Beiträge von Wonderboy

    Gatekeeperesk.

    Wer nicht weiß, wofür die Abkürzung steht: Sehr gut. Aber wer das kennt, das Genre, hat bestimmt auch gemischte Gefühle darüber, oder etwa nicht? Mich würde interessieren, was Leute davon halten, die insgesamt kritisch drauf sind, aber auch irgendwie auf alles Mögliche einfach nix geben. Für mich persönlich ist es, technisch schlecht gemacht, eine Tortur und einfach nur Dreck, aber gut gemacht, ist es eine hohe Kunst, oder einfach ein Ventil, um mal so richtig derbe zu lachen, wenn einem sonst einfach so gar nicht mehr zum Lachen ist.


    Nur um ganz kurz nen Krümel hinzuschmeißen für die Leute, die kein Plan haben, worum es bei ytk sich handelt, hier eine kleine Video-Empfehlung, das wohl größtartigste Scheißterwerk im deutschen Sprachraum, durchaus passend zur Vorweihnachtszeit:

    (Das Leben des Fistus)

    OK, mal ganz einfach gefragt: Hast du eine Vertrauensperson in deinem realen Leben, jemanden, dem du vertraust, dem du quasi alles erzählen kannst bzw gerne erzählen würdest, was dich bedrückt? Es scheint dich ja einiges zu bedrücken, wobei bedrücken ein sehr harmloser Begriff ist, wenn ich mir so vorstelle, was das konkret für dich bedeutet...


    Eine Vertrauensperson könnte auch jemand sein, mit dem du gut klarkommst, mit dem du aber vielleicht sonst nur oberflächlich zu tun hast, wo du dir vorstellen könntest, dass du dich an diese Person wenden könntest. Zusammengefasst und ganz banal gesagt, Ärger mit der Schule, Ärger mit der Familie, was gleichzeitig das Wohnumfeld ist, Zukunftsängste, das ist ein gewaltiger Batzen an Ärgernis, wo ich persönlich finde, dass du damit nicht alleine dastehen solltest.


    Das war mir nicht bewusst, als ich auf deine Einstellungen zu Schule, Lehrern, Mitschülern etc. eingegangen bin. Ende der Schulzeit, das ist eine besonders schwierige Phase im Leben, weil so vieles neu sein wird und das macht berechtigterweise erst mal Angst, weil eben die Gewohnheiten sich ändern werden, so oder so, früher oder ein bisschen später.


    OK, bla bla, ich habe ja leicht reden, ich habe das alles schon über 13 Jahre hinter mir (also fast alles), ich bin schon mit 17 ausgezogen, weil "zu Hause" einfach nicht mehr ging, hatte also das Halbelternhaus schon länger verlassen, als ich mit der Schule fertig war. Das war auch nötig, sonst wäre ich bestimmt, naja, ich will es nicht konkretisieren, es ging einfach nicht mehr, das Verhältnis war zu vergiftet. Details dazu würde ich auf Anfrage preisgeben, aber ich will jetzt nicht alles im Detail hier so hinklatschen.


    Jedenfalls kann ein Austritt aus dem Elternhaus durchaus eine gute Entscheidung sein. Normalerweise helfen Eltern ihren Kindern ja dabei, wenn aber das Problem schon mit den Eltern verknüpft ist (und/oder etwaigen anderen Personen, mit denen man zusammenlebt, ob verwandt oder nicht), dann kann man doch nicht von einem jungen Menschen erwarten, dass dieser Mensch das alles super alleine managt, neben der Absolvenz der dann doch so entscheidendsten Phase im Schulsystem, nämlich den Abschluss zu erreichen. Das ist zu viel auf einmal! Ganz abgesehen da erst mal noch von dem, was man sonst so für Strukturen im Leben hat, die man ggf auch aufgeben müsste durch Auszug oder whatever.


    Für mich war das auch alles zu viel, ich hatte zwar einen guten Schulabschluss, aber am Abend der Abschlussfeier mit der Zeugnisvergabe, bin ich so was von zu Hause abgekracht, ich hatte mich so dermaßen volllaufen lassen, dass ich doppelt sah und sogar das Fenster aufriss und laut durch die Gegend krähte, das war richtig brutal. Ich glaube, der Abiball war am nächsten Tag, ich bin da auch hin, die anderen alle mit Anzug, ich mit Jogging-Anzug oder so, whatever, am nächsten Montag rief ich dann direkt morgens in der nächstgelegenen bzw zuständigen Psychiatrie an und war eine Woche später dort Patient.


    Diese eine Woche hatte ich aber wirklich zelebriert, da hatte ich jeden Tag mich so gefühlt, ich müsste mein altes Leben noch mal komplett leben und dann verabschieden. Kurz auf 1 einzigen Studienplatz beworben, Psychologie, weil mir nichts Besseres einfiel und dann war ich, mit kurzer Unterbrechung, in der wieder einiges Unzumutbares in mein inneres Chaos reingegrätscht war, bis eine Woche vor Semesterbeginn in der Klinik. Wo es mal so, mal so war. Die Medikation war definititv ein Fehler und auch, dass ich von einem Zimmernachbarn geschlagen wurde, war gewiss, ja war richtig behindert. Aber ich war so chaotisch und kreativ-stürmisch drauf damals, ich habe sogar eine Art Musik-Album daraus gemacht, inklusive Cover-Art, total wahnwitzig.


    Etwa knapp 2 Monate nach Studienbeginn war ich dann total ausgebrannt und habe das Studium wenig später geschmissen. Ich bin nie angekommen in einer für mich passenden Umgebung, in einer gesicherten Umgebung (erst heute gab es wieder eine dubiose Situation mit Bauarbeitern im Haus, die mich provozieren oder gar beklauen wollten, whatever), immer wieder versucht und gehofft, eine neue Identität aufzubauen, teilweise durch Arbeit, teilweise durch politische Ambitionen (Bürgermeister oder wenigstens Meisterbürger von Syke werden, teilweise durch das Rappen oder dann das Gärtnern) ,sogar später noch mal versucht, neu mit dem Studieren anzufangen, aber es ging so schnell vorbei, dass es nicht mal angerechnet wurde.


    Ähm, mein Lebensweg war bisher ein echt behinderter und er ist die letzten Jahre auch noch behinderter geworden, aktuell jeden Tag um so mehr, es ist schon fast lächerlich. Wenn ich so zurückdenke an die Zeit, als ich noch so naiv, aber eben auch so feurig-kreativ und energetisch war, wenn ich doch nur bessere Umstände gehabt hätte, über die ich mich von meiner behinderten Vergangenheit hätte emanzipieren können, wenn ich so was wie einen Manager gehabt hätte, einen väterlichen oder großväterlichen Freund oder whatever, vielleicht wäre es anders gekommen, vielleicht hätte ich nicht so viele Entscheidungen getroffen aus dem Affekt heraus, die ich später bereut habe und iwie immer noch tue, obwohl mir schon klar ist, dass es eben nicht anders ging und es halt auch egal ist, da weiter drüber nachzudenken, weil Zug abgefahren.


    Ich hatte immer den Eindruck, nicht als derjeniche gesehen worden zu sein, der ich im Grunde war und bin, aus niederen Beweggründen anderer und meinem so flehentlichen Wunsch nach Anerkennung und Gemeinschaft bin ich so dermaßen oft an kaputte Leute geraten, manche davon sogar auch sehr intelligent, durchaus auch an gute, die aber entweder komplett verpeilt sind, fast nie Zeit haben oder aber für Geld sich mit mir zeitlich befristet befassen, also Ärzte, Betreuer, Therapeuten, whatever, aber im Endeffekt bin ich schon lange untergegangen im Strudel meines von Anfang an sinkenden Sterns, ich kann nur besonders gut die Luft anhalten, oder so ähnlich.


    Etwas auch nur ansatzweise Ähnliches sei dir wirklich nicht gewünscht! Was ich auch mit dem wahren Selbstbewusstsein meinte, ist, auch zu dir selbst zu stehen, wenn du am Boden bist und andere dir vorgaukeln, dir bedingungslos aufhelfen zu wollen, in Wahrheit aber doch Bedingungen daran knüpfen wollen, um dich zu benutzen, solches Gewese gibt es da draußen in so mannigfaltigen Formen und Farben, es ist schon fast lächerlich. Aber es gibt auch andere menschen, Menschen, die noch Kapazitäten frei haben, die sich Zeit nehmen, die zuhören, mit anpacken, die mal auf den Tisch hauen bei irgendwelchen Stressoren, auf die man sich verlassen kann, die einem helfen und die einem helfen, sich selbst zu helfen. Diese Menschen muss es doch geben...


    Aber eine gewisse Prise Überheblichkeit oder nennen wir es anders, Erhabenheit, die Fähigkeit zur Ihr-könnt-mich-alle-mal-Einstellung, ein hämischer Blick von oben auf die kleinen Ameisen, die sich da unten ferngesteuert einen abrackern, das kann durchaus auch ganz nützlich sein für einen selbst, das ist durchaus eine Stärke, die aber auch ein Gegengewicht braucht, sonst kippt das alles womöglich einmal und das kann nicht der Sinn des Leidens sein.

    Das ist natürlich nicht objektiv miteinander vergleichbar, aber ich würde jetzt behaupten, dass ich als einer der leistungsstärksten Schüler meines Jahrgangs damals nicht weniger gelitten habe unter dem Schulsystem als du, wobei meine Voraussetzungen ganz andere waren, da ich sehr introvertiert war, mich auf viele Inhalte speziell in der Oberstufe innerlich richtig einlassen konnte und wollte, weil ich in der Schule gut sein wollte, weil ich keine andere Identität hatte in meinem Leben bis dato und vielleicht auch, weil ich das Glück hatte, bestimmte unkonventionelle bzw charakterstarke Lehrer gehabt zu haben (zu denen z.T. immer noch KOntakt besteht).


    Ich hatte null Selbstbewusstsein, hatte bis zum Schluss nicht sicher daran geglaubt, das Abi überhaupt zu schaffen, was echt weird war. Diese Identität, die mir das Schülerdasein gegeben hatte, war aber immer mit vielen Ungewissheiten und daher ein zweischneidiges Schwert, wo ich mich dann auch an jeder Seite geschnitten hatte, da dann das Ende der Schulzeit tatsächlich keine Erleichterung war, weil ich nicht sehen konnte, wie ich mir eine neue Identität würde aufbauen können, darauf hatte mich die Schule in keinster Weise vorbereitet und auch, wenn ich sozial damals immer mehr aufgeholt hatte, sogar Freundschaften schließen konnte, die bis heute immer noch vorhanden sind (nicht viele, aber es gibt sie, was wirklich erstaunlich ist, weil ich tendenziell bei der kleinsten Irritation heutzutage alles und jeden wegblocke gefühlt).


    Erstaunlicherweise war ich in den Fächern Kunst und Musik (z.T. auch Sport, wow) fast meine gesamte Schullaufbahn am "schlechtesten", da gabs auch mal sehr gute Noten zum Teil, vieles lag sicher auch an unfähigen Lehrern, die mir kein Gefühl dafür vermitteln konnten, aber das nächste, was ich für mich finden konnte, womit ich mich identifizieren konnte, war es, Künstler zu sein, Freigeist, wütend, zornig, verzweifelt, aber gewiss kein Nihilist.


    Das fing so gegen Ende des 12. Jahrgangs so richtig an, als ich sogar am Überlegen war, die Schule doch noch zu schmeißen, ich hatte mich auch mal, nachdem wir in Geschichte eine Klausur zurückbekamen und ich vor allen Leuten aus meiner Klausur zitieren sollte, weil ich die beste hatte, also danach, als ich mich eigentlich hätte richtig freuen können, war ich peinlich berührt, wollte nicht im Vordergrund stehen, jedenfalls nicht so, da habe ich mich in der 1. Großen Pause nach dem Kauf einer Packung kleiner Schnapsfläschchen mitten in der Fußgängerzone volllaufen lassen und bin dann etwas verspätet wieder zurück gegangen in den Deutschunterricht, wo ich auch der "Beste" war.


    Irrer Tag, da wollte ich dann jedenfalls auf andere Weise im Mittelpunkt stehen, mein Inneres nach außen krempeln, ich bin dann auch von zwei Mitschülern zu meinem Hausarzt begleitet worden, der mich dann weiter zum Psychiater geschickt hatte, was auf gewisse Weise ein Start- und ein Endpunkt derselben Entwicklung war, die bis heute anhält. Was sich natürlich erst mal grotesk anhört, aber anders kann ich es nicht beschreiben.


    Was ich unbedingt noch dazu loswerden möchte: Man kann die Schule abbrechen, wenn es einem zu Scheiße ist, ob jetzt sozial oder nur auf das Leistungsprinzip bezogen (zumindest nach Ende der gesetzlichen Schulpflicht, die natürlich wie fast alle Gesetze des Staates den Menschen quasi quantifizieren, sprich entwürdigen), man kann es durchziehen mit der Aussicht, das bald endlich hinter sich zu haben, man kann die ganze Szenerie behindert finden, die ganzen Leute, die einen da umgeben, in ihrer Funktion oder auch ihrer Art an sich scheiße finden, alles legitim, habe ich auch, ich habe das ganze System gehasst und viele Einzelleute, aber ich habe auch viele gute Menschen gesehen (wobei manche, speziell Lehrer, später nach der Schulzeit in meinem Ansehen, meist aufgrund extremistischen Narzissmusses, stark gefallen sind).


    Ich habe in der Schule tatsächlich das Hinterfragen, Quellenarbeit und logisches Schlussfolgern gelernt, dafür war es wirklich wertvoll. Vielleicht hätte ich es auch anders gelernt, aber vielleicht auch nicht, also scheiß drauf. Man kann sich aus der Schulzeit das mitnehmen, was für einen wichtig ist, besonders natürlich, wenn man eh hochbegabt ist und sich so vorkommt, als würde man über allem schweben, ABER, und da mache ich keine Gefangenen, egal wie alt oder wie scheiße alles ist für einen: Es kommt einem höchstens so vor, als wäre man der Überflieger, man fliegt jedoch nicht. Man ist und bleibt am Boden, genau wie alle anderen. So behindert das ganze System auch ist, es sind immer einzelne Menschen darin und einige davon sind auch gut, dass sieht man vielleicht nicht, wenn man so im Rage-Mode ist, aber es ist so. Wer glaubt zu fliegen, muss erstens auch irgendwann wieder landen oder unweigerlich abstürzen.


    Alles so aus einer vermeintlich höheren Warte abzukanzeln, ist überheblich und unfair. Das kann man machen und irgendwie ist das auch eine Jugendsünde, die man einem verzeihen kann, es scheint in der Natur der Sache zu liegen, dass bei Veranlagung zu vielen und stark ausgeprägten Fähigkeiten ein gewisses Potenzial besteht, auf die eine oder andere Art eine Art "Misfit" zu sein. Das liegt auch oft an den anderen und deren Veranlagung und was sie daraus machen, aber ohne differenzierte Betrachtung, nuancierte Betrachtung, wird man da nicht weiterkommen für sich.


    Es ist nicht gesagt, dass man selbst mit differenzierter Betrachtung, indem man handelt, selbst reflektiert, abwägt, umdenkt, Entscheidungen trifft, dahin kommt , wo man gerne wäre, es gibt selbst für die größten Genies keine Garantie, ein gutes Leben zu bekommen, es ist nur so, bitte verstehe das nicht falsch, ja oder meinetwegen verstehe es, wie du willst: Es schickt sich an, so früh wie möglich damit anzufangen, sich auf den Weg zu machen zu wahrem Selbstbewusstsein, besonders, wenn man das Potenzial dazu hat, denn dieses Potenzial möchte sich einfach entfalten...


    In diesem Sinne: Du musst diesen Worten eines alten Versagers keinerlei Beachtung schenken, aber glaube mir bitte, dass ich weiß, wovon ich rede.

    Der einzige Grund, warum ich auf Tik Tok gehen würde, wäre, um da was Neues vom Drachenlord Himself zu sehen, also falls er dort nicht auch schon komplett gebannt sein sollte...


    Ne im Ernst, ich sehe diese ganze Entwicklung als zielgerichtet, nicht mal erst bei den Teletubbies angefangen, bis heute und darüber hinaus. Irgendwann als youtube gerade im Kommen war und ich ausgezogen, also so 2008 rum, gab ich aus Neugier alles Mögliche an Suchbegriffen ein, teilweise bloß Buchstabensalat, das war noch echt bereichernd, da fand man sogar noch Homevideos, heute werden nur noch 5 Videos oder so zu einem Suchbegriff angezeigt und dann ähnliche Videos.


    Also damals oder so um den Dreh, vielleicht auch erst 2009 und inspiriert durch den Englischunterricht, fand ich ein Interview mit Neil Postman, einem Medienwissenschaftler oder so, von Anfang der 90er, wo es um Medienkompetenz allgemein und im speziellen um eine Art Vorhersehung seinerzeit für die Zukunft ging, wie die menschen in Zukunft mit Medien zugeballert werden würden und immer mehr ihren Fokus verlieren würden.


    Ich fand das bemerkenswert, weil das alles lange vor dem modern(d)en Internet und sowieso social media etc war, also das Interview und da dachte ich mir , zumal ich großer Fan von Kraftwerk war (und immer noch bin), dass die früheren Generationen, die eben auch die Grundlagen geschaffen haben für die heutigen technischen Möglichkeiten, durchaus , zumindest in Einzelfällen, völlig geistesgegenwärtig waren und 1 und 1 zusammenzählen konnten, fair und transparent. Neil Postman hat das modern(d)e Internet selbst gar nicht mehr erlebt, soweit ich mich erinnere.


    Für mich war meine Kindheit in den 90ern bis Anfang der 2000er so: Kinderserien und -Filme aller Couleur (von Sesamstraße bis zu Teletubbies war alles dabei, wobei ich, als die Kackbratzen rauskamen, schon älteres Kind war und diese stupide Kacke, die mir da von meinem Vater vorgesetzt wurde, wenn ich alle zwei Wochen am Wochenende bei ihm war, nicht mehr annehmen würde, kurze Zeit später war meine Kindheit dann ja eh auch vorbei, als mein Vater den Kontakt abbrach und ich in der Schule, 6. Klasse, wo ich durchaus mit einer der besten Schüler leistungstechnisch war bis hin zum Abitur (mich aber nie identifizieren, sprich wohl fühlen konnte mit dem Druck und den Abwertungen durch Noten und ja, ich habe auch mal eine 6 bekommen), bei einer 1 minus, also einem Fehler im Vokabeltest mich heulend auf der Toilette einschloss, weil ich nicht damit leben wollte, einen Fehler gemacht zu haben. Ich kam dann auch noch im Zeitraum der 6. Klasse in die Kinder- und Jugendpsychiatrie, weil gar nix mehr ging zu hause und ich auch, naja, nicht mehr wollte.


    Wenn ich heute Kinder-Serien-Intros aus der Zeit schaue/höre, in der ich noch Kind war (oder auch Filme, die berühmte Disney-Renaissance von Ariel bis zu Tarzan bzw Mulan und so), krache ich schnell mal ab und obwohl so viele tolle Sachen dabei waren (Winnie Puh, Chip und Chap, die Dinos, ja selbst Powerrangers, Sailormoon und, of course, Dragonball Z und Pokémon), mache ich diese ganze Kinderunterhaltungsindustrie entscheidend mit dafür verantwortlich, was aus mir geworden ist. Als Gegenpol zu meiner sozial irritierten realen Welt, in der ich kaum Freunde hatte, und wenn, waren sie entweder auch gestört, sind weggezogen oder waren eben Tiere (Budden und Tebel mal ausgenommen), also da meine Wirklichkeit war, ein Spielball zwischen ahnungslosen, verwirrten, verirrten Erwachsenen zu sein, vermittelten mir diese imposanten Geschichten von Helden, Gold-Werten wie Freundschaft und Tapferkeit, tiefer Emotion, toller Musik und übernatürlichen Aktionen und Verständnis-Ebenen zwischen Menschen, Tieren, MOnstern,was weiß ich für Materie alles, ein so entzückendes und verheißungsvolles Falschbild von der Realität, dass ich mein Leben lang gefangen geblieben bin in einer Zwischenwelt, die mir eine heile Welt vorgaukelt, die ich tatsächlich nie hatte. U.a. spiele ich bis heute Pokémon, aber nur die älteren Editionen, weil ich den Bezug dazu einfach brauche.


    Mit anderen Worten: Ich weiß nicht, was sich die Macher von "Löwenzahn", Don Bluth, Michael Ende oder die Tabaluga-Leute dabei gedacht haben, als sie ihre Art von "Kinder-Unterhaltung" gemacht haben oder was die, die nach ihnen kamen (etwa Pixar, wo ich anfangs noch mitging, das Große Krabbeln vor allem) und später diese Toggo-Schwammkopf-Leute und schließlich die Entwickler dieser seelenlosen,bisweilen widerwärtigen Grütze von heutzutage (wo auch vieles in Sachen Frühsexualisierung geht, lieblos animiert und ohne irgendeine Tiefe), aber ich weiß, dass das alles ein entscheidender Prozess in der Entwicklung unserer Gesellschaft und der Menschheit an sich ist und in so kurzer Zeit vonstatten ging bzw geht, dass es faktisch nicht viel schlimmer noch werden kann.


    Es schreit alles förmlich nach einer Rückbesinnung auf alte Werte undTugenden, web vom Materialismus, hin zum Spiritualismus abseits vorgefertigter "Werte und Normen" der alten Religionen und neuartiger Grusel-Sekten. Das wird noch ganz schön wild werden, wenn erstmal die Smartphones überwunden werden müssen, um nur die allerste Spitze des Eisberg zu nennen...

    Same. Ich glaube aber nicht, dass ein nicht verbitterter alter Mann nur noch von den Erinnerungen an die glorreiche Vergangenheit und einer handvoll verschiedener Medis lebt, die ihn angeblich überhaupt noch leben lassen. Wenn man es schafft, so alt zu werden, ohne endgültig zu verbittern, ist man der Igel und nicht der Hase.