Stop that "woke" shit!

  • schon faszinierend, was bei diesem Thema so passiert ?(


    Wir haben die einzelnen Überlegungen die im Raum stehen.

    Man kann ja über alles reden z.B. darüber, ob man "protect your daughters, educate your sons" jetzt gut oder weniger gut findet.

    Ich persönlich mag den Fokus davon nicht so. Und bevor ich das jetzt erläutere, würde mich interessieren, ob du Lonewolf von dir aus eine andere Erklärung dafür finden kannst, als Misogynie oder patriarchales Denken.


    Wir haben diese 'next level Gesellschaftskritik' bzw. dieses Hinterfragen hier ausschließlich (!) beim Thema sexueller Gewalt, siehe auch meinen Hinweis auf den gemobbten Außenseiter. Da könnt ihr euch auf den Kopf stellen wie ihr wollt, das ist nicht eingestandene misogyne Sozialisation

    Ich hab eine andere Interpretation angeboten warum es zum vermehrten Hinterfragen kommt.

    Und Dian hatte zuvor auch gesagt, dass er sich mit der next level Gesellschaftskritik für größere Zusammenhänge interessiert, da für ihn als selbstverständlich gilt, dass man seinen Partner nicht verprügelt (und sich im weiteren Sinne anständig verhält, wozu dann ja auch Gleichberechtigung gehört).


    Ich hab halt nicht das Gefühl, dass es um die einzelnen Überlegungen geht, sondern dass du den Vorwurf der Misogynie einfach wiederholst, so, als würdest du daran klammern. Als würde es primär darum gehen, auf gar keinen Fall diesen Standpunkt aufzugeben bzw. differenzierter zu machen (denn Frauenhass ist ja schon eine heftige Unterstellung). Warum?

  • Weil mir offen gestanden keine andere Erklärung einfällt, da entsprechendes 'Hinterfragen' wie gesagt ausschließlich bei diesem Thema erfolgt. Natürlich gibt es gesellschaftlich auch in anderen Bereichen Victim Blaming - der gemobbte Junge, der vom Umfeld im Stich gelassen oder sogar mit Vorwürfen konfrontiert wird, da er sich nicht zu wehren weiß, wie 'es sich für einen Mann gehört', nur als Beispiel.

    Nur: Diese Perspektive würde sicher weder Dian noch jemand anders hier einnehmen, da zum einen eine Identifikation mit dem Opfer stattfindet und zum anderen ohnehin eine Verachtung für 'die Masse' vorliegt. Wenn nun Frauen von Gewalt betroffen sind, ist es exakt umgekehrt, was ich auf ein latentes Misstrauen gegenüber dem Großteil des weiblichen Geschlechts zurückführe. Das ist, wie gesagt, ein gängiges Muster in diesem Forum. Im Falle von metoo kommt noch das Problem der talentlosen Schlampen hinzu, die sich hochschlafen und wichtigmachen - da spricht dann nicht nur der abgewiesene Mann, sondern auch der gekränkte Künstler, der selbst nicht die entsprechende Aufmerksamkeit erfährt.

    Das alles sind für mich nachvollziehbare Erklärungen für bestimmte Ansichten. Dir hingegen glaube ich gerne, dass du vor dem Hintergrund deiner persönlichen Erfahrung mit 'woken Fanatikern' argumentierst. Ich persönlich habe es aufgegeben, mich mit entsprechenden Personen zu streiten. Deren Existenz ändert aber nichts daran, dass sexualisierte Gewalt stattfindet. Und da dies nicht nur Ausnahmen sind, sondern allein wenn ich mein Umfeld anschauen, die Regel darstellt, sehe ich hier ein weitaus größeres Problem als den potenziellen Missbrauch von falschen Anschuldigungen.

  • Darüber hinaus würde ich sagen, dass man, wenn man wirklich etwas ändern will, den Gesamtkontext anschauen muss, anstatt nur die Täter zu verdammen und sonst nichts zu tun. Ist ja bei anderen Verbrechen auch so.

    Oh je, sag das mal den Amokläufern, die sich an ihren Schulen gerächt haben. :D Oder den Arschlöchern, die die Fälle anschließend behandeln und kommentieren mussten.

    Ich glaube jedenfalls nicht, dass es bei anderen Verbrechen immer die Regel darstellt, sich die Gesamtsituation anzusehen. Es wird immer jemand gesucht, dem man im Notfall schnell alle Schuld in die Schuhe schieben kann - gerade auch bei zufälligen Unvorhersehbarkeiten, siehe Autounfälle. Was natürlich nicht immer heißen muss, dass es keine begünstigenden Faktoren gab, die in dem Moment eine Rolle spielten. Da gibt es meistens unzählige Kleinigkeiten, die aufgrund ihrer Komplexität einfach nicht im vollen Umfang berücksichtigt, geschweige denn von den Involvierten verantwortet werden können.


    Im Rahmen dieses Themas der sexualisierten Gewalt gegen Frauen ist das natürlich nochmal etwas anderes. Kaum eine Frau wird sich wie ne Nutte mit dem Hintergedanken kleiden, dass sie sich wünscht, an dem Abend einen Übergriff zu erleben. Man könnte zwar meinen, die Frau setze sich dadurch indirekt einem erhöhten Risiko aus (ja, ja, seine sexuellen Triebe zu stillen ist nicht der häufigste Grund des Übergriffs, sondern das Ausleben seiner Macht - aber das ist mir jetzt zu viel Aufwand, nur, um mal eben meinen Standpunkt dahinzurotzen, sorry), aber letztlich lindert die gegenteilige Handlung diese Problematik nicht in ihrem Kern. Dieser ist nach wie vor auf die Täter ausgerichtet, also größtenteils Männer, die diese Handlungen eben für nötig halten.

    Das ist jetzt nix Neues und wurde schon tausendmal hier und auf dem Server geschrieben. Mir fehlt nur ehrlich gesagt auch die Motivation, mehr zu dieser Thematik zu schreiben, denn schließlich drehen sich alle nur im Kreis und hängen sich an formulierungsbezogenen Einzelheiten auf. Ist mir dann auch zu blöd und sinkt zunehmend auf den alleinigen Unterhaltungsfaktor herab. Kein Wunder, dass die Gesellschaft nicht wirklich vorankommt. :popcorn:

  • Eigentlich wollte ich mich etwas raushalten und euch mal machen lassen... aber da Lonewolf jetzt schon zum dritten Mal die Anschuldigung wiederholt, hier würde mit zweierlei Maß gemessen, was männliche Außenseiter und weibliche Missbrauchsopfer angeht, sollte ich dazu wohl doch noch was sagen.

    Du misst hier ohnehin mit zweierlei Maß. Wenn irgendein männlicher Außenseiter aufkreuzt und was von Mobbingerfahrungen erzählt, ist dein erster Reflex ja auch nicht 'Ja, aber kann es nicht sein, dass du durch dein Verhalten Mobbing provoziert hast? Überhaupt, wir leben ja in einer verweichlichten Gesellschaft, in der es kein Wunder ist, dass schwach erscheinende Menschen zur Zielscheibe werden. Ist alles ein Geben und Nehmen'.

    Das ist jetzt irgendwie so ne schräge Argumentationslogik, wie sie Unmensch immer hatte...

    Du vergleichst zwei Dinge miteinander, die nicht vergleichbar sind.

    Ich habe definitiv keiner Frau, die hier aufgetaucht ist und über ihre Missbrauchserfahrungen geschrieben hat, jemals in irgendeiner Form eine Mitschuld gegeben oder das relativiert, was ihr passiert ist. Es ging lediglich um Diskussionen über Ereignisse, die man vom Hörensagen, aus den Medien, kennt.

    Wenn hier jemand auftaucht und über sexuellen Missbrauch schreibt, ist garantiert nicht mein erster Reflex, dieser Person eine Mitschuld daran zu geben. Genauso wenig, wie ich eben auch einem Außenseiter, der hier seine Mobbingerfahrungen schildert, eine Mitschuld daran geben würde... zumindest nicht, so lang ich nicht viel mehr über seine Geschichte weiß.

    Wenn wir jetzt aber ganz allgemein über Mobbing diskutieren, habe ich schon öfters die Meinung geäußert, dass viele Opfer auch durch ihr Auftreten und Verhalten ihren Teil dazu beitragen, dass sie gemobbt werden, etwa indem sie eben so ein typisches Opfer-Klischee verkörpern. Als Beispiel fällt mir jetzt die Diskussion um Drachenlord ein, wo ich definitiv zu denjenigen gehört habe, die ihm eine Mitschuld an seiner Situation gegeben haben, während manch andere im Forum nur empört darüber waren, wie mies man ihn behandelt. Dass sehr oft zwei dazu gehören, wenn einer zum "Täter" und einer zum "Opfer" wird, ist schon so generell meine Ansicht dazu, und die ist eigentlich relativ geschlechtsunabhängig.

  • Gerade Frauen scheinen mich manchmal als richtige Verräterin zu sehen, noch schlimmer als einen Mann, weil ich ja eine von ihnen bin.

    Ach, du bist ein Weibchen? Das hätte ich jetzt bei dem Nickname gar nicht vermutet...

    Normalerweise ist mir das Geschlecht ja auch völlig egal, aber in dem Fall freut es mich dann doch ein bisschen, dass ich ganz offensichtlich doch nicht nur von frustrierten, frauenhassenden Incels Zustimmung bekomme, sondern dass es durchaus auch Frauen gibt, denen das eine oder andere ähnlich auf den Sack geht wie mir, auch wenn sie vielleicht gar keinen Sack haben. ;)

  • Ach, du bist ein Weibchen? Das hätte ich jetzt bei dem Nickname gar nicht vermutet...

    jepp. Geschlecht ist mir bei Leuten auch egal :-).


    Ansonsten, was das ganze Thema betrifft, bleibe ich - solange ich nicht was anderes schlüssiger finde - erstmal bei meiner Arbeitshypothese, dass Menschen (unbewusst) glauben, sie seien angenommen, wenn sie dieselbe Meinung haben wie jemand anderes, denn dafür bietet sich ein Themenfeld mit einem vermeintlich sehr klaren "richtig und falsch" prima an. (Und den Gedanken hab ich auf andere Art in den anderen Posts zum Thema Selbstbild und angenommen sein auch ausgedrückt.)

  • Hach ja... die Spielanleitung von NHL 23 (und vermutlich auch allen anderen neuen EA-Spielen) dürfte allen FLINT*-Freunden und Neusprech-Liebhabern gefallen.

    Ich fand schon das Optionsmenü extrem unleserlich, weil die wirklich konsequent alles durchgegendert haben, wodurch dann so schöne Sätze entstehen wie: "Lege fest, ob ein:e Spieler:in den Puck verliert, wenn ein:e gegnerische:r Spieler:in berührt wird."

    Auch Bots legen anscheinend Wert darauf, nicht aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert zu werden, denn es gibt auch "CPU-gesteuerte Mitspieler:innen". Und natürlich gibt es auch keinen schnöden Torhüter mehr, sondern nur noch "Torhüter:innen". Gibt es beim Fußball dann vielleicht auch "Außenverteidiger:innen" ? :D

    Die haben doch nicht mehr alle Latten im Zaun!!!


    Mal abgesehen davon, dass es halt nicht schön zu lesen ist... es ist eben auch irgendwie so offensichtlich manipulativ, wie da eine politische Agenda EINER MINDERHEIT so lange der Mehrheit aufgedrückt werden soll, bis die es halt fressen und akzeptieren.

    Um so absurder ist es in dem Fall, weil die Freunde des gepflegten politisch korrekten Neusprechs vermutlich die letzten sein werden, die jemals ein Eishockey-Spiel anrühren würden.

    Die zocken sowas doch gar nicht!!! Die haben nur überall in den Medienunternehmen und Redaktionen ihre Leute sitzen, und wenn eine Firma sich ihren Ideen nicht beugt, gibt es einen ordentlichen Shitstorm, daher kuschen die meisten Unternehmen lieber vorsorglich und bauen sowas in ihre Produkte ein.

    In dem Zusammenhang wird in Spieleforen schon von irgendwelchen Firmen berichtet, die nichts anderes tun, als großen Studios anzubieten, ihre Produkte woke-freundlicher zu gestalten, sie auf mögliche diskriminierende Dinge zu untersuchen und dann natürlich auch entsprechend abzuändern/zu zensieren. :! :waah: :pillepalle:
    Wohin es konsequent zu Ende gedacht führt, sieht man ja dann bei neuen Disney- und Marvelproduktionen. Wenn das Drehbuch und die Qualität zweitrangig wird, hauptsache man hat alle Minderheiten brav berücksichtigt, Arielle die Meerjungfrau schwarz gemacht und die sieben Zwerge abgeschafft, damit sich kein Kleinwüchsiger und kein Schwarzer mehr offended fühlen kann, außer ein paar rückständige weiße cis-Männer, deren Gefühle aber vernachlässigbar sind, weil sie ja ohnehin schon viel zu lang die Geschicke der Welt bestimmt haben.

    Und am Ende floppt ein Film nach dem anderen. Völlig überraschend.
    Trotzdem muss ich mich eben wundern, wie viel Macht diese Woke-Leute haben (zumindest wohl in den USA), dass selbst große Konzerne vor ihnen einknicken und in die Knie gehen. Selbst wenn es zu finanziellen Verlusten führt. Wobei die Disney-Chefetage das anscheinend wohl sogar ganz freiwillig so macht, weil da irgendwelche ideologischen Leute das Sagen haben.


    Ein sehenswertes Video zu der Thematik fand ich das hier... und natürlich die entsprechende South-Park-Folge, um die es darin geht. Schön, dass es auch noch sowas gibt, und zeigt, dass nicht alle, die den Woke-Kult kritisieren, automatisch rechts, bösartig oder diskriminierend sind.

  • Die Verhunzerei der Sprache geht mir einfach nur auf den Sack. Aber wie bei so vielem in letzter Zeit, denk ich mir auch dazu, dass es schlimmere Ereignisse da draussen gibt, als beknacktes Neusprech. Bevor man sich ernsthaft solchen "Problemen" widmet, investiert man seine Energie besser in die Beseitigung von dringlicheren Missständen.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Klar macht es mehr Sinn, sich für wichtigere Dinge zu engagieren. Das gilt aber für die Woke-Fraktion genauso.

    Daher mal an dieser Stelle ein konstruktiver Vorschlag meinerseits:

    Wie wäre es, wenn alle Leute, die meinen, dass Frauen in unserer Gesellschaft nicht genügend Beachtung finden, mal ein paar Millionen zusammenlegen würden, um eine talentierte weibliche Rennfahrerin zu fördern und in die Formel 1 zu bringen. Im Idealfall nicht in irgendeinem Gurken-Team, sondern in einem konkurrenzfähigen Auto bei Red Bull oder so.

    Wenn eine Frau um die Weltmeisterschaft mitfahren würde, würde das vermutlich mehr junge Mädchen dazu inspirieren, an ihre Träume zu glauben und in Männerdomänen einzudringen, als wenn man in Anleitungen von Computerspielen oder sonstwo in Zukunft immer konsequent "Rennfahrer:innen" schreibt.

    Und das jetzt nur mal ein Beispiel von vielen dafür, wie man durch Förder-Maßnahmen an Stellen, wo sie Sinn machen und wo eine große Ungleichheit besteht, vermutlich deutlich mehr bewirken könnte, als mit diesem albernen Herumpfuschen an der Sprache.

  • Ich glaube die Frauen hätten mehr davon, wenn man z.b. die Sache mit der unbezahlten, überwiegend weiblichen Carearbeit mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken würde, als über Sternchen und Doppelpunkte zu debattieren. Stattdessen jammern alle nur wegen der Genderscheisse. Gut für die Profiteure solcher Ungerechtigkeiten, ein unangenehmes Thema weniger, womit man sich ernsthaft beschäftigen muss...

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.