Update zur Corona - Lage

    • Offizieller Beitrag

    Statt zu unken, schauen wir doch einfach mal, was passiert wenn die Heldenimmunität tatsächlich erreicht ist. Fallen die Maßnahmen allesamt, oder werden Gängelungen wirklich beibehalten?

    Zunächst einmal befürchte ich, dass sie den Menschen noch einen weiteren Sommer vermiesen werden, auch wenn die Zahlen (wetterbedingt) auf ein Minimum zurückgehen werden. Und auch, wenn bis dahin ein Großteil der Risiko-Gruppe, mit deren Schutz man ja die ganzen Maßnahmen ursprünglich mal begründet hat, geimpft sein werden. Es wird trotzdem noch Einschränkungen geben, die völlig unnötig sind, aber die den Bürgern trotzdem wie eine großzügige Gnade erscheinen werden, weil sie ja eine Lockerung darstellen im Vergleich zu dem Zustand, den wir im Winter hatten.


    Was langfristig passieren wird, ist natürlich schwer vorherzusagen. Vielleicht werden immer neue Mutationen des Virus auftauchen, gegen die dann erst wieder neu geimpft werden mus... aber vielleicht haben wir auch Glück, und das Corona-Thema ist dann im Herbst/Winter erstmal erledigt.

    Ich glaube auch nicht, dass man diese "Corona-Dikatur" jetzt bis in alle Ewigkeit beibehalten wird. Natürlich wird sich die Lage früher oder später normalisieren, und andere Themen werden wieder in den Vordergrund rücken.

    Was aber bleiben wird, ist eben ein erstarkter Staat, und geschwächte Bürgerrechte. Vielleicht kann man es vergleichen mit der RAF, die sich irgendwann wieder aufgelöst hat... aber die Aufrüstung des Staates und der Polizei ist bis heute geblieben, genauso wie das Verständnis der Bürger für diese Maßnahmen.

    Und so werden auch die Eingriffe des Staates in die Privatsphäre seiner Bürger, die anfangs für viele ungewohnt und neu gewesen sind, zu einer ganz normalen Maßnahme werden, die der Staat hin und wieder ergreift, sobald mal irgendwas nicht so läuft, wie es laufen soll. Die Politiker haben ja jetzt gemerkt, dass man ihnen ziemlich viele Freiheitseinschränkungen durchgehen lässt, wenn sie nur gut genug begründet werden.

    Daher gehe ich stark davon aus, dass wir solche Maßnahmen in den nächsten Jahren/Jahrzehnten noch häufiger erleben werden. Dinge, die früher undenkbar erschienen, wie dass der Staat ganze Städte abriegelt oder den Menschen das Reisen verbietet, werden in Zukunft öfters eingesetzt werden. Vielleicht schon, wenn irgendwo am anderen Ende der Welt ein Virus auftaucht, der theoretisch gefährlich werden könnte, aber eigentlich kaum Schaden anrichtet (so wie damals die Schweinegrippe).

    Oder, vielleicht auch im Namen des Umweltschutzes, weil die Luftverschmutzung irgendwelche Grenzwerte überschritten hat. Oder ja eventuell auch, wenn wieder so ein krass unerwartetes Ereignis passiert wie damals der 11. September. Damals hat man nur den Flugverkehr mal für einen oder zwei Tage eingestellt... in Zukunft wird man den Menschen vielleicht einfach gleich komplett vorschreiben, dass sie ihr Haus nicht verlassen dürfen, bis die Lage wieder geklärt ist.

    Solche Dinge werden passieren, meiner Meinung nach.

    Das ist jetzt vielleicht nicht das "Vierte Reich"... wir werden vermutlich keine totale Diktatur bekommen... aber es wird sich wohl schon in eine Richtung entwickeln, wie es heute in China ist, nur mit dem Unterschied, dass die Bürger alle vier Jahre mal wählen dürfen, wer im Zentralkommitee sitzt und diese Entscheidungen trifft.

    Ich mache mir keine Illusionen und ich habe es ja auch gesehen, als noch kein Lockdown gefahren wurde, dass die Menschen nichts, aber wirklich rein gar nichts an ihrem Alltag verändert haben.

    Ja, vielleicht weil sie es einfach nicht wollen? Was soll immer dieser Gedanke, dass man Menschen unbedingt zu ihrem Glück zwingen muss? Wenn sie das Risiko eingehen wollen, dann lass sie halt. Wenn du der Meinung bist, dass die Mehrheit völlig verblödet ist und sich bereitwillig selbst gefährdet, dann lass sie eben in den Abgrund springen. Ist zwar schade, dass sie dann auch ein paar andere mitreißen, die vernünftiger sind, aber da das ja deinen Worten zufolge eh nur eine kleine Minderheit ist, sind die ja auch nicht relevant. (wir sind ja schließlich alle aufrechte Demokraten und davon überzeugt, dass die Mehrheit bestimmen soll, wie das Land geführt wird, nicht wahr?)

    Oder bist du kein Demokrat und findest, dass die Mehrheit unterdrückt werden muss, weil sie zu blöd ist um die Risiken des Lebens für sich selbst einzuschätzen? In dem Fall wäre es vielleicht sinnvoll, wir würden uns ein anderes System ausdenken als das aktuelle.

    Es kann doch nicht sein, dass wir den Wettlauf um die medizinischen Geräte starten. Die Aufgabe sollte doch vielmehr sein, dass weder der eine, noch der andere überhaupt an die Maschine muss.

    Das klingt immer so dramatisch, "Wettlauf um die medizinischen Geräte"...

    Wenn es wirklich stimmt, was ich (in seriösen Medien, nicht auf irgendwelchen rechtsradikalen Schwurbel-Seiten) gelesen hab, dann gab es durch Corona im Jahr 2020 nur bei den über 80-Jährigen eine deutliche Übersterblichkeit, während beim Rest der Bevölkerung die Todeszahlen weitestgehend gleich gebleiben sind. Und in Schweden waren angeblich zwei Drittel aller Verstorbenen Bewohner von Pflegeheimen.

    Pflegeheime... das sind übrigens jene Einrichtungen, in denen alte Menschen von unserer ach so sozialen und solidarischen Gesellschaft vor dem Sterben geparkt werden, weil ihre Angehörigen Wichtigeres zu tun haben, als rund um die Uhr für sie da zu sein. :greybeard:

    Ich finde einfach, das sollte man nicht unter den Teppich kehren, und so tun, als ob jeder von uns morgen tot sein könnte. Klar, Corona kann auch Jüngere schwer treffen, aber es gibt tatsächlich auch Jüngere, die Krebs bekommen können... sowas sind dann eben tragische Einzelfälle, auf die Gesamtzahl der Bevölkerung hochgerechnet. Aber es ist nicht die Regel. Die Regel ist eher, dass jüngere Menschen (oder sagen wir besser gleich: "Noch mitten im Leben stehende Menschen") die Infektion größtenteils überstehen, ganz ohne auf die Intensivstation zu müssen. Oft merken sie nicht mal, dass sie infiziert sind.

    Das sind eben auch Fakten. Aber in den Medien zeigt man irgendwie nur selten Bilder von dem Großteil der Corona-Infizierten, denen es gut geht und die keinerlei oder nur harmlose Symptome haben... sondern der Fokus wird immer auf das Schlimmstmögliche gelenkt, und dadurch entsteht ein Zerrbild, dass diese Krankheit die schlimmste Heimsuchung der Menschheit seit biblischen Zeiten ist... was aber einfach nicht der Wirklichkeit entspricht.

    Es ist ganz klar ne Scheiß-Erkrankung, keine Frage, aber sie wird nicht das Ende der Welt sein. Und auch wenn die Krankenhäuser (die jahrzehntelang von unserem tollen Sozialstaat kaputtgespart worden sind) mal kurzzeitig überfüllt sein mögen, ist das immer noch ein Fliegenschiss im Vergleich zu dem Leid, das frühere Generationen erleben mussten. Man sollte da echt mal nicht übertreiben und vielleicht einfach mal bisschen die Relationen betrachten. Es sterben halt heuer ein paar mehr Menschen... nächstes Jahr sterben dafür ein paar weniger, weil diejenigen, die normalerweise nächstes Jahr gestorben wären, eben alle schon in diesem Jahr dahingerafft worden sind. Klingt vielleicht zynisch, ist aber so.

  • Auch ich bin überzeugt davon, dass es dieser Sommer noch nicht soweit sein wird. Die Zahlen werden runtergehen (jahreszeit- und maßnahmenbedingt), aber mit schlagartigen Lockerungen rechne ich nicht. Lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren, doch vor allem hängt es jetzt am Impfstoff. Werden weitere zugelassen, ist endlich genug für alle da? Vor allem auch für die armen Länder, da ja sicher keiner aus den Wohlstandsnationen drauf verzichten will, weiterhin billig Urlaub zu machen. Und so würde ein nie endender Kreislauf entstehen.

    Kriegen wir das gebacken? Und vor allem die Fragen: schützt eine Impfung nur einen selbst vor der Covid-Krankheit oder kann man auch weiter andere anstecken? Wenn nein, gilt eine Impfung dann ein Leben lang? Wie hoch wird die Impfbereitschaft sein? Solange keine Herrenimmunität herrscht, wird es kein Ende geben, da sind wir uns wohl einig.


    Nicht ganz so einig ist man sich bei der eigenen Bereitschaft, für den Normalzustand mitzuhelfen und für die Sicherheit der Risikogruppen solidarisch einzustehen. Denn hier ist es egal, welcher Altersbereich nun an Corona tatsächlich stirbt; selbst wenn es ausschließlich die Alten sind, so ändert das ja nichts an der Notwendigkeit etwas zu tun.

    Es sei denn man setzt sie alle unter Käfighaltung und lässt sie auf den Sensenmann warten. Tut also exakt das, was man an der Sterbeindustrie der Altenheime kritisiert und selbst nicht haben möchte.
    Ein jeder von uns selbst wird aber mal alt. Das sollte man eben auch immer im Hinterkopf behalten.

    Was aber bleiben wird, ist eben ein erstarkter Staat, und geschwächte Bürgerrechte.

    Man muss sich vor Augen halten, dass diese Maßnahmen ausschließlich aufgrund des Seuchenschutzes angewendet werden können. Die Möglichkeit, nächtliche Ausgangssperren zu verhängen, wenn zum Beispiel eine ungeliebte Bürgerdemo angemeldet ist, gibt es nicht. Die gibt noch nicht mal in Pandemiezeiten, wie ein Beispiel von Ende Januar zeigte. Die Demo konnte trotzdem durchgeführt werden. Obwohl sie von Querdenkern stammte, dazu noch im strengen Bayern, mitten in München und sogar direkt vor der bayerischen Staatskanzlei.


    Gestutzte Bürgerrechte sehe ich nicht. Dafür verdutzend viele Bürger als Rechte.

    Ansonsten gilt das, was ich schon immer sagte: man braucht keine Pandemie, um unliebsame Gesetzte einzuführen. Man braucht auch keinen situationsbedingten Rückhalt der Bevölkerung, um dies zu tun. Gerade aktuell erleben wir es mit dem neuen Urhebergesetz (Uploadfilter), was kein Bürger je haben wollte, aber trotzdem nun beschlossene Sache ist.

    Daher gehe ich stark davon aus, dass wir solche Maßnahmen in den nächsten Jahren/Jahrzehnten noch häufiger erleben werden.

    [...] vielleicht auch im Namen des Umweltschutzes, weil die Luftverschmutzung irgendwelche Grenzwerte überschritten hat.

    Auch dafür braucht es kein Corona; aufgrund der Umweltsituation wurden bereits vor über 30 Jahren Fahrverbote verhängt. Nannte sich Smog-Alarm. Das war lange vor irgendwelchen beschlossenen, und vom Bürger abgenickten Corona-Maßnahmen, sondern in den durchaus noch rebellischen 80er Jahren.

    Ja, vielleicht weil sie es einfach nicht wollen? Was soll immer dieser Gedanke, dass man Menschen unbedingt zu ihrem Glück zwingen muss? Wenn sie das Risiko eingehen wollen, dann lass sie halt.

    Wie gesagt, wer sich den ganzen Tag auf die heiße Herdplatte setzen will, den bezahle ich sogar den Strom dafür. Wenn er aber meine Hand auf die Herdplatte pressen will, habe ich da etwas gegen. Mehr noch, wenn er sagt, dass er das aber unbedingt machen will, und ich mich alternativ halt für die nächsten Jahre einfach im Schlafzimmer einschließen soll.

    Wieso ist er, mit seinen jungen Jahren und das ganze Leben noch vor sich, so ungeduldig und will das unbedingt jetzt jetzt jetzt, während ich mit meinen 92 Jahren doch auch bereit bin, zu warten bis Herdplatte sich endlich abgekühlt hat? Wir könnten natürlich auch beide Backofenhandschuhe anziehen, dann wird die Hitze gemindert, aber das will er komischerweise partout nicht.


    Er will nur fordern, ist aber nicht bereit irgend etwas dafür zu geben. Und ich soll ihn halt einfach lassen?

    Nein. Ich weiß wohin das führt. Ich bin mit meinen 92 Jahren alt genug geworden, um diese Gesellschaft genau durch diese Haltung hab zugrunde gehen sehen. Und jetzt sieh dir das Schlamassel an.

    Dian the Saint hat dazu viele gute Videos gemacht. Die bringen es perfekt auf den Punkt. Schau mal rein.

    Wenn es wirklich stimmt, was ich (in seriösen Medien, nicht auf irgendwelchen rechtsradikalen Schwurbel-Seiten) gelesen hab, dann gab es durch Corona im Jahr 2020 nur bei den über 80-Jährigen eine deutliche Übersterblichkeit, während beim Rest der Bevölkerung die Todeszahlen weitestgehend gleich gebleiben sind.

    Das Virus ist ja gerade kräftig dabei zu mutieren. Was ist, wenn das Virus so mutiert, dass es dann eben nicht mehr nur die über 80-jährigen befällt? Dann fällt vor allem eines: die gesamte Argumentation in sich zusammen.

    Die Corona-Kritiker vergleichen zu gern mit der spanischen Grippe, wenn sie die Sterbezahlen irgendwie relativieren wollen. Aber was ist denn wirklich mit der spanischen Grippe? Was wäre, wenn wir sie durch Mutation in einer ähnlichen Form bekommen? Damals sind daran vor allem junge Menschen gestorben (Altersbereich 20-40 Jahre), was die Hälfte aller Gesamttoten ausgemacht hat.


    Noch ist Corona längst nicht ausgestanden. Die Mutation (man muss eher von Mutationen sprechen, weil mehrere in Gange sind) könnten noch so einige Überraschungen für uns bereithalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Unmensch ()

  • Dass die Ordnungsbehörden im Falle von Querdenkern wie auch bei Pegida teilweise erstaunlich nachsichtig agiert haben, habe ich ja bereits angesprochen. Dies zeigt eben nur, wie sich staatliche Repression natürlich an der politischen Schönwetterlage und der Gesinnung der Entscheidungsträger ausrichtet. Wer sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten an sozialen Protesten beteiligt hat, hat die massive Aufrüstung des Polizeiapparats mitbekommen. Insofern wirkt es natürlich etwas befremdlich, dass es erst Corona-Maßnahmen braucht, bis viele anfangen, die Rolle staatlicher Autorität infrage zu stellen. In diesem Zusammenhang vermisse ich auch eine weitergehende Kritik, z.B. an der neuen Polizeigesetzgebung. Da schwingt wohl leider noch tatsächlich die Spießbürgerlichkeit vieler Corona-Proteste mit: Die 'Richtigen', also sogenannte 'Kriminelle' und 'Extremisten', sollen natürlich gegängelt werden, aber der anständige Bürger soll doch bitteschön in Ruhe gelassen werden.

    Insofern ist es gleichgültig, mit welcher Intention Gesetzesverschärfungen umgesetzt werden - sie werden immer zum Instrument der 'Sicherheitsbehörden' werden, um unliebsame politische Strömungen zu verfolgen. Die vielgerühmte Gewaltenteilung ist ja kein Automatismus - es gibt sowohl in der Politik als auch der Gesellschaft leider genug Kräfte, die eine autoritäre Zuspitzung fordern. Mit der Corona-Krise hat sich eben herauskristallisiert, dass auch viele Gutmenschen eine autoritäre Entwicklung befürworten, wenn sie nur der 'richtigen' und 'vernünftigen' Sache dient. Und da wir - hoffentlich - nur von vorübergehenden Maßnahmen ausgehen müssen, ist das eine Gelegenheit, sich politisch neu auszurichten. Und dies ist ein Punkt, bei dem ich völlig bei Dian bin: die negative Freiheit, die von linker Seite gerne als 'bürgerlich' und 'egoistisch' diffamiert wird, muss nicht nur vor Rechten und Konservativen in Zukunft stärker verteidigt werden, sondern eben auch vor allen anderen Menschheitsbeglückern, die es nur gut meinen.

    • Offizieller Beitrag

    man braucht keine Pandemie, um unliebsame Gesetzte einzuführen. Man braucht auch keinen situationsbedingten Rückhalt der Bevölkerung, um dies zu tun. Gerade aktuell erleben wir es mit dem neuen Urhebergesetz (Uploadfilter), was kein Bürger je haben wollte, aber trotzdem nun beschlossene Sache ist.

    Ja, weil gegen all diese Gesetze (seien es nun schwachsinnige Urherberrechtsgesetze oder neue Überwachungsmethoden) immer nur eine als "spinnig" oder "extremistisch" geltende Minderheit lautstark protestiert... während es der schweigenden Mehrheit am Arsch vorbeigeht, oder sie diese Maßnahmen sogar noch unterstützt, da man ihnen ja gesagt hat, dass es zu ihrer eigenen Sicherheit ist, wenn der Staat mehr Möglichkeiten der Kontrolle hat.

    So gesehen sind die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen jetzt auch nicht viel anders als der Protest von ein paar Anonymous-Aktivisten und Piraten gegen irgendwelche Urheberrechtsgesetze oder staatlicher Überwachung des Internets. Sie dürfen halt mal kurz ihre Meinung äußern, aber gemacht wird dann letztlich eben doch alles so, wie es immer gemacht wird, weil die Mehrheit der Bevölkerung dann eben doch ihren Volksvertretern mehr glaubt als irgendwelchen Radikalen aus dem Internet.

    Genau wegen dieser Mentalität der Menschen konnte in der Vergangenheit ein Gesetz nach dem anderen durchgepeitscht werden, und die Corona-Maßnahmen sind da keine Ausnahme. Natürlich sind sie bei weitem nicht das einzige Problem... nur ein weiterer Nagel auf dem Sarg der Freiheit.

    Ein jeder von uns selbst wird aber mal alt. Das sollte man eben auch immer im Hinterkopf behalten.

    Stimmt natürlich. Ich hoffe nur, dass ich, wenn ich mal über 80 bin, mich mühsam auf meinen Rolator stütze, alles weht tut und ich kaum noch sehen und hören kann, dann bis dahin die nötige Reife entwickelt habe, dem Tod etwas gelassener entgegen zu sehen, ihn vielleicht sogar freudig zu erwarten... und nicht noch rumzujammern "Bitte, bitte, impft miiiiiich, ich will noch nicht steeeerbeeeen! Ich habe doch noch so viele Pläne!" :greybeard:

    Was ist, wenn das Virus so mutiert, dass es dann eben nicht mehr nur die über 80-jährigen befällt? Dann fällt vor allem eines: die gesamte Argumentation in sich zusammen.

    Meine Haupt-Argumentation ist eigentlich, dass der Staat sich aus dem Privatleben der Menschen rauszuhalten hat, unabhängig davon, wie schlimm die Krise nun ist. Auch wenn jeder tot umfallen würde, der mit dem Virus in Berührung kommt, würde ich trotzdem Wert darauf legen, dass der Staat mir nicht vorschreibt, ob ich nachts in den Wald gehe oder mich mehr als 15 Kilometer von meinem Wohnort entferne, und ähnliche Dinge.

    Sicherlich würde ich aber in einem solchen Fall mehr Verständnis für bestimmte Maßnahmen haben, die den öffentlichen Raum betreffen, wie etwa Schließung von Restaurants, Maskenpflicht an überfüllten Orten und ähnlichem. Aber Strände zu schließen und Ansammlungen von jungen Menschen an der frischen Luft aufzulösen, um die Alten in den Pflegeheimen nicht zu gefährden, ist halt für mich jetzt nicht ganz so gut nachvollziehbar, so lange wir eine Mortalität von 1 oder 2 Prozent der Infizierten haben, von denen viele sowieso schon auf dem letzten Loch pfeifen. Das ist einfach dann meinem Empfinden nach nicht verhältnismäßig. Aber natürlich kann man dazu auch eine andere Meinung haben. Es wäre ja schon ein Fortschritt, wenn diese Themen in der Öffentlichkeit mal genauso kontrovers diskutiert werden würden wie hier im Forum, anstatt dass die eine Hälfte der Bevölkerung die andere Hälfte zu radikalen Spinnern oder Faschisten erklärt. Wenn es mehr Dialog gegeben hätte von Anfang an, und die Sorgen derer, die sich nicht eingesperrt fühlen möchten, ernster genommen worden wären, dann hätte man vielleicht die eine oder andere Maßnahme nicht gemacht und wäre ein bisschen sensibler vorgegangen, ohne dass deshalb gleich die medizinische Versorgung zusammengebrochen wäre. Ich bin jedenfalls überzeugt, dass dies möglich gewesen wäre, wenn der Wille dazu genauso stark gewesen wäre wie der Wille, die Infektions-Zahlen zu senken.

  • Ich finde es ein äußerst geringes Übel, im Supermarkt und im Bus eine Maske tragen zu müssen. Das ist eine Hygieneregel, die, selbst wenn man dagegen ist, kein großes Unheil verursacht.


    Was ich hingegen kritisch sehe, ist die zu einseitige Fokussierung auf die Schonung Höchstbetagter zum Nachteil von Leuten, die gerade ihre wirtschaftliche Existenz - mit allen bekannten Folgeerscheinungen - verlieren.


    Natürlich muss auf der einen Seite Mathilda Mustermann, 82, vor einem potenziell tödlichen Covid 19-Verlauf geschützt werden. Allerdings muss gleichermaßen Max Mustermann, 32, davor geschützt werden, seine wirtschaftliche Existenz (bspw. mittelständisches Unternehmen) zu verlieren, ins ALG2 zu rutschen und am Ende seiner Tage womöglich stärker benachteiligt worden zu sein, als die Mathilda. Dass Armut auf lange Sicht ungesund und tödlich ist, stellt kein Geheimnis dar.


    Daher müsste meines Erachtens ein MIttelweg gefunden werden. Und von diesem Mittelweg driftet in meinen Augen die Regierung zu sehr ins Extrem "Vorsicht über allem" ab.

  • Ich habe beschlossen mich nun nicht mehr an irgend welche Corona Regeln zu halten weil mir der von den Medien ausgebauschte Blödsinn jetzt echt zu weit geht.

    • Offizieller Beitrag

    Oha, das könnte aber teuer werden.

    Ob es das wert ist, weiß ich nicht... vielleicht bin ich auch einfach völlig inkonsequent, weil ich mir brav meine Maske aufziehe, obwohl ich gerade die FFP2-Masken-Pflicht nun doch ziemlich dämlich finde, da sich ja nicht mal die Experten scheinbar einig sind, ob das wirklich so einen großen Nutzen hat.

    Trotzdem wäge ich dann eben ab, bringt es was, in der gegenwärtigen Situation, sich gegen sowas aufzulehnen, oder habe ich am Ende nur mehr Stress am Hals, ohne dass es sonst irgendeinen Unterschied macht?

    Andere Regeln, wie etwa die nächtliche Ausgangssperre hier in BaWü, werden natürlich auch weiterhin von mir ignoriert. Aber auch da achte ich schon darauf, wo ich in der Nacht hingehe, und dass ich nicht gerade den Bullen in die Arme laufe. Also ich würde jetzt auch nicht unbedingt in die Innenstadt gehen... aber da gehe ich ja sonst nachts auch nicht hin. Ich mach einfach so gut es eben geht mein Leben weiter, wie immer. Bin mir sicher, dass ich für andere Menschen kein großes Ansteckungs-Risiko darstelle mit meiner Lebensweise. Von daher können die mich auch alle mal kreuzweise.

    Aber wie gesagt... wenn ich jetzt Märtyrer spiele, bringt das auch keinem was, außer dass man eine Geldstrafe nach der anderen aufgebrummt kriegt, und irgendwann haben sie einen ja so oder so weichgeklopft, denn dieses Spiel kann man gegen das System nicht gewinnen. Jedenfalls nicht bei den gegenwärtigen Mehrheitsverhältnissen. Vielleicht kommt irgendwann eine Zeit, wo diese Art des Widerstands Sinn macht. Ich werde es euch dann wissen lassen.:huntsman:

  • Ich habe beschlossen mich nun nicht mehr an irgend welche Corona Regeln zu halten weil mir der von den Medien ausgebauschte Blödsinn jetzt echt zu weit geht.

    An welche Corona-Regeln willst du dich denn genau nicht mehr halten?

    Keine Maske aufzusetzen find ich z.B. völlig undurchdacht, wenn man sonst keine Alternative hat, Essen zu besorgen außer Lebensmittelläden - aus denen du rausfliegst ohne Maske.

    Wenn du dich gegen eine verordnete Quarantäne stellst, solltest du je nach Bundesland aufpassen, nicht eingesperrt zu werden, weil du zu rebellisch bist. (https://www.aerztezeitung.de/P…e-Verweigerer-416299.html)

    Gegen 15-Kilometer-Radius oder nächtliche Ausgangssperre, falls vorhanden, das juckt mich jetzt nicht so. Aber pass halt auf, dass dir die Bullen nicht übern Weg laufen. Wie Dian schon sagte, kann es dann auch teuer für dich werden.

  • Aaach. Für so tolle Fans fährt Dian bestimmt zur Forensik und wirft ihm ne Knarre über die Mauer.

    Jo sowas wäre natürlich fein wenn man wegen der vielen Coronaregelverstöße dann eingeknastet wird und man sich den Weg wieder frei schießen muss. :assaultrifle:

    Mehr als widerwillig die Maske tragen und gegen die Ausgangssperre oder die 15km Regel versoßen kann man glaube ich eh nicht.

    Alternativ könnte man ja zu Anti-Corona Demos gehen aber ich glaube da ist der Anteil an Reichsbürgern, Neonazis und abgedrehten Esoterikern so hoch das man nach wenigen Minuten von Kontakt mit diesen Leuten so derart von der Menschheit genug hat, dass man sich freiwillig auf unbestimmte Zeit in die Heimquarantäne zurück zieht. :!

  • Überleg mal, schränken dich die Maßnahmen wirklich ein? Oder gehts dir allgemein um den Eingriff in die Freiheit des Menschen?

    Ich glaube, es kommt auch viel darauf an, wie ein Mensch vor Corona gelebt hat. War er meistens zuhause, stört ihn das jetzt auch nicht, dass super viel geschlossen ist. Musste er jeden Tag seine Action draußen haben und/oder hat eine eigene Familie, wird er natürlich dran knabbern, und er wird sich dann vielleicht mehr über die ganzen Maßnahmen aufregen oder ihm wird es psychisch dadurch nicht gut gehen.

    Mich persönlich juckts kein Stück, ob ich jetzt 1x die Woche beim Einkaufen nen Lappen vorm Mund hängen hab. Oder 1x im Monat in Bus/Bahn, wenn ich einen Termin bei meinem Psychoarzt meines Vertrauens habe. Auch nächtliche Ausgangssperre würde für mich nichts ändern. Und weiter als 15 Kilometer bin ich auch nie weg. Andere Menschen führen aber halt andere Leben, die sich deutlich von meinem unterscheiden können, somit können sie auch andere Ansichten wegen dem ganzen Coronakram haben.


    Auf so Demos bringen mich auch keine 10 Pferde. :D Wenn da irgendwelche rechtsesoterischen Reichsbürger rumlaufen würden. Aber allgemein sind Menschenansammlungen immer so unbequem. Da würde ich glatt vor Überforderung vergessen, gegen was ich eigentlich demonstriere.