eigentlich sehr bezeichnend, welches Klientel diese Bewegung losgetreten hat: Gutbürgerliche schwäbische Unternehmer.

    Und vom System angepisst sind auch Reichsbürger, da schließt sich der Kreis. Ansonsten bestätigst du, was ich oben geschrieben habe: Wird die eigene Komfortzone angegriffen, ist der Aufschrei groß. Alles, was außerhalb des eigenen Gartens stattfindet, interessiert da weniger. Letztlich eben ein Spießeraufstand.

  • Dann würde ich als Erstes die Frage stellen, wo und in welchem Kontext denn 'Querdenker' so aktiv waren, bevor die Corona-Maßnahmen losgingen. Es ist eigentlich sehr bezeichnend, welches Klientel diese Bewegung losgetreten hat: Gutbürgerliche schwäbische Unternehmer.

    Wenn ich mich einmischen darf.... Ich kenne genug "Querdenker", die schon vorher sehr kritsch waren, z.B. gegen den Konsumterror, die oberflächliche Konsumgesellschaft, die Apparatemedizin, den ausbeuterischer Umgang der ersten Welt mit der dritten Welt, gegen Kriege und gegen Waffenhandel.


    Auch viele "Hippies", Aussteiger und viele Menschen mit einer guten individuellen Ökobilanz (weil sie sich nicht jeden Scheiß der Industriegesellschaft einverleiben, sondern einen anderen Weg zum "Glücklichsein" eingeschlagen haben) sind dabei.


    Gutbürgerliche schwäbische Unternehmer

    Das ist wirklich Deine Brille, Dein Tunnelblick. Das stimmt aus meiner Erfahrung nicht.