Was mich an der Gesellschaft ankotzt

  • Das wollte ich schon länger schreiben.

    Eigentlich dachte ich ja, das wird eine Riesenabhandlung.

    Dann habe ich angefangen und festgestellt, dass ich es sehr gut knapp auf den Punkt bringen kann.


    Was mich an Gruppen ankotzt:


    - Dass sich konkurierende Grüppchen bilden

    - dass es Leute gibt, die andere gegeneinander ausspielen

    - Dass ein Großteil der Gruppe das nicht rafft.

    - Dass ich das raffe und deshalb regelmäßig von diesen Leuten aus den Gruppen rausgemobbt werde.


    Was ich an 1:1 Gesprächen mag:


    - Man kann sich fast nur auf Augenhöhe begegnen

    - Keiner hat einen Grund, sich über den anderen zu stellen

    - keiner braucht etwas zu beweisen

    - Man schneidet sich nicht das Wort ab und braucht keinen Einsatz zu suchen und verpassen, wenn man anfängt zu reden


    Was mich an der Gesellschaft ankotzt:

    - Dass es eine riesengroße Gruppe ist

    - Dass sie nicht nur immmer unpersönlicher wird, je größer sie wird, sondern auch entmenschlicht wird

    - Dass alles zu einer Kranken Massenbewegung wird und die Kandidaten, die wir schon von den Gruppen kennen diese Massen auf genauso miese Weise manipulieren

    - Nur dass die Effekte sich potenzieren je größer die Gruppe wird.


    Was denkt ihr?

  • Was denkt ihr?

    Ich denke, je vielschichtiger eine Gesellschaft ist, desto größer ist das Potenzial einer Entwicklung nach allen Seiten.

    Dass hinterher viele verschiedene Schattierungen existieren, sowie Bildungsniveaus und ein lockerer bzw. ernster Umgang mit diversen Themenkomplexen, liegt dabei auf der Hand. Und dass es zu großen Spannungen führt, wenn Plus und Minus dann aufeinandertreffen (was in einer Gesellschaft unvermeidbar passiert), ist halt ein Naturgesetz. Es ist der Lauf der Dinge und zumindest für mich logisch erklärbar.

    Jemand, der eine andere Sozialisation hinter sich hat, glaubt beim gleichen Thema natürlich an Inszenierung oder gewollter Abspaltung einer Gesellschaft. Kann man natürlich machen. Auch Schwurbler haben in dieser Gesellschaft nun mal ihren festen Platz. Und wenn du laut Diktatur brüllst und damit trotzdem ungestört durch die Straßen ziehen kannst, dann ist auch das ein Ergebnis der offenen Gesellschaft, welche du scheinbar ablehnst und den Gleichschritt von Nordkorea bevorzugst.

  • - Geld ist heilig

    - Sie ist extrem oberflächlich

    - Neid und Missgunst sind sehr häufig

    - Intoleranz gegen Ausländer, Homosexuelle und weitere Gruppen

    - Politische Probleme, die einen selbst nicht betreffen, dafür aber Millionen andere, werden ignoriert. Beispiel: H4-Empfänger werden im Winter frieren und hungern. Aber BWL-Bastis Welt dreht sich um Auto-Tuning und Sexpartner-Akquise.

    - Kinder und Jugendliche haben zu wenig Rechte


    to be continued

  • was mich an der gesellschaft extrem ankotzt ist:


    1.Das geld so überaus wichtig und wertvoll ist.dass ist ein punkt der mich sehr aufregt in dieser gesellschaft, wir sind so dermaßen abhängig vom geld und geld hat so eine dermaßen hohe priorität, unser ganzes leben ist davon eingenommen.


    2. arbeit. man muss heutzutage 8 stunden arbeiten , was völlig unormal und unnatürlich ist.wenn ich ein vollzeitjob hätte, würde ich den halben tag nur mit arbeiten verbringen, und den rest des tages mich auszuruhen ,weil ich nach der arbeit keine kraft mehr hätte und dieser wahnsinn würde jeden tag so weiter gehen.die fetten kapitalisten drücken uns einfachen arbeiter wie zitronen aus und nutzen uns komplett aus.am ende des tages liegen wir kraftlos am boden während die ihren champagner trinken.


    3.ungerechte strukturen und ungleiche verteilung von ressourcen

    wir könnten auf diesen planeten 12 milliarden menschen ernähren, wenn es mit rechten dingen zuginge, stattdessen sind eine milliarden menschen permanent unterernährt und alle fünf sekunden stirbt ein kind am hunger.

    der kapitalismus und die profitgier tötet menschen und wir machen einfach weiter.


    4. umgang mit tieren

    ich bin dafür dass die ganze gesellschaft sich vegetarisch ernähren sollte, wir töten tiere weil wir einfach mal bock auf ein steak haben.


    5.dieses geselschaftssystem kotzt mich einfach an insgesamt an

  • Mich kotzen Menschen und negative Eigenschaften an, die ich mit ihnen teile. An der Gesellschaft kotzt mich an, dass die Menschen die mich ankotzen, irgendwie immer in der Überzahl sind.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • @ShadowX , Marc Gerhard : Ja volle Zustimmung, das sind auch Punkte, die mich nerven. Ich habe mich wohl sehr stark auf das fokusiert, was mich persönlich am ehesten betrifft.


    Dazu möchte ich noch ergänzen, denn das ist gerade extrem populär:


    Mich kotzt an, dass Menschen sich gegenseitig zu Idioten degradieren und dem Gegenüber dauernd das schlechteste unterstellen.


    Was die Arbeitszeit angeht @ShadowX : Da leben wir heute in sehr liberalen Zeiten, aber das hat mich vor etwa 2 Jahren auch extrem angekotzt, dass ich eigentlich die ganze Zeit maloche und bei meinen gesundheitlichen Problemen Schwierigkeiten hab, 40 Stunden zu bringen. Ich hab jetzt auf 30 Stundenwoche reduziert. In vielen Unternehmen ist die Kernarbeitszeit auch sehr zuvorkommend.

    Mich kotzen Menschen und negative Eigenschaften an, die ich mit ihnen teile.

    Willst du darauf hinaus, dass du merkst, dass das, was du an anderen hasst vorrangig deine eigenen Unarten sind? Sehr weise.


    @Unmensch : Danke für deine sachliche Reaktion. Da stimme ich zu. Nur anmerken bzgl. "Diktatur-Schreier" tu ich immer wieder, dass es - zumindest mir - klar ist, dass die BRD in realem Bezug (was Gesetzgebung und staatliche Repression angeht) (noch) weit weg von anderen Diktaturen ist. Aber eben auch deutlich weniger weit weg, als noch vor 10 Jahren. Es geht darum, was mal ein sehr linker Satz war: "Wehret den Anfängen". Die gesellschaftliche Stimmung ist am Kippen und viele befürchten eben, dass das auf psychologischer Ebene das Anzeichen eines aufkeimenden Faschismus ist. Diese Befürchtungen zu unterminieren und ins lächerliche zu ziehen hilft auch nicht gerade dabei, der mehr oder weniger reellen Gefahr eines tendenziellen Abbaus von freiheitlichen Werten gegenzusteuern. Diese Gefahr ist eigentlich immer gegeben.


    Abgesehen davon sehe ich das ganze weniger aus der Warte des schlimmsten, was man sich unter einem repressiven, autoritären Staat vorstellen kann als eher aus der Warte einer goldenen Zeit, die vielleicht aus heutiger Sicht unerreichbar in der Zukunft liegt. Es ist klar, dass die heutigen Einschränkung der Freiheit bei diesem Bezugspunkt weit ärger wiegen. Und ich sag immer wieder: Wer sich damit abgibt, dass es hier nur nicht so schlimm ist, wie anderswo, der braucht sich nicht wundern, wenn es hier bald genau so ist, wie anderswo.


    Für mich war schon als Kind klar, dass ich mich nicht von Menschen bevormunden lassen will, die nicht mehr oder weniger sind, als ich: Erwachsene Menschen. Ich hätte bzw. habe ich noch nicht einmal ein Problem mit einer hierarchischen Ordnung, wenn das ganze nicht dem Götzen Mammon (Geld) untergeordnet wäre.

  • Mich kotzt es an, dass viel von Inklusion palavert wird und ich aber in der Öffentlichkeit überhaupt nichts davon sehe. :!!:

    If I was a flag I'd have no nation. Just the colours and the wind. - Marian Gold (from the song "Like Thunder")

  • Mich kotzt an der Gesellschaft an:


    -Gruppendynamiken die überall vorzufinden sind, sobald sich 3 oder mehr Menschen zusammen finden...

    damit meine ich: Das es immer mindestens einen gibt, der versucht den Macker zu machen und sich jemanden raus sucht den er drangsalieren kann um in der Gruppe ein besseres Ansehen zu haben (Alpha Tier)

    mMn müssten die, die oben sind denen unten eher rauf helfen.


    - Geld, scheinbar ist ein Mensch besser und auch intelligenter anzusehen sobald er Geld hat.. warum auch immer...


    - Arbeit, hier in DE scheint es ja so zu sein, das man ohne Arbeitssucht gleich minderwertig angesehen wird..

    Faulheit wird als ein Laster angesehen... was ich so garnicht nachvollziehen kann.. denn, die extreme Arbeitsmoral hier in Deutschland sorgt nur für Krankheiten wie Burnout und Depressionen


    - Protzerei... (mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Frau) derweile will ich meine Ruhe


    - Das andere immer meinen, sie Leben das leben richtig und man muss sich dann rechtfertigen.. zb, wenn man lange Zeit Arbeitslos ist kommt immer die Frage nach dem warum?!, wenn man lange zeit keine Freundin hat wird hinterm rücken schon gemunkelt man sei doch Homosexuell o.ä... selbst wenn es so wäre (geht ja irgendwie niemanden etwas an?)


    - Tratsch in der Nachbarschaft.. (teilweise wird über Menschen gelästert und dinge dazu erfunden damit es möglichst gravierend wirkt) <- dann wundert man sich, wieso man aufeinmal schief angeschaut wird... und bemerkt dann das müll über einen erzählt wird


    - Machtgeilheit.. viele wollen Beruflich schnell aufsteigen, nur um scheinbar ihre Macht an andere auszulassen (damit die sich besser fühlen als die anderen)


    kurz Zusammengefasst, was mich an der Gesellschaft ankotzt: nach unten treten, nach oben schleimen!

  • Ich würde sagen, aktuell kotzt mich am meisten die mangelnde Entspanntheit der Menschen an...

    Was man im Kleinen auch hier im Forum beobachten kann, aber natürlich in noch viel größerem Maße in der Gesellschaft.

    Ich habe den Eindruck, zu viele Menschen versuchen ihr Dasein dadurch aufzuwerten, dass sie sich irgendeiner politischen Bewegung anschließen, sich damit komplett identifizieren und dann gegen die jeweils entgegengesetzte Bewegung in den Krieg ziehen, weil sie glauben, dass diese das ultimative Böse ist, das man mit aller Macht bekämpfen muss.


    Ich vermisse die Nachdenklichkeit. Ich vermisse Menschen, die aufrichtig ratlos sind, sich auch mal getrauen, das zuzugeben, und die sich eigene Gedanken machen, anstatt irgendwelche billigen politischen Parolen zu brüllen.

    Ich vermisse die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.

    Ich vermisse echte Toleranz. Toleranz kommt von tolerare - "aushalten, ertragen, erdulden".

    Das bedeutet nicht einfach nur, für eine bunte Multikulti-Welt zu sein, sondern eben gerade da, wo jemand anderer Meinung ist, diesem diese Meinung einfach mal zu lassen und es auszuhalten, dass da jemand ist, der die Dinge anders sieht als man selbst. Notfalls auch mal nicht das letzte Wort haben zu wollen in einer Diskussion. Einfach mal zu sagen: "Du darfst so sein, wie du bist. Ich teile nicht deine Meinung, aber ich werde sie dir auch nicht nehmen."

    Das ist das, was ich irgendwie total vermisse heutzutage.

    Das gibt es vielleicht noch unter Angehörigen des Mainstreams gegenüber anderen Angehörigen des Mainstreams... dass sich der CDUler und der SPDler irgendwie gegenseitig tolerieren, was aber ja auch keine große Kunst ist, wenn sich die politischen Ansichten nur in Detailfragen unterscheiden.


    Interessant wird es da, wo komplett gegensätzliche Weltanschauungen aufeinandertreffen. Da zeigt sich echte Toleranz. Beziehungsweise, da zeigt sich heutzutage vor allem, dass die meisten Menschen eben nicht tolerant sind. Weder die Linken noch die Rechten. Und die Angehörigen der Mainstreamparteien natürlich auch nicht... die sind auch nur so lange tolerant, so lange sie nicht auf jemanden treffen, der ihr System ablehnt und ein komplett anderes Weltbild hat als sie.

    Ich habe den Eindruck, nicht erst seit der Corona-Politik hat sich die Menschheit zurückentwickelt... trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) so vielen Talkshows im Fernsehen, in denen miteinander diskutiert und gestritten wird.

    Es geht nicht mehr um das gemeinsame Ringen nach einem Kompromiss, sondern um Rechthaberei um jeden Preis. Die eigene Weltanschauung für alle zur Pflicht machen zu wollen, weil man sie für alternativlos hält.

    Das Problem ist nur eben, die Gegenseite sieht es genauso und hält ihre Sicht für ebenso alternativlos. Und am Ende sind wir so weit wie in den USA, wo du entweder "woke" sein musst und alles gut finden musst, was woke Menschen eben so gutfinden... oder du bist ein Trumpianer und musst schon aus Prinzip alles von der Gegenseite ablehnen. Und dann steht man sich auf Demos mit einem Schild in der Hand gegenüber und brüllt sich gegenseitig an, wie scheiße man sich findet.


    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das der Weg ist, wie es funktionieren wird...