Dieses DDR-Gefühl

  • Dass es nur um persönliche Freiheit geht, ist eben so eine verkürzte Privilegiertenposition.

    Das sehe ich grundlegend anders. Freiheit ist das oberste Gut, dem sich alles andere unterzuordnen hat.


    Deswegen meine Grundlage für den perfekten Staat ein Prinzip der Freiwilligkeit. Kann so gut wie alle anderen Grundrechte ersetzen. Niemand soll zu etwas gezwungen werden dürfen - auch nicht indirekt (nach dem Motto: Du machst das, oder ich bring dich um)


    Im Grunde ist das, wie Anarchie funktionieren kann. Ein wahres: "Meine Freiheit endet da, wo deine anfängt."
    Man könnte da prinzipiell heute anfangen. Wir lassen alles so, wie es ist, nur niemand kann bestraft werden, solange er nicht die Freiheit eines anderen einschränkt.
    Mord bleibt somit genauso verboten, wie jede andere Art von Körperverletzung. Doch beim Stehlen sieht die Sache schon anders aus. Mit welchem Recht pocht ein Großgrundbesitzer auf seine Besitzrechte? Er kann nicht einfach um ein Gebiet einen Zaun ziehen und anderen einfach den Zutritt verbieten. Das muss ausdiskutiert werden. Es gibt viele, die da auch wohnen wollen - vor allem, wenn die Teile gerade leer stehen...


    Die Polizei dürfte niemanden einfach so einsperren. Dazu müssten Sie erstmal erklären, inwiefern die Person die Freiheit anderer beschränkt.


    Am Ende wird klar, eine echte Anarchie mit diesem einen Grundrecht ist auf den Diskurs angewiesen. Ständig muss sich ausgetauscht werden, um die Freiheit des anderen zu achten und auch selbst geachtet zu werden.


    Im Beispiel Corona ist das ganz einfach:
    Wer sich schützen will, der muss selbst für Schutz Sorgen und kann um Mithilfe bitten. Niemals könnte er jedoch andere zwingen, aufzuhören ihr Leben zu leben, weil man selbst Angst vor der Infektion hat. Denn Zwang geht generell nicht.

  • Ich bezog mich auf das, was auch in dem Bakunin-Zitat zum Ausdruck kommt. Freiheit benötigt einen sozialen Hintergrund, der nicht nur ein 'frei von' (z.B. staatlicher Repression), sondern auch ein 'frei zu' (z.B. Befriedigung existenzieller Bedürfnisse) ermöglicht, ansonsten entsteht wieder ein Machtgefälle, angesichts dessen die Freiheit wieder nur zum Privileg weniger wird. Mir ging's vor allem darum, dass Dians Vorschlag einer 'Querfront' ein gefährlicher Irrweg ist. Wir sehen ja, vor welchem Hintergrund viele ein Ende der Maßnahmen fordern. Da muss man natürlich seine Position ausdifferenzieren, damit auch der Vorwurf von Egoismus und Zynismus nicht mehr zieht.

    • Offizieller Beitrag

    Mir ging's vor allem darum, dass Dians Vorschlag einer 'Querfront' ein gefährlicher Irrweg ist. Wir sehen ja, vor welchem Hintergrund viele ein Ende der Maßnahmen fordern. Da muss man natürlich seine Position ausdifferenzieren, damit auch der Vorwurf von Egoismus und Zynismus nicht mehr zieht.

    Rein idealistisch betrachtet stimme ich dir vollkommen zu. Da wäre es mir am liebsten, die Menschen aus dem linken Spektrum würden sich alle mal den Spruch von Bakunin zu Herzen nehmen und sich darin einig werden, dass der freiheitliche Aspekt viel mehr in den Fokus rücken muss... und dann würde aus der Mischung von freiheitlichem und sozialistischen Gedankengut eine sympathische Aufklärungs-Bewegung entstehen, die dann auch zunehmend auf die bürgerliche Mitte überspringt, und den Rechten den Nährboden für ihre Hetze entzieht.
    Wenn ich es realistisch betrachte, ist es aber leider so, dass man keinen Kuchen aufteilen kann, der noch nicht einmal gebacken wurde.
    So lang in großen Teilen der Bevölkerung noch überhaupt kein Bewusstsein dafür existiert, dass etwas in diesem Land (bzw. auf der ganzen Welt) gewaltig schief läuft, so lange brauchen wir im Grunde gar nicht darüber diskutieren, was wir mit der neugewonnenen Freiheit nach der Revolution anfangen wollen.
    Momentan sind wir alle Minderheiten... die Linken, die Rechten, die Verschwörungstheoretiker, die Impfgegner, die Anarchokapitalisten... Jeder kocht sein eigenes Süppchen, aber im Vergleich zur großen Mehrheit, die es scheinbar immer noch ganz geil findet, von Mutti regiert und entmündigt zu werden, sind das alles nur kaum wahrnehmbare Tropfen auf dem heißen Stein.
    Die Bewegung müsste noch viel größer und wahrnehmbarer werden, damit der Funke überhaupt erstmal auf den Mainstream überspringen könnte. (und ohne den geht es halt nicht, weil Revolutionen, die von elitären Minderheitenmeinungen getragen werden, noch nie langfristig funktioniert haben)


    Damit will ich aber jetzt nicht sagen, dass die Linken mit den Rechten Händchen halten sollen und gemeinsam "Wir sind das Volk!" rufen.
    Es würde schon helfen, wenn man seine Kräfte mal nicht damit vergeuden würde, ständig aufeinander loszugehen und sich gegenseitig zu sabotieren, sondern sich einfach mal klar machen würde, dass ohne mehr Freiheit weder die Rechten noch die Linken auch nur die geringste Chance haben, irgendwas in der Gesellschaft nach ihren Vorstellungen zu verändern.
    Natürlich kann man auch weiterhin einen Zwei Fronten-Krieg führen, gegen das Establishment und gleichzeitig noch gegen den Erzfeind auf der gegenüberliegenden Seite des politischen Spektrums... rein strategisch betrachtet scheint mir das aber unvernünftig zu sein. Das ist eigentlich alles, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte. Nicht dass ich jetzt große Sehnsucht danach verspüren würde, mit irgendwelchen identitären Vollidioten gemeinsam "Merkel muss weg!" zu rufen. Aber ich hab persönlich auch kein Problem damit, wenn jemand "Merkel muss weg!" ruft. Können gar nicht genug Leute sein, die sowas rufen. Dass es oft nicht die "richtigen" Leute sind, die das rufen, ist sehr bedauerlich... aber das ändert ja nichts daran, dass Merkel weg muss. ;)

  • Ich stimme in einem Punkt zu, nämlich dass viele Linke sich zu sehr an rechten Positionen abarbeiten und zu wenig Zeit mit dem Entwerfen eigener Ansätze verbringen. Stichwort 'Feuerwehrpolitik'. Aber du kannst nicht die Tatsache ignorieren, dass der Kampf an mehreren Fronten schlichtweg Realität ist. Die Geschichte zeigt, dass selbst Bündnisse zwischen Kommunisten und Anarchisten höchstproblematisch sind - wie sollte eine Bewegung aussehen, die inhaltlich noch weitaus konträrer ist? Es gibt ja teilweise wieder die fatale Tendenz, dass manche Linke den Patriotismus - bzw das, was sie dafür halten - wieder für sich entdecken, weil sie meinen, auf diese Weise mehr Menschen 'abholen' zu können. Natürlich ist die Art und Weise, wie gesellschaftliche Ideologien von links aus kritisiert werden, oft problematisch und nicht vermittelbar. Ich plädiere da für mehr Bodenständigkeit in der Rhetorik und im Auftreten. Es gibt Phänomene, z.B. die Lust an der reinen Abgrenzung oder der Symbol-Fetisch, die ziemlich kontraproduktiv sind. Aber dies sind alles taktische Aspekte.


    Einen Gedanken weise ich übrigens zurück, nämlich den, dass dies (bzw Prinzipientreue und Ausdifferenzierung) ein rein idealistischer Standpunkt ist. Ich bin, wenn man so will, eher 'Bewegungs-Empiriker', und niemand, der Ideen nur am Reißbrett entwirft. Man muss einfach einen Blick auf die sozialen Aufstände der letzten Jahre - und natürlich auch der Geschichte - werfen:
    1. Reiner (linker) Populismus scheitert, wie man am Beispiel von Griechenland sehen kann- an den verfehlten Ansprüchen - wir gegen 'die da oben' bzw. das Versprechen sozialer Wohltaten kann, wenn letztere nicht eingelöst werden, leicht Nationalismus befördern, da am Ende nur die scharfe Grenzziehung bzw die Beschwörung des Kollektivs im Gedächtnis bleibt.


    2. Die Überbewertung bzw Verklärung von 'spontaner Massenbewegung': Die Geschichte zeigt, dass keine spontane, unorganisierte und inhaltlich undifferenzierte Bewegung zu tiefgreifenden Veränderungen führt. Die linken und anarchistischen Revolutionen waren, auch wenn sie letztlich gescheitert sind, das Ergebnis langer Jahre der Organisierung. Auch Syrien ist ein gutes Beispiel. Der Widerstand gegen das Regime ist sehr bald von reaktionären Kräften übernommen worden - nur nicht dort, wo (linke) Organisierung langwierig vorbereitet wurde, sprich in Rojava.


    3. Reine Fixierung auf den 'Regime-Change': Die Führung soll weg, und dann? Was soll es bringen, 'Merkel muss weg' zu rufen, wenn die Alternative, die vielen vorschwebt, eine noch beschissenere ist?


    4. Fehlende taktische Vorbereitung: Auch wenn man sich nicht an bestimmten polit. Gegnern abarbeiten sollte, muss klar sein, dass der Raum des Politischen keine reine Diskussionsveranstaltung ist, in der sich am Ende die besseren Argumente durchsetzen. Insofern sollte man sich gut auf Konfrontationen vorbereiten.


    Ich sehe auch nicht, dass Menschen größtenteils zufrieden wären mit dem Bestehenden - es wird viel kritisiert, nur eben oft das Falsche und auf die falsche Weise. Man kann keinen 'überparteilichen' Protest lange ausreizen, früher oder später werden sich bestimmte politische Lager durchsetzen oder das Ganze bricht einfach in sich zusammen, weil die Leute Besseres zu tun haben.

    • Offizieller Beitrag

    Was soll es bringen, 'Merkel muss weg' zu rufen, wenn die Alternative, die vielen vorschwebt, eine noch beschissenere ist?

    Ok, zugegeben, "Merkel muss weg" ist wirklich eine zu beliebige Aussage, der vom Anarchisten bis zum größten Nazi vermutlich jeder zustimmen kann, ohne dass es irgendwas darüber ausssagt, wie es später weitergehen soll.
    Aber wenn sich beispielsweise alle hinter Forderungen wie "Mehr Freiheit, mehr Bürgerrechte, und weniger staatliche Einmischung" versammeln würden, dann hätte ich kein Problem damit, wenn in einer solchen Bewegung dann auch Leute mitmarschieren würden, denen es etwa weniger um Solidarität als vielmehr um ihren wirtschaftlichen Vorteil geht. Eine solche "Querfront" fände ich jetzt nicht so schlimm. Dass man nicht mit den größten Hardcore-Nazis zusammenarbeiten sollte, versteht sich ja von selbst. Aber ein Hardcore-Nazi dürfte sich ja eigentlich mit einer Aussage wie "Mehr Bürgerrechte und weniger staatliche Einmischung" auch nicht sonderlich gut identifizieren können... sollte man zumindest meinen. (Es sei denn, er hat entweder seine eigene Ideologie nicht verstanden, oder ist wirklich nur darauf aus, alle anderen zu täuschen und zu verwirren.)
    Warum sich trotzdem so viele AfD-Sympathisanten gern mit dem Wort "Freiheit" schmücken, obwohl sie bei genauerem Nachfragen eigentlich für einen starken autoritären Staat sind (nur eben unter anderer Führung), hat mir bis jetzt auch noch keiner von denen vernünftig erklären können... und das bietet ja eigentlich Ansatzpunkte genug, um ihre Ideologie zu entlarven, so dass nicht all zu viele andere echte Freiheits-Befürworter ihren reaktionären Ideen folgen dürften, selbst wenn man diese Gestalten mal irgendwo mitdemonstrieren lässt.


    Die Gefahr, die ich eben sehe, ist dass tatsächlich viele Rechte solche eigentlich gutgemeinten Kundgebungen wie in Stuttgart unterwandern und sich aneignen, wie sie es in der Vergangenheit ja auch schon oft gemacht haben. Dies kann man aber meiner Meinung nach eher dadurch verhindern, in dem linke Gruppen einfach auch mitmachen bei diesen Demos und ihre Stimme mit einbringen, als dadurch, dass sie diese Leute aggressiv angehen und mundtot zu machen versuchen, und so am Ende selbst als Systemfreund oder Merkel-Verteidiger dastehen.
    Das ist das Problem, das ich bei vielen Linken eben sehe... dass sie im Zweifelsfall lieber noch unseren tollen "Rechtsstaat" verteidigen würden, als auch nur einem AfD-Heini mal das Recht zuzugestehen, seine bescheuerte Meinung zu äußern. Und von diesem Denken sollte man meines Erachtens wegkommen, weil das nur unnötig Energie verschlingt und letzten Endes auch nicht gut für's Image ist, wenn man selber ständig nur als "Moralpolizei" und "Sittenwächter" wahrgenommen wird.

  • Du vergisst den Hang zur Gewalt gegen Andersdenkende, Stichwort Amoklauf ^^

    Heinis wie Du, systemkonforme Bonzenkids mit einer Leidenschaft fürs Mobben, haben bei Amokläufen in der Tat schlechte Karten.

  • Du denkst ich sei ein böser Mobber und ich halte dich für einen Trottel. Dabei können wir es meinetwegen belassen.

    Was ich von dir halte, darf ich hier nicht sagen. Du musst es dir selber zusammenreimen. Es kommt „Sohn“ und ein anderes Wort für Dirne drin vor.


    Und jetzt halt die Fresse und geh mit Xoc Panzer spielen. Oder wank ne Runde, ProFapper.

  • Ok, zugegeben, "Merkel muss weg" ist wirklich eine zu beliebige Aussage, der vom Anarchisten bis zum größten Nazi vermutlich jeder zustimmen kann, ohne dass es irgendwas darüber ausssagt, wie es später weitergehen soll.Aber wenn sich beispielsweise alle hinter Forderungen wie "Mehr Freiheit, mehr Bürgerrechte, und weniger staatliche Einmischung" versammeln würden, dann hätte ich kein Problem damit, wenn in einer solchen Bewegung dann auch Leute mitmarschieren würden, denen es etwa weniger um Solidarität als vielmehr um ihren wirtschaftlichen Vorteil geht. Eine solche "Querfront" fände ich jetzt nicht so schlimm. Dass man nicht mit den größten Hardcore-Nazis zusammenarbeiten sollte, versteht sich ja von selbst. Aber ein Hardcore-Nazi dürfte sich ja eigentlich mit einer Aussage wie "Mehr Bürgerrechte und weniger staatliche Einmischung" auch nicht sonderlich gut identifizieren können... sollte man zumindest meinen. (Es sei denn, er hat entweder seine eigene Ideologie nicht verstanden, oder ist wirklich nur darauf aus, alle anderen zu täuschen und zu verwirren.)
    Warum sich trotzdem so viele AfD-Sympathisanten gern mit dem Wort "Freiheit" schmücken, obwohl sie bei genauerem Nachfragen eigentlich für einen starken autoritären Staat sind (nur eben unter anderer Führung), hat mir bis jetzt auch noch keiner von denen vernünftig erklären können... und das bietet ja eigentlich Ansatzpunkte genug, um ihre Ideologie zu entlarven, so dass nicht all zu viele andere echte Freiheits-Befürworter ihren reaktionären Ideen folgen dürften, selbst wenn man diese Gestalten mal irgendwo mitdemonstrieren lässt.


    Die Gefahr, die ich eben sehe, ist dass tatsächlich viele Rechte solche eigentlich gutgemeinten Kundgebungen wie in Stuttgart unterwandern und sich aneignen, wie sie es in der Vergangenheit ja auch schon oft gemacht haben. Dies kann man aber meiner Meinung nach eher dadurch verhindern, in dem linke Gruppen einfach auch mitmachen bei diesen Demos und ihre Stimme mit einbringen, als dadurch, dass sie diese Leute aggressiv angehen und mundtot zu machen versuchen, und so am Ende selbst als Systemfreund oder Merkel-Verteidiger dastehen.
    Das ist das Problem, das ich bei vielen Linken eben sehe... dass sie im Zweifelsfall lieber noch unseren tollen "Rechtsstaat" verteidigen würden, als auch nur einem AfD-Heini mal das Recht zuzugestehen, seine bescheurte Meinung zu äußern. Und von diesem Denken sollte man meines Erachtens wegkommen, weil das nur unnötig Energie verschlingt und letzten Endes auch nicht gut für's Image ist, wenn man selber ständig nur als "Moralpolizei" und "Sittenwächter" wahrgenommen wird.

    Da bin ich grundsätzlich bei dir. Womit wir wieder bei der inhaltlichen Verknüpfung aus freiheitlichen und sozialen Ansätzen sind; denn letztere nicht über Bord zu werfen - und dazu gehört auch die Solidarität mit gesellschaftlich Marginalisierten - ist hier wohl der entscheidende Faktor. Denn für 'mehr Bürgerrechte und weniger staatliche Einmischung' kann sehr schnell zur rechten Agenda werden. Die Frage, die dann verhandelt wird, ist eben, wofür der Staat dann noch herhalten soll. Ein Nachtwächterstaat im rechtsliberalen Sinn, der Jagd auf Flüchtlinge und andere Parasiten macht, aber den anständigen Bürger in Ruhe lässt, oder ein primär sozialstaatlicher Ansatz, der die Lebensgrundlage aller Menschen schützt und ansonsten das Höchstmaß an persönlicher Freiheit lässt, und damit eben auch nicht mehr in der Form entmündigt, wie es derzeit fast überall zu beobachten ist. Eine anarchistische Agenda werden wir in diesem Kontext wohl nicht massenwirksam machen ;) Aber diese kann sich innerhalb einer bestimmten Form von Staatlichkeit natürlich besser entwickeln, sodass der Keim , der heute gepflanzt wird, irgendwann in größerem Maßstab aufgehen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Es hat keine drei Stunden gedauert, dann wurde das neue Anarchonauten-Video von Youtube mit einer Altersfreigabe ab 18 versehen, weil es angeblich gegen irgendwelche (nicht näher erläuterten) Community-Richtlinien verstoßen würde.
    Also habe ich mir die Community-Richtlinien mal durchgelesen... konnte aber nichts finden, wogegen dieser harmlose Song mit seinen harmlosen, frei zugänglichen Bildern verstoßen würde. Daraufhin habe ich dann bei Youtube Einspruch eingelegt und darauf hingewiesen, dass dieses Video NICHT gegen ihre Community-Richtlinien verstößt.


    Vorhin habe ich dann sogar eine Antwort erhalten. Darin stand sinngemäß:
    "Wir haben das Video geprüft, und es verstößt tatsächlich nicht gegen unsere Community-Richtlinien. Trotzdem ist es nicht für alle Zuschauer geeignet, daher haben wir es erst ab 18 zugänglich gemacht."
    Und da war es wieder... dieses DDR-Gefühl, das mich ja ironischerweise erst zum Schreiben dieses Songs bewegt hatte...
    Da entscheidet irgendein Schreibtischtäter (vermutlich kein hohes Tier, sondern irgendein niederer Azubi) einfach aufgrund purer Willkür (oder seiner eigenen politischen Überzeugung?), dass dein Video jugendgefährdend ist. Und zack, wird es zensiert.
    Und der größte Schwachsinn daran ist ja, dass vermutlich jedes Kind und jeder Jugendliche einen eigenen Youtube-Account hat. Also mit Jugendschufz hat das mal alles gar nix zu tun. Es wird einfach nur die Verbreitung erschwert, die ja eh schon längst nicht mehr so gut funktioniert wie vor 10 Jahren.
    Für mich ist das einfach politische Zensur. Natürlich nicht so schlimm wie in der DDR... ich hab keinen Besuch von irgendwelchen Schlapphüten bekommen, und vor dem Haus parkt auch kein verdächtiges Auto... Nein, Zensur läuft heute einfach viel subtiler ab, fast schon kumpelhaft, so nach dem Motto "Hey, cool, dass du unsere Plattform benutzt, leider müssen wir auch an die Kinder denken bla bla"
    Und genau deshalb ist das heutige System so absolut unkaputtbar geworden. Weil es so verdammt gut austariert ist. Die haben die absolut perfekte Dosierung von Zuckerbrot und Peitsche gefunden... eine Dosierung, bei der kaum einer mehr zu widersprechen wagt, weil es sich ja damit leben lässt. Es lässt sich damit leben... aber es lässt sich nichts mehr ändern. Wenn das der Honecker damals schon gewusst hätte... :greets: