Alles anzeigenTja, so sehr geht die Wahrnehmung auseinander. Für mich waren Sayas 'Argumente' eher zynischer, ahistorischer Quatsch. Schon allein die Überschrift der 'Nachilfestunde' schreckt ab, sich überhaupt an einer entsprechenden Debatte zu beteiligen.
Madhias: Das Problem sind die ganze fragwürdigen anthropologischen Grundannahmen und das Postulat einer angeblichen Verbindlichkeit einer bestimmten Moralauffassung, so wie sie 'Libertäre' (schon die Begriffsaneignung ist im Grunde ziemlich dreist) gerne hätten. Ein 'Recht' auf Eigentum kann es z. B. außerhalb einer rechtssetzenden Instanz überhaupt nicht geben. Es kann natürlich Übereinkünfte geben, deren Verbindlichkeit von einem Konsens abhängt, der wiederum jederzeit verlassen werden kann. Dass der Kapitalismus als dominante Wirtschaftsform den Staat benötigt, liegt u.a. genau in der erwünschten Rechts- bzw. Vertragssicherheit begründet.
Auf Egoismus oder Altruismus allein zu setzen, wenn es z.B. um soziale Absicherung geht, ist ziemlich wagemutig - also ich bin mir nicht sicher, ob ich eine solche Gesellschaft will. Ich sage nicht, dass hierfür per se eine staatliche Ordnung erforderlich ist, aber irgendeine Art von Ordnung wäre schon wünschenswert, die dann natürlich universell gilt und nicht nur für zahlungskräftiges Klientel.
Konkurrenz ist in einem bestimmten Rahmen (!) natürlich nichts Schlechtes. Aber als der Gesellschaft zugrunde liegendes Prinzip, vor allem wenn es um Überlebensnotwendiges geht?
"In der Praxis erlebe ich immer wieder, wie Leute die sich gerne einen sozialistischen Touch geben,verdammt asozial drauf sind und handeln."
---> Das Argumentum ad Hominem - WissensWert
Dazu habe ich mir die Mühe gemacht meinen Standpunkt im Anarchokapitalismus Thread darzustellen