Die größten Härtefälle dürften aber inzwischen dann bald alle geimpft sein.... ich sehe aber komischerweise kaum einen Politiker, der das anspricht und mal sagen würde: "So, die Risikogruppe hat ihren Schutz, jetzt akzeptieren wir eben in Zukunft, dass es dieses Virus gibt...
Die Welt hat sich seit den Verlautbarungen vom Frühling 2020 weitergedreht. Nun haben wir die Mutante, die sich eben nicht mehr auf die Alten stürzt, sondern jetzt sind auch Jüngere betroffen. Da ist das Virus offenbar wandelbarer, als manche Menschen im Kopf. Die hört man heute noch ständig reden von "den Alten". So wie sie wahrscheinlich genauso noch in DM umrechnen.
Stattdessen redet man neuere, schlimmere Virus-Varianten förmlich herbei
Leugnest du jetzt ernsthaft die neuen Virus-Varianten?
Das Problem liegt doch eher ganz woanders... nämlich bei einem Gesundheits-System, das bereits an seine Belastungsgrenzen kommt, wenn mal 30 Prozent mehr Leute ins Krankenhaus müssen als sonst. (man hätte auch einfach im letzten Sommer die Krankenhaus-Kapazitäten um 30 Prozent erweitern können, dann hätte niemand im Winter Panik schieben müssen)
Das ist richtig, aber man bildet kein Personal in so kurzer Zeit aus. Davon abgesehen, dass dieses Personal so schon schwer zu bekommen war, und durch den Corona-Kollaps viele heute das Handtuch geworfen haben, die letztes Jahr noch dabei waren. Sicherlich hat das auch Ursachen und kommt nicht von ungefähr, weil das eine das andere bedingt, doch man wird nun mal jahrzehntelange politische Verfehlungen nicht per Fingerschnipp beheben können.
Ein nüchterner Blick auf die Zahlen verrät aber ganz anderes... unter anderem, dass selbst zur schlimmsten Krisen-Zeit um Weihnachten herum, als die Intensivstationen angeblich kurz vor der Überlastung waren, die Sache ungefähr so ausgesehen hat:
(nagel mich jetzt nicht auf die genauen Zahlen fest, aber so ungefähr stand das in der Zeitung) Da gab es wohl für einen durchschnittlichen Landkreis mit 100.000 Einwohnern oder so nicht einmal hundert Intensivbetten, und von denen waren dann 70 oder 80 Prozent mit Nicht-Corona-Patienten belegt, und eben dann noch ein paar mehr Leute als sonst, die beatmet werden mussten wegen Corona. (also vielleicht so ca. 30 oder 40 Patienten)
Klassische Fake-News kann man nur mit Fakten widerlegen:
Die Auflistung für Norddeutschland zeigt, dass es gerade um Weihnachten richtig akut wurde mit den Intensivbetten. (Quelle)
In Berlin sah es nicht anders aus. (Quelle)
Dass man bei 300 Landkreisen immer auch einen findet, in dem die Lage nicht so akut war, oder wo man historisch einfach mit mehr Krankenhäusern segnet ist, streite ich nicht ab. Etwas selten vorkommendes als Allgemeinzustand ausrufen zu wollen, halte ich hingegen für gefährlich. Vor allem dann, wenn es von denselben Leuten kommt, die vor einiger Zeit noch kritisch beklagten, dass man etwas selten vorkommendes als Allgemeinzustand ausruft.
Das Problem liegt doch eher ganz woanders... nämlich bei einem Gesundheits-System, das bereits an seine Belastungsgrenzen kommt, wenn mal 30 Prozent mehr Leute ins Krankenhaus müssen als sonst.
Krankenhäuser werden heute als Wirtschaftsunternehmen geführt, sind lange privatisiert und müssen Geld abwerfen und entsprechen effektiv arbeiten. Das ist richtig und kritikwürdig. Aus dieser Kritik jetzt aber Kritik an den Corona-Maßnahmen zu formulieren, ist der falsche Weg. Krankenhäuser mobilisieren nicht in wenigen Monaten neues Personal, wenn den Job so schon keiner machen wollte (und jene, die es bisher taten, durch die angeblich leeren Betten so am Ende waren, dass sie mittlerweile aufgehört haben). Und weil es nun mal so ist, dass man neues Personal nicht auf Fingerschnippen bekommt, bleibt einem nur Schadensbegrenzung zu betreiben und nach und nach den Soll-Zustand wiederherzustellen. Jetzt mit steigender Impfzahl, und später hoffentlich mit einer gravierenden Neuordnung des kompletten Gesundheitssystems.
Aber das interessiert ja in Wahrheit gar niemanden, es geht nur noch ums Prinzip.
Welches Prinzip soll das denn sein?
Jene, welche die Maßnahmen verhängt haben, verbauen sich ihr eigenes Privatleben, schmälern sich ihre eigene Boni aus den diversen Aufsichtsposten in der Wirtschaft, die gerade am erliegen ist, setzen sich nicht nur dort den Unmut aus, sondern auch politisch zur kommenden Bundestagswahl (jetzt schon an den Landtagswahlen ablesbar). Die Partei, die den harten Lockdown fährt, ist seit Jahrzehnten darauf vernarrt, dass die Menschen in ihren Jobs geknechtet werden, dass die Wirtschaft wächst und die schwarze Null Wirklichkeit wird. Und dieselbe Partei will jetzt den Lockdown bis aufs Maximum ausweiten? Rein aus Prinzip? Hä?
Und wie man ja auch bei den letzten Landtags-Wahl-Ergebnissen gesehen hat: Den meisten Bürgern ist das alles genauso scheißegal wie den meisten Usern hier im Forum. Die wählen das, was sie immer wählen. Und die Machthaber fühlen sich dadurch natürlich bestätigt, einfach so weiterzumachen wie bisher. Also auch noch das nächste Jahr, garantiert.
Sie wählen das, was sie immer wählen? Dann musst du andere Landtagswahlen verfolgt haben als ich. Die CDU ist gerade dabei, auf SPD zu machen. Nie war man weiter weg von einer Volkspartei. Tiefster Fall und historisch schlechtes Wahlergebnis in einer einstigen CDU-Hochburg. Und das war im Süden des Landes. Wenn dieses Jahr noch im Osten gewählt wird, dann wird es richtig krass werden. Vor allem im Hinblick auf Sachsen-Anhalt. Dort holte die afd bei der letzten Landtagswahl aus dem Stand 25 % und wurde zweitstärkste Kraft. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wer in drei Monaten die Mehrheit haben wird. Dasselbe in Mecklenburg-Vorpommern. Aus dem Stand zweitstärkste Kraft, noch vor der CDU. Auch dort sind demnächst Wahlen. Gleiches gilt für Thüringen. Aus dem Stand heraus zweitstärkste Kraft, vor der CDU.
Aber Hauptsache in deiner eigenen Wirklichkeit ist alles noch beim Alten...