Selbstbild

  • Zum Thema Selbstbild nochmal: oft editiere/lösche ich meinen Blödsinn halt auch, weil ich möchte, dass Leute ein bestimmtes Bild von mir haben (oder behalten). Wenn ich denke, dieses Bild könnte erschüttert werden, lösche/bearbeite ich den Kram, welches das Bild erschüttern könnte. Auch Schwachsinn, oder?

    Ja, in der Tat Schwachsinn. Es sollte dich nicht so sehr tangieren, was andere Leute von dir denken. Sicherlich möchte man von den Menschen gemocht werden, die man selbst auch mag, doch es mag dich ja plötzlich nicht jemand weniger oder gar nicht mehr, nur weil du einen falschen Satz geschrieben hast. Und wenn doch, dann kannst du die Leute ohnehin in der Pfeife rauchen. Eigentlich ein sehr effektives Sieb, was dich vor späteren Enttäuschungen bewahren wird. Am Ende wirst du dann einen Kreis von Leuten um dich haben, die dich exakt so nehmen, wie du bist. Und dies sollte auch das Ziel sein, und nicht wie so eine Werbeagentur den Leuten das vorgaukeln, was sie sehen und hören wollen.


    Was ich so von dir gelesen habe, hat mir bisher immer ein sehr positives Bild übermittelt. Klar, das mit dem ständigen löschen ist nicht so toll, und entgegen deines Vorhabens schaffst du damit auch nicht dein Bild künstlich hoch zu halten, sondern die Leuten merken sich ja genauso auch die Sachen, die im Hintergrund passieren. Also dass du häufig in einen Selbstdiss verfällst, dass du offensichtlich nicht hinter deinen eigenen Worten stehst, und dass du schnell umkippst, wenn auch nur der kleinste Kritikpunkt aufkommt. Das ist in der Tat sehr viel weniger anziehend, gerade weil niemand diesen "vorprogrammierten Roboter" haben will, den du eingangs erwähnt hast, und der du mehr und mehr wirst.


    Natürlich ist, wie du ebenfalls erwähnt hast, niemand perfekt und weiß alles. Trotzdem ist es ja nicht verkehrt, auch mal in eine kontroverse Diskussion zu gehen. Denn so entstehen ja überhaupt erst Positionen, die einen ausmachen. Und letztendlich entsteht so auch ein Selbstbewusstsein, welches dir mal absolut gut zu Gesicht stehen würde.

  • Können wir mal wieder zum Threadthema zurückkommen? Wie seht ihr euch selbst? ;)


    @Unmensch: Du hast ja Recht. Leider tangiert es mich zu sehr, was andere über mich denken. Wie kann man sich das abgewöhnen?

  • Ich sehe viele Fehler in mir, deswegen kann ich andere nicht dafür verurteilen, dass sie ebenfalls Fehler in sich aufweisen.

    Fehler hat jeder, wie Du schon sagst. Aber gehören Fehler nicht ebenso zu Dir und widerspricht sich Dein Löschen nicht dem, was Du uns eigentlich zeigen willst?


    Andere Frage: Findest Du es nicht ultra anstrengend uns ein Bild übermitteln zu müssen, anstatt einfach zu Sein?

    Glaubst Du wir würden Dich, so wie Du nun mal bist, nicht aushalten können?

    Sehr anmaßend uns soetwas zu unterstellen und somit bist Du sehr überzeugt von Dir. ;)


    Ich habe kein Problem damit, wenn Du Deine Beiträge löscht, so bist Du halt. Die Frage ist, ob es Dich stört.


    Ich lösche I.d.R nie was. Warum auch? Wenn ich n Mist schreibe, dann wird mir das hier um die Ohren gehauen und ich kann's einsehen, mich entschuldigen oder es gerade stellen. Deshalb bin ich ja trotzdem noch "nett". Aber auch "ich" - mit Fehler und Co.


    Ich wollte euch mal fragen, wie ihr euch selbst seht?

    Das ist eine gute Frage.

    Ich frage mich, worauf sich das bezieht? Wer ist man "selbst"? Die Summe aller Erfahrungen - geistig sowie körperlich?

    Bedauerlicherweise bin ich ein Mensch, jedoch auch nur, weil ich es mir nicht aussuchen durfte.

    Mein Selbstwert ist ambivalent, wie mein Wesen. Einmal vorhanden und einmal nicht. Ich versuche es nicht immer allen recht zu machen, weil nicht immer alle recht haben ;) weiß aber oft auch, wann es Sinn macht darüber zu diskutieren und wann nicht.


    Wie man selber ist, bzw. wahrgenommen wird, lässt sich oft durch Geschichten über einen selbst, besser darstellen.

    Meine Freundin z.b. nimmt mich als sehr aufmerksam war - ich spüre/sehe Dinge, die andere nicht sehen und geschweige den je ansprechen würden. Bei mir gibt es kein Tabu, schon gar nicht die, die in der Gesellschaft gelten.


    Ich sehe mich oft als eine verlorene Seele, die kein Zuhause finden kann, weil es sich mit nichts - und gleichzeitig mit allem - verbunden fühlt. Auf der Suche nach etwas, was einer Flucht VOR etwas gleicht, dessen Ausmaß weder abschätzbar, noch vorstellbar oder gar greifbar ist.


    Ich bin jemand, der persönliche Konfrontationen mit anderen oder auch den eigenen Gefühlen meidet.

    Aber auch jemand, der andere dafür tadeln würde.

    Schlussendlich bin ich einfach nur ICH, was sich weder groß beschreiben, noch in einen Rahmen begrenzen lässt.

    Sieh es als Universum - es ist auch unendlich und beansprucht keine Grenzen, so ist das Individuum auch in sich ein kleines großes Universum.

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • Du hast ja Recht. Leider tangiert es mich zu sehr, was andere über mich denken. Wie kann man sich das abgewöhnen?

    Mach dich unbeliebt und stelle fest, dass das so schlimm gar nicht ist. Man muss halt nur mal anfangen damit. Dann wirst du bei jedem Versuch besser und die Unsicherheit schwindet. Im Grunde ist es nur sie, die dich behindert. Eine Unsicherheit, die immer bleiben wird, wenn du dich ihr nicht stellst. Von alleine wird's nicht besser, eher im Alter immer verfahrener.


    Ich würde deine Unsicherheit ja am ehesten noch mit dem Autofahren vergleichen. Da haben zunächst auch viele Angst vor. Mit der Zeit wird man aber sicherer; manch einer bekommt gar etwas zu viel Selbstsicherheit und meint, er könne sich alles erlauben. Das ist aber mehr eine Charaktersache, die dann zum Vorschein kommt. Die Gefahr sehe ich bei dir absolut nicht, dafür sitzt du zu fest im Sattel. Viel eher sehe ich hingegen, dass du die Angst weitere Jahre vor dir hertragen wirst. Dabei könntest du es hier super üben. Niemand wird dir hier den Kopf abreißen, niemand von hier wird dir das in deinem Alltag vorhalten. Du machst den Browser zu und lebst dein Leben einfach weiter.


    In jedem Fall ist das aktuell nur ein sehr oberflächliches Bild, was du nach außen kommunizierst. Das wird früher oder später jeder merken. Es sei denn, du wechselst mit den Leuten bis an dein Lebensende immer nur drei Sätze und gehst dann weiter. Dadurch entstehen allerdings keine festen Bindungen, was dich wieder glauben lässt, dass du völlig wertlos bist. Das ist ein Dilemma, welches du unbedingt aufbrechen musst.

    Es bleibt dir also gar nichts anderes übrig, als dir ein Meinungsbild anzueignen. Andernfalls musst du auch weiterhin nicht nur jedem Konflikt aus dem Weg gehen, sondern auch jedem Smalltalk, bis hin zu jeder tiefergehenden Unterhaltung. Kurzum: grab dich in die Erde ein. Du wirkst für die Leute sonst wie so ein nickender Laschet ohne Profil und Standpunkt. Jemanden, der so unseriös ist, dass man ihn nirgendwo dabeihaben will.


    Kurzum: man kann nicht nur durch "Fehler" in die Unbeliebtheit abdriften, sondern auch schlicht durch Untätigkeit und Profillosigkeit.


    Vermutlich würdest du auch hier ungesehen untergehen, wenn deine Postings nicht diese Einzigartigkeit der Löschorgien hätten. Das ist quasi dein Alleinstellungsmerkmal. Und dabei scheust du noch nicht mal das, was sich kein anderer trauen würde: nämlich offen zuzugeben, dass man auf der permanenten Suche nach Bestätigung ist, dabei sich aber ständig im Zwiespalt mit sich selbst befindet, voller Unsicherheit und Zweifel.


    Das muss man erst Mal bringen. Und du machst das gleich mehrfach und nahezu täglich.

    Vielleicht hast du dadurch ja tatsächlich schon begonnen, dein echtes Ich nach außen zu kehren: offen, ehrlich und sich selbst keiner Kritik zu schade.

    Nun bring das aber bitte in ein gesundes Gleichgewicht, beziehe auch andere in deine "Beurteilungen" ein und nicht nur dich selbst. Dasselbe gilt für ein festes Meinungsbild und Dinge, die du denkst, an welche du glaubst und welche deine Mitmenschen, deine Umgebung, die Gesellschaft und die Welt betreffen.

    Und mein Gott, JA: auch wenn dann vielleicht Blödsinn mit dabei ist. Dann wirst du eben der nächste US-Präsident... meine Güte, wir werden es schon irgendwie überleben.

  • Interessant, so ist also das Erfolgsrezept Unmensch entstanden :popcorn:

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • @Celdur bleibe bei Dir und du wirst dich grenzenlos finden... du bist du selbst... niemand anderes... lerne dir zu vertrauen

    und mach dir keine Sorgen wer hier was von dir denkt noch fühlt. Dian blabla... Ja blaba. unlach blabla... und wer auch immer.

    ich blabla...

    zufriedenheit schafft bei vielen unzufrieden. unzufrieden sucht frieden.

    @Celdur so wie wie du bist ist alles ok.

    Egal wie viel Erdbeben passieren werden, was noch alles kommt... tangieren braucht dich nichts... wenn du was erreichen möchtest...

    Möglichkeiten hast du immer... aber keiner zwingt dich zu nichts!

    Deine Freiheit kann dir keiner nehmen... außer du selbst!

    Was ist selbst?

    Bei sich anfangen!

    ich rede nicht sehr viel!

    @Ja hat mich nicht verstanden... es geht nie um mich...

    der spiegel ist nie meiner ;)


    Heuchelei gibt es ohne Ende!


    Lügen-Thread


    Lissaminka Thread ;)

    ich hab nie was gesagt, weil ich dachte ...ok

    danke Celdur, dass du es angesprochen hast... lach


    ich dachte schon.. neue Schreibweise ;)


    ich achte nicht auf groß oder kleinschreibung


    gestern war nicht unbedingt mein Tag




    (aber normal


    polizei krankewageneinsatz, gestern vier Einsatzwagen nur wegen mir, ich bin gut ;)


    es war nicht mein einzigster (habe schon einige Intensivmassnahmen hinter mir)





    ich bin halt ganz lieb ;)

    Einmal editiert, zuletzt von bignoise ()

  • Aber gehören Fehler nicht ebenso zu Dir und widerspricht sich Dein Löschen nicht dem, was Du uns eigentlich zeigen willst?

    In der Hinsicht hast du eigentlich recht, und konsequenterweise müsste ich auch meine (meiner Meinung nach) Fehler stehenlassen und nicht (fast zwanghaft, Marc hat schon recht) sie immer weglöschen.

    Andere Frage: Findest Du es nicht ultra anstrengend uns ein Bild übermitteln zu müssen, anstatt einfach zu Sein?

    Na, vielleicht hab ich das etwas übertrieben. Ich mach mir nun nicht 24/7 Gedanken darüber, welches Bild ich hier und in der Draußenwelt abgebe, und vergesse dabei "mich" zu leben. Aber leider halt noch zu oft.

    Glaubst Du wir würden Dich, so wie Du nun mal bist, nicht aushalten können?

    Sehr anmaßend uns soetwas zu unterstellen und somit bist Du sehr überzeugt von Dir. ;)

    Nein, so denke ich nicht.

    Ich habe kein Problem damit, wenn Du Deine Beiträge löscht, so bist Du halt. Die Frage ist, ob es Dich stört.

    Hin und wieder kann das ja Sinn (für sich) machen, aber bei mir ist das schon irgendwie Teil meines "Internetcharakters" geworden, sehr merkwürdig. :hmm: Löschen einfach nur noch des Löschens wegen? (ja, genauso wie das sich ständig Runterbuttern. Das ist schon so drin bei mir, fast wie ein Reflex??)

    Ich lösche I.d.R nie was. Warum auch? Wenn ich n Mist schreibe, dann wird mir das hier um die Ohren gehauen und ich kann's einsehen, mich entschuldigen oder es gerade stellen. Deshalb bin ich ja trotzdem noch "nett". Aber auch "ich" - mit Fehler und Co.

    Vielleicht sollte ich das einfach auch mal probieren, was soll schon schiefgehen? Zeit, was Neues auszuprobieren.


    Danke für deinen Beitrag und deine Selbsteinschätzung im zweiten Teil deines Beitrags. Hab dem gar nichts mehr groß hinzuzufügen.


    Mach dich unbeliebt und stelle fest, dass das so schlimm gar nicht ist. Man muss halt nur mal anfangen damit. Dann wirst du bei jedem Versuch besser und die Unsicherheit schwindet. Im Grunde ist es nur sie, die dich behindert. Eine Unsicherheit, die immer bleiben wird, wenn du dich ihr nicht stellst. Von alleine wird's nicht besser, eher im Alter immer verfahrener.

    Das passt irgendwie nicht zu mir. Warum soll ich mich unbeliebt machen? Oder meinst du, einfach so sein, wie man ist, mit all den Konsequenzen (manche mögen dich, manche nicht, den meisten ist man ja ohnehin egal)? Nicht zwanghaft mit jedem gut stellen wollen und es gefühlt allen Recht machen wollen?

    Es bleibt dir also gar nichts anderes übrig, als dir ein Meinungsbild anzueignen.

    Das ist wohl so, dass man sich dann besser mit "Gleichgesinnten" austauschen kann, die genau das gleiche Meinungsbild haben? Oder man könnte sich mit jemanden "prügeln", der ne andere Meinung hat. Ich meine, ich hab ja auch Meinungen, aber nicht zu allem. Man kann viele Sachen nicht nur aus einer Perspektive betrachten. Ich könnte mit einer Meinung zu XY auch völlig daneben liegen, aber ist das allemal besser, als gar keine Meinung dann zu XY zu haben? Hauptsache, ne Meinung, egal wie viel "Wahrheit" drinsteckt?

    Und dabei scheust du noch nicht mal das, was sich kein anderer trauen würde: nämlich offen zuzugeben, dass man auf der permanenten Suche nach Bestätigung ist, dabei sich aber ständig im Zwiespalt mit sich selbst befindet, voller Unsicherheit und Zweifel.

    Ach, war nur gestern wieder einer dieser Tage ... :beer: da bin ich für gewöhnlich SEHR (ZU?) offen und hau nicht sehr wohlüberlegte Dinge raus. :growup:

    Nun bring das aber bitte in ein gesundes Gleichgewicht, beziehe auch andere in deine "Beurteilungen" ein und nicht nur dich selbst.

    Gesundes Gleichgewicht, klingt gut. Das kann man so stehen lassen erstmal als letztes Zitat.


    @Unmensch würd mich aber jetzt schon interessieren, wie du dich selbst siehst. ;)

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