Aktuelle Filme

    • Offizieller Beitrag

    Wie gewohnt völlig sinnlose Handlung, aber ein wunderbares optisches Feuerwerk.
    Hast du eigentlich schonmal daran gedacht, eine "herkömmliche", langsamere Erzählweise zu verwenden, mit ernstzunehmenden Dialogen und etwas mehr Zeit, um die Charaktere vorzustellen etc., anstatt wie im Drogenrausch von einer Actionsequenz zur nächsten zu hüpfen?
    Ich meine, ok, das ist eben dein Stil... aber ich als Geschichtenerzähler finde, dass ein vernünftiges Drehbuch deinen Filmen sehr gut tun würde, und dass du mit einem ähnlichen Aufwand auch einen kompletten Anime machen könntest, anstatt 20 mehr oder weniger zusammenhängende Einzelepisoden. Würde vielleicht auch mehr Leute ansprechen. (Aber das ist nur meine Meinung.)


    Soll der fiese Obermotz am Ende eigentlich Nemesus darstellen? Hast ihn richtig gut getroffen! :thumbsup: Genau so stelle ich ihn mir vor, wenn er das nächste Plateau-Treffen plant.

  • Es gibt im wesentlichen 3 Gründe, warum ich das so mache und nicht anders:


    1) Meistens habe ich viele visuelle Ideen, die ich unterbringen will, aber wenig Ideen für die Handlung.
    2) Handlung braucht Dialoge und dafür braucht man Sprecher. Die stehen mir nicht zur Verfügung. Trotzdem könnte ich das so animieren, dass man es später synchronisieren könnte.
    3) Actionszenen zu animieren macht am meisten Spaß, und es geht mir hauptsächlich um den Spaß.


    Ich würde gerne epische Geschichten erzählen (wenn mir welche einfallen würden) und längere Filme machen, aber das würde auch viel länger dauern.


    Ja, das ist Nemesus. :D

  • Nicht mehr ganz aktuell, aber "Boys in the Trees" ist einer dieser Filme, die den Unity-Ismus meines Erachtens gut verkörpern. Sprich: Eine düstere, traumwandlerische Mischung aus Coming-of-Age, Fantasy und Außenseiter-Drama.


    • Offizieller Beitrag

    Ich frage mich, werden die aktuellen Filme wirklich immer seichter und belangloser, oder fehlt einem als alter Filmfreak nur irgendwann die nötige Objektivität, weil man einfach inzwischen schon viel zu viel gesehen hat, um sich für die neuen Produktionen noch ähnlich begeistern zu können, wie man es für viele ältere Filme getan hat?


    Ich denke, das kann daran und an vielen anderen Faktoren liegen. Als Hobby-Historiker warne ich generell vor dem "früher war alles besser"-Argument, weil es so gut wie nie zutrifft. Es ist einfach eine menschliche Eigenschaft, sich nur an die guten (oder extrem schlechten) Dinge zu erinnern. Auch früher wurden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tonnenweise mittelmäßige und schlechte Filme produziert, aber warum sollte man sich die alle merken? Bei der Auswahl, die inzwischen zusammengekommen ist, ist es schon schwer genug, alle guten Filme angemessen oft zu genießen. In realen Zahlen haben wir heute mehr Filme, aber prozentual sind das vermutlich nicht mehr oder weniger gute bzw. schlechte (andererseits kann man das objektiv sowieso nicht festlegen, da jeder "gut" und "schlecht" anders definiert).
    Was die Oscars angeht: da werden heute auch nicht mehr schlechte Wahlen getroffen als früher. Mit The Shape of Water konnte ich zum Beispiel auch nicht viel anfangen (für mich ein Film, den man mit wenig Erwartung genau einmal ansehen kann und danach nicht mehr sehen muss), aber es werden auch immer wieder regelmäßig Perlen gewählt, wie Departed, No Country for Old Men und Birdman. Und immerhin hat dieses Jahr auch Three Billboards ganz gut abgeräumt, auch wenn es leider nicht für den besten Film gereicht hat. Nicht zuletzt hat Gary Oldman, der garantiert kein blasses Milchbubi ist, endlich seine verdiente Trophäe erhalten :)
    Es gibt auch gute Gründe, warum sich einige/viele/mehrere Filmemacher heute so viel Mühe geben wie früher. Nur eine kleine Auswahl:
    Es gibt mehr Geld.
    Weniger Zensur. Stellt euch nur mal vor, wie viel großartiger Hitchcocks Filme hätten sein können, wenn er nicht jede Szene erst hätte genehmigen lassen müssen. Zu seiner Zeit war es zum Beispiel auch so, dass ein Film per Gesetz ein Happy End haben muss.
    Die technischen Möglichkeiten sind besser und umfangreicher. Alle paar Jahrzehnte müssen wir anscheinend eine 3D-Welle ertragen (die aktuelle scheint ja schon wieder abzunehmen). Aber CGI kann sowohl übertrieben sein (s. Michael Bay), als auch gut in den Film eingearbeitet werden (s. Christopher Nolan).


    Zitat von dian

    Ich vermisse Filme, von denen man auch in 20 oder 30 Jahren noch reden wird...


    Die gibt es zurzeit garantiert auch noch. Aber welche das sind, das können wir schlichtweg erst in 20 oder 30 Jahren wissen. Es gibt ja immerhin auch genug Filme, die an den Kinos gefloppt sind und sich erst mit der Zeit zu Kultobjekten entwickelt haben. Donnie Darko zum Beispiel. Ich kann mir gut vorstellen, dass Filmfreaks in ein paar Jahrzehnten auf die 2000er-/2010er-Zeit zurückblicken und fachsimpeln: "Ach ja, die Leute sind ja damals alle in diese actionlastigen Superheldenfilme geströmt, aber aus der Epoche stammen ja auch so viele Meisterwerke wie zum Beispiel ..."



    Außerdem: Wir leben gerade im Goldenen Zeitalter des Fernsehens. Wenn euch Filme langweilen, befasst euch mit Serien. Da gibt es vermutlich jetzt bereits genug gute, um die Zeit bis zum Ende der Marvel Cinematic Universe-Vorherrschaft zu überbrücken ;)

  • diese woche lief der dokumentarfilm "optimismus des willens" über jean ziegler im free-tv auf arte. er ist auch immernoch in der arte-mediathek in fullHD anschau- und downloadbar (zB mit jdownloader2). der film wird sonst auf amazon für 15 euro auf dvd verkloppt, deshalb hab ich ihn mir mal schnell noch gesaugt (1,7gb).


    die 1,5std sind auf jedenfall eine empfehlung wert von mir.


    nachdem er schon längst nicht mehr in der arte-mediathek abrufbar ist und auch bei youtube nach kurzer zeit alles gesperrt wurde, gibt es jetzt wieder einen kanal auf dem die doku läuft... keine ahnung obs wen hier interessiert aber ich finde den mann genial. so ein typischer schwarz-roter schweizer sozi und anarchist der von der neuen planetarischen zivilgesellschaft faselt und das zudem auf globalplayer niveau... inspirierend!


  • Jean Ziegler is a guter Bub. Es gibt leider zu wenig Menschen wie diesen !
    Schaue mir den Film bei Gelegenheit mal an !

  • Die Bücherdiebin 10/10 Punkten. Warum?
    Eigentlich ganz einfach. Ich kenne schon sehr viele Filme die eine richtig gute Geschichte erzählen, diese ist etwas besonderes.
    Inhalt:
    1938, Liesel, die ihren Bruder verliert, wird von ihrer Mutter, die in Gefahr schwebt, weggegeben. Sie kommt nach Orching (in dem Film heißt der Stadtteil tatsächlich so, ) wo sie zu Hans und Rosi kommt. Sie versteht am Anfang nicht, warum oder wieso, auch, das sie abhauen möchte, um ihre Mutter zu suchen, das sie aber wieder lässt. Sie hat bei der Beerdigung von ihrem Bruder ein Buch mitgenommen, das dem einen Grabhelfer aus der Tasche fiel. Gleich am nächsten Tag, wo sie zum ersten Mal in die Schule kommt, stellt man sofort fest, sie kann nicht lesen und schreiben. Liesel wird sofort als Dummkopf verschrien, wo sie sich aber wehrt. Ihr Vater bringt ihr das Lesen bei, in dem er mit ihr durch das erste Buch durch geht. Interessanterweise ist es ein Handbuch für Totengräber, was sie aber trotzdem komplett durchliest. Nachdem sie merkt, wie schön das Lesen ist, wird sie eine Leseratte. ...
    In diesem Film geht es auch um die Juden, die Gefahr und den zweiten Weltkrieg. Ich kann nur sagen, das ich diesen Film sehr beeindruckend finde und ich froh bin, ihn endlich gesehen zu haben.