Menschen töten sich aus Verzweiflung und Aussichtslosigkeit und nicht, weil sie meinen, schon genug erlebt zu haben.
Ich denke, es gibt durchaus eine sprichwörtliche Lebens-Müdigkeit, die einfach daraus resultiert, dass man für nichts mehr Begeisterung empfindet und alles zu Tode analysiert hat, und sich nur noch gefangen sieht in einer Schleife von endlosen Wiederholungen, die mit jeder weiteren Runde immer schaler und belangloser werden. Und wenn man dann nichts hat, was einen antreibt und interessiert, keine Hobbys oder Kreativität, in die man sich flüchten kann, und dann kommen noch irgendwelche körperlichen Gebrechen dazu (oder das Alter)... dann kann ich mir schon gut vorstellen, dass man irgendwann denkt, dass es jetzt genug ist, und dass man einfach nur noch einschlafen möchte.
Aber natürlich hast du Recht... der typische Selbstmörder, vor allem in jungen Jahren, dürfte eher aus dem Gefühl der Ausweglosigkeit handeln... weil er für sich selbst, in seinem eigenen Leben, keine Perspektive mehr sieht, und unter (für ihn) unerträglichen Lebensumständen leidet, die aber bei objektiverer Betrachtung meist durchaus zu ändern wären.