Buch/Autobiographie... (Leseprobe)

  • Schon lang beschäftigt mich der Gedanke, eine Art autobiografie zu schreiben. Ich arbeite diese Erinnerungen lange auf und jetzt habe ich endlich ein Konzept gefunden. Ich stell ab und zu mal was hier rein und würde gerne diese ersten einigermasen reifen Schnippsel hier mit euch teilen. Was meint ihr? Ist das vom Stil her ansprechend/ineresannt? Ist es zumindest vom "lyrischen Anspruch" einigermaßen tauglich? Was sind Gedanken und Eindrücke? Ich habe diverse Schreibstile und Aspekte der ganzen geschichte gesammelt:

    - Berufliche und Bildungslaufbahn, Drogen, Religion, Politik, Psychologie/SchwarzeManipulation, Mystische Ebene


    Ich habe vor, verschiedene Schreibstile zu verwenden, um diese Aspekte angemessen rüberzubringen. Ich weiss aber noch nicht recht, wie ich diese Aspekte miteinander verbinden kann, momentan liegen sie kunterbunt gemischt in meinem etwa 1000 zeilen langen Entwurf. Das kann man auch aus diesen Schnippseln herauslesen. Meint ihr, das kann man so machen, einfach unkommentiert die schreibstile wechseln? Flashig ist es schon irgendwie... Vor allem hat es ja auch eine gewissen Dramatourgie, Realität und Fiktion zu vermischen, sodass man nicht so recht weiss, was wohin gehört... hm...


    Kindergarten und Elternhaus


    Ich ging etwas verloren durch dieses Paradies spielender Kinder und beobachtete Sie. Manche spielten, andere stritten, die einen lachten, andere weinten aus mir unerfindlichen Gründen. Einer hatte abschreckende Gestänge an den Beinen deren Sinn sich mir nicht recht erschloss, und er versuchte unbeholfen eine Rutsche hinauf zu klettern. Die anderen Kinder lachten über ihn. Ich beobachtete zwei Mädchen, die sich sehr unfreundlich stritten. "Spiegel, Spiegel" keifte die eine. Es gefiel mir hier nicht und ich wusste nicht recht, ob ich etwas falsches tat, als ich über den Zaun stieg und die Strasse hinauf ging in Richtung meines Elternhauses. Wollte ich so werden wie diese Kinder?


    Das Szenario der psychologischen Techniken einmal erkannt stellte sich mir die Wahl: Verwende ich das ganze Sammelsurium an Manipulationsmethoden, das sich hier auftut, für meine Zwecke oder versuchen sie sich darauf zu konditionieren, nicht über solche Dinge nachzudenken? Es war wohl in der ersten woche im Kindergarten, als ich diese Entscheidung traf. Ich wollte vergessen.


    "Dieser ist, es, der dich auf die Erde führen wird." Ein wager aber schriller klang unterbrach diese sehr kräftige aber ruhige Stimme: "Abel soll er gennant sein", kratzte es. "Höre ihn nicht und sprich nicht zu ihm. Er wird Handel treiben und dich zu Dingen zu verführen aber er soll dein Verhängnis sein. Höre ihn nicht und sprich nicht zu ihm!" Diese mächtige Stimme erlösch nun in weiter Finsterniss der Ungewissheit und da stand sie also, diese hagere Gestalt und sprach zu mir: Was erwartest Du von deiner Zeit in dieser Welt? Ich blickte mich um, ich war alleine mit ihm, es war still. Graue Schleier lagen in weiter ferne; davor nur dunkelheit und ich und er. Nichts geschah. Also begann ich erst zögerlich, bald sprudelnd vor Ideen zu erzählen, was ich mir von einem Leben in dieser Ebene vorstellte. Als ich schloss,

    lächelte die Gestalt mild mit einem vage wahrnehmbaren inneren selbstgefälligen Grinsen. "Was ist?" fragte ich. "Das war der Vertrag.", entgegnete er freundlich lächelnd. Es war eine gespielte Freundlichkeit, durch die eine abgrundtiefe Bosheit schimmerte, die nun von sein Lächeln Besitz ergriff und es in eine höhnische Fratze transformierte. Ich war schockiert. Hatte ich einen Fehler begangen? Ich war schockiert. Hatte ich einen Fehler begangen? Doch ich besann mich und setzte fort: "Dann", sagte ich, "habe ich noch zwei Forderungen. Erstens, ich will vergessen und zweitens:

    Offenbare Dich mir!" Weit entfernt donnerte es und ein Vibrieren lag in der Luft. Aber ich sprach weiter: "Du willst mir diesen Wunsch verwehren? Du hast zwei Möglichkeiten: Du brichst den Vertrag und ich ziehe von dannen, ohne dass Du Dich mir offenbarst und du verpasst damit diese Gelegenheit, dein Werk an mir zu vollrichten. Oder Du tust, was ich von Dir verlange. Er blickte mich entsetzt an. "Das nun, soll das vergessen sein.", sagte ich. Und ich rannte. Er versuchte mich einzuholen in seiner Rage die ich noch fühlte, als er mit tosendem Hass schon weit hinter mir lag. Und es zog mich durch Sphären voll Feuer und Leid durch das ich fiel. Durch kreischende Fratzen, entstelltes Eselsgrinsen, verblaster Erinnerungen und einstmals aufkeimende Furcht, die in voller Blüte ihren blanken Schrecken offenbart. Ein Portal öffnete sich unter mir durch das kaltes fahles Licht schien, das ich kurz wahrnahm bevor ich aufschlug und es dunkel wurde.


    Ich fand mich inmitten einer saftig-grünen Rasenfläche. Ich zog mein bein an mich heran, stützte meinen Ellbogen auf mein Knie und griff mir verwirrt und erschüttert an den die schläfe. Von weit her hörte ich eine Stimme, die mit tausend Facetten wiederklang und ich hörte mich dazu sprechen: Was hatte ich getan? Und es höhnte: "Die Erde freut sich zu grün über Dein Kommen."



    Meine ersten bewussten Erinnerungen waren die lichtschimmer, die von den Zimmerdeckenlampen tanzten, wärend ich meine Augen auf und zu machte, um dieses Spiel in meinen Tränen mitanzusehen. Ich lachte dabei. Das Haus meiner Eltern war eine alte heruntergekommene Bruchbude. Vor meiner Geburt hat meine schwangere Mutter mitgeholfen, es zu renovieren. Ich hatte in früher Kindheit oftmals vor dem Einschlafen ein undeutbares seltsames Gefühl: Alles um mich herum rumpelte und mir wurde schlecht dabei. Ich frage mich oft, ob diese Heimsuchung eine erste Wahrnehmung der realen Welt war. Vielleicht war es meine Mutter, die sich - mit mir im Bauch - bei den Renovierungsarbeiten übernahm.


    Mein Elternhaus hat trotz seiner kleinen Ausmaße 5 Stockwerke, die teilweise leicht versetzt zueinander in der Höhe liegen: Ein Kellergeschoss, einen noch 2 stufen tiefer liegenden alten Vorkriegskeller, der noch heute mit einer dicken Holztür verschlossen wird mit einem Riegel wie bei einem alten Luftschutzbunker. Das Erdgeschoss liegt etwa 1.5 meter über dem Erdboden. Durch die Haustür und das anliegende Treppenhaus gelangt man ins Obergeschoss und von da über eine schmale Wendeltreppe in das ausgebaute Dachgeschoss. In meinem Elternhaus gibt es zwei Toiletten. Eine davon im Obergeschoss und eine im Erdgeschoss. Die Toilette im Erdgeschoss hat noch heute blutrote, wolkige Fliesen, die bis auf Schulterhöhe eines erwachsenen getäfelt dem Raum eine angenehme Wärme verleihen. Ich bemerkte einmal, wie meine Eltern über diese Fliesen stritten. Meine Mutter wollte sie ersetzen. Mein Vater wollte sie behalten. Ich stellte mich auf die Seite meines Vaters und sagte: Warum darf ich diese Fliesen nicht behalten?

    So kam es, dass diese roten Fliesen, die an ein Höllenfeuer erinnern, bis heute noch die Wände der Gästetoilette zieren. Später wurde mir klar, was ich damals nur erahnte: Warum meine Mutter diese Fliesen nicht mochte.

  • SeeBee

    Hat den Titel des Themas von „Ich schreib jetzt (endlich) ein Buch...“ zu „Ich schreib jetzt (endlich) ein Buch/Autobiographie... (Kostprobe)“ geändert.
  • Etwas in der Art ist das Konzept des ganzen und kommt auf das Cover:



    Sollte doch in etwa zu der Leseprobe passen, oder?

  • SeeBee

    Hat den Titel des Themas von „Ich schreib jetzt (endlich) ein Buch/Autobiographie... (Kostprobe)“ zu „Buch/Autobiographie... (Leseprobe)“ geändert.
  • Ich versuche mal ein paar Kritik Punkte aufzuschreiben. Ich bin nicht so gut im Loben deshalb wird es ein bisschen negativer und außerdem hilft das einem ja auch mehr :P.


    1. Ganz grob gesagt stimmt das Tempo nicht. Ganz rein Formal stimmt der Lesefluss nicht. Im ersten Absatz fängt es ja erst einmal ruhig an aber auf einmal kommt die Teufel-Szene auf einmal, das Tempo erhöht sich und so schnell es gekommen war ist es schon wieder vorbei und du kommt wieder in ein ruhiges Erzähl Tempo rein. Das funktioniert nicht so richtig, da das alles sehr Abrupt ist und du dem Leser wenig Zeit gibst sich an die Situation zu gewöhnen.


    Um jetzt ein bisschen Spezifischer zu werden gehe ich jetzt jeden Absatz durch:

    2.

    Ich ging etwas verloren durch dieses Paradies spielender Kinder und beobachtete Sie. Manche spielten, andere stritten, die einen lachten, andere weinten aus mir unerfindlichen Gründen. Einer hatte abschreckende Gestänge an den Beinen deren Sinn sich mir nicht recht erschloss, und er versuchte unbeholfen eine Rutsche hinauf zu klettern. Die anderen Kinder lachten über ihn. Ich beobachtete zwei Mädchen, die sich sehr unfreundlich stritten. "Spiegel, Spiegel" keifte die eine. Es gefiel mir hier nicht und ich wusste nicht recht, ob ich etwas falsches tat, als ich über den Zaun stieg und die Strasse hinauf ging in Richtung meines Elternhauses. Wollte ich so werden wie diese Kinder?

    Im Anschluss an den ersten Punkt natürlich viel zu kurz. Du gibst den Leser zu wenig Zeit den Charakter kennen zu lernen. Von der Sprache her ganz ok aber ich würde das einfach mehr ausschmücken. Auch im hinblick darauf das dieser Teil zu kurz ist würdest du davon profitieren. Du musst halt auch ein bisschen aufpassen das dieser Charakter nicht zu Cliche haft wird. Dieser Absatz zeichnet ja ein bisschen den Einzelgänger der die welt um sich herum nicht versteht. Das ist ja auch ok allerdings würde dem Charakter ein Bruch helfen der ihn besonders macht. Einfach nur jemand der die Welt um ihn herum nicht versteht aber verstanden werden möchte finde ich ein bisschen langweilig als Charakter. Da halt wieder mehr ausschmücken. Was macht dich ihn in der Kindheit besonders? Was für Ansichten hat er? Eventuell auch den Schmerz den dein Charakter spürt mehr in Kontext setzen. Wo wurden seine Erwartungen von der Welt enttäuscht? Wie wirkt sich das auf seine Gefühlswelt aus?


    Zusätzlich nimmt man den Charakter nicht ab das er noch ein Kind ist. Er wirkt viel zu abgeklärt. Sowas funktioniert vielleicht wenn man im Nachhinein auf das Ereignis zurück blickt und die Gefühle interpretiert. Es fehlt aber einfach ein gewisse Naivität vielleicht auch Erwartungen die auch gerne regelmäßig enttäuscht werden können.


    Das Szenario der psychologischen Techniken einmal erkannt stellte sich mir die Wahl: Verwende ich das ganze Sammelsurium an Manipulationsmethoden, das sich hier auftut, für meine Zwecke oder versuchen sie sich darauf zu konditionieren, nicht über solche Dinge nachzudenken? Es war wohl in der ersten woche im Kindergarten, als ich diese Entscheidung traf. Ich wollte vergessen.

    Diesen Abschnitt finde ich gar nicht gelungen. Einmal im Bezug auf den Lesefluss wieder. Denn auf einmal kommst du vom erzählen ins erklären. Du beschreibst nicht wie du die Entscheidung trifft sondern du sagst nur das du sie triffst. Das wirft einen aus dem lesen raus. Da das auch zwischen zwei Absätzen ist die aus der ersten Perspektive erzählen. Also du erzählst was, man verfolgt den Charakter auf einmal Kommentierst du aus der Zukunft die Geschehnisse. Und dann geht es aus der ersten Perspektive sofort weiter. Das wirkt sehr komisch.


    Es ist außerdem nicht so richtig klar was du mit Psychologischen Techniken und Manipulationsmethoden meinst. Vor allem wirkt das wieder ein bisschen zu abgeklärt für ein kind, in solchen Kategorien zu denken. Ich würde lieber diese Ideen nur anhand von Beispielen in dem Buch verarbeiten. Die Entscheidung die du da triffst würde ich auch deutlich ausführlicher aufarbeiten. Vor allem ist mir auch nicht so wirklich klar was die andere alternative konkret bedeutet. Das halte ich für nicht so sinnvoll.


    "Dieser ist, es, der dich auf die Erde führen wird." Ein wager aber schriller klang unterbrach diese sehr kräftige aber ruhige Stimme: "Abel soll er gennant sein", kratzte es. "Höre ihn nicht und sprich nicht zu ihm. Er wird Handel treiben und dich zu Dingen zu verführen aber er soll dein Verhängnis sein. Höre ihn nicht und sprich nicht zu ihm!" Diese mächtige Stimme erlösch nun in weiter Finsterniss der Ungewissheit und da stand sie also, diese hagere Gestalt und sprach zu mir: Was erwartest Du von deiner Zeit in dieser Welt? Ich blickte mich um, ich war alleine mit ihm, es war still. Graue Schleier lagen in weiter ferne; davor nur dunkelheit und ich und er. Nichts geschah. Also begann ich erst zögerlich, bald sprudelnd vor Ideen zu erzählen, was ich mir von einem Leben in dieser Ebene vorstellte. Als ich schloss,

    lächelte die Gestalt mild mit einem vage wahrnehmbaren inneren selbstgefälligen Grinsen. "Was ist?" fragte ich. "Das war der Vertrag.", entgegnete er freundlich lächelnd. Es war eine gespielte Freundlichkeit, durch die eine abgrundtiefe Bosheit schimmerte, die nun von sein Lächeln Besitz ergriff und es in eine höhnische Fratze transformierte. Ich war schockiert. Hatte ich einen Fehler begangen? Ich war schockiert. Hatte ich einen Fehler begangen? Doch ich besann mich und setzte fort: "Dann", sagte ich, "habe ich noch zwei Forderungen. Erstens, ich will vergessen und zweitens:

    Offenbare Dich mir!" Weit entfernt donnerte es und ein Vibrieren lag in der Luft. Aber ich sprach weiter: "Du willst mir diesen Wunsch verwehren? Du hast zwei Möglichkeiten: Du brichst den Vertrag und ich ziehe von dannen, ohne dass Du Dich mir offenbarst und du verpasst damit diese Gelegenheit, dein Werk an mir zu vollrichten. Oder Du tust, was ich von Dir verlange. Er blickte mich entsetzt an. "Das nun, soll das vergessen sein.", sagte ich. Und ich rannte. Er versuchte mich einzuholen in seiner Rage die ich noch fühlte, als er mit tosendem Hass schon weit hinter mir lag. Und es zog mich durch Sphären voll Feuer und Leid durch das ich fiel. Durch kreischende Fratzen, entstelltes Eselsgrinsen, verblaster Erinnerungen und einstmals aufkeimende Furcht, die in voller Blüte ihren blanken Schrecken offenbart. Ein Portal öffnete sich unter mir durch das kaltes fahles Licht schien, das ich kurz wahrnahm bevor ich aufschlug und es dunkel wurde.

    Das finde ich eigentlich die beste Stelle. Allerdings auch hier wieder, nimm dir mehr Zeit! Schmück das mehr aus. Was du eventuell machen könntest ist direkt mit dem Nachhauseweg anzufangen und dann diese Szene als einstieg zu benutzen. Und die Teufels-Szene eventuell ein bisschen als Charakterisierung benutzen. Ist nur ein Vorschlag vielleicht klappt das auch nicht.

    Meine ersten bewussten Erinnerungen waren die lichtschimmer, die von den Zimmerdeckenlampen tanzten, wärend ich meine Augen auf und zu machte, um dieses Spiel in meinen Tränen mitanzusehen. Ich lachte dabei. Das Haus meiner Eltern war eine alte heruntergekommene Bruchbude. Vor meiner Geburt hat meine schwangere Mutter mitgeholfen, es zu renovieren. Ich hatte in früher Kindheit oftmals vor dem Einschlafen ein undeutbares seltsames Gefühl: Alles um mich herum rumpelte und mir wurde schlecht dabei. Ich frage mich oft, ob diese Heimsuchung eine erste Wahrnehmung der realen Welt war. Vielleicht war es meine Mutter, die sich - mit mir im Bauch - bei den Renovierungsarbeiten übernahm.

    Passt nicht ins Tempo rein. Wirkt als abschnitt sehr falsch Platziert. Vielleicht für später im Buch und dann wieder ein bisschen mehr ausgeschmückt? :)

    Mein Elternhaus hat trotz seiner kleinen Ausmaße 5 Stockwerke, die teilweise leicht versetzt zueinander in der Höhe liegen: Ein Kellergeschoss, einen noch 2 stufen tiefer liegenden alten Vorkriegskeller, der noch heute mit einer dicken Holztür verschlossen wird mit einem Riegel wie bei einem alten Luftschutzbunker. Das Erdgeschoss liegt etwa 1.5 meter über dem Erdboden. Durch die Haustür und das anliegende Treppenhaus gelangt man ins Obergeschoss und von da über eine schmale Wendeltreppe in das ausgebaute Dachgeschoss. In meinem Elternhaus gibt es zwei Toiletten. Eine davon im Obergeschoss und eine im Erdgeschoss. Die Toilette im Erdgeschoss hat noch heute blutrote, wolkige Fliesen, die bis auf Schulterhöhe eines erwachsenen getäfelt dem Raum eine angenehme Wärme verleihen. Ich bemerkte einmal, wie meine Eltern über diese Fliesen stritten. Meine Mutter wollte sie ersetzen. Mein Vater wollte sie behalten. Ich stellte mich auf die Seite meines Vaters und sagte: Warum darf ich diese Fliesen nicht behalten?

    So kam es, dass diese roten Fliesen, die an ein Höllenfeuer erinnern, bis heute noch die Wände der Gästetoilette zieren. Später wurde mir klar, was ich damals nur erahnte: Warum meine Mutter diese Fliesen nicht mochte.

    Eine sehr Lieblose Beschreibung deines Elternhaus. Vielleicht Absicht aber du hast es ja schon versucht ein bisschen außergewöhnlich zu machen mit den 5 Stockwerken. Versuche das nicht einfach nur aufzuzählen. Das wirkt einfach sehr Einfallslos, so ein Haus zu beschreiben. Außerdem schreibe die Zahlen aus. Das liest sich besser.

    Wald, Hochwald, Holzfällen - Thomas Bernhard

  • Die Idee finde ich sehr gut, ich würde den Fokus aber stark auf die eigene Verarbeitung legen und nicht auf Erfolgsaussichten.

    Ganz klar ist hierbei nie, wo er oder der Leser die Trennlinie ziehen soll oder will: Die Trennlinie zwischen Fiktion, Wahn und Wirklichkeit.

    Eine künstlerische Biographie. Den Fokus nicht nur auf reale Ereignisse zu setzen hat Potential, ein Ausdruck auf Metaebene. Diesen Ausdruck würde ich mir dann ausformulieren und ihn kodiert in die Geschichte packen. Ich würde mich an deiner Stelle nicht zu sehr geißeln, was den Bezug zur Realität angeht und kann mich da Holzfaellen anschließen, ruhig mehr ausschmücken und den Spannungsbogen geschmeidiger gestalten. Eventuell auch durch abrupte Sprünge zwischen Perspektiven. Du könntest eine kindliche Perspektive mit einer alten Perspektive mischen oder Persönlichkeitsanteile zu Wort kommen lassen. Kommt halt drauf an wie nah du an einer echten Autobiographie dran sein willst.

    Macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Die Idee finde ich sehr gut, ich würde den Fokus aber stark auf die eigene Verarbeitung legen und nicht auf Erfolgsaussichten.

    Ganz klar ist hierbei nie, wo er oder der Leser die Trennlinie ziehen soll oder will: Die Trennlinie zwischen Fiktion, Wahn und Wirklichkeit.

    Eine künstlerische Biographie. Den Fokus nicht nur auf reale Ereignisse zu setzen hat Potential, ein Ausdruck auf Metaebene. Diesen Ausdruck würde ich mir dann ausformulieren und ihn kodiert in die Geschichte packen. Ich würde mich an deiner Stelle nicht zu sehr geißeln, was den Bezug zur Realität angeht und kann mich da Holzfaellen anschließen, ruhig mehr ausschmücken und den Spannungsbogen geschmeidiger gestalten. Eventuell auch durch abrupte Sprünge zwischen Perspektiven. Du könntest eine kindliche Perspektive mit einer alten Perspektive mischen oder Persönlichkeitsanteile zu Wort kommen lassen. Kommt halt drauf an wie nah du an einer echten Autobiographie dran sein willst.

    Macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

    Ja sehe ich mittlerweile genauso. Erst wollte ich es als sachlich ausgeführte Biografie machen, aber da der Wahnsinn eine große rolle spielt, und einige erlebnise so krass sind, dass ich selbst an meiner fähigkeit mich richtig zu erinnern zweifelte war mir die idee über eine mischung aus biografie und roman dann doch schnell sympathisch. Ich habe aber einige Proben gemacht, was die authenzität meiner erinnerungen angeht. Und ich hatte dabei schon den eindruck gewonnen, dass ich ganz gut unterscheidne kann mit dem, was ich nur sehr vage in erinnerung habe und dass das, was ich save in erinnerung habe auch teilweise verifiziert ganz gut mit der Erinnerung übereinstimmt. Was von dem ganzen sehr wahrscheinlich sich sehr ähnlich zugetragen hat und was eine Vision oder eine Wahnvorstelung war, das lasse ich den leser entscheiden.


    Ich habe viele "Paralellstellen" und trigger und rückrufe der trigger drin. Z.b. oben gibt es da schon einiges, z.b. das "Vergessen" das ich an zweierlei stellen und kontexten angepsrochen habe. Oder auch der Specht wird später noch einmal vorkommen. Ich weiss jetzt nicht, ob du das ementet mit "Ausdruck kodiert in die Geschichte packen", ist aber wohl dem sehr ähnlich.


    Ein bekannter hat mir geraten auf die Storyline zu achten. Da alles realle erinnerung (an die realität oder auch an visionen) sind denke ich ergibt sich die storyline relativ einfach. Ich war immer recht gut in aufsätzen in der schule, aber ein so langer text wie ein buch ist halt doch etwas kniffliger. Ich denke so eine autobiografie macht das einfacher, konsistent zu bleiben, solange man nciht anfängt, das blaue vom himmel runter zu lügen..


    Danke auch für die bestätigung "MAcht Lust auf mehr" :)


    Die Idee finde ich sehr gut, ich würde den Fokus aber stark auf die eigene Verarbeitung legen und nicht auf Erfolgsaussichten

    Es ist bei ebooks ja wie bei musik : Jeder hinz und kunz bringt heutzutage sein zeug raus. Einen Nobelpreis werd ich damit bestimmt nciht gewinnen, vielleicht noch nichtmal einen Blumentopf. Darum gehts mir aber nicht.

    Eine künstlerische Biographie

    Nennt man das dann so?


    Jetzt zu Holzfällens langem text...

  • 1. Ganz grob gesagt stimmt das Tempo nicht. Ganz rein Formal stimmt der Lesefluss nicht. Im ersten Absatz fängt es ja erst einmal ruhig an aber auf einmal kommt die Teufel-Szene auf einmal, das Tempo erhöht sich und so schnell es gekommen war ist es schon wieder vorbei und du kommt wieder in ein ruhiges Erzähl Tempo rein. Das funktioniert nicht so richtig, da das alles sehr Abrupt ist und du dem Leser wenig Zeit gibst sich an die Situation zu gewöhnen.

    Jap. Kritik akzeptiert und bestätigt. Momentan sind das ganz arg viele kleine Schnippsel, erinnerungsfetzen, die ich aber teilweise sehr genau in erinnerung habe. Ich muss auf jeden fall noch überleitungen zwischen diesen schnippseln finden und auch das ganze einigermassen in einen chronoligischen ablauf zu bringen ist nicht ganz einfach. Das wird sich aber von alleine ergeben, je mehr material ich gesammelt habe.



    Du beschreibst nicht wie du die Entscheidung trifft sondern du sagst nur das du sie triffst.

    Ok... ich dachte eigentlich, wenn ich sage "Ich wolte vergessen" sage ich, dsas ich mich dafür entschieden habe, der sache nicht weiter nachzugehen. Aber danke für den Hinweis, dann weiss ich, dass sowas schwer verständlich ist. Der Abschnitt ist auch noch viel zu kurz. Da komtm schon noch mehr, um einen zusammenhängenden Block in diesem Schreibstil zu haben.


    Der Abschnitt muss wie gesagt auch noch eingebettet werden. Ich hab alle diese Schnippsel in xml-elemente gepackt mit attributen wie Jahreszahl und so. Ich werd mir für die finale version vielleicht sogar ne kleine software schreiben, um die XML-Schippsel zu ordnen und so. Momentan ist das ganze wie gesgat ein sammelsurium aus schnippseln und fragmenten.

    Das finde ich eigentlich die beste Stelle. Allerdings auch hier wieder, nimm dir mehr Zeit! Schmück das mehr aus. Was du eventuell machen könntest ist direkt mit dem Nachhauseweg anzufangen und dann diese Szene als einstieg zu benutzen. Und die Teufels-Szene eventuell ein bisschen als Charakterisierung benutzen. Ist nur ein Vorschlag vielleicht klappt das auch nicht

    Ist eine gute idee, solche zeitsprünge, vorankündungen und rückblicke einzubauen. Mein erster ansatz war, das ganze in strenge chronoligische reihenfolge zu bringen aber für den romanstil ist es anders eigentlich sogar besser/interesannter.

    Eine sehr Lieblose Beschreibung deines Elternhaus. Vielleicht Absicht aber du hast es ja schon versucht ein bisschen außergewöhnlich zu machen mit den 5 Stockwerken. Versuche das nicht einfach nur aufzuzählen. Das wirkt einfach sehr Einfallslos, so ein Haus zu beschreiben. Außerdem schreibe die Zahlen aus. Das liest sich besser.

    Zahlen ausschreiben - keine Frage. die redaktionelle ÜBerarbeitung und ausmerzung hoffentlich) der meisten Rechtschreibfehler kommt aber am schluss. Das Ding wird nicht von vorne bis hinten am stück geschrieben, wie gesagt ich hab schon einiges gesammelt das noch kräftig kräftig ausgearbeitet werden will.


    Danke jedenfalls für deine konstruktive Kritik!

  • Es gibt Dienstleister, die für Texte ein stilistisches Korrektorat anbieten. Das heißt, über das Korrigieren hinaus werden die Sätze noch in einen guten Sprachstil gebracht. Kostet etwa zwei Euro pro Normseite (ca 250 Wörter). Wollte ich einfach mal als Gedankenanstoß dalassen. Ist natürlich viel Geld, aber dafür ist es am Ende professionell.

  • Erstmal Danke, dass Du den Ausschnitt mit uns geteilt hast.


    Ich sehe es auch so wie Holzfaellen; Tempo passt nicht, vieles ist zu durcheinander, kein Faden, alles wirkt etwas zerrissen, durcheinander und ungreifbar.

    Du darfst nicht vergessen, dass die Leser keine Ahnung von Dir, von Deinem Leben und Deiner Fantasy haben.
    Vielleicht hilft Dir der Gedanke: Schreibe so, als würdest Du es einem völlig Fremden erzählen.

    Momentan sind das ganz arg viele kleine Schnippsel, erinnerungsfetzen, die ich aber teilweise sehr genau in erinnerung habe. Ich muss auf jeden fall noch überleitungen zwischen diesen schnippseln finden und auch das ganze einigermassen in einen chronoligischen ablauf zu bringen ist nicht ganz einfach. Das wird sich aber von alleine ergeben, je mehr material ich gesammelt habe.

    Ich glaube Du solltest Dir eine Übersicht erstellen. Um es gedanklich schon passend zu haben. Glaub mir: hinterher alles nochmal zu überarbeiten ist extrem mühselig. Versuch Dir eine grobe Linie zu erstellen und entscheide Dich, wie Du das Buch schreiben willst.

    verschiedene Schreibstile zu verwenden

    Das könnte für den Leser sehr kompliziert werden. Kommt drauf an, wie Du das rüberbringst.

    Das klingt relativ gut :) weckt Neugier und zeigt was drin ist, ohne zu viel zu verraten.

    Zahlen ausschreiben - keine Frage. die redaktionelle ÜBerarbeitung und ausmerzung hoffentlich) der meisten Rechtschreibfehler kommt aber am schluss.

    Ja Rechtschreibfehler gibts sehr viele. Oder Satzzeichen-Fehler. Mach das am besten gleich richtig. Außer Du willst Dir das ganze 100x durchlesen.

    Ich mache es so: 50 Seiten schreiben (5 Wochen) - dann diese 50 Seiten korrigieren (1 Woche), usw.

    Zuerst korrigiere ich es am PC mit Hilfe von Word und dessen Fehler-Erkennung. Anschließend drucke ich es aus und korrigiere es Oldschool mit Stift und Papier. Am Schluss direkt alles zu korrigieren, wird zu viel, zu anstrengend und man ist betriebsblind. Zwischendurch schadet auch nicht, um sich mal wieder ins Gedächtnis zu rufen, was man schon erzählt hat. Denn glaub mir, wenn Du auf Seite 50 bist, weißt Du nicht mehr, was Du auf Seite 15 geschrieben hast. Ich habe jetzt über 170 Buchseiten - meinst Du, ich weiß noch, wie detailliert ich etwas auf Seite 37 geschrieben habe? Nö. Weiß nicht mal, was auf Seite 130 steht :roll:


    Und anhand Deiner Fehler in diesem kleinen Text, hast Du noch extrem viel Arbeit vor Dir.


    Um nochmal auf Deinen Text einzugehen...

    Kindergarten und Elternhaus

    Also 3-5 Jahre alt? Das Du Dich überhaupt daran erinnern kannst: Respekt. Ich weiß davon nicht mehr viel.


    Was angekommen ist bei mir (durch den kurzen Text):

    - Die Kinder im KiGa sind für Dich seltsam (emotional)

    - Du bist besser, weil Du das offenbar erkennen kann --> sehr unrealistisch in dem Alter // allg. diese Selbstreflektion können Leute mit 30 nicht mal

    - Irgendwelchen Erwachsenen (deplatzierten) Text

    "Dieser ist, es, der dich auf die Erde führen wird."

    Mit diesen Kommas ergibt das null Sinn.

    - Irgendwelches magische/toxische Teufel/Gottes-zeug --> sehr unrealistisch mit 3-5 J.

    - alte Erinnerung --> also bist Du wieder Erwachsen und erinnerst Dich? Gerade warst Du doch noch ein Kleinkind

    - Elternhausbeschreibung


    Fazit:

    Sehr viele Rechtschreib- und Satzzeichenfehler. Tempo passt nicht. Die Erzählperspektive wechselt zu oft (wie Holzfaellen sagt), von Erklärungen, Eindrücken, Erinnerungen und kindlichen Fantasien? Strange.

    Das ist too much, schätze ich.

    Werde Dir bewusst, was Du konkret erzählen willst. Ist der Eindruck im KiGa wichtig? Wird das mehrfach thematisiert? Dann beschreib den Eindruck dieser Zeit doch besser. Wie war das Gebäude, hattest Du Lust darauf, wie war der Alltag? Es gibt mehr, als nur die paar seltsamen Menschen.


    Diese Teufels-/Gottesbegegnung, wo war das? Wie kam es dazu? Wie wurde zu Dir gesprochen? Und wichtiger: Wie hast Du Dich dabei gefühlt?


    Es soll eine Horror-Autobiographie werden? Weißt Du, wie schwer es ist, Horror zu schreiben?

    Was ist überhaupt "Horror" für Dich?

    Wer ist Deine Zielgruppe?


    Es gibt Dienstleister, die für Texte ein stilistisches Korrektorat anbieten. Das heißt, über das Korrigieren hinaus werden die Sätze noch in einen guten Sprachstil gebracht. Kostet etwa zwei Euro pro Normseite (ca 250 Wörter). Wollte ich einfach mal als Gedankenanstoß dalassen. Ist natürlich viel Geld, aber dafür ist es am Ende professionell.

    2 Euro? Wo? Vielleicht bei einem Bekannten oder Unseriösen - oder oder oder.

    Aber wenn man das offiziell macht, bist Du min. bei 3,50€


    Fall bitte nicht auf s.g. Dienstleisterverlage rein, falls Du Dir einen Verlag suchen möchtest.

    Allgemein kann ich Dir vom Verlag-suchen nur abraten. Außer Du bist so bekannt wie ... Robin Williams.

    Es gibt Korrektur-Dienstleister, die verlangen 6€/Normseite!

    Jemand der seriös und gut ist, liest kurz in dein Manuskript rein, gibt Feedback, ob das interessant ist und lässt Dir ein kostenloses Probelektorat zukommen.


    Folgendes hat meine Lektorin bzg. des Preises geschrieben:

    Zitat

    414 Normseiten.
    Eine Normseite kostet bei einem Lektorat in dieser Form normalerweise 4,90 Euro. Je nach Umfang und unter Berücksichtigung des jeweils sehr unterschiedlichen Aufwands passe ich diesen Preis variabel an. Was ich Ihnen als Preis anbieten kann, wären 3,60 Euro/Normseite

    Ich konnte es mit meinem schreiberischem Charme noch auf 3,50€ handeln ;):lol:

    Würde ich aber in Zukunft nicht mehr machen.

    Bei meinem aktuellen Projekt lese ich es mehrfach Korrektur, eine Freundin achtet auf Sinnfehler/Versprecher/Logik und Co.

    Und mein ehem. Schreibpartner wird mir mein Buch lektorieren. - Dafür gehen wir dann Essen.


    Vielleicht hast Du auch nette Freunde ^^

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • https://www.textstuebchen.de/preise/ <- Die hier wird von Iris Krumbiegel genutzt, eine der erfolgreichsten Selfpublisherinnen in Deutschland. Korrektorate sind günstiger als Lektorate und zwei Euro pro Seite ein recht üblicher Preis.

  • okay krass Marc Gerhard

    Aber ich denke bei SeeBe wird schon mehr als "Grammatik und Rechtschreibung" notwendig sein.

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel