Selektive Abtreibung

  • Die Entscheidung würde ich grundsätzlich der Mutter überlassen. Aber spätestens ab einem gewissen Alter des Kindes(z.b sobald Überlebenschancen in einem Brutkasten bestehen), muss sein Geburtsrecht, unabhängig von Normvorstellungen der Gesellschaft respektiert und dem Willen der Mutter übergeordnet werden.

    Der Zellhaufen hat also ein Geburtsrecht?
    Dann soll er das vor Gericht doch einmal einfordern. Ups. Geht nicht ;) .
    Wenn die Gesellschaft oder Firefly die Mutter gegen ihren Willen dazu zwingen wollen, ein Kind zur Welt zu bringen, finde ich das bedenklich (immerhin kann die Geburt für die Mutter immer(!) tödlich enden).
    Zwar gibt es immerhin nach der Geburt die Möglichkeit von Babyklappe und Adoption, aber ich finde, für die Umwelt, sollte man die Anzahl der Menschen mit allen Mitteln niedrig halten.
    Übrigens hat sich geschichtlich gezeigt, dass minigun (2015: 433 Tode in D - Zahlen vom Statistischen Bundesamt) weniger bringt als eine Grippe (2015: 20 873 Tode allein durch Grippe in D - Diabetes mit 24 400 Toten und andere nicht mitgerechnet) ill . Immerhin gibt es selbstlose Menschen, die sich für die Umwelt opfern :killself: (2015: 10 078 Selbstmorde in D)

  • Mir missfällt eben die Vorstellung, dass eine Mutter ein Baby im hochentwickeltem Stadium tötet, nur weil es die Mutter ist. So nach dem Motto, "hmm ich hab jetzt 7 Monate gewartet und könnte eventuell bei der Geburt sterben, also weg mit dem Zellhaufen"
    Wer eine bessere Umwelt will, kann ja Arschlöcher statt Babys töten ;)

  • @Firefly


    Verstehe was du meinst, aber ich habe Vertrauen, dass die Frau ihre Entscheidung nicht allzu leichtfertig treffen wird. Unabhängig davon ist es ihr Körper. Eher verstehe ich, wenn man ihr nach der Geburt verbietet, ein gesundes Baby zu töten und sie es ohne Kosten oder Strafe abgeben kann.


    Wer eine bessere Umwelt will, kann ja Arschlöcher statt Babys töten ;)

    Hauptproblem hier ist, wer definiert, wer ein Archloch ist und erschossen werden darf und wer nicht.
    Außerdem hat man für Erwachsene schon ziemlich viele Ressourcen aufgewendet. Allein die Bildung war ziemlich teuer. Praktisch jedem Mensch kann man ab einem gewissen Alter sinnvolle Tätigkeiten geben - versuche das mit einem Baby. Da liegt die ganze Arbeit erst vor dir und die Wahrscheinlichkeit, dass es mal ein Arschloch wird ist nicht allzu gering.
    Die Kosten ein neues Baby zu generieren sind weit geringer, als die einen neuen Erwachsenen zu erschaffen.
    Ich meine hierbei natürlich vor allem die Kosten für die Umwelt. Und da sind Babies sinnvoller zu töten als Erwachsene.


    Übrigens haben wir nur deswegen mehr Skrupel bei Babies und Kindern, weil die "süßer" aussehen. Simple Verhaltensbiologie. Die Bedenken sind bei uns Menschenaffen einprogrammiert. Rein objektiv sind Kinder jeden Alters nicht wirklich wertvoller (es sei denn, du siehst als Sinn des Lebens möglichst viel Nachwuchs zu zeugen, unabhängig davon, ob dieser überleben wird - das ist nämlich unser biologischer Auftrag)

  • Hauptproblem hier ist, wer definiert, wer ein Archloch ist und erschossen werden darf und wer nicht.

    Ach was, da vertraue ich meinem perfekt ausbalancierten, inneren Kompass.
    Im Zweifel rennt eben ein ressourcenfressender, die Umwelt verpestender Zellhaufen weniger durch die Gegend. win win

  • Wir müssten ja auch erst feststellen, welche Behinderungen zu drastisch sind, sodass nicht mehr von einem "guten" Leben gesprochen werden kann.


    Ist das nicht bereits Herrschaftsausübung?


    Wenn es letztlich die Entscheidung der schwangeren Frau ist, abzutreiben oder nicht, ist die Frage nach dem Grund doch obsolet. Oder sehe ich das zu simpel?


    Eingangs ging es um die Ausrottung von Bevölkerungsgruppen. Wieso sollten Frauen das Recht haben zu entscheiden, aufgrund welcher Gruppeneigenschaften ein Kind geboren wird? Gerade, wenn diese Entscheidungen verbreitet eigentlich auf Druck von außen getroffen werden? Wenn diejenige, die sich für das Kind entscheidet einen Spießrutenlauf befürchten darf? Das sind so keine freien Entscheidungen, hier übt Herrschaft erheblichen Druck aus. Und auf diesem Weg wird Eugenik durchgesetzt, es werden Fakten durch Faschisten geschaffen.


    Sind wir alle schon so abgestumpft, dass wir versuchen, Menschen wie Ware in nützlich oder vermeintlich nicht nützlich einzuteilen?


    Viele sind es. Kann man das hinnehmen, aber nach dem Staat schreien, wenn Ausländer vermöbelt werden?

  • Ist das nicht bereits Herrschaftsausübung?


    Eingangs ging es um die Ausrottung von Bevölkerungsgruppen. Wieso sollten Frauen das Recht haben zu entscheiden, aufgrund welcher Gruppeneigenschaften ein Kind geboren wird? Gerade, wenn diese Entscheidungen verbreitet eigentlich auf Druck von außen getroffen werden? Wenn diejenige, die sich für das Kind entscheidet einen Spießrutenlauf befürchten darf? Das sind so keine freien Entscheidungen, hier übt Herrschaft erheblichen Druck aus. Und auf diesem Weg wird Eugenik durchgesetzt, es werden Fakten durch Faschisten geschaffen.

    Nun, wer sollte denn das Recht haben, darüber zu entscheiden, wenn nicht die Frau, die das Kind schließlich austragen muss? Wie ich ja schon angedeutet habe, bin ich sicher kein Freund eines Diskurses, der Menschen in wertvolles und unwertes Leben einteilt. Es ist möglich, dass kommende Generationen diese Frage aufgrund praktischer Notwendigkeit anders bewerten müssen, soweit sind wir aber noch nicht. Insofern würde ich auch gegen Haltungen stellen, die Euthanasie propagieren. Das ändert aber nichts daran, dass Individuen in ihrer Entscheidung diesbezüglich vor dem staatlichen Zugriff geschützt sein sollten.

  • Wenn die Frauen wissen, dass die letztliche Entscheidung bei ihnen selbst liegt, haben sie eine ganz andere Verhandlungsposition.
    Natürlich werden Männer auch weiterhin versuchen, die Schwangeren in die ein oder andere Richtung zu beeinflussen. Sehe aber nicht, was besser daran sein soll, ihnen gleich die Entscheidungsbefugnis per Gesetz zu entziehen. Vor allem wenn das Gesetz immer noch überwiegend von Männern gestaltet wird.
    Unabhängig davon wird das gesetzlich sehr kompliziert, wenn da der Arzt, der mutmaßliche Vater und die Mutter ewig miteinander verhandeln müssen und nebenbei Gesetzestexte zu beachten haben.


    Die Frau entscheidet - fertig!


    Es ist ihr Körper. Sie brütet das Ding aus und bis zur Geburt ist der Zellhaufen sogar ein Teil von ihrem Körper. Und da sollte ihr niemand Außenstehender reinreden dürfen!
    Sorry, aber ich sehe es als das Grundrecht eines jeden Menschen an, über seinen Körper selbst bestimmen zu dürfen.


    Genauso wie bei Selbstmord und Selbstverstümmelung (z.B. Tattoos, Piercings, Brustvergrößerung etc.) würde ich lediglich eine neutral gehaltene Aufklärung über die Folgen bzw. Alternativen gesetzlich vorschreiben. Da ist der deutsche Staat etwas anderer Meinung als ich. Nur bei Selbstmord und einer bestimmten Form der Selbstverstümmelung wird man in die Psychiatrie verwiesen.

  • Früher hat die Natur so vieles gemacht, wie auch dafür gesorgt, das viele Babys oder Schwangerschaften erst gar nicht stattgefunden haben. Früher war es einfach so, das diese Menschen einfach keine Kinder bekommen haben. Die Natur hat eben dafür gesorgt. Dadurch (das ist jetzt meine Meinung!!) waren Gendefekte, Behinderungen sehr weniger, als in der heutigen Zeit. Heute wird jedes Kind, das gezeugt wird, ob es jetzt normal ist oder nicht, am Leben gehalten. Was natürlich für jeden ein Recht ist.
    Im Grunde ist die Antwort sehr sehr schwierig, weil ich finde, das man es für jeden einzelnen gesehen werden soll.
    Sollte man es anders mal sehen, darf zwei Erwachsene, die beide geistig behindert sind, ein Kind bekommen? Obwohl die Chance, dass das Kind genauso behindert sein könnte?
    Genau das ist nämlich hier auch die Frage, dürfen sie, oder nicht?
    Ich finde, wenn eine Frau heute Schwanger ist, keine Probleme hat und ohne Nebenwirkungen durch die 10 Monate geht, dann "sollte" sie auch das Kind bekommen.


    Ich finde es aber falsch, ein Embryo sofort abzutreiben, wenn es sein könnte, das es behindert ist. Ihr seht, es ist sehr sehr schwer, wirklich da was dazu zu sagen. Ich weiß, das ich bei manchen falsch rüber komme, aber ich denke eben noch ein Schritt weiter. Was ist, wenn jetzt das Kind da ist? Behindert, nicht wirklich irgendwie lebensfähig? Braucht immer jemand, der einen unterstützt? Haben die Eltern die Kraft, das Geld, die Räumlichkeit, dieses Kind groß zuziehen. Dabei gehört auch die Nerven, das Umfeld dazu. Sie müssen sich im klaren sein, das sie nie mehr wirklich alleine sein können, oder eben das ganze dann abgeben. Kann man das aber dann? Was ist, wenn man feststellt, das man nur noch alleine ist? In der heutigen Zeit ist es leider so, das die Menschheit immer mehr auf sich bezogen sind, nicht wirklich helfen wollen und sofort jeden abstempeln, die nicht normal sind. All das gehört zu den Überlegungen dazu und genau darum geht es mir.
    Ich kann niemanden verurteilen, weil er eine Schwangerschaft abbricht, weil ich nicht in seiner Haut stecke. Aber ich finde es falsch, für diese Person eine Entscheidung zu treffen, die uns selber nicht betrifft.