Statt zu unken, schauen wir doch einfach mal, was passiert wenn die Heldenimmunität tatsächlich erreicht ist. Fallen die Maßnahmen allesamt, oder werden Gängelungen wirklich beibehalten?
Zunächst einmal befürchte ich, dass sie den Menschen noch einen weiteren Sommer vermiesen werden, auch wenn die Zahlen (wetterbedingt) auf ein Minimum zurückgehen werden. Und auch, wenn bis dahin ein Großteil der Risiko-Gruppe, mit deren Schutz man ja die ganzen Maßnahmen ursprünglich mal begründet hat, geimpft sein werden. Es wird trotzdem noch Einschränkungen geben, die völlig unnötig sind, aber die den Bürgern trotzdem wie eine großzügige Gnade erscheinen werden, weil sie ja eine Lockerung darstellen im Vergleich zu dem Zustand, den wir im Winter hatten.
Was langfristig passieren wird, ist natürlich schwer vorherzusagen. Vielleicht werden immer neue Mutationen des Virus auftauchen, gegen die dann erst wieder neu geimpft werden mus... aber vielleicht haben wir auch Glück, und das Corona-Thema ist dann im Herbst/Winter erstmal erledigt.
Ich glaube auch nicht, dass man diese "Corona-Dikatur" jetzt bis in alle Ewigkeit beibehalten wird. Natürlich wird sich die Lage früher oder später normalisieren, und andere Themen werden wieder in den Vordergrund rücken.
Was aber bleiben wird, ist eben ein erstarkter Staat, und geschwächte Bürgerrechte. Vielleicht kann man es vergleichen mit der RAF, die sich irgendwann wieder aufgelöst hat... aber die Aufrüstung des Staates und der Polizei ist bis heute geblieben, genauso wie das Verständnis der Bürger für diese Maßnahmen.
Und so werden auch die Eingriffe des Staates in die Privatsphäre seiner Bürger, die anfangs für viele ungewohnt und neu gewesen sind, zu einer ganz normalen Maßnahme werden, die der Staat hin und wieder ergreift, sobald mal irgendwas nicht so läuft, wie es laufen soll. Die Politiker haben ja jetzt gemerkt, dass man ihnen ziemlich viele Freiheitseinschränkungen durchgehen lässt, wenn sie nur gut genug begründet werden.
Daher gehe ich stark davon aus, dass wir solche Maßnahmen in den nächsten Jahren/Jahrzehnten noch häufiger erleben werden. Dinge, die früher undenkbar erschienen, wie dass der Staat ganze Städte abriegelt oder den Menschen das Reisen verbietet, werden in Zukunft öfters eingesetzt werden. Vielleicht schon, wenn irgendwo am anderen Ende der Welt ein Virus auftaucht, der theoretisch gefährlich werden könnte, aber eigentlich kaum Schaden anrichtet (so wie damals die Schweinegrippe).
Oder, vielleicht auch im Namen des Umweltschutzes, weil die Luftverschmutzung irgendwelche Grenzwerte überschritten hat. Oder ja eventuell auch, wenn wieder so ein krass unerwartetes Ereignis passiert wie damals der 11. September. Damals hat man nur den Flugverkehr mal für einen oder zwei Tage eingestellt... in Zukunft wird man den Menschen vielleicht einfach gleich komplett vorschreiben, dass sie ihr Haus nicht verlassen dürfen, bis die Lage wieder geklärt ist.
Solche Dinge werden passieren, meiner Meinung nach.
Das ist jetzt vielleicht nicht das "Vierte Reich"... wir werden vermutlich keine totale Diktatur bekommen... aber es wird sich wohl schon in eine Richtung entwickeln, wie es heute in China ist, nur mit dem Unterschied, dass die Bürger alle vier Jahre mal wählen dürfen, wer im Zentralkommitee sitzt und diese Entscheidungen trifft.
Ich mache mir keine Illusionen und ich habe es ja auch gesehen, als noch kein Lockdown gefahren wurde, dass die Menschen nichts, aber wirklich rein gar nichts an ihrem Alltag verändert haben.
Ja, vielleicht weil sie es einfach nicht wollen? Was soll immer dieser Gedanke, dass man Menschen unbedingt zu ihrem Glück zwingen muss? Wenn sie das Risiko eingehen wollen, dann lass sie halt. Wenn du der Meinung bist, dass die Mehrheit völlig verblödet ist und sich bereitwillig selbst gefährdet, dann lass sie eben in den Abgrund springen. Ist zwar schade, dass sie dann auch ein paar andere mitreißen, die vernünftiger sind, aber da das ja deinen Worten zufolge eh nur eine kleine Minderheit ist, sind die ja auch nicht relevant. (wir sind ja schließlich alle aufrechte Demokraten und davon überzeugt, dass die Mehrheit bestimmen soll, wie das Land geführt wird, nicht wahr?)
Oder bist du kein Demokrat und findest, dass die Mehrheit unterdrückt werden muss, weil sie zu blöd ist um die Risiken des Lebens für sich selbst einzuschätzen? In dem Fall wäre es vielleicht sinnvoll, wir würden uns ein anderes System ausdenken als das aktuelle.
Es kann doch nicht sein, dass wir den Wettlauf um die medizinischen Geräte starten. Die Aufgabe sollte doch vielmehr sein, dass weder der eine, noch der andere überhaupt an die Maschine muss.
Das klingt immer so dramatisch, "Wettlauf um die medizinischen Geräte"...
Wenn es wirklich stimmt, was ich (in seriösen Medien, nicht auf irgendwelchen rechtsradikalen Schwurbel-Seiten) gelesen hab, dann gab es durch Corona im Jahr 2020 nur bei den über 80-Jährigen eine deutliche Übersterblichkeit, während beim Rest der Bevölkerung die Todeszahlen weitestgehend gleich gebleiben sind. Und in Schweden waren angeblich zwei Drittel aller Verstorbenen Bewohner von Pflegeheimen.
Pflegeheime... das sind übrigens jene Einrichtungen, in denen alte Menschen von unserer ach so sozialen und solidarischen Gesellschaft vor dem Sterben geparkt werden, weil ihre Angehörigen Wichtigeres zu tun haben, als rund um die Uhr für sie da zu sein.
Ich finde einfach, das sollte man nicht unter den Teppich kehren, und so tun, als ob jeder von uns morgen tot sein könnte. Klar, Corona kann auch Jüngere schwer treffen, aber es gibt tatsächlich auch Jüngere, die Krebs bekommen können... sowas sind dann eben tragische Einzelfälle, auf die Gesamtzahl der Bevölkerung hochgerechnet. Aber es ist nicht die Regel. Die Regel ist eher, dass jüngere Menschen (oder sagen wir besser gleich: "Noch mitten im Leben stehende Menschen") die Infektion größtenteils überstehen, ganz ohne auf die Intensivstation zu müssen. Oft merken sie nicht mal, dass sie infiziert sind.
Das sind eben auch Fakten. Aber in den Medien zeigt man irgendwie nur selten Bilder von dem Großteil der Corona-Infizierten, denen es gut geht und die keinerlei oder nur harmlose Symptome haben... sondern der Fokus wird immer auf das Schlimmstmögliche gelenkt, und dadurch entsteht ein Zerrbild, dass diese Krankheit die schlimmste Heimsuchung der Menschheit seit biblischen Zeiten ist... was aber einfach nicht der Wirklichkeit entspricht.
Es ist ganz klar ne Scheiß-Erkrankung, keine Frage, aber sie wird nicht das Ende der Welt sein. Und auch wenn die Krankenhäuser (die jahrzehntelang von unserem tollen Sozialstaat kaputtgespart worden sind) mal kurzzeitig überfüllt sein mögen, ist das immer noch ein Fliegenschiss im Vergleich zu dem Leid, das frühere Generationen erleben mussten. Man sollte da echt mal nicht übertreiben und vielleicht einfach mal bisschen die Relationen betrachten. Es sterben halt heuer ein paar mehr Menschen... nächstes Jahr sterben dafür ein paar weniger, weil diejenigen, die normalerweise nächstes Jahr gestorben wären, eben alle schon in diesem Jahr dahingerafft worden sind. Klingt vielleicht zynisch, ist aber so.