Buch/Autobiographie... (Leseprobe)

  • Deswegen ja auch stilistisches Korrektorat. Lektorat würde zwar auch Sinn machen, aber an dem Punkt kann man sich auch das Geld sparen, da es schlichtweg sein eigener Werdegang ist, der beschrieben wird.

  • Ich glaube Du solltest Dir eine Übersicht erstellen

    Erstmal danke für deine ausführliche Antwort. Demenstprechend noch ausführlicher ist meine geworden :p und auch nochmal danke, es sind einige sehr gute Erkenntnise aus deiner antwort entsprungen.


    Der Punkt an der Übersicht ist, dass die Story durch mein Leben vorgegeben ist. Es gilt also diese Übersicht auszuarbeiten aus erinnerungen. Ich nehme XML Format für die Notizen, das erlaubt es mir, den Überblick zu behalten. Den brauche ich, weil ich nicht ein Bild male, wie du mit deinem Buch sondern mehr ein Puzzle zusammensetze.



    Das könnte für den Leser sehr kompliziert werden. Kommt drauf an, wie Du das rüberbringst

    Ja das wird echt nicht leicht....


    die idee kam mir gerade: Ich könnte vielleicht auch verschiedene Persönlichkeiten beschreiben, die Geschehnisse - jeder auf seine Art - reflektieren. Der eine sachlich, der andere theatralisch, der Dritte analytisch usw. Das wäre doch ne idee? Dann müsst ich auch nicht dauern ich, ich, ich schreiben... :D


    Werde Dir bewusst, was Du konkret erzählen willst. Ist der Eindruck im KiGa wichtig? Wird das mehrfach thematisiert?


    Alles ist wichtig, was sich bei mir so eingebrannt hat, dass am Ende die Psychose draus wurde. Am Anfang war das alles nur ein wildes durcheinander aus unkontrollierten Emotionen, Bildern und immer wieder durchlebten erinnerungen. Am Anfang konnte ich keinen klaren Satz formulieren, wenn ich drüber reden wollte. Die Aufarbeitung hat rund 15-20 Jahre gedauert. Wobei ich ja auch noch andere sachen nebenher mache ;-)


    Dabei muss ich zugeben, was einige Dinge angeht bin ich ehrlich gesagt nicht mutig genug, das so auszuformulieren, niederzuschreiben und zu veröffentlichen. Ich bin halt so einer, der gerne Kinder frisst und sich dafür aber schämt ;-)


    Außerdem sollen eben diese dinge subtil angedeutet werden, dass der Leser langsam auf die spur des grauens kommt...


    Fall bitte nicht auf s.g. Dienstleisterverlage rein, falls Du Dir einen Verlag suchen möchtest.

    Danke für den Tipp. Ich kann das über meinen Musikvertrieb in eigener Regie verlegen, die "können" auch eBooks. Auf das wirds vermutlich rauslaufen. Dahin ist aber noch eine Weile. Sollte es wirklich gut gelingen suche ich mir einen renomierten Verlag, aber die Misere kenne ich aus dem Musikbereich schon zur Genüge. Ich bin kein Popstar und habe daher nicht so "mein Publikum", keine Stammgäste mehr laufkundschaft. Und damit kommt man wohl weder auf renomierte Labels noch in gute Verlage. Außerdem wird das Buch auch - wie meine musik - weniger massentauglich.



    Wer ist Deine Zielgruppe?

    Meine Zielgruppe sind daher eher nerds und ich weiss auch, dass Mystik usw. ziemlich aus der Mode gekommen ist, genauso werden die Leute nach dem ganzen Corona-Irrsinn keine Lust mehr auf Grauen und Irrsinn haben. Bin also nicht gerade "zur richtigen Zeit am richtigen Ort"...


    Abgesehen davon bin ich eher zu pragmatisch und selbsttreu/selbstsüchtig, als mir gedanken drüber zu machen, wen ich erreichen will. Das würde mich ggf. interessieren, wenn ich die Werbetrommel rühre...


    Es soll eine Horror-Autobiographie werden? Weißt Du, wie schwer es ist, Horror zu schreiben?

    Was ist überhaupt "Horror" für Dich?

    Wer ist Deine Zielgruppe?

    Das ist der Plan. Es sind Traumatas, Komplexe, die auf irgendeine mystische Art und Weise ein größeres Bild ergeben. Das rüberzubringen ist das ziel. Eigentlich hätte ich alle meine ansätze aufheben sollen. Klick hat's gemacht, als mir mal jemand gesagt hat : "Das was du mir da aus deiner Vergangenheit erzählst hört sich an, wie das drehbuch zu einem Horrorfilm".


    Diese Teufels-/Gottesbegegnung, wo war das? Wie kam es dazu? Wie wurde zu Dir gesprochen? Und wichtiger:


    Träume, Visionen sind das. Die Innere und Äussere Realität stehen in Wechselwirkung. Du bist wahrscheinlich nicht sonderlich mystisch veranlagt, sonst würdest du das kennen. Vielleicht muss man auch einfach nur ein bisschen geistesgestört sein dass einem das auffällt. Das macht es halt wieder schwierig, ein enfach verständliches Buch zu schreiben ;-)


    Wie hast Du Dich dabei gefühlt?


    Du meinst also, ich soll meine Gefühle mehr offenbaren? Nun, das habe ich mir in frühester Kindheit abgewöhnt, weil ich gerne mal, wenn ich meine Gefühle gezeigt hab (vor allem positive) dafür eine aufs dach bekommen habe.


    Wenn ich z.b. schreibe: "Und es zog mich durch Sphären voll Feuer und Leid durch das ich fiel. Durch kreischende Fratzen, entstelltes Eselsgrinsen, verblaster Erinnerungen und einstmals aufkeimende Furcht, die in voller Blüte ihren blanken Schrecken offenbart" dann halte ich es nicht für notwendig, dazu zu schreiben "Ja und dabei fühlte ich mich dann nicht so gut" - das kann man doch vom leser erwarten?


    Ich weiss auch gar nicht wie ich das formulieren soll... ich will meinem Leser nicht sagen (müssen) wie er sich zu fühlen hat. Ich sugerriere das aber mit Bildern, was eigentlich doch viel effektiver ist. Aber ich kann gut nachvollziehen dass ich ein problem mit der selbst-offenbarungs ebene habe, was emotionen angeht...


    Sehr viele Rechtschreib- und Satzzeichenfehler

    Das liegt daran, dass ich das ganze sehr oft überarbeite, also vom inhalt/ausdruck her. Wenn ich den lyrischen Anspruch von der Teufelsbegegnung halten kann bin ich zufrieden. Aber das wird nicht einfach werden, zumal die sachlichen Abschnitte eher dumm rüberkommen, wenn man sie so theathralisch erzählt...


    Mach das am besten gleich richtig. Außer Du willst Dir das ganze 100x durchlesen.

    Ach du, ich habe diese Bilder gefühlte 83.56834 Milliarden mal durchgekaut und feile immer noch am Ausdruck. Der Schnippsel mit der Teufelsbegegnung ist recht gut gelungen finde ich, ausser der REchtschreibung und Grammatik ;-)


    Tempo passt nicht.

    Was verstehst du unter tempo? Dass der eine Abschnitt in einem anderen detailgrad und kürzer ist? Ja, es liegt wie gesagt daran, dass das weniger ein Fliesstext ist, als mehr 3,4 Erinnerungsnotizen, die (nicht inhaltlich aber) der form nach noch in einen Kontext kommen müssen, überleitungen erstellen und die kurzen abschnitte mehr ausschmücken usw.


    - alte Erinnerung --> also bist Du wieder Erwachsen und erinnerst Dich? Gerade warst Du doch noch ein Kleinkind

    Genau, chronologisch gehört es andersrum. Diese Vision von der Teufelsbegegnung hatte ich aber etwa mit 16-18 Jahren, sollte ich sie dann vielleicht einfach zusammen mit den realen Ereignisen aus dieser zeit erzählen?


    Die TEufelsbegegnung reiht sich in chronologischer reihenfolge in eine zeit vor meiner geburt ein. "Dieser ist es, der dich auf die Welt führen wird" - Futur, er wird dich auf die Erde (um auch gleich das zusätzliche Komma zu elimiminieren) ;-)


    Die Welten und zeiten sollen sich vermischen in dem Buch, vielleicht müssen sie das sogar. Die Spannungskurve, die sich über das ganze buch zieht ist mir noch nicht so klar. Einfacher wärs sicherlich, wenn ich alle ereignise einigermassen jahreszahlen zugeordnet habe. Da bin ich ja noch dran.

    - Die Kinder im KiGa sind für Dich seltsam (emotional)

    - Du bist besser, weil Du das offenbar erkennen kann --> sehr unrealistisch in dem Alter // allg. diese Selbstreflektion können Leute mit 30 nicht mal

    Mit 6 starb mein vater, deshalb weiss ich das folgende relativ genau, dass das etwa mit 6 oder vorher gewsen sein muss. Und ich habe noch deutliche Erinnerungen an die Zeit, als mein Vater noch lebte. Meistens sind es traumatische Sachen. Für einen Horror roman ist das nicht unvorteilhaft :)


    Ich kam im Alter von <6 Jahren durch das biblische Wort (nicht durch Missioniereri) zum Glauben und wurde von meinem christlich-fundamentalischen Umfeld im Glauben erzogen, ich wäre ein Kind des Teufels.


    Dagegen musste ich mich seit frühester Kindheit stellen und habe mich ua. deshalb schon sehr früh "emanzipiert" / von authoritäten losgelöst. Ich habe schon immer sehr viel reflektiert. In frühen Jahren haben mir nur die Worte gefehlt, das auszudrücken. Deshalb schreibe ich das ganze so, wie ich es damals mit einem Wortschatz eines erwachsenen ausgedrückt hätte. Außerdem habe ich es schwarz auf weiss, was diese Erinnerungen angeht, dass ich eine Art fotografisches Gedächtnis habe - zumindest was bestimmte Dinge angeht. (Die traumatischen sachen eben.)


    "Ich bin besser": Ich sags jetzt mal wie es ist: In christlichem Jargon hänge ich der Allversöhnungslehre an. Bis zu einem Alter von vl. 20 hätte ich Gott glatt verraten und wäre für jeden Menschen in die Hölle gegangen. Irgendwann habe ich dafür gebetet, Leute in die Hölle schicken zu können, war vielleicht etwas bescheuert aber so ist es gelaufen.


    Besser zu sein als jemand anderes ist keine Kategorie in der ich denke. (Von irgendwelchen Minderwertigkeitskomplexen abgesehen) Insofern bin ich vl. sogar besser, als irgendwelche Leute, die hier regelmässig in cholerische Anfälle verfallen - aber darauf kommt es nicht an. (Abgesehen davon, dass ich auch mal beleidige wenn mir jemand besonders asozial kommt)


    Kann sein, dass das alles einen arroganten Eindruck macht, das ist aber etwas, was mich im Gegenzug dann auch nicht juckt. Das hat sicherlich mit meiner frühen Ablösung von erwachsenen authoritäten zu tun.


    Vl. bin ich ein Soziopath, der seine Seele verkauft hat, um die illusion zu haben, empathisch zu sein und in Wirklichkeit nur vergessen wollte/habe wie man Leute manipuliert? Auch das soll thematisiert werden....


    Mystik ist halt nicht ganz einfach, erst recht nicht rüber zu bringen; Vielleicht sogar schwieriger als Horror. Die Idee zu dem Buch kam vor Jahren, ich bin aber erst jetzt soweit ein Konzept zu haben, wie ich das ausarbeiten kann.


    Von daher wirds sicherlich noch ne weile dauern, bis alles komplett ist. 10 Seiten in einer Woche werden das nicht, ich knoble an dem Puzzle eigentlich schon seit ich denken kann...

  • Hier ein weiterer kleiner, netter schnippsel. Die Idee ist vorgestern entstanden. Hoffentlich hat er mittlerweile weniger Rechtschreibfehlern als der Rest (Rechtschreibfehler sind heute im Sonderangebot) ^^ Vor allem ist das etwas, was vielleicht mal ansprechend ist, weil solche verwegenen Theorien über Multiversen momentan so in Mode sind:


    Zitat

    Aufgeregt war sie, die Raupe auf dem Pilz. Während sie hastig an ihrer Wasserpfeife paffte verkündete sie triumphierend: "Wir leben in einem Multiversum! Ein Multiversum voller Möglichkeiten! Es gibt eine subtile Grenze zwischen Wahrnehmung, Wille und Wirklichkeit. Wir können diese Grenze verschieben. Wir können mit unserem Willen nicht nur unsere eigenen Gefühle und unsere eigene Wahrnehmung beeinflussen - wir können auch die Gefühle und Gedanken unserer Mitmenschen beeinflussen! Mehr noch: Unser Wille formt die Wirklichkeit! Wir lenken die Realität; wir lenken das ganze Universum: Wir lenken sie in die von uns gewünschte Bahn ! Wir können durch dieses Multiversum navigieren, wo immer wir hin wollen! Der Glaube versetzt Berge und manchmal auch Sümpfe! Der Wille dagegen: Er versetzt das Universum selbst!"

  • Es gibt Dienstleister, die für Texte ein stilistisches Korrektorat anbieten. Das heißt, über das Korrigieren hinaus werden die Sätze noch in einen guten Sprachstil gebracht. Kostet etwa zwei Euro pro Normseite (ca 250 Wörter). Wollte ich einfach mal als Gedankenanstoß dalassen. Ist natürlich viel Geld, aber dafür ist es am Ende professionell

    Ok cool danke. EIn Bekannter hat letztens von 800 € geredet, die er für so ein Unterfangen geblecht hat. Das war wohl ein Scharlatan, denn er hat gemeckert das hinterher noch jede Menge Fehler in dem Entwurf waren. Gute Ansprechpartner sind hier wie immer Gold wert.


    Naja, ich denke zumindest den ersten Durchlauf der redaktionellen Überarbeitung werde ich mit einer Software machen. Ich frag mich blos, wie die auf meine altertümlichen Satzkonstrukte reagiert :D Aber Rechtschreibkorrektur und grammatik wird so eine Software wohl anständig hinbekommen.


    Außerdem versuche ich momentan, mir meinen im IRC kultivierten umgangssprachlichen Chat-Stil abzugewöhnen. Ich sage das nur, falls sich jemand wundert, warum er mich auf einmal so gut versteht... :p

  • Den brauche ich, weil ich nicht ein Bild male, wie du mit deinem Buch sondern mehr ein Puzzle zusammensetze.

    Richtig. Deshalb brauchst Du die Übersicht viel dringender als ich mit meinem Roman.


    die idee kam mir gerade: Ich könnte vielleicht auch verschiedene Persönlichkeiten beschreiben...

    Diese Idee kam Dir? Finde ich witzig:

    oder Persönlichkeitsanteile zu Wort kommen lassen.

    Hat ja eigentlich Madhias vorgeschlagen :rofl_gif:

    Alles ist wichtig, was sich bei mir so eingebrannt hat, dass am Ende die Psychose draus wurde.

    Wenn alles wichtig ist, dann musst Du dem Leser auch mitnehmen und einsteigen lassen.

    Bei Dir kommt es so rüber, als erzählst Du vom KiGa, dann von Gott und dann von einem Haus. Wie soll sich darauf jemand einlassen, auf so kurzer Zeit? Gerade am Anfang hat doch der Leser weder eine Ahnung von Dir, von Deinem Schreibstil noch von Deiner Geschichte.

    Am Anfang muss das langsamer sein - logischer und greifbarer.

    Wenn Du direkt mit harten Wechsel von Anteilen, Fiktion, Realität und Mystik startest, wird Dir jeder Leser aussteigen!

    Am Anfang war das alles nur ein wildes durcheinander

    Es darf am Anfang durcheinander sein. Aber eins das nicht so extrem in Stile und Zeiten + Fiktionen springt, dass man es 10x lesen kann und immer noch nur minimal was versteht.

    Dabei muss ich zugeben, was einige Dinge angeht bin ich ehrlich gesagt nicht mutig genug, das so auszuformulieren, niederzuschreiben und zu veröffentlichen. Ich bin halt so einer, der gerne Kinder frisst und sich dafür aber schämt ;-)

    Soll es aber nicht auch genau darum ein Stück weit gehen? Du versuchst doch alles aufzuarbeiten und mithilfe dieses Buches zu verarbeiten.

    Aber vielleicht kommt das noch, wenn Du bereit bist.

    Außerdem sollen eben diese dinge subtil angedeutet werden, dass der Leser langsam auf die spur des grauens kommt...

    Ich weiß was Du meinst, was Du damit versuchst. Aber meiner Meinung nach funktioniert das nicht, wenn der Leser keine Gelegenheit hat, emotional einzusteigen.

    Das ist der Plan. Es sind Traumatas, Komplexe, die auf irgendeine mystische Art und Weise ein größeres Bild ergeben.

    Das beantwortet nicht meine Frage, was für Dich "Horror" ist.

    Aber vielleicht hilft es Dir, wenn ich Dir meine Definition davon zeige;

    Horror ist etwas, dass sich anbahnt. Ein Buch wo Du darin gefangen bist, weil Du wissen willst, was passiert, aber gleichzeitig ein ungutes Gefühl hast. Beinahe schon Angst hast, wenn Du vom Buch aufsiehst. Immerhin könnte jederzeit etwas passieren. Horror soll Gefühle von Angst, Furcht, Bedenken und immer eine konstante kleine Hoffnung beinhalten. D.h. Du musst den Leser abholen, emotional einführen in Deine Geschichte und indirekt DEINE Ängste so veranschaulichen, dass der Leser diese nachempfindet. Wenn Du es schaffst, beim Leser eine Angst vor etwas zu entwickeln, dass vorher niemals Thema war; dann hast Du den größten Teil geschafft.

    Gleichzeitig musst Du darauf achten, alles nicht zu hoffnungslos zu gestalten. Weil, wenn eh klar ist, dass alles scheiße ist, sterben besser wäre oder gar die Bösen plötzlich die Guten sind, dann ist das kein Horror. Horror trägt eine Spannung, die nahezu konstant gehalten wird und arbeitet sehr bildhaft. Wenn Du mit Deinem Protagonisten einen nihilistisches Wesen repräsentierst, dann wird der Leser auch so in etwa fühlen. Oder eben konträr und sich somit nicht auf Dein Buch einlassen können.

    Weißt Du was ich meine?

    Träume, Visionen sind das. Die Innere und Äussere Realität stehen in Wechselwirkung. Du bist wahrscheinlich nicht sonderlich mystisch veranlagt, sonst würdest du das kennen.

    Falsch. Du hast es nicht so rübergebracht, dass man das erkennt!

    Die Leser spiegeln das wieder, was sie verstanden und in Wechselwirkung mit Ihrem eigenen Weltbild erkannt haben.

    Wenn das Träume und Visionen sein sollen, dann musst Du das (gerade!!) am Anfang auch kennzeichnen. Woher soll der Leser das wissen? Der kennt Dich nicht und wenn das Psychohorror sein soll - dann könnten das auch für den Protagonisten reale Situationen gewesen sein.


    Du meinst also, ich soll meine Gefühle mehr offenbaren? Nun, das habe ich mir in frühester Kindheit abgewöhnt, weil ich gerne mal, wenn ich meine Gefühle gezeigt hab (vor allem positive) dafür eine aufs dach bekommen habe.

    Nicht zwangsläufig. Vieles widerspiegelt sich auch im Verhalten.

    Und das tolle am Buch ist, dass Du die Gefühle nicht der Welt offenbaren musst, sondern schreiben kannst, was Du fühlst - ohne, dass Du es in der Story anderen mitteilst. "Demotiviert laufe ich mal wieder den Weg zur Schule ..."

    Aber das musst Du natürlich nicht. Du kannst es auch anders versuchen. Wichtig ist, einen Leser emotional an Deine Geschichte zu binden. Das passiert ohnehin nicht (oder nur sehr selten) innerhalb der ersten 10-20 Seiten.

    Ich kann Dein Buch auch lesen ohne zu wissen, was der Prota fühlt, aber dann wird es (mMn.) kein Horror.

    Wenn ich z.b. schreibe: "Und es zog mich durch Sphären voll Feuer und Leid durch das ich fiel. Durch kreischende Fratzen, entstelltes Eselsgrinsen, verblaster Erinnerungen und einstmals aufkeimende Furcht, die in voller Blüte ihren blanken Schrecken offenbart" dann halte ich es nicht für notwendig, dazu zu schreiben "Ja und dabei fühlte ich mich dann nicht so gut" - das kann man doch vom leser erwarten?

    Wenn der Leser das auch als dieses Gefühl versteht und interpretiert, dann musst Du das nicht dazuschreiben. Dann kann man das erwarten.

    Nur kann halt nicht jeder mit Deinem geschriebenen Bild ein klares Bild im Kopf generieren. Es kommt auch darauf an, wo diese bildhafte Beschreibung steht. Wenn es total deplatziert ist, passt es wieder nicht. Und wenn der Leser noch nicht mal im Ansatz sich an Deinen Stil gewöhnt hat, geht es auch nicht. Am Anfang versteht man Dinge nicht so gut, wie auf Seite 100, wenn man den Leser, dessen Gedanken/Beweggründe besser versteht. Später fällt es leichter, sich vorzustellen, was Du meinst.

    Warum schreibst Du es nicht z.B. so:

    "Und es fühlt sich so an, als würde es mich durch Sphären voller Flammen und qualvollem Leid ziehen. Vorbei an kreischenden Fratzen, entstelltem Eselsgrinsen und verblasster Erinnerungen. Zurück bleibt eine aufkeimende Furcht, die in voller Blüte, ihren blanken Schrecken offenbart."

    --> So kann ich es mir viel besser vorstellen. Wie ein Geist, der durch dieses fiktive Leid gezogen wird, grausame Bilder sieht, nur um dann vor unaushaltbarem Schrecken zu stehen.

    Genau, chronologisch gehört es andersrum. Diese Vision von der Teufelsbegegnung hatte ich aber etwa mit 16-18 Jahren, sollte ich sie dann vielleicht einfach zusammen mit den realen Ereignisen aus dieser zeit erzählen?

    Wenn es chronologisch sein soll - wovon ich bei einer Biographie ausgehe - dann: bitte ja!

    Das wird doch kein Mensch verstehen, wenn Du innerhalb weniger Zeilen und Absätze so oft zwischen ALLEM springst.

    Die TEufelsbegegnung reiht sich in chronologischer reihenfolge in eine zeit vor meiner geburt ein. "Dieser ist es, der dich auf die Welt führen wird"

    Wäre ich niemals drauf gekommen. Dann schreib das doch vor dem Kindergarten? Im Prolog z.B. oder maximal als Erinnerung - aber dann auch als solches gekennzeichnet. Davor ging es noch um die Realität - dem Kindergarten. Dann kam dieser Absatz - ohne Zusammenhang und Erklärung. Woher soll der Leser das wissen? Traust Du dem Leser nicht zu viel zu?

    Die Welten und zeiten sollen sich vermischen in dem Buch, vielleicht müssen sie das sogar. Die Spannungskurve, die sich über das ganze buch zieht ist mir noch nicht so klar. Einfacher wärs sicherlich, wenn ich alle ereignise einigermassen jahreszahlen zugeordnet habe. Da bin ich ja noch dran

    Darfst Du gerne vermischen. Aber bitte nicht absatzweise und vor allem am Anfang solltest Du das kennzeichnen. Oder irgendeine andere Schriftart verwenden - oder irgendwas typisches für diese Zeit/Welt. Ansonsten ist es einfach nur verwirrend und anstrengend.

    Ein Buch darf mich gerne fordern und auch komplex sein. Aber wenn es zu verwirrend und anstrengend ist, dann werde ich es nicht lesen.


    Zwar was anderes, aber ich habe mal bei jemanden einen kurzen Ausschnitt einer Geschichte korrigiert. Nach 2 Seiten habe ich der Person geschrieben: Sry, dass ist mir zu viel Arbeit. Ich kann das nicht weiterlesen.

    Da waren so derbe viele Fehler drin, um es zu korrigieren, hätte ich es neu umschreiben müssen und no-way, nicht meine Aufgabe.


    Als Leser möchte ich die Geschichte/Welt entdecken. Ein Roman/eine Geschichte soll mich in erster Linie unterhalten! Im nächsten Punkt fesseln und erst dann unter anderem zum Nachdenken bringen.

    Ein Buch worüber ich auch nachdenke, wenn ich es nicht lese, ist ein sehr gutes Buch.

    Ich habe schon immer sehr viel reflektiert.

    Bring das auch im Buch rüber, schreibe davon und von Deinen Gedanken.

    Ich kam im Alter von <6 Jahren durch das biblische Wort (nicht durch Missioniereri) zum Glauben und wurde von meinem christlich-fundamentalischen Umfeld im Glauben erzogen, ich wäre ein Kind des Teufels.

    Dieses Wissen hilft um den Text oben besser zu verstehen - steht das auch irgendwo? Du musst das ja nicht aus Deiner erwachsenen Perspektive erklären. Du kannst es auch beschreiben, wie Du es damals wahrgenommen hast. Das Dein Umfeld sehr christlich ist und Du auch so erzogen wurdest. DANN erst das mit dem Teufel. So wird das verständlicher und greifbarer.

    Mystik ist halt nicht ganz einfach, erst recht nicht rüber zu bringen; Vielleicht sogar schwieriger als Horror.

    Ist natürlich eine persönliche Sache. Für mich gibt es nichts schwierigeres als Horror.

    Ich könnte auch sagen Komödie, aber mit meinem schwarzen und zynischen Humor, würde ich das schon noch hinkriegen. Und Satiren sind toll.

    Aber Horror - puh. Da trau ich mich nicht mal ran. ^^ Wobei ich schon mal Lust hätte, es als Kurzgeschichte zu versuchen.

    Von daher wirds sicherlich noch ne weile dauern, bis alles komplett ist. 10 Seiten in einer Woche werden das nicht, ich knoble an dem Puzzle eigentlich schon seit ich denken kann...

    Klar - jeder hat sein eigenes Tempo. Ich habe mich letztes Jahr zu 10 Seiten/Woche gezwungen. Weil es mich genervt hat, dass ich nie schreibe und gleichzeitig das Buch fertig haben will. Im Mai hatte ich dann einen "Deal" mit einer Freundin, dass ich Ende Mai 50 Seiten haben soll. Mit leichter Verzögerung, habe ich es auch geschafft, dann habe ich es wieder ewig schleifen gelassen. Bis zu meinem 10-Seiten Deal. Hätte ich das nicht gemacht, würde ich jetzt noch bei vielleicht 70 Seiten stecken, statt 170 Buchseiten.

    Aber das ist natürlich Deine Sache.

    Zitat von Zitat

    Wir lenken die Realität; wir lenken das ganze Universum: Wir lenken sie in die von uns gewünschte Bahn ! Wir können durch dieses Multiversum navigieren, wo immer wir hin wollen! Der Glaube versetzt Berge und manchmal auch Sümpfe! Der Wille dagegen: Er versetzt das Universum selbst!"

    Bis dahin war alles richtig, von der Rechtschreibung her - soweit ich weiß ^^

    Aber hier hast Du mehrmals Doppelpunkt ohne Satzende. Das gibts (soweit ich weiß) nicht. Vielleicht eher Ausrufezeichen?

    Ein Leerzeichen vor einem Satzzeichen gibt es auch nicht. Nur bei " ... " kommt oft ein Leerzeichen davor, wenn es nicht als Ergänzung zum Wort dient (---> wie bei ahh... z.B.). Ansonsten: Immerhin mal ein verständlicher Text. ;) fehlt nur noch der Kontext und wer die Raupe reden hört.

    Außerdem versuche ich momentan, mir meinen im IRC kultivierten umgangssprachlichen Chat-Stil abzugewöhnen. Ich sage das nur, falls sich jemand wundert, warum er mich auf einmal so gut versteht... :p

    Mhm... solche Chat-Sprachen machen sicher vieles schwieriger. Im Chat ist es natürlich praktisch, Wörter wegzulassen, Bezeichnungen zu verkürzen oder bestimmte Wörter in dessen Kreise zu verwenden. Dasselbe mit Groß- und Kleinschreibung. Im Buch ist das eher suboptimal.

    Schadet sicher nicht, wieder die ausgeschriebene und klare Schreibart zu lernen :P

    Meistens versteht man Dich ja und wenn nicht, liegt es oft nicht an Deinem Schreibstil. :lol::blah:

    Was ich halt noch empfehlen kann, ist, es grundlegend radikal zu ändern. Also auch hier im Forum.

    Überall wenn Du schreibst, richtig schreiben, Groß- und Kleinschreibung verwenden und so gut es geht keine Fehler zu machen.

    Versuche ich auch fast immer.

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • Bei Dir kommt es so rüber, als erzählst Du vom KiGa, dann von Gott und dann von einem Haus. Wie soll sich darauf jemand einlassen, auf so kurzer Zeit?

    Ich weiss nicht, wie oft ich es noch sagen soll (Ich habe es ja eigentlich schon im ET gesagt). dass es noch kein fliestext ist, sondern nur schnippsel



    Hat ja eigentlich Madhias vorgeschlagen

    Der Vorschlag hatte wohl (auch) eine lange Leitung :-p


    Dann schreib das doch vor dem Kindergarten?

    Ja, hast recht, das sollte man wie gesagt noch alles sauber ordnen.

    Das beantwortet nicht meine Frage, was für Dich "Horror" ist.

    Aber vielleicht hilft es Dir, wenn ich Dir meine Definition davon zeige;

    Horror ist etwas, dass sich anbahnt. Ein Buch wo Du darin gefangen bist, weil Du wissen willst, was passiert, aber gleichzeitig ein ungutes Gefühl hast. Beinahe schon Angst hast, wenn Du vom Buch aufsiehst. Immerhin könnte jederzeit etwas passieren. Horror soll Gefühle von Angst, Furcht, Bedenken und immer eine konstante kleine Hoffnung beinhalten. D.h. Du musst den Leser abholen, emotional einführen in Deine Geschichte und indirekt DEINE Ängste so veranschaulichen, dass der Leser diese nachempfindet. Wenn Du es schaffst, beim Leser eine Angst vor etwas zu entwickeln, dass vorher niemals Thema war; dann hast Du den größten Teil geschafft.

    Gleichzeitig musst Du darauf achten, alles nicht zu hoffnungslos zu gestalten. Weil, wenn eh klar ist, dass alles scheiße ist, sterben besser wäre oder gar die Bösen plötzlich die Guten sind, dann ist das kein Horror. Horror trägt eine Spannung, die nahezu konstant gehalten wird und arbeitet sehr bildhaft. Wenn Du mit Deinem Protagonisten einen nihilistisches Wesen repräsentierst, dann wird der Leser auch so in etwa fühlen. Oder eben konträr und sich somit nicht auf Dein Buch einlassen können.

    Weißt Du was ich meine?

    Ok, das hört sich als definition gut an. Es ist alleine sicherlich nicht einfach, die Kurve einer mystischen Horror - Biografie zu griegen macht das nicht eifnacher.

    Bring das auch im Buch rüber, schreibe davon und von Deinen Gedanken.

    Ja, werd ich sicherlich tun (Y)



    steht das auch irgendwo?

    Klar. Diese ganzen Erinnerungen trage ich nun zusammen und sortiere sie. Das ist wohl ein schlüssel, der dem Leser das ganze näher bringt und will entsorechend präsentiert sein.


    Hätte ich das nicht gemacht, würde ich jetzt noch bei vielleicht 70 Seiten stecken, statt 170 Buchseiten.

    Aber das ist natürlich Deine Sache.

    Ja, ich arbeite ja nicht full-time an dem buch.


    Aber hier hast Du mehrmals Doppelpunkt ohne Satzende. Das gibts (soweit ich weiß) nicht. Vielleicht eher Ausrufezeichen?

    Ist notiert.



    Überall wenn Du schreibst, richtig schreiben, Groß- und Kleinschreibung verwenden und so gut es geht keine Fehler zu machen.

    Sicherlich, ist das: keine schlechte Idee! ;-)


    Muss jetzt nach dem essen schauen, vl schreib ich nachher nochmal was dazu :)

  • Ich weiss nicht, wie oft ich es noch sagen soll (Ich habe es ja eigentlich schon im ET gesagt).

    Alles klar.

    Bin dann eher auf den Fließtext gespannt. Diese Schnipsel sind teilweise nichtsaussagend für mich.

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • Ja, ich arbeite ja nicht full-time an dem buch.

    Achja. Ich auch nicht. :roll: Was meinst Du, wer sonntags immer am PC sitzt und noch mindestens 5 Seiten schreiben muss.

    Weil man ja zu faul ist unter der Woche oder was anderes macht. :hammer:

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • Wenn es chronologisch sein soll - wovon ich bei einer Biographie ausgehe - dann: bitte ja!

    Das schwierige hierbei eben: Chronologisch in welchem Kontext? Du siehst ja bei dem Beispiel mit der Teufelsbegegnung, dass diese Vision im Alter von 18 Jahren kam, aber chronologisch vor die Geburt gehört.


    Das Problem dabei ist eben auch: Bei solchen Eingebungen gibt es mehrere Bezüge zu reallen Ereignisen. Ich denke man muss für den Fall entscheiden, wo das hinkommt um am besten verständlich zu sein. Bei dem Beispiel mit der Vorgeburts-Vision, die wird vermutlich am besten am anfang kommen.


    Außerdem haben sich solche Visionen über mehrere Male immer stärker manifestiert. Ich kann ja jetzt nicht an x stellen das gleiche schreiben. Und der Verlauf, wie sich das manifestiert hat der ist im nachhinein sehr schwer rekonstruierbar....


    Das ganze ist eh höchst experimentell und gewagt, ich muss schauen inwieweit ich damit auf einen grünen zweig komme... Wenn es eine Biographie sein sollte, dann sollte ich den ganzen rest dazu packen, wenn es mehr ein mystischer Roman werden soll, eher nicht. Über das Konzept bin ich mir immer noch nicht so recht im Klaren.


    Ich denke die idee (von wem sie jetzt auch immer kommt) mit den verschiedenen Personen ist gut. So muss ich nicht immer icke icke icke schreiben.


    Vemutlich muss ich das ganze erstmal in der ich-perspektive schreiben und dannach dann auf verschiedene Personen umschreiben.


    Mittlerweile habe ich etwa 1500-2000 Sätze. Weiss nicht wieviel Seiten das sind.

  • Hier zwei /drei kleine weitere unfertige Schnippsel/Skizzen. Darüber wird es (natürlich^^) auch gehen, wie ich das verpacke weiss ich aber noch nicht.


    <Segment Year="1989">

    Wie uns die Geistliche angewiesen hatte, waren meine Augen geschlossen während sie auf uns kinder einredete.

    Sie sagte, wir sollen doch mal schauen, welche Farben wir sehen.

    Ein sanfter Schimmer in bunten Farben drang durch das Schwarz.

    Sie sprach von den Verführungen der Welt.

    Dann begann Sie vom Licht zu erzählen und wie auf Befehl sah ich helles,

    weisses Licht durch das Schwarz meiner geschlossenen Augenlieder scheinen.

    Ich wurde stutzig und reflektierte, was da gerade geschehen war.

    War das Einbildung?

    Sie fuhr fort und erzählte von dem Bösen und der Finsternis, woraufhin mir schwarz vor Augen wurde.

    Jetzt war ich sicher, dass das nicht mit rechten Digen zu ging.

    Also öffnete ich vorsichtig meine Augen und beobachtete, wie die Frau am Fenster stand und die Jalousie geschlossen hatte.

    Ich war fassungslos. Sie bemerkte dass ich sie anstarrte.

    Doch sie sagte nichts. Ich blickte in die Runde, wie die Kinder brav mit verschlossenen Augen dasassen.

    Keiner machte einen Mucks.

    Bevor die Pfarrerin etwas sagen konnte stellte ich sie zur Rede:

    "Ich habe gesehen, wie sie das Licht dimmten während Sie von dem Bösen und der Dunkelheit erzählten. Was soll das? Wollen Sie uns Angst machen?"

    Sie versuchte mich zum Schweigen zu bringen, indem sie mir vorwarf, ich wäre unartig gewesen und hätte ihre Anweisung missachtet.

    Ich entgegnete ihr "Ja das habe ich und wie sich herausgestsellt hat, war es genau das richtige.

    Ich fragte ein zweites mal "Wollten Sie den Kindern Angst machen?"

    Nein, das wolle sie natürlich nicht, beteuerte sie doch ich lies nicht locker:

    "Ich habe aber den Eindruck dass das manchen Kindern durchaus Angst machen könnte, ich glaube sogar, dass da weitaus schlimmeres passieren kann."

    Sie entgegnete lapidar "Wenn das passierte, dann wäre es Gottes Wille".

    Damit hatte sie sich verraten. Ich war sprachlos und suchte die richtigen Worte.

    Heute würde ich ihr vor den Latz knallen: "Wenn ich jetzt ruckartig meinen Arm mit geballter Faust in ihre Richtung ausstreckte und ihr gesicht zufällig im Wege steht - wäre das dann auch Gottes Wille?"

    </Segment>


    <Segment Aspect="Manipulation" Year="~2002" Chapter="Der Mann namens 'Das Böse'">

    8 Jahre arbeitete ich in einem Tochterunternehmen eines US-Konzerns.

    Ich begleitete immer einen Kollegen auf einen Brettspieleabend.

    Am zweiten oder dritten abend verkündete er mir ganz stolz,

    dass heute abend jemand dabei sein würde, den sie "Das Böse" nennen würden.

    Ich war etwas verduzt. Er erklärte mir schwärmend, dass sie ihn so nannten, weil er "Leute fertig macht, die ihm nicht in den Kram passten".

    Ich hakte nach, was er damit meinte.

    Er sprach von Telefonterror und anschwärzen beim Arbeitgeber und solchen Dingen.

    Weiter kam er nicht, weil ich ihm einen Rüffel verpasste. "Und das findest du ganz toll - Ganz sauber bist du aber schon noch?"

    Er war leicht eingeschnappt darüber.

    Später sass ich dann also mit dem Menschen, der "Das Böse" genannt wurde an einem Brettspieltisch.

    Er hatte eine Ausstrahlung wie ein Totengräber.

    Mir sind bis zu diesem Zeitpunkt drei Totengräber begegnet, einer war der, der meinen Vater nach seinem Selbstmord begrub.

    Der zweite war der Nachbar von meinem besten Freund im Grundschulalter.

    Der dritte war der, der meine Mutter beerdigte.

    Ich nehme oder nahm diese Aura sehr deutlich bei Menschen wahr.

    Ich weiss nicht mehr, ob ich mit dem Gedanken gespielt habe,

    einen provokativen oder belehrenden Kommentar stehen zu lassen,

    wenn sich die Gelegenheit ergibt.

    Ich glaube es ergab sich keine;

    Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, mich über ein Buckeln geärgert zu haben.

    Insgeheim hatte ich etwas Respekt davor, eine offene Schnauze vor diesem Menschen zu haben.

    </Segment>

    <Segment Aspect="Manipulation" Year="~2008" Chapter="Trollzüchter und noch schlimmere Gesellen">

    Etwa 2 Jahre später hatte ich mit einer dubiosen Gruppe zu tun,

    die sich auf facebook herumtrieb, und - wie ich dann mitbekam - aus einem anderen Chat herübergeschwappt waren.

    Die Leute von dieser Platform waren für ihren Zynismus und ihre Rohheit bekannt.

    Was in dieser Facebook-Gruppe dann aber geschah war aber jenseits von dem.

    Nachdem ich ein paar Leute kennengelernt habe und sehr offensichtlich war,

    dass sich die Leute da aufs übelste gegenseitig Trollten,

    also provuzierten und sich gegenseitig beleidgten,

    offensichtlich mit dem Ziel, den anderen aggressiv zu machen,

    hat mir einerd der Gruppenmitglieder eine Studienarbeit gegeben,

    in der er diese Subkultur erläuterte.

    Ich weiss nicht mehr, ob ich abseits recherchiert habe, oder ob es mir einer erzählte.

    Jedenfalls haben diese Leute nicht nur sich gegenseitig wie in einer Trollzuchtanstalt gepiesagt,

    sie haben auch Politiker und Personen psychisch terrorisiert.

    Man gab damit an, wenn man es geschafft hatte,

    dass die Menschen ihre ARbeit verloren haben, indem man Lügen über sie verbreitete.

    Während laut der Studienarbeit der "EpicWin" oder wie sie es nannten war,

    wenn sich das terrorisierte Opfer nach dem PSychoterror ungehalten wurde und sich für für die Gegenbeleidigung entschuldigte,

    so haben andere Leute, und - ich muss vorwarnen.:

    Sie haben damit geprahlt, wenn sich eines ihrer Opfer das Leben nahm, nachdem sie es terrorisiert und schliesslich mental zerstört hatten.

    </Segment>


    <Segment Year="2022" Chapter="Psychologische Auswirkungen des Framings">

    Mitte der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts wurde das s.g. Framing in den Leitmedien populär.

    Ich möchte an dieser Stelle nicht detailiert beschreiben, wie Framing funktioniert.

    Das wurde schon an anderen Stellen zur genüge getan.

    Einleitend möchte ich es aber kurz so beschreiben:

    Es geht dabei oft darum, bestimmte Dinge, poltische Entscheidungen, Gruppen oder Meinungen anzubiedern oder zu tabuisieren.

    Um diese Manipulation möglichst effektiv und weitreichendend zu machen bedient man sich Methoden und Erkenntnissen der Massenpschologie.

    Eine Gesetzmässigkeit ist, dass die Masse nicht zu logischem Denken fähig ist.

    Vielmehr reagiert sie lediglich auf Emotion und Assoziation.

    Die Emotion wird am Besten über moralisierende Argumentation erreicht.

    Die Masse reagiert sehr sensibel auf moralisische Provokation.

    Framing wurde sehr intensiv bei politischen Gegnern zu den Themen CO2 Steuer, Klimawende, Gendering und Covid-19 betrieben.

    Bei anderen Themen war die Anwendung dieser Methodik weniger auffällig.

    Die Auswirkungen dieser Manipulation auf das Individum und das soziale Gefüge sind verheerend.

    Menschen, die sehr stark für diese Manipulation empfänglich sind,

    fangen an, solche Frames selbstständig aufzumachen, wo sie gar nicht explizit kommuniziert wurden.

    Hierbei kommen Mißverständnise und Unterstellungen zu Stande,

    wenn Person A einen logischen Sachverhalt erklärt, ohne eine Assoziation zwischen zwei objekten herzustellen

    und Person B einen solche Assoziation über das Framing herstellt.

    Das ist eine normales Phönomen, die immer bei Kommunikation zu Stande kommt und zu Missverständnisen zwischen den Kommunikationspartnern führt.

    Das Framing wirkt aber als Katalysator für solche Mißverständnise,

    verstärkt diese Mißverständnise und verhindert, dass Menschen sich so austauschen können,

    dass beide Seiten verstehen können, was das gegenüber meint.

    <Image Description="Dostovjwekische Dämonen"/>

    </Segment>