Jan hatte wohl auch einen ausgeprägten Beschützerkomplex in Beziehungen, ich vermute, da konnte er sie nicht alleine gehen lassen. Dass er stark nach Verbundenheit gesucht hat, war schon deutlich. Am Anfang war auch die Suche nach (für ihn) glaubhaften sinnstiftenden Modellen noch latent, bevor er immer mehr seinen Nihilismus zelebriert hat. Ich erinnere mich noch gut an unsere erste Begegnung. 'Wie kann man so leben' war eine seiner typischen Aussagen mir gegenüber (bezogen u.a. auf das Aufgehen in bestimmten philosophischen Gedankenkonstrukten). Was konkrete Traumata angeht, weiß ich auch in Bezug auf ihn nicht viel. Aber er hatte wohl einige Konflikte mit seiner Umwelt im Filstal. Das ist auch gesellschaftlich 'ne ziemlich ekelhafte, bigotte Ecke in Schwaben, zumindest so wie ich es erlebt habe, sowohl unter Einheimischen als auch Zugewanderten.
Ich erinnere mich noch an ein Erlebnis, als ich mit Jan und Dian auf Wanderung war und beide in eine Enge Höhle kletterten. Die Höhle war/ist wirklich scheiße eng, und ich habe Probleme in sehr engen Räumen, bekomme da Zustände. Ich wollte daher nicht mit da rein, darauf fragte mich Jan, warum ich nicht in die enge Höhle mit will. Es klang leicht danach, als würde er mein Problem nicht ganz nachvollziehen können. Ich habe ihn auch nur dieses eine Mal erlebt, daher weiß ich nicht, wie er sonst noch so drauf war. Aber schön, diese Erinnerungen hier zu lesen. Die Fotos im Kleinwalsertal sind übrigens auf meinem Mist gewachsen. Meine damalige 5-Megapixel-Digitalkamera, Baujahr 2005.