Richtig schlechte Künstler

  • Marilyn Manson bekommt von einem (wenig) bis zehn (maximal schlecht) Daumen nach unten von mir: neun Daumen für Texte, einen für Kostüm und Stimme ist neutral.

  • Greenday, Blink & Sum 0815 etc ...


    Diese ganze Sparte von Wannabe Punkrock Scheiße ist kein Punk.

    Punk ist kein Kommerz und Ausverkauf ...

  • Ja, ich weiß, ist subjektiv, und soll jeder hören, was er will, aber ich schreib das trotzdem.

    * = (Differenzierung ist ausgeschaltet)


    Alle Schlager-Künstler*. Als Foltermethode bestimmt noch legitim, aber wie muss ein Gehirn gepolt sein, sich dies freiwillig ins selbige reinzupumpen? Nicht mal (stark) betrunken sehe ich ein Fünkchen Hörbarkeit in dieser Musik.


    Alle Musik-Künstler in den YouTube-Trends*. Kennst du einen, kennst du alle (übertrieben gesagt). Alle Kopien von Kopien, aber scheint sich ja finanziell zu lohnen.


    Alle Pop-Künstler in den Charts*. Weichgespülte und oberflächliche Mainstream-Mucke, die jeder hören kann, ohne dass die Texte allzu kompliziert werden, denn dann wäre die Musik nicht mehr massentauglich.

  • Alle Pop-Künstler in den Charts*. Weichgespülte und oberflächliche Mainstream-Mucke, die jeder hören kann, ohne dass die Texte allzu kompliziert werden, denn dann wäre die Musik nicht mehr massentauglich.

    Also in seinem neuesten Gassenhauer singt Roland Kaiser vom Ghetto.

  • Marilyn Manson bekommt von einem (wenig) bis zehn (maximal schlecht) Daumen nach unten von mir: neun Daumen für Texte, einen für Kostüm und Stimme ist neutral.

    Nicht, dass es mich sonderlich stören würde, man muss es ja nicht hören, wenn man nicht mag...

    Aber ganz allgemein ist mir aufgefallen, dass ich diese ganzen auf böse und finster machenden Rock- und Gothicstars mittlerweile deutlich lächerlicher finde, als ich es vor zwanzig Jahren getan habe. Und damit meine ich definitiv auch Rammstein.

    Oder noch schlimmer: Oomph!

    Die waren mir irgendwie schon immer etwas suspekt (außer das erste Album, das war noch guter EBM). Wusste aber nie genau, warum. Als ich dann neulich auf ein Interview mit dem Sänger Dero gestoßen bin, wo der sich als gläubiger Christ outet, der sich für seine alten Texte schämt, aber trotzdem weiter Musik macht, weil ja das Geld reinkommen muss oder so ähnlich... Da dachte ich mir dann auch: was für ne Heuchelei, erst "Gott ist tot" singen und sich dafür feiern lassen, und zuhause aber heimlich die Bibel lesen. :killself:

    Ist doch alles nur ne billige Kostümshow. Eben auch nur Entertainment, Rituale für die Massen. Ist Roland Kaiser da wirklich so viel schlechter? Vielleicht sind manche Schlagerleute ja sogar authentischer in dem, was sie tun.

  • Rammstein ist richtig plumper Kommerz in Form von billiger Provokation.

    Die warten im Grunde nur darauf, dass bald wieder irgendein paraphiler Schmuddelkram in Verbindung mit einer Straftat passiert und durch die Medien geht - schon hat Rammstein schneller ein Lied darüber gemacht als die Fliegen sich auf den Scheißhaufen stürzen.

  • Man muss sich bewusst sein, dass bei Marilyn Manson, bei Rammstein oder auch bei Lady Gaga, lediglich ein Showkonzept verkauft wird. In jungen Jahren glaubt man vielleicht tatsächlich noch, die leben für die Sache und die sind wirklich so krass drauf, dass jeden Morgen ein Kind verspeist wird, aber im Alter ist es natürlich einfacher, diese ganzen Mechanismen besser zu durchblicken.

    Auch die Boyband singt natürlich nicht für DIE EINE aus der ersten Reihe, und die sind auch nicht alle Single, um sich für die Richtige aufzusparen. Man ist jung, man ist naiv. Bedenklicher finde ich da schon eher, wenn man Alten von einer heilen Welt vorsingt, die es so gar nicht gibt und die auch früher nie existiert hat.


    Musikalisch sagt mir Rammstein zwar weniger zu, aber menschlich sind die schon ziemlich in Ordnung und alles andere als die finsteren Bösewichte, als die sie sich gerne geben. Im Making-of sieht man sie dann auch so, in Interviews oder auch im Musikvideo zu "Mein Land". Aktuell machen sie durchaus auch mit politischen und humanen Aktionen von sich reden. Finde ich toll. Klar, läuft auch das komplett konträr zu ihrem anderen Image der bitterbösen Brutalos mit martialischen Auftreten und Anlehnung an die Nazi-Kultur, aber letztendlich ist auch das nur etwas, was sie nach außen verkörpern wie ein Theaterschauspieler, wo am Ende jeder Zuschauer auch eine ganz andere Botschaft aus dem Stück mit nach Hause nimmt. Diese Kunstform muss einem nicht gefallen, genauso wenig, wie wenn sich irgendein Millionär auf der Leinwald als ewiger Verlierer präsentiert, der in den Knast kommt und dort für sein Leben und seine Unschuld kämpfen muss.

    Im wahren Leben geht es aber doch eher um Pool-Partys, schnelle Autos und einer Villa in den Hügeln über der Stadt.

  • Ja eigentlich ging es mir nicht ums Genre sondern um den einzelnen Künstler. Ein Schlager Interpret konnte damals durchaus was rüber bringen.


    Und sei es nur, den Kinderchen die Lyrik näher zu bringen, auch wenn diese sie verzerrt und zum Spaß umdichten.


    Roland Kaiser, Udo Jürgens fand ich als Kind in den achtzigern ganz okay. Auch Herbert Grönemeyer ist nicht ganz so weichgespült wie viele meinen.

    Der spricht sich damals wie heute auch für das Wählen gehen aus.


    Wenn jemand grundsätzlich sein Schicksal in Texten verarbeitet, merkt man schon ob es sich um ein authentisches Erlebnis handelte.


    Manche Künstler entscheiden sich auch dafür, ihre Texte jemand anderes singen zu lassen. Da bin ich dann auch oft fasziniert darüber wie gut das funktioniert.

    Man sollte halt bisschen kreativ sein, wenn einem sein Handwerk Spaß macht.


    Was Mainstream beim Schlager betrifft oder bei der Volksmusik, ist das für mich der vorherrschend extreme Neid und Hass, so wie man das vom Wendler her kannte bevor er total durchgedreht war.


    Da fand ich dann auch Heino wiederum ganz gut, der einfach sein Ding durchgezogen hat, und sich nicht geschämt hat mit dem neuen Totenkopf Image jetzt einen auf jugendlich zu machen.


    Das finde ich durchaus sehr mutig, sich dahingehend zu entwickeln und trotzdem den Spaß dabei nicht zu verlieren. Heino hat, wie ich schon mal erwähnt hatte, einen guten Humor und ne gute Portion Eigenironie (mit der man einfach leichter durchs Leben kommt, gell Celdur ;)).


    Vergleicht man Heino jetzt mit dem dreckigen Xavier, der sich total schäbig entwickelt hat, obwohl das echt in ne nice Richtung hätte gehen können, weiß man den Unterschied: Der eine trägt Brille mit Würde, der andere verkauft nur noch Gejammer.


    Ja okay war ein schräger Vergleich, aber so ungefähr meine ich das eben.

    Manche sind halt cool, und manche winseln halt nur.


    Hätte der ach so gruselige Marylin Manson nicht so eine tolle Frau, bei der er sich ab und zu ausheulen darf wenn er sich down fühlt, würde kein Hahn nach dem krähen.


    Und weil seine Masche bei den Hörern nicht so richtig ziehen mag, entwickelt sich das in immer abstrusere Richtungen, und man nimmt dankbar immer öfter einen Strohhalm an, der einem dann weiterhelfen soll.


    Genauso wie die ganzen abgefrackten Ex-SportStars oder geldgeile Modeweiber, die sich für jeden Werbevertrag prostituieren.


    Irgendwann reicht es halt auch mal.

  • Lady Gaga finde ich jetzt nicht so schlecht, weil die auch ziemlich was von ihrer Vergangenheit verarbeitet hat, und Rammstein schätze ich privat natürlich auch nicht so krass ein.


    Wer tut das schon?


    Oswald Henke müsste demnach total durchgedreht sein, soll privat aber ganz "normal" sein. Na gut, schlechte Tage hat jeder mal und schmeißt Geräte durchs Zimmer :pardon: