• Hier mal eines der Gedichte aus der Zeit, als ich im Schreiben noch so etwas wie Erfüllung oder wenigstens Linderung fand:


    Unser Glück (25.9.2019)


    "Wir hatten das Glück
    Es kommt nie wieder zurück
    Teilten eine gleiche Hoffnung
    Doch wir teilten das Land
    Viele Reiche sind entstanden
    Viele Arme sind abhanden
    Unser Herz hat keine Öffnung
    Ist gefangen im Verstand


    Wir haben es nicht erkannt...


    Was die Erde uns gegeben
    Ist viel mehr als dieses Leben
    Was uns fehlt, ist gar nicht viel
    Doch scheinbar reicht es alles nicht
    Sähen wir doch nur die Schönheit
    Selbst in jeder Endlichkeit
    Hätten wir doch nur ein Ziel
    Welches uns nicht widerspricht...


    Wir sind nun in der Pflicht...


    Was wir sind, ist sonnenklar
    Das, was niemals anders war
    Wenn die Nacht uns auch verhieß
    Dass ihre Dunkelheit nie endet
    Unser Weg ist hell erstrahlt
    Weil der Mond uns Schimmer malt
    Seine Kraft uns nie verließ
    Er hat sich für uns verpfändet


    Wenn die Sonne sich abwendet


    Die Erinnerung verzeiht
    Die Schatten der Vergangenheit
    Was wir achtlos so versäumten
    Zeigt sie uns in einem Stück
    Es ist schwer, es einzusehen
    Ohne Schmerz es zu verstehen
    Was wir arglos so verträumten
    Es war unser großes Glück...


    Kommt es je zu uns zurück?"

  • Interessantes Reimschema. Und vor allem konsequent durchgezogen... :)

    Gefällt mir!

    Hier mal eines der Gedichte aus der Zeit, als ich im Schreiben noch so etwas wie Erfüllung oder wenigstens Linderung fand

    Schreiben war bzw. ist für mich auch immer eine gute Ablenkung. Seine Gefühle auf diese Weise zu kanalisieren und die Heftigkeit der Gefühle (auch der negativen) sogar als eine Art Energiequelle zu nutzen, kann einen zu großen kreativen Taten befähigen.

    Aber es gibt auch Phasen, wo sich das reale Leben mit einer gewissen Dringlichkeit zu Wort meldet und einem klar wird, dass Kreativsein oft auch nur eine Art Realitätsflucht darstellt... ein Ersatz für etwas anderes, das man eigentlich sucht. Und dass es einen auf dem Weg dahin kein bisschen weiterbringt.

    Ist mir auch schon gelegentlich so gegangen. Aber irgendwie habe ich dann nach einiger Zeit doch immer wieder den Drang verspürt, meine Gedanken schriftlich festzuhalten und eine Geschichte oder einen Songtext daraus zu machen, wenn mich irgendwas auf der Welt zu sehr aufregt oder ich mich zu stark nach etwas sehne.

    Ich hoffe, du findest diese Motivation auch mal wieder.