Beiträge von Lissaminka

    *gähn*, mit China und dem Datenklau mache ich ein anderes Mal weiter ...


    Das Video bietet einen groben und guten Einblick in das Problem mit China, falls wer Lust auf eine melodramatisch aufbereitete Dokumentation hat. Auch die Gründe für den Suchtfaktor der App werden hier nochmal erklärt. Inwiefern dabei wirklich jedes Detail stimmt, kann ich nicht beurteilen. Zum Beispiel habe ich keine brauchbare Quelle dazu gefunden, die sein Statement belegt, dass Sun Tzus Klassiker "Die Kunst des Krieges" jetzt eine Pflichtlektüre an chinesischen Schulen geworden sein soll ...

    Dann läuft das bei dir völlig anders als zu meiner Schulzeit, denn da war die Mitarbeit nur das Zünglein an der Waage, wenn man schriftlich zwischen 2 Noten stand. Für die schriftlichen Leistungsnachweise, musste man sich im Unterricht für niemanden verbiegen oder sonst was vortanzen. Einfach den Stoff fressen und pünktlich wieder ausspucken. Wer freiwillig mehr ablieferte, war entweder besonders ehrgeizig oder hatte tatsächlich Interesse an einem Thema.

    Das Zünglein an der Waage ist mittlerweile eher das, was man schriftlich im Unterricht erarbeitet.

    Es gibt Fächer, in denen werden schriftliche Leistungen erbracht, also Klausuren geschrieben. In der Gewichtung gilt fifty-fifty zwischen der mündlichen Note und den Klausuren. Es gibt auch Fächer, in denen werden keine Klausuren geschrieben. Und da gilt insofern hundert Prozent mündliche Leistung, dass der Lehrer nur das bewerten kann, was ihm präsentiert wird. In die Ausführlichkeit der Hausaufgaben bekommt er zum Beispiel nur dann einen Einblick, wenn du sie mündlich präsentierst. Sie überhaupt zu präsentieren ist schon die halbe Miete (ok, nur, wenn er mal kontrolliert, wer die Hausaufgaben gemacht hat, dann ist das mal eine kleine Abweichung von der rein mündlichen Leistung). Da man in der Regel aber nicht nur Hausaufgaben bespricht, sondern auch auf die Frontalunterrichtsfragen antwortet, gilt auch da wieder mündliche Leistung. Oder wenn man die Ergebnisse einer kurzen Arbeitsphase bespricht. Mündliche Leistung. Ob man während der Arbeitsphase wirklich etwas aufs Papier geschrieben hat oder nur am Handy war, ist im Grund völlig egal, solange der Lehrer nichts davon mitbekommt und man danach trotzdem dazu in der Lage ist, so zu performen, als hätte man es sich erarbeitet. Das sagt doch schon viel über den Anspruch dieser Aufgaben aus.


    Und ich glaube, darüber hinaus unterschätzt du ganz wesentlich die Wirkung der wahrgenommenen Kompetenz. Wenn dich der Lehrer innerlich erst einmal als kompetent eingestuft hat, dann geht er mit einer ganz anderen Einstellung an die Korrektur deiner Klausuren oder an das, was du im Unterricht sagst. Da greift dann der Halo-Effekt, die fehlende Objektivität kann man sich zunutze machen. Es gibt ziemlich viel, was in die Richtung geht - ist ein spannendes Themengebiet.

    Wonderboy Hm. Ich wollte diesen Thread von Anfang an nicht in diese Richtung ausarten lassen, aber nun gut, jetzt ist es so - lass dich nicht von diesem Gedankenfragment von mir einschränken.


    Eine Vertrauensperson könnte auch jemand sein, mit dem du gut klarkommst, mit dem du aber vielleicht sonst nur oberflächlich zu tun hast, wo du dir vorstellen könntest, dass du dich an diese Person wenden könntest. Zusammengefasst und ganz banal gesagt, Ärger mit der Schule, Ärger mit der Familie, was gleichzeitig das Wohnumfeld ist, Zukunftsängste, das ist ein gewaltiger Batzen an Ärgernis, wo ich persönlich finde, dass du damit nicht alleine dastehen solltest.

    Keine Sorge, mittlerweile habe ich eine solche Person - und noch viel besser als das: es ist nicht oberflächlich. Grob formuliert ist das auch der einzige Grund, warum ich heute noch versuche, eine Woche nach der anderen rumzukriegen und nicht bereits vor einiger Zeit alles an den Nagel gehängt habe. Alternativ wäre da nicht mehr viel gegangen, denn ursprünglich hat sich das alles mehr durch Zufall ergeben als dadurch, dass ich aufrichtig und konstruktiv noch irgendeine nahestehende Person in meinem Leben haben wollte. Für den Abgang war halt alles bereit und mental hatte ich mich zu dem Zeitpunkt auch schon größtenteils dazu durchgerungen (aussagekräftig ist das freilich nicht, denn wenn man wirklich kurz davor steht, dann sind es ganz andere Komponenten, die über die Handlung entscheiden, und weniger die gedanklichen Luftschlösser, in denen man sich den Tod vorher zum Ziel gesetzt hat).


    Fakt ist, eine Vertrauensperson wertet das eigene Leben halt irgendwie auf, selbst wenn man sich doch eigentlich umbringen wollte, und dann kommt man nicht mehr davon los, weil man sich instinktiv in diesem Zustand an alles klammert, was man in die Finger kriegt. Nun hatte ich zusätzlich noch das Glück, dass daraus nicht nur ein kurzer, netter Zeitvertreib wurde, sondern etwas Stabiles, Langfristiges und vor allem Wohltuendes, das mir heute noch genug Halt und Boden unter den Füßen gibt.



    Vergiftet sind die Verhältnisse hier zu Hause genauso. Du musst da jedenfalls keine Hemmung haben, von deinen Erfahrungen zu berichten. Ganz besonders nicht, wenn du irgendwie Angst hast, es könnte mich triggern oder sowas. Das passiert nicht so schnell. Am ehesten noch beim Thema Schule und wenn irgendjemand behauptet, dass Kritik an dieser unberechtigt sei ... Oder sogar noch Öl ins Feuer kippt und selbst Lehrer wird oder irgendjemand, der sich all den stetig bescheuerter werdenden Kram des Schulsystems persönlich ausdenkt.


    Ansonsten weiß ich jetzt nicht, was ich darauf antworten soll. Ist eben alles etwas dumm verlaufen bei dir. Worte können dem nicht gerecht werden.



    Und sowieso reagieren bei mir inzwischen leichte Abwehrreflexe, wenn ich die Formulierungen wie aus dem Zitat von dir oben lese. Das habe ich mit zehn oder elf schon mit Sicherheit auf irgendwelchen Webseiten mit wahnsinnig praktischen Ratschlägen zu Depressionen gelesen, auch von der tollen Online-Beratung, die die nutzloseste Zeitverschwendung meines Lebens war, und auch von einem ehemaligen Lehrer gehört, dem ich mich aus Verzweiflung dummerweise mal geöffnet habe. Ich bin dem langsam überdrüssig - sorry. Ohne einen riesigen Zufall wäre ich niemals auch nur irgendjemandem begegnet, von dem ich mir langfristig so gut einbilden kann, dass meine Gedanken tatsächlich verstanden werden - und überhaupt auch dauerhaft angehört werden wollen.

    Im Regelfall passieren solche Zufälle aber nicht. Und darum mag sich der Ratschlag ja vielleicht ganz hübsch anhören, aber letzten Endes ist er nach meinem Ermessen eine leere Phrase. Zumindest für all jene unsoziale Wesen wie mich, die ihre Abende oft ganz gerne vorm Rechner verbringen und ihr wesentliches Sozialleben maximal im Internet errichten. Für eine oberflächliche Bekanntschaft, der man sein Herz ausschütten kann, genügt auch jede beliebige Online-Beratung. Oder vielleicht bin ich nach anderen Maßstäben ja gerade deswegen nur allzu sozial: Es genügt mir nicht, nur in der äußeren Wechselwirkung meines Wesens "in der Welt" zu leben, indem ich wie eine Hülle agiere und den Ball der anderen nur zurückwerfe. Nein, ich brauche mehr - man muss mein Inneres erkennen. Im realen Leben gibt niemand viel davon preis. Mit Oberflächlichkeiten brauche ich dafür gar nicht erst anfangen. Selbst für Menschen, die sich nahestehen, ist es schwer, ein Stück des anderen wirklich wahrzunehmen und genauso zu interpretieren wie es der andere tatsächlich empfindet, und auch dies ist dann nur ein Schnappschuss, weil das eine permanente Weiterentwicklung ist. Man lebt in seiner eigenen Welt mit seinen eigenen Filtern, Wünschen und Gedanken, die in ihren Nuancen auch mal unausgesprochen bleiben, die überhaupt nicht immer vollständig vermittelt werden können, ohne in der Haut des anderen zu stecken. Wenn keine natürliche Ähnlichkeit des Wesens zweier Menschen gegeben ist, dann ist diese Grundlage nicht vorhanden, dann gibt es höchstens ein paar markante Schnittstellen in den Gemeinsamkeiten, höchst beliebig und austauschbar, aber bei Weitem nicht so wie bei streckenmäßigen Überschneidungen.

    Ach, ich habe meine Ansprüche. Umso größer das Wunder, dass sie nun durch einen verfickten Zufall besser gedeckt werden als bei Menschen, die ohne Anspruch nach irgendjemandem für ihr Leben suchen, der ebenso anspruchslos ist ... Bis beide bemerken, dass es doch irgendwo unterbewusste Ansprüche gab, sobald sie nicht mehr erfüllt werden, was dann zunehmend auch für mehr Reibung sorgt, weil sie nur von den wenigen Schnittstellen verbunden waren ... Das ist meistens zum Scheitern verurteilt.

    So nach dem Motto, die anderen sind Vollidioten, weil sie keine Überflieger sind und sich für Bestnoten richtig anstrengen müssen.

    Ich habe mich eigentlich bemüht, genau dieses Bild von mir zu vermeiden.

    Schließlich habe ich nur aufgezeigt, dass sich die mündlichen Bestnoten im Unterricht nicht durch angestrengtes Mitschreiben, Mitarbeiten und Vorarbeiten erreichen lassen, sondern rein durch ... Performance.

    Wenn ich nicht das Gefühl habe, mich in einem für mich als Persönlichkeit sehr passenden Raum zu bewegen, dann bin ich generell in einer Art Funktionsmodus und liefere, was ich denke, was zu liefern notwendig ist. Ich selbst bin dann nicht so ganz sichtbar. Und das kann ich in diesen Standardsituationen recht gut. Ich bullshitte mich also oft einfach durch. Lehrer bevorzugen Streber, also mache ich es mir einfach und liefere ihnen nur das Bild einer Streberin. ;)

    weil ich keine andere Identität hatte in meinem Leben

    Das kommt mir insofern bekannt vor, dass ich eine Weile mal wirklich nichts anderes gemacht habe als Schulzeug vom Aufwachen vor dem Unterricht, bis zum Schlafengehen um 23 Uhr oder im Bett in die Nacht hinein. Zu der Zeit wollte ich eh nix anderes mehr, als endlich zu verrecken, und damit hatte ich meine Ablenkung. Besser ging es mir dadurch natürlich auch nicht.

    Inzwischen ist eher das Gegenteil der Fall und der Gedanke an Schule, zu viele Hausaufgaben, Klausuren und anderer nerviger Mist lösen nur noch innerliche Kotzlawinen, Heulattacken und andere destruktive Kompensationsmethoden aus.


    Und darum scheiße ich ehrlich gesagt auch auf das konstruktive Potenzial zu irgendwelchen "wahren Werten des wahren Ichs", weil ich vermutlich einfach immer noch zu labil für den Scheiß bin und innerhalb eines mittelmäßigen Schultags wieder alles über den Haufen werfe oder zum hochphilosophischen Schluss komme, dass der Suizid ja eigentlich immer noch besser ist als mir den Arsch für die Welt aufzureißen, die mich überhaupt erst in meinen psychischen Zustand gebracht hat. Naja.

    Hauptsache, irgendwie durchkommen jetzt, mit guter Musik, interessanter Ablenkung ...


    Für den Selbstoptimierungsmist habe ich in den wahnhaften Interessensflowphasen genug Motivation (JA, ich habe durchaus noch Interessen, wenn ich mich nach der Schule, abgesehen von den terminlichen Verpflichtungen, noch irgendwie vom Sofa gekratzt kriege). Ich würde mich sogar als durchaus ambitioniert bezeichnen, wenn ich mal nicht nur enddepressiv den Bildschirm anstarre. Aber "wahres Selbstbewusstsein", bääh, will ich das überhaupt? Vielleicht genug davon, um halbwegs gut durch den Alltag zu kommen, aber auf mehr davon mag ich dem Universum gegenüber erst gar nicht den Anspruch erheben.


    Das kann ich echt nur unterstreichen! Die Realität holt einen früher oder später wieder ein und schleudert einen zurück auf den Boden der Tatsachen.

    Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt auch nicht wirklich, was ihr mit Fliegen und Boden und Realität habt. Danke für eure tollen Ratschläge, aber ich weiß ja auch nicht, in welche Richtung mich die dreckige Realität noch weiter desillusionieren soll. In der Schule verbiege ich mich, weil das im Moment eben mein Weg des geringsten Widerstands ist. Weil sich der Horror in meinem Leben eben nicht nur in der Schule, sondern zu Hause fröhlich weiter abspielt und ich dann eben an anderer Stelle Probleme kriege, wenn ich mich nicht bemühe. Ich habe früher auch schon genug Lateinvokabeltests die Toilette runtergespült, weil sie keine 1 waren. Wenn ich das Aufwand-Nutzen-Verhältnis für mich persönlich abwäge, dann habe ich mehr davon, wenn ich mich jetzt verbiege, als wenn ich mit den Konsequenzen dessen lebe, dass ich einen auf trotzigen Dickkopf im Unterricht mache.

    Ich habe im Moment nicht ansatzweise einen Plan, wie ich demnächst Haushalt, Studium und Arbeit unter einen Hut kriegen soll, ob ich es überhaupt schaffe, aus diesem dreckigen Loch mit meinen Eltern zu kriechen, weil mir schon Psyche und Abi aktuell zu viel sind. Nicht, weil mich das Abi im herkömmlichen Sinne überfordert, sondern weil ich ein grundlegendes Problem damit habe, wenn ich zu wenig Zeit für mich und meine Interessen finde und mich noch außerhalb der Unterrichtszeiten dafür einschränken muss. Ich lerne eigentlich wirklich gerne, wenn es mich interessiert. Die Schule ist nur ein Störfaktor, den ich eben so verwalte, dass ich mir meinen persönlichen Nutzen daraus ziehe (ob durch Noten, seltener mal 'wirklich' interessante Themen oder reine Sättigung meiner Aufmerksamkeitsgeilheit).

    Zumal die Schule ja ordentlich dazu beiträgt, dass du in den meisten Fächern gar nix mehr wissen musst... hauptsache, du kannst es schön ausformulieren, dumm rumschwätzen, präsentieren, und mit den immer gleichen Sätzen und garantiert kreativitätsbefreit analysieren.

    Richtig, ich mache mir im Unterricht deutlich weniger geistige Arbeit als die meisten anderen und gehöre trotzdem zu den leistungsstärksten Schülern meines Jahrgangs.

    Im Grunde kritzle ich nur für den Schein etwas aufs Papier und lese die restliche Zeit irgendwelche Artikel im Netz im Anschein, etwas themenbezogenes zu recherchieren. Locker siebzig Prozent der Zeit ist pure Improvisation, basierend auf durchschauten Mustern, Rhetorik und ein kleines bisschen Hintergrundwissen. Und dennoch reicht das locker für 14 oder 15 Punkte in nahezu jedem Fach. Es steckt wirklich nicht viel dahinter und trotzdem denken viele Mitschüler, ich würde tagelang nichts anderes machen als vorzulernen oder sowas.

    Klar, die Hausaufgaben müssen gemacht werden, aber sie bilden heutzutage eben auch eine ganu zentrale Grundlage in der Unterrichtsbesprechung und Notenbewertung. Präsentationsbereitschaft muss auch bestehen. Das sind die wichtigsten Kriterien in der Notenvergabe.

    Und in letzter Zeit habe ich auch zunehmend häufiger bewiesen, dass, solange Material vorliegt, jede PowerPoint für eine Präsentation in zehn Minuten hingekleistert und die Präsentation selbst vollständig improvisiert (im Sinne von: die Notizen das erste oder zweite Mal lesend) gehalten werden kann. ;) Das wirkt mit der entsprechenden Lockerheit und dem Selbstbewusstsein immer noch kompetenter als bei allen anderen.


    Im Schulsystem muss man sich nur gut durchschleimen können. Dass die Lehrkraft den Schüler unter den zehn bis dreißig (oder fünfundvierzig :hammer:) weiteren Stuhlwarmhaltern überhaupt wahrnimmt, ist sehr ausschlaggebend. Ansonsten ist man automatisch Mittelmaß, man hat als Lehrer ja schon aus rein menschlichen Hirngrenzen nur ein paar wenige Fixpunkte unter den Schülern, an denen man sich orientiert. Zu ihnen dazuzugehören ist nicht sonderlich schwer und schon die halbe Miete. Darf man halt keine Hemmung haben, sich vor der Klasse hinzustellen und pseudoschlaues Zeug zu labern (mehr als pseudoschlau wird in den Laberfächern ohnehin nicht erwartet, ich habe meine Schwierigkeiten damit, den Kram überhaupt ernst zu nehmen - aber den Spieß kann man umdrehen und mit jener Lockerheit die Grenzen des Lehrers austesten, indem man "offen" in seiner Präsenz über den Schwachsinn mal bisschen grinst oder abkotzt - erfordert aber Fingerspitzengefühl und Langeweile, man sollte es sich mit seinem Image nicht verscherzen, wenn einem was an der Note liegt). In meiner alten Klasse habe ich nie den Mund aufgekriegt und wurde gerne mal ausgegrenzt (ab der achten Klasse hatte ich sowieso kein Bedürfnis mehr, mich mit ihnen abzugeben) - seit der Oberstufe hatte ich damit überhaupt keine Probleme mehr und stattdessen sogar ein paar Leute gefunden, mit denen sich die eine oder andere Pause im Zweifel gut verbringen lässt. So, und der ultimative Guide zu 14 Punkten (für den Fall, dass das Forum eines Tages aufblüht und ein paar junge Leute dazustoßen, denn ihr seid sowieso die falsche Zielgruppe dafür): Auf ein paar hübsche Standardformulierungen der Lehrer sollte man achten und sich im Idealfall bei jeder scheiß Frage melden. Wenn man doch wenigstens mit halbem Ohr zuhört, dann gibt es die Situation in den Laberfächern heutzutage nicht mehr, dass man ehrlich keinen Schimmer hat, was die Antwort ist oder sein kann. Wurde die Antwort schon genannt, kein Problem, kann man nochmal anders formulieren und eine bestimmte Facette besonders hervorheben. Beispiel: Gemeinsamkeiten zwischen den Werken "Der Nachbar" und "Die Verwandlung" von Franz Kafka - "Es geht um einen durch die Zwänge der Arbeitswelt verwalteten, bürokratischen und sich selbst entfremdeten Menschen". Du wolltest das sagen? Kein Problem, jetzt am besten trotzdem weiter melden und ergänzen: "Ja, wie schon erwähnt, sind die Zwänge ein wichtiger Punkt, zum Beispiel durch die Hierarchie in seinem Job, er muss sich ja unterwerfen, ... und die Unmöglichkeit demokratischer Beziehungen und Konkurrenz- und Leistungsdruck und bla.." - ihr wisst, in welche Richtung es geht.

    Aber natürlich erst melden, dann denken, irgendeine dämliche kreative Idee wird immer einfallen. :D



    Über die Unterschiede des Leistungsdrucks (und insbesondere die Abhängigkeit dessen vom Lehrer) könnte ich mich auch ohne Ende aufregen. Mein jetziger Deutschlehrer ist die Ruhe in Person. Bei ihm nehmen wir uns in den neunzig Minuten eine entspannte Aufgabe zu ein paar wenigen Buchseiten vor und lassen uns viel Zeit in der Unterrichtsbesprechung. Auch ist jede Interpretation bei ihm irgendwie möglich, er lässt jeden Blickwinkel gelten.

    Ganz anders sieht es aus bei meiner gehetzten Frau Geschichtslehrerin. Was das heute wieder für eine Aktion war ... Sie teilte vier Zettel mit detaillierten Informationen zu so einem Nazi-Wirtschafts-Schwachsinn aus und gab uns zehn Minuten Zeit, um alles wortwörtlich AUSWENDIG zu lernen. Der Kurs wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und wir bekamen noch fünf Minuten zusätzlich Zeit, um Fragen zum Material an das andere Team zu notieren (musste das andere Team dann jeweils auswendig beantworten). In der Form wurden die Fragen selbstverständlich besonders fies gewählt von den Idioten, denen es nur darum geht, die anderen zum Schweigen zu bringen. So lief es dann auch. Stille. Und ne verzweifelte Lehrerin, die uns alle so unkooperativ findet (außer mich, muhaha). Mit etwas Glück habe ich mich gemeldet oder noch eine weitere Person von der anderen Seite. So ging das hin und her und sie stand stolz vorne und hat noch irgendwelche dämlichen Punkte für die jeweiligen Seiten notiert ... ähm, ja, Lerneffekt für alle gleich Null. Derartige Situationen ergeben sich in ihrem Unterricht regelmäßig. Hätte ich mal Erdkunde gewählt. Am Fach alleine kann das nicht liegen - mit dem Deutschlehrer davor ging es auch ein wenig anstrengender zu, aber den mochte ich aus anderen Gründen wiederum ganz gerne (und mit so dermaßen idiotischen Aufgaben kam er uns gar erst nicht an).



    Hmm. Die Freudigkeit solcher Schulsongs kotzt mich immer irgendwie an.

    Nein, also dieses Lied kotzt mir wortwörtlich ein "tja, und deine Schule brennt leider nicht" ins Gesicht. :kotz:

    Mein LK-Lehrer hat heute erzählt, dass die Jahrgänge nach uns die Facharbeiten nicht nur schriftlich ausarbeiten, sondern ab jetzt auch ausführlich in Form einer mündlichen Leistung präsentieren müssen, was dann ebenso in die Note eingeht, weil die Lehrer und unsere Schulleitung ja so BESORGT ( :silly:) sind, dass ChatGPT verwendet werden könnte.

    Eigentlich durfte er uns das überhaupt nicht erzählen, meinte er. Warum nicht? Damit die Änderung möglichst unbemerkt geschieht? Damit die Schule ein gutes Image beibehält (oder besser gesagt: rettet, was zu retten ist)??


    Gott, was bin ich froh, diesen höllischen Wahnsinn bald hinter mich zu lassen ... :bad: :kotz3: :ill: :kotz2::kotz::puke:

    Das Gelaber mit der Lipschitz-Bediengung habe ich sowieso nicht ganz kapiert und habe beim Recherchieren in dem Zusammenhang auch nix dazu gefunden. ;)

    Interessant ist es dann meiner Meinung auch dass im unendlichen Fall, dann auch lineare Systeme gibt die Chaotisch sind.

    In mathematischen Wunschkonstrukten, in denen man so gerne die Unendlichkeit mit reinmischt, ändert sich ja meistens sehr viel. Das hat in der Realität nur meistens eine ähnliche Brauchbarkeit wie die Stringtheorie, wenn man sie ganz zu Ende rechnet.