Mal ein ganz anderes Thema, da ich schon mitbekommen habe das hier einige Zocker unterwegs sind, vielleicht auch paar andere Eltern.
Mich würde mal interessieren, wie ihr das mit Computerspielen und Kindern Hand haben würdet oder tut.
Würdet ihr das begrenzen und wie(Zeitlich, inhaltlich)?
Ich habe grade aktuell das Problem, dass mein Sohn 12 furchtbar gerne alle möglichen Spiele ab 16 und 18 zocken würde(Assassins Creed, GTA, ...), am besten völlig unbeschränkt.
Wenn er das nicht daheim darf geht er eben zu seinem Kumpel, da tun sie das dann. Der Kumpel von ihm ist aber leider ein absolutes Negativbeispiel für die Degenration der Jugend und er zeigt ein mega Suchtverhalten. Wenn er bei uns ist dann hält er es meistens nicht länger als eine Stunde aus wenn sie nicht zocken oder fernsehen dürfen und muss oder will dann schnell heim. Von Kreativität ist da auch nicht viel zu erkennen. Mir kommt es leider bei den meisten Kindern, die ich kenne so vor, dass wo es da wenig Regeln gibt ein sehr Zombiehaftes Verhalten zu erkennen ist. Das mag aber an meiner verborten Perspektive liegen. Mir kommt es so vor das Computerspiele uns ein bisschen zu Sklaven erziehen. Es ist alles vorgegeben, klar ist das von Spiel zu Spiel unterschiedlich. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass man dafür viel Kreativität braucht oder dadurch selbstständig wird oder Selbstkontrolle lernt.
Ich fahre den Ansatz, mit Selbstkontrolle und Selbstverantwortung bekommt er Freiheit. Ich würde sagen, er verhält sich da wie ein typischer 12 Jähriger. Heißt in dem Fall, wenn wir ihn lassen würden, würde er vermutlich nicht viel anderes mehr machen als zocken. Er hat ein tolles Sozialverhalten und die Schule hat er inzwischen auch gut im Griff, dafür mussten wir ihm aber ganz schön unter die Arme greifen. Generell ist seine Entwicklung unauffällig, also da gibt es eigentlich keine Probleme. Ich hatte die Hoffnung, dass so eine Art Sättigungseffekt eintritt, das haben wir schon mal in jüngeren Jahren mit Süßigkeiten erfolglos probiert. Inzwischen hat er aber freien Zugang und er kann es kontrollieren. Diese Freiheit hat er aber erst bekommen wo er entsprechende Verhaltensweisen gezeigt hat.
Ich würde es ihm eigentlich auch gerne erlauben. Vom Gefühl her denke ich aber es zerstört seine Kreativität und seine Unabhängigkeit. Er hat leider auch keine anderen großartigen Interessen kreativer Natur, Schule, Fußball, bisschen Breakdance. Wenn ich da mehr sehen würde hätte ich weniger Bedenken. Natürlich hat das sicher auch mit den gesellschaftlichen Strukturen zu tun vor allem mit der Schule. Er wollte aber explizit in die Grundschule vor Ort und nicht auf eine Montessori oder ähnliches, wegen seiner Kumpels halt. D.h.: Wir leben im System mit Strukturen, die ich nicht gut finde aber damit umgehen muss. Ich vertrete auch die Meinung, dass Langeweile nicht unbedingt schlecht ist, denn es entsteht dann ein Raum der Kreativität. Ich habe natürlich schon versucht ihn an alle möglichen Dinge heranzuführen, leider im Großen und Ganzen relativ erfolglos(Technik, Programmieren, Malen, Musik, Videos machen...). Eine Zeit lang hat er ein bisschen gemalt.
Ich habe früher natürlich auch gezockt, inzwischen gar nicht mehr, hab da einfach keine Lust und spüre dabei keine Befriedigung.
Ich habe auch keine große Lust mich mit ihm jeden Tag 1-2 Stunden oder länger vor die PS3 oder ähnliches zu hocken und das zu begleiten.
Ich bin in der Hinsicht von meinen Eltern da eher strenger erzogen worden. Am Anfang war das sehr begrenzt, natürlich habe ich mir auch meine Schlupflöcher gesucht. Erst ab 16,17 hatte ich dann meinen eigenen Computer und konnte zocken wie ich wollte. In meinem Freundeskreis habe ich Leute, die vollkommen in diese Welt geflüchtet sind. Andere durften in ihrer Kindheit relativ frei zocken wie sie wollten und das hat sich dann später selbst reguliert. Also sehr unterschiedlich. Ich habe aber eher den Eindruck, dass die die oft gezockt haben schon irgendwie eher sehr unkreativ bis Zombiehaft unterwegs sind.
Das liegt sicher nicht nur am Computerspielen. Sein Onkel ist aus meiner Sicht auch ein eher negatives Beispiel, der hat immer gern Militär und entsprechende Spiele gezockt, das tut er noch immer. Er ist jetzt auch beim Bund und hat sich für 10 Jahre verpflichtet. Zwar als MTA aber naja. Er ist mega Systemkonform geworden. Er hatte eine sehr liebevolle Mutter, die ihn da wenig eingeschränkt hat. Leider haben sich seine Mutter und Vater mit 10 getrennt. Sein Stiefvater war eigentlich auch ganz ok, aber ein ziemlicher Alki.
Ich sehen in Computerspielen in zwischen eine größere Gefahr für Kinder als von Drogen bei Jugendlichen. Ich habe da auch einige Erfahrungen gesammelt und in meinem Freundeskreis gibt es da auch einige. Komischerweise habe ich aber die Leute eher als kreativ im Großen und Ganzen erlebt. Gibt natürlich auch Ausnahmen.
Ich habe das Gefühl im Gegensatz zu meiner Einstellung gegenüber Erwachsenen, dass Kinder schon Strukturen und Orientierung benötigen, also klare Leitplanken, damit sie ein Sicherheitsgefühlt und Orientierung entwickeln können. Ich habe Kinder aus laissez faire Erziehung oft als sehr grenzüberschreitend erlebt, die haben meiner Meinung geradezu nach Grenzen gesucht, oft auf sehr unangenehme Art und Weise.
Ich habe Angst das mein Sohn zu einem willenlosen Sklavenzombie wird und in die Matrix flüchtet, weil es da viel bequemer ist, wenn ich ihn da komplett frei lasse
Wie seht ihr das, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?