Wenn ADHS eher angeboren ist, dann verstehe ich nicht, warum das mittlerweile so viel diagnostiziert wird...
Heißt das, es gab früher schon genauso viele Betroffene, nur hat man es eben nicht als Krankheit anerkannt, und deshalb wurde die Problematik auch nicht so wahrgenommen wie heutzutage?
Also seht ihr keinen Zusammenhang zwischen der allgegenwärtigen Berieselung mit hektischen Inhalten und der zunehmenden Konzentrationslosigkeit und Ruhelosigkeit bei jungen Menschen?
Vielleicht, weil zur genetischen Komponente nochmal die allgegenwärtige Reizüberflutung der heutigen Zeit obendrauf kommt.
Früher wurde wahrscheinlich auch etwas "unkonventioneller" mit "unerwünschten Verhaltensweisen" umgegangen. Wenn man immer Prügel bekommen hat, vielleicht hat man gelernt, den Bewegungsdrang zeitweise zu unterdrücken oder sich massiv aus Angst dazu gezwungen, sich auf eine Sache zu konzentrieren, auch wenn es extrem viel Energie gekostet hat und früher oder später zu psychischen Problemen führt.
Ich war als Kind/Jugendliche absoluter Stubenhocker (neben meinen einsamen Aufenthalten in der Natur) und habe mir von nachmittags bis abends allen möglichen Quatsch angeschaut. Irgendwie brauchte ich das, um die Schule und mein Wohnumfeld zu vergessen. Ich glaube, wenn diese Komponente gefehlt hätte und ich weniger Ablenkung von dem ganzen Mist meines Lebens gehabt hätte, wäre ich vermutlich irgendwann in der Psychiatrie gelandet.
Internet/Fernsehen/zocken kann auch dabei helfen, durch Ablenkung einigermaßen mental gesund zu bleiben und sich nicht umzubringen.