Selektive Abtreibung

  • Was denkt ihr über das Thema? Löscht man damit andere Bevölkerungsgruppen aus oder ist selektive Abtreibung legitim? Ist die Frage für Euch leicht oder schwer zu beantworten?

  • Abtreibung ist in jeden Falle eine Sache der jeweils schwangeren Frau.
    Selektiv klingt ein bisschen sozial-darwinistisch und ich hoffe dass dies nicht deine Intention war. Ich sehe da aber durchaus die Tendenz, mithilfe der selektiven Abtreibung, bestimmte Gruppierungen ausrotten zu können und das geht wieder eine faschistoide Richtung.

  • Selektive Abtreibung ist die Abtreibung von Kindern, die durch einen Gentest als vermeintlich behindert diagnostiziert wurden. Der Gentest "rechtfertigt" auch einen Abbruch nach dem 3. Schwangerschaftsmonat. Praktisch erfolgt es derzeit bei Trisomie21. Ein ähnlicher Gentest für Autismus ist schon in Arbeit.


    Ich sehe darin auch eine gewisse eugenische Richtung und dementsprechend kritisch.

  • Selektive Abtreibung ist die Abtreibung von Kindern, die durch einen Gentest als vermeintlich behindert diagnostiziert wurden. Der Gentest "rechtfertigt" auch einen Abbruch nach dem 3. Schwangerschaftsmonat. Praktisch erfolgt es derzeit bei Trisomie21. Ein ähnlicher Gentest für Autismus ist schon in Arbeit.


    Ich sehe darin auch eine gewisse eugenische Richtung und dementsprechend kritisch.

    Ah okay, ich verstehe deine Frage jetzt präzise.
    Ich dachte zuerst es handle sich um einen Vorschlag deinerseits, eine derartige selektive Abtreibung einzuführen. Ich würde dies sogar als Eugenik bezeichnen und behaupten es würde eine dementsprechend stärkere sozial-darwinistische Richtung einschlagen, da dadurch bereits Eingriff in die Vergabe von Erbanlagen geübt wurde. Einen Fötus aufgrund von vermeintlichen Behinderung abzutreiben halte ich schon für faschistisch, da die Behinderung nicht gänzlich nachgewiesen werden konnte und man dies somit nicht als Begründung gelten lassen sollte.


    Wir müssten ja auch erst feststellen, welche Behinderungen zu drastisch sind, sodass nicht mehr von einem "guten" Leben gesprochen werden kann. Ich beispielsweise habe einen Sprachfehler, sodass ich stottere, niemand in meiner Familie hatte dies jemals, was aufgrund der Art der "Ticks", als "harmloses" Tourret eingestuft werden kann. Aber ich bin deswegen kein schlechter Mensch oder Unglücklich oder extrem eingeschränkt, ich schaffe es ja auch flüssig zu sprechen, vor allem durch THC. Worauf ich hinaus möchte ist, dass nur weil ich in gewisser weise behindert bin, ich doch sehr wohl etwas leisten und beitragen kann.


    Man könnte zwar sagen, bei einem Menschen der bereits geboren wurde, eine bestimmte Krankheit, wie Elephantitis, ist soweit Ausgeprägt das dieser Mensch kein "richtiges" Leben mehr führt, aber ich verstehe noch nicht ganz wie man die Spätfolgen, aufgrund eines Verdachtes erkennen will.

  • Um deine Anfangsfrage zu beantworten, es ist schwer, für mich zumindest, solange ich nicht genau weiß welche Behinderungen, bei einer Ausweitung dessen, noch in Fragen kommen würden und wie man begründen möchte, dass der jeweilige Mensch unter seiner Behinderung kein richtiges Leben mehr führen kann.
    Ich muss aber auch ergänzen, dass es mir bei diesem Thema schwer fällt richtig Objektiv zu bleiben.

  • Ja mir fällt es auch schwer, bei dieser Frage objektiv zu bleiben. Zumal Behinderte ja schon zu früheren Zeiten ebenso in NS Zeiten getötet würden. Mir kommt es so vor, als würden sie nicht ausreichend geschützt werden. Andere Gruppen hingegen schon (was ich auch gut finde) Ich finde es nur ziemlich einseitig.


    Ich vermute, dass es aufgrund der Leistungs- und Ellenbogengesellschaft so anerkannt ist.

  • Ich sehe es wie Lukas Mertens und Lonewolf. Die Entscheidung liegt bei der Frau.
    Nur die Zeitdauer, in der man abtreiben darf, würde ich deutlich erhöhen (bis ein Jahr nach der Geburt hätte ich keine Bauchschmerzen ...). Ob behindert oder nicht spielt keine Rolle, Frauen tendieren sowieso eher dazu, das Kind zu behalten - vor allem, wenn es gesund ist.


    Zu Sozialdarwinismus will ich definitiv noch einen längeren Aufsatz schreiben. Die Sache ist etwas komplizierter. Vor allem weil, wie einige Kommentare in diesem Forum zeigen, der Vorwurf des Faschismus in Deutschland ein probates Mittel ist, jedes Thema zu beenden, bevor man überhaupt angefangen hat darüber zu sprechen.
    Wenn man jedoch nicht offen über selektive Fortpflanzung spricht, dann entscheidet der Zufall und die Beamten im Familienministerium über selektive Steuergesetzgebung und Propaganda.


    Am Ende eh egal. Wenn ich sehe, wer sich da draußen aller fortpflanzt ... Um Kinder zu zeugen, muss man jedenfalls nicht intelligenter als ein Hase sein. Und die sind wenigstens süß dash

  • Ich sehe es wie Lukas Mertens und Lonewolf. Die Entscheidung liegt bei der Frau.
    Nur die Zeitdauer, in der man abtreiben darf, würde ich deutlich erhöhen (bis ein Jahr nach der Geburt hätte ich keine Bauchschmerzen ...). Ob behindert oder nicht spielt keine Rolle, Frauen tendieren sowieso eher dazu, das Kind zu behalten - vor allem, wenn es gesund ist.


    Zu Sozialdarwinismus will ich definitiv noch einen längeren Aufsatz schreiben. Die Sache ist etwas komplizierter. Vor allem weil, wie einige Kommentare in diesem Forum zeigen, der Vorwurf des Faschismus in Deutschland ein probates Mittel ist, jedes Thema zu beenden, bevor man überhaupt angefangen hat darüber zu sprechen.
    Wenn man jedoch nicht offen über selektive Fortpflanzung spricht, dann entscheidet der Zufall und die Beamten im Familienministerium über selektive Steuergesetzgebung und Propaganda.


    Am Ende eh egal. Wenn ich sehe, wer sich da draußen aller fortpflanzt ... Um Kinder zu zeugen, muss man jedenfalls nicht intelligenter als ein Hase sein. Und die sind wenigstens süß dash

    1 Jahr nach Geburt ?
    Das ist Mord, da das Kind bereits geboren ist.
    Für mich ist Abtreibung, nur aufgrund der Entscheidung der Frau, bis zu 6 Monaten legitim max 8., da bei 9 das Kind zu weit entwickelt wäre.

  • @Lonewolf Ich denke, dass es in den ersten 3 Monaten Entscheidung der Frau ist. Einen späteren Abbruch (aufgrund von möglicher Behinderung) finde ich ethisch fragwürdig.


    Eine weitere interessante Frage: Ist das Ganze nicht auch Völkermord?