Beiträge von Sammy Jankis

    Wissenschaft gibt es sowohl im Kapitalismus, als auch im Kommunismus. Die Frage ist halt, wie sollen die guten Menschen versorgt werden und wer entscheidet, über was sie Wissen schaffen dürfen.
    Prinzipiell wäre es natürlich schön, wenn die Menschen endlich mal anfangen würden, auf Wissenschaftler zu hören - auch wenn es 40 Jahre zu spät ist. "Jeder Katastrophenfilm beginnt damit, dass die Politiker nicht auf die Wissenschaftler hören." ;)

    Ich habe vor einer Weile eine Talkshow mit Dr. Spitzer gesehen (ich glaube, diese hier: Manfred Spitzer warnt vor Verblödung der Jugend bei Anne Will), wo man ihm vorgeworfen hat, er würde sich immer auf Studien beziehen. Gibt es in einer Diskussion etwa etwas besseres, als sein Argument mit Untersuchungen und Studien zu stützen? ?( Aber gut, die Argumente der anderen gingen auch alle in die Richtung "Ja, aber Arbeitsplätze!!!", "Ja, aber das ist heutzutage halt so!!!", "Ja, aber ich glaube...!!!" und natürlich der Klassiker: "Sie wollen doch nur verbieten!!!" Der Mann tut mir echt leid.


    Sein Buch "Lernen" kann ich jedenfalls jedem empfehlen, der sich für Neurologie und Bildungssysteme interessiert. Es ist nicht so trocken, wie manche seine Vorträge empfinden und gut belegt. Das letzte Kapitel, eine Art Fabel, hätte er sich sparen können, das wirkte sehr konstruiert - man braucht es aber auch nicht lesen, wenn man das restliche Buch verstanden hat.

    Matrix ist in erster Linie eine Verfilmung von Platons Höhlengleichnis: Eine Gruppe von Menschen lebt ihr ganzes Leben in einer Höhle, sie kennen nichts anderes. Hinter ihnen brennt ein Feuer und weil sie nichts anderes kennen, halten sie die Schatten, die sie werfen, für die Realität. Irgendwann steht einer aus der Gruppe auf und geht aus der Höhle heraus. Er sieht, dass es in der Welt viel mehr gibt und erkundet sie. Als er wieder in die Höhle zurück geht und den anderen davon erzählt, kriegen sie Angst und erschlagen ihn. Der, der aus der Höhle raus ist, ist der Philosoph.


    Zudem ist er eine Nacherzählung der Bibelgeschichte: Neo/Jesus ist der Retter, auf den das unterdrückte Volk wartet, es gibt Prophezeiungen und am Ende opfert er sich selbst, um den Frieden zu bringen. Auch die Namen, die in den Filmen verwendet werden, sind Anspielungen auf die Bibel; Neo, Trinity, Zion, Nebukadnezar...


    Das Science-Fiction-Element, das Spiel zwischen dem Virtuellen und dem Realen, stammt aus dem Buch Simulares et Simulation von Jean Baudrillar, der den Film wohl nicht so mochte.



    Ich könnte noch länger so weiter machen (oder ihr guckt auf Wikipedia).
    Aber gerade darum finde ich den Film so schön. Er bietet Unterhaltung für Fans von Action, Science Fiction, Philosophie, Gesellschaftskritik etc. pp. Man kann ihn als Kind sehen, als Teenager, immer wieder als Erwachsener. Man findet immer neue Elemente aus unterschiedlichen Bereichen, die in den Film verwoben wurden.
    Man kann sogar darüber diskutieren, ob es letztlich egal ist, welche Pille man nimmt oder warum es keine dritte Pille gibt: Matrix Trilogie - Die Filmanalyse.


    Teil 2 und 3 hingegen bestehen nur noch aus Action, belanglosen Dialogen und die Jagd auf MacGuffins.
    The Matrix Reloaded: What Went Wrong - Wisecrack Edition
    The Matrix Revolutions: What Went Wrong - Wisecrack Edition.

    Freu' dich schonmal auf die tollen Kurse, mit denen andere an dir ordentlich Geld verdienen werden. Ich habe eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und wurde dann in einen Kurs gesetzt, in dem man lernt, wie man neue Ordner auf dem Desktop erstellt :thumbup:

    Steuern erheben bringt es enorm. Ob der durchschnittliche Deutsche die Umwelt retten will oder ob es tatsächlich tut, ist ein Unterschied und wenn das Gewissen nicht reicht, beginnt er beim Geldbeutel. Es macht bereits einen gewaltigen Unterschied, ob die Plastiktüten im Laden umsonst sind ("Klar nehme ich eine Tüte!") oder ob sie 10 Cent kosten ("Ach nee, heute lieber keine."). Dass man zusätzlich noch andere Maßnahmen auf die Beine stellen sollte, und zwar möglichst viele und möglichst bald, und es mit Steuern allein nicht getan ist, sollte klar sein. Aber wenn die Steuern nur ein Kilo CO² sparen, hat es sich schon gelohnt.



    Zitat von dian

    weil mal wieder ein paar Arten ausgestorben sind


    Es geht aber inzwischen nicht mehr nur um "ein paar Arten", sondern um verdammt viele Arten - inklusive uns ;)
    Abgesehen davon, dass wir es auch nicht mehr lange machen, wenn erstmal genug Arten weg sind.



    Zitat von dian

    Letztlich ist die Natur, bei aller Schönheit, doch auch nur ein "Fressen und gefressen werden". Jede stärkere Art frisst die schwächeren...


    Nein. Die Natur ist einfach nur da. Sie denkt sich nichts, sie entwickelt nichts bewusst und "greift auch" nicht "ein". Klar fressen Tiere andere Tiere oder Pflanzen. Aber nur weil andere Tiere etwas machen, heißt das noch lange nicht, dass wir das auch machen müssen. Wir könnten das Verhalten von anderen Tieren nachahmen, wenn es sinnvoll ist, müssen aber nicht. Die Natur ist nicht zwangsläufig ein Vorbild, da können wir ganz individuell entscheiden; Stichwort Naturalistischer Fehlschluss.


    Innerhalb der Tierwelt wird übrigens nicht nur gefressen, sondern sich gegenseitig geholfen. Bereits 1902 hat Kropotkin ein ganzes Buch darüber geschrieben, Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt und da war er nicht einmal der erste. Es gibt Putzsymbiosen, das Aufteilen von Ressourcen und homosexuelle Pinguine ziehen kleine Pinguine auf, deren Eltern gestorben sind oder zu viele Kinder haben.


    Die Natur ist weder gut, noch schlecht. Sie ist eine permamente Entwicklung, bringt Erstaunliches und Verachtenswertes hervor, macht auch Fehler.




    Rein formell ist es natürlich auch falsch, davon zu reden, "die Natur", "die Umwelt" oder "den Planeten" zu retten, denn die wird es auch ohne uns geben. Nicht besser, nicht schlechter, sie wird einfach da sein. Mir persönlich wäre es aber lieber, wenn es auch zukünftig noch Menschen gibt und wie @mi san thrope schrieb, gibt es auch noch Hoffnungsschimmer. Zu den von ihm genannten möchte ich noch hinzufügen: es gibt immer Vegetarier und Veganer, China möchte den Fleischkonsum seiner Bürger um 50 % reduzieren und betreibt damit wesentlich effektiveren Umweltschutz als Deutschland und die Fridays for Future-Demos sind zumindest ein Zeichen dafür, dass das Thema einigen Menschen wichtig ist. Dass da nicht alle Teilnehmer konsequente Umweltschützer sind, sollte jedem klar sein, der sich auch nur ein winziges bisschen mit Politik beschäftigt hat. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

    Hannibal (2013 - 2015, 39 Episoden in 3 Staffeln)


    Trailer


    Dr. Hannibal Lecter gibt es jetzt in Serienform und gejagt von Will Graham, mordet er sich durch drei Staffeln.
    Ich bin Fan der ursprünglichen Filme und freue mich schon darauf, demnächst die Bücher zu lesen. Mit der Serie konnte ich allerdings nicht so viel anfangen. Dabei ist sie gut inszeniert, es gibt beeindruckende Bilder, spannende Handlungsbögen (dazu gleich mehr) und eine beklemmende Atmosphäre. Mads Mikkelsen und Hugh Dancy kommen als Hannibal und Will natürlich nicht an Anthony Hopkins und Edward Norton heran, spielen aber auch sehr gut.
    Vielleicht bin ich nicht so ganz damit warm geworden, weil es für mich alles etwas too much war. Jede Szene, jede Einstellung war bedeutungsschwanger aufgeladen und auf düster getrimmt. Hannibal ist ein Alleskönner, der alles weiß und auf jede Frage eine coole Antwort hat und das alles im Takt zu klassischer Musik. Und Will muss mindestens so viel leiden wie Frodo in Der Herr der Ringe. Eventuell hätte ich die Serie nicht bingen sollen. Aber auch die Handlung hat mich immer weniger interessiert. Die dritte Staffel ist im Grunde eine Wiederholung von Roter Drache und dort merkt man den Unterschied zwischen den (alten und neuen) Schauspielern auch am meisten.
    Allerdings kam die Serie bei der Kritik hervorragend an, also wenn ihr euch für den Stoff interessiert und ihn noch nicht gesehen habt, will ich euch nicht weiter beirren.



    Mystic Knights - Die Legende von Tir Na Nog (1998, 50 Episoden in 1 Staffel)


    Eine lustige, sehr trashige 90er-Kinderserie über englische Ritter und eine Lady, die magische Waffen bekommen, um gegen eine böse Königin und ihre Gehilfen anzutreten.
    Die Helden bekommen von einem magischen feenartigen Volk Waffen, die mit der Kraft der klassischen griechischen Elementen Feuer, Erde, Wasser und Luft aufgeladen sind und ihre Gegner in die Flucht schlagen können - im wahrsten Sinne des Wortes, denn natürlich stirbt niemand wirklich. Eine Verbindung verschiedener Legenden und Mystiken, die mit billigen Effekten, viel Plastik und absurden Handlungen ("Wie? Hinter dem bösen Plan steckt schon wieder die böse Königin?! Das war bisher auch immer so, aber jetzt bin ich echt überrascht!") eine so trashige Serie ergibt, dass man sich eigentlich gar nicht darüber lustig machen möchte. Muss man auch nicht, denn sie nimmt sich selbst oft genug nicht ernst.
    Wer also mal abschalten möchte und einen Kontrast zu den Hochglanz-Serien unserer Zeit braucht, kann sich die Serie auf YouTube ansehen: Mystic Knights (Komplette Serie)



    Prison Break (2005 - 2009/2017, 90 Episoden in 5 Staffeln, ein Film)


    Trailer


    Ein genialer Statiker bricht in ein Gefängnis ein, um seinen unschuldigen Bruder zu befreien.
    Eine gute, spannende Serie mit einem besonders hervorstechenden Hauptdarsteller (Wentworth Miller; kenne ich sonst nicht, hat aber bei Underworld mitgespielt). Er kennt das Gefängnis in- und auswendig und hat ihre Flucht minutiös geplant. Besonders die erste Staffel ist sehr spannend und falls der Geschmack doch nicht so getroffen wurde, endet sie so, dass man danach aufhören oder weiter sehen kann. Die Spannung lässt dann auch insgesamt etwas nach, dafür entwickeln sich besonders die ursprünglichen Nebenfiguren ausgezeichnet. Die Autoren beherrschen das Katz- und Maus-Spiel zwischen den Häftlingen und den Bad Boys der Regierung, die immer wieder Jagd aufeinander machen. Die Verschwörung, die den Roten Faden der späteren Staffeln bildet, fühlt sich am Anfang etwas abgedroschen an, aber auch hier gibt es bis zum Ende hin eine spannende Entwicklung.
    Lediglich die unzähligen knappen-um-Haaresbreite-entkommenen-gerade-noch-gut-gegangenen-Momente der ersten Staffel nehmen ihr meiner Meinung nach etwas die Glaubwürdigkeit. Dafür, dass der Plan des Protagonisten so detailliert ist und es immerhin um zwei Menschenleben geht, gibt es offensichtlich eine Menge Schwachstellen.
    Der Film ist okay, muss man aber nicht unbedingt sehen. Wenn man nach Abschluss der Serie noch Bock auf ein bisschen mehr hat, wird er kaum enttäuscht. Allemal besser als weitere Staffeln, die die Handlung nur unnötig in die Länge gezogen hätten.
    Fazit: Eine Actionreiche Serie, sehr spannend in der ersten Staffel, danach gibt es eine umso bessere Figurenentwicklung und Nebenplots.

    Unbreakable unterscheidet sich stilistisch auch etwas von den anderen beiden (ist dunkler und baut sich sehr langsam auf). Damals kam der Film auch noch nicht soo gut an, zumindest nicht bei der breiten Masse. Shyamalan meinte dazu selber, dass die Zeit noch nicht reif für düstere Filme war. Aber wenn dir Split gefallen hat, solltest du unbedingt Unbreakable sehen, dann noch einmal Split und zum Schluss Glass. Ansonsten besteht wahrscheinlich die Gefahr, dass man das Ende nicht ganz versteht und darauf baut sich im Grunde alles auf.
    Viel Spaß :thumbup: