Beiträge von Calgmoth

    Als alter Nintendo-Nerd hab ich zuletzt das Secret-of-Mana-Remake für Playstation 4 durchgespielt. An 'Breath of the Wild' bin ich noch und davor/parallel Diablo 3 auf der Switch. Außerdem 'Link's Awakening' für die Switch. Das war richtig geil. Außerdem freue ich mich auf das SoM-2-Remake und sollte vorher auch noch das Original in der Collection für die Switch durchspielen.


    Bin zwar glücklicherweise nicht ganz in Dians Alter, aber als alter Mann brauche ich natürlich auch Spiele in der Regel 'in echt'. Außerdem bin ich extrem angepisst, dass es keine geil gestalteten Anleitungen und Booklets mehr gibt.


    Bei Videospielen gehört für mich der haptische Kram einfach dazu.


    Ich denke, Assassin's Creed gehe ich auch irgendwann mal an, vorher aber erstmal irgendwann noch Witcher 3.

    Na ja, ich hoffe jetzt mal für Hansi, dass er sich nicht nur von Liebeskummer hat ruinieren lassen.


    Was den Telefonkram angeht - keine Ahnung. Aber es wäre natürlich schon klargewesen, dass wir schon sofort ins Auto gesprungen wären, wenn da klargewesen wäre, was die vorhatten. Andererseits hätte ich's wahrscheinlich trotzdem nicht gepeilt. Ist halt eins von den Dingern, wo man sich nachher monatelang in den Hintern beißen kann - und ich hatte, glaube ich, 1-2 Jahre wiederkehrende Träume über den Mist. Das war nicht sehr schön. Aber nüchtern betrachtet habe ich keinen Plan was, abgesehen von irgendeiner Art von Abschiedsszenario, der Sinn hinter solchen Anrufen gewesen sein sollte.


    Man muss auch berücksichtigen, dass Jan und Christina in den letzten Monaten über nicht mehr so eng waren, wie man hätte meinen können. Jan war den Sommer über bei seinen Eltern, und ich erinnere mich gerade nicht mehr, wann Christina ihn zuletzt besucht hatte. Das war 2007 noch anders. Kann auch sein, dass da am Ende nichts als der Suizid übriggeblieben ist - was noch ganz anders war, als Jan sehr besorgt war, als sie damals den Fliegenpilz gefuttert hatte.


    Das stimmt wohl. Wobei man in Bezug auf Hansi auch erwähnen muss, dass er damals sein ganzes damaliges Leben (Hotel Mama, Scheißjob im Callcenter) hinter sich gelassen hat, auch inspiriert durch die Unity, und sich in einem autonomen Kollektiv eine neue Existenz aufgebaut hat. Und da auch hier am Ende für ihn nur Enttäuschungen gewartet haben, war das wohl gewissermaßen das Ende der Fahnenstange.
    Ich vermute, in Bezug auf Hansi hätten irgendwelche Rettungsaktionen mehr Sinn gemacht als bei Benway und Ina - beide waren doch, nun ja, sehr gefestigt in ihrem Nihilismus, besonders Jan. Da war es schon schwer, durchzudringen.


    @MiriOm: Jans Mutter wollte uns den Abschiedsbrief nicht zeigen, was ich schon irgendwo verstehe. Aber sie hat einen Satz wiedergegeben, der ging in die Richtung 'wir wollen dem ganzen Leid in der Welt nicht auch noch das eigene hinzufügen'.
    Christina hatte zudem längere Zeit vorher einen ziemlich langen, düsteren Text geschrieben, den man rückblickend wohl als Meditation über das nahende Ende interpretieren kann. Eigentlich müsste der irgendwo in den Archiven noch lagern.

    Jan hatte halt eine ziemlich heftige Attitüde ... aber Christina war die, die sich schon vor Jahren mit 'ner Schlinge in die Scheune gestellt hatte, um das mal zu testen. Sowas hat er vorher nie gebracht. Und ich meine er hatte ja auch sehr, hm, pathologische Seiten und gern mal Geschichten erzählt, die mit der Realität nur wenig zu tun hatten, höflich formuliert.


    Jans Eltern hatten seinen Brief an hopeless geschickt (den sie da ja erwähnt hatten) und er hatte mir den dann geschickt. Kann sein, dass die ihm nur 'nen Auszug geschickt hatten, aber ich hab das ganze Ding gelesen, das er gekriegt hatte.


    Den langen Thread von Christina, der auch mit Jahreszahlen datiert war, hatte auch Jan ohne ihre Genehmigung ins Forum gestellt (ich glaube, als sie arbeiten war). Von ihm gab's deutliche Anzeichen im Nachhinein, aber Christina war eher wie die Suizidalen, die dann ziemlich zufrieden und ausgeglichen sind, wenn die Würfel mal gefallen sind - und das war bei ihm eben nicht der Fall, sonst hätten die auf der Rückreise nicht noch 'rumdiskutiert.

    Die Seele gibt es, ansonsten würde nichts einen Sinn ergeben. Es gäbe sonst keine persönliche weiterentwicklung, und keinen lebenssinn.


    Calgmoth, Erforsche deine Gefühle junger padawan

    So jung bin ich dann doch nicht mehr.


    Aber sorry, ziemlich wenig ist unwahrscheinlicher als die Existenz einer Seele. Wir haben ein Gehirn, das den Job macht, und wenn das weg ist, dann geht halt nichts mehr.


    Und einen übergeordneten 'Lebenssinn' gibt's auch nicht - was sogar gut ist, weil das heißt, dass ich leider doch nicht Gott oder ein mächtiger Magier bin, du dafür aber auch nicht hilflos an meinen (oder sonst jemandes) Schicksalsfäden zappelst.

    Weist du was drin stand? Darf ich es trotzdem wissen?

    Jans Brief ging an seine Eltern. Das war aber nur Standard-Suizid-Blabla, wenn ich das recht erinnere. Also von wegen, halt's nicht mehr aus und dergleichen.


    Er hat das Ding damals auf irgendeiner schlecht geeigneten Gerät komplett klein getippt, als wir auf dem Rückweg von unserer Tour in Marburg waren. Was Christina geschrieben hat, weiß ich nicht, ging wahrscheinlich an ihre Mutter.


    Im Prinzip waren wir damals (und vor allem ich) ziemliche Idioten, weil's post hoc doch sehr viele deutliche Anzeichen gab. Jan hat z.B. viel Kram verschenkt bzw. zu verschenken versucht (hab immer noch zwei seiner Star-Wars-Disks).


    Wenn man mich fragt, war da schon Christina die treibende Kraft - die vorletzte Entscheidung gab's wohl in Marburg (Jan wollte zunächst eigentlich von da nach Trier fahren, wo er studiert hat, was bedeutet, dass er dann nicht mit gehüpft wäre, hat sich dann aber doch um entschieden - auf der Fahrt zu LW und mir war Christina recht gut drauf, Jan allerdings sehr einsilbig). Am Tag später, als sie sich dann umgebracht haben, hatte ich Christina noch auf der Mailbox (hatte natürlich das Handy aus), und zwar in einer verklausulierten 'Ruf zurück'-Nachricht (es ging um irgendwelche Medikamente von Jan, die's nicht gab) und hopeless wurde sogar mehrfach angerufen, ist aber auch nicht 'ran. Keine Ahnung ob das Abschiedsgespräche hätten werden sollen, oder wir da noch hätten ändernden Input geben können. Man könnte sich schon denken, dass die gewürfelt haben - wenn die 'rangehen/zurückrufen lassen wir's, oder fragen die, ob wir's wirklich machen sollen, und wenn nicht, dann ist das geritzt. Hätte aber auch nur ein komisches 'letztes Gespräch' sein können, dass wir nicht als solches erkannt hätten.


    Grundsätzlich darf man wohl auch vermuten, dass das mehrfach verschoben bzw. rausgezögert wurde - Jan hatte uns unsere Tour (die LW und ich wahrscheinlich aus eigenem Antrieb nie gemacht hätten ;-)) eigentlich quasi aufgezwungen, indem er Zeit und Teilnehmer ausgesucht hat (er wollte das z.B. unbedingt noch im September machen, obwohl ich glaube ich da eher Oktober bzw. einen späteren Start vorgezogen hätte). Das war klar 'ne Abschiedstour.


    Äh, egal was du machst, aber Impfen solltest du dich in jedem Fall und das nicht nur gegen Corona, wenn das denn geht.


    Weiß denn eigentlich irgendwer was Näheres über Hansi? Hab das ja nur quer übers Forum von LW gehört? Methodik ist mir bekannt, weniger aber Motivation.

    MaiLab ist mir zu affirmativ. Keine Zweifel an den Zahlen, wenige vor dem Virus schützen geht über alle Kollaterlschäden.
    Aber sie sagt tatsächlich, was viele nicht verstanden haben. Die aktuelle Strategie sieht Beschränkungen auf die nächsten 1-2 Jahre vor. Alternativen wurden nie durchdacht und keiner hat überlegt, obs nicht besser ist, mehr Grippetote in Kauf zu nehmen.


    Am etwas heftigeren Verlauf der Krankheit und leicht erhöhten Todesraten scheint etwas dran zu sein, wenn man mal nach Spanien und New York schaut. Aber man darf auch nicht vergessen, dass die Krankenhäuser der Welt heruntergewirtschaftet wurden und den normalen Ansturm schon gerade so schaffen. Wenn da eine größere Grippewelle plus Panik dazu kommt, ist es eben überlastet.

    Wieso man an den Zahlen zweifeln sollte, erschließt sich mir nicht so ganz. Die sind doch aller Wahrscheinlichkeit höher und nicht niedriger als die offiziellen Zahlen. Und was Ressourcen/Betreuung angeht, so ist's auch egal, ob die alten Leute die sterben, diverse Vorerkrankungen haben oder nicht - das beruhigt vielleicht auf der individuellen Ebene (Leute unter 50 sind ohnehin Hypochonder, wenn sie wirklich vor dem Virus Angst haben) - aber das ändert doch nichts daran, dass die Leute vor dem Tod in 'nem Intensivbett liegen und medizinisch versorgt werden müssen. Und wenn davon zu viele kommen, läuft das einfach nicht mehr - was zu einer weit größeren Anzahl von Todesfällen führen wird, weil auch Leute drauf gehen werden, die überlebt hätten, wenn die Versorgung besser wäre.


    Das ist keine Grippe. Und es wären auch nicht nur 'Grippetote'. Die normale Grippewelle zieht sich durch einen längeren Zeitraum, flacht im Sommer ab (was bei diesem Ding hier wahrscheinlich nicht so sein wird) und tritt normalerweise auch ohne Corona-Pandemie auf.


    Wenn wir jetzt einen Peak hätten mit Zehntausenden neuen Fällen pro Tag (und dementsprechend halt Hunderten neuer Intensivfälle pro Tag) - was kommen wird, falls die Maßnahmen sich alle als wirkungslos erweisen - dann bricht halt das System zusammen und jeder der in dem Zeitfenster irgendwie ernst krank wird, verreckt. Das trifft dann Unfallversehrte, Schwangere mit Komplikationen und ungeborene Kinder, Krebspatienten, Herz-Kreislauf-Patienten, Schlaganfallleute, etc.


    Die Tatsache, dass das Gesundheitssystem nicht auf sowas vorbereitet wurde, ändert an der Situation erstmal nichts. Wäre cool, wenn das nicht so wäre, ist halt leider so.


    Und deswegen ist es schon richtig, zu versuchen, das zu verlangsamen bzw. zu verhindern. Ob das funktionieren wird, ist aber nicht klar. Gerade das Szenario, dass ein Infizierter statistisch weniger als eine weitere Person anstecken wird, ist wahrscheinlich nicht zu erreichen - weswegen eine Version eines Worst-Case-Szenario sowieso ziemlich wahrscheinlich ist.

    Es lohnt sich tatsächlich mal, Lanz zu schauen (noch so ein Satz, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich ihn mal ausspreche).


    https://www.youtube.com/watch?v=VP7La2bkOMo

    Na, das sollte man doch lassen. Und es ist ja 'ne Binse, dass man hier die Maßnahmen erstmal testen muss - ist ja 'ne neue Situation, die's so schon sehr lange nicht mehr gab.


    Und es ist hier jetzt nicht, dass ich versuche, für konkrete Maßnahmen zu argumentieren. Ich sage bloß, dass das Ding sehr ernst ist und es hier wahrscheinlich bald genug aussieht wie in Italien - solange die Leute noch arbeiten und da Kontakt mit (vielen) Menschen haben, dürfte sich das Ding schon noch recht gut verbreiten.


    Man blendet halt leicht mal aus, dass am Ende massiv Leute verrecken werden, die medizinische Notfallhilfe brauchen werden, weil es weder Personal noch Raum da sein wird, um die zu behandeln. Denn die normalen Unfälle, Krankheiten, Notfall-OPs hören ja nicht auf, nur weil's jede Woche 'n paar Tausend mehr Corona-Patienten geben wird, bis das nach 'n paar Monaten wieder abflaut.


    Gerade verdoppelt sich die Sache in Deutschland alle 8 Tage. Das heißt, wir wären bei der Geschwindigkeit in 'nem Monat bei über 600.000 bestätigter Fälle.


    Die Vorstellung, dass sich magischerweise ein Großteil der Bevölkerung schon infiziert hat bzw. infizieren wird, ohne dass es merken, scheint 'ne Wunschvorstellung zu sein. Hier scheint man bislang Glück zu haben, dass eher jüngere Leute infiziert worden sind und man generell früh gemerkt hat, wann's losgeht.


    Und letztlich hat man als recht guten Gradmesser die Zahl der Todesfälle - die kann man ja nehmen, um ungefähr zu extrapolieren, wie viel Leute infiziert sein müssen. Und das macht ja schon.


    Also wenn wir günstig annehmen, dass hier in Deutschland gerade so 1 Prozent der Fälle stirbt und wir gerade 1.033 bestätigte Todesfälle haben, dann wären das so ungefähr 100.000 Infizierte vor drei Wochen - wenn wir annehmen, dass man durchschnittlich drei Wochen nach Infektion stirbt, wenn man denn stirbt. Der Spaß geht also erst richtig los.

    Zur Gleichheitsfrage muss mal halt ganz klar sagen, dass es aus linker Perspektive (oder von mir aus auch aus 'richtiger linker Perspektive') darum geht, möglichst gleiche Möglichkeiten für alle auf allen Gebieten zu schaffen. Jutta Ditfurth nennt das immer gerne 'soziale Gleichheit' - was bedeutet, dass alle nicht nur die gleichen Chancen haben (was sie im Kapitalismus eh nicht der Fall ist), sondern eben tatsächlich die gleichen Mittel das zu tun, was sie tun wollen.


    Und wenn man in diese Richtung wollte, ginge das schon irgendwie.


    Das hat rein gar nichts damit zu tun, dass alle auf einer individuellen Ebene irgendwie gleich sein müssen. Im Gegenteil. Man läuft eigentlich schon rechter Propaganda hinterher, wenn man annimmt, dass Uniformität hier unter Gleichheit verstanden wird.


    Finde ich aber auch etwas gefährlich, alles nur an der Gleichheit festzumachen. Auch faschistische Regime haben immer wieder gern betont, dass sie Gleichheit anstreben... alle sind gleich, eine einfarbige braune Masse, nur die Partei und der Führer ist eben noch ein bisschen gleicher. (weil irgendwer die Gleichheit ja auch überwachen und aufrechterhalten muss)Ich denke, dass Gleichheit immer nur in Verbindung mit Freiheit ein erstrebenswertes Ideal ist. Doch wenn wir den Menschen die Freiheit lassen, selbst zu entscheiden, wie sie leben wollen, muss man ihnen natürlich auch die Freiheit zugestehen, ungleich zu sein, sich von anderen abheben oder abgrenzen zu wollen. Alles andere wäre inkonsequent und heuchlerisch. So gesehen haben wir die Schwierigkeit, dass wir zwei Werte haben, die einander zuweilen auch widersprechen... und wenn man möchte, dass sich mehr Menschen stolz als "links" bezeichnen, dann müsste man da auch erstmal einen Konsens in dieser Frage finden, auf den sich alle einigen können. Und das hat eben in der Vergangenheit mehr schlecht als recht funktioniert, weil es nunmal zwischen Marxismus und Anarchismus deutliche Unterschiede gibt... von den ganzen Ökos, Sozialdemokraten und Pazifisten und sonstigen Untergruppen ganz zu schweigen, die weder das eine noch das andere wollen, sondern für die "links sein" eher bedeutet, die Umwelt zu retten und Flüchtlingen zu helfen oder so.
    Es ist eben ein chaotisches Gewusel da draußen, und deshalb sehe ich auch die Chancen, da "Ordnung" reinzubringen, relativ skeptisch. Ich meine, von mir aus gern. Aber die Erfahrung, schon allein hier im Forum mit den ganzen Diskussionen, die wir hier hatten, zeigt mir, dass die Gräben oftmals größer sind als die Gemeinsamkeiten, auch wenn man irgendwie ähnliche Ansichten zu vielen Dingen hat.
    Zugegeben, es kommt vielleicht im zweiten Teil des Videos ein wenig so rüber... war aber eigentlich gar nicht so von mir gemeint, dass jeder nur für sich selbst stehen soll... bzw. ich wollte eigentlich hauptsächlich darauf hinaus, dass die Menschen lieber ihre Vielfalt ausleben sollten, anstatt sich irgendwo als Fußsoldaten einzureihen in irgendeine größere Bewegung, in der sie dann wieder nur unbedeutende Statisten sind.Also die erste Hälfte meines Videos finde ich nach wie vor sehr treffend. Im zweiten Teil würde ich vielleicht im Nachhinein ein paar Dinge etwas anders formulieren. Solidarität ist wichtig, und ohne geht es auch gar nicht. Dieser Gedanke ist vielleicht ein bisschen zu kurz gekommen. Also sagen wir vielleicht besser, wir bräuchten eine Gemeinschaft der Individualisten, die aber auch gemeinsam an einem Strang ziehen und gemeinsame Werte haben. Nur, wie gesagt, was sind diese Werte? Nimmt man einfach den kleinsten gemeinsamen Nenner? Das wäre dann vielleicht, dass Rassismus doof ist. Das sagen die heute in jedem Fußballstadion, das ist ja eigentlich schon Mainstream. Ist ja auch gut, dass das so ist. Aber darüber hinaus gehen die Meinungen eben meilenweit auseinander, und diejenigen, die heute noch gemeinsam gegen Rassismus demonstrieren, werden morgen dann schon vielleicht wieder auf komplett verschiedenen Seiten stehen, wenn es um ein Grundeinkommen geht oder um innere Sicherheit oder ähnliche Themen.

    Dian, die Faschisten wollten noch nie alles gleich machen. Da gab's immer sehr viele Bevölkerungsgruppen, die da nie einen Platz hatten, gerade auch hier in Deutschland.


    Wie du dich persönlich von anderen abheben willst, um dir geil vorzukommen, ist dabei vollkommen egal. Das wäre im 'kommunistischen Wunderland' natürlich auch Privatsache - auch wie du dein Haus anstreichst oder wie du dir die Haare machst. Beim 'Gleichmachen' geht's immer ums Privateigentum an den Produktionsmitteln und nicht ums private Häuschen, die Karre oder den Schrebergarten.


    Historisch muss man natürlich innerhalb von linken Strukturen zwischen autoritären und antiautoritären Strömungen unterscheiden - und das hängt dann meistens in nicht geringer Weise am Menschenbild. Glaubt man, dass die Leute selbst denken können und in besseren Umständen friedlich miteinander zusammen leben können oder denkt man, dass man sie dazu zwingen kann/muss. Letzteres ist dann halt die Straße zum Staatssozialismus.

    Klar, aber du solltest doch wissen wie viele alte Leute es gerade hier gibt. Die können nur die Wahlen dominieren, weil es die tatsächlich in Massen gibt. Wenn wir jetzt nicht sagen wollen, alte Leute können gleich zu Hause/im Heim/ohne Intensivbetreuung verrecken - und das wird die Ansicht einer Mehrzahl der Bevölkerung sein, nehme ich zumindest an - dann wird der Versuch denen zu helfen, trotzdem zu einem genau vorauszusehenden Kollaps führen, wenn die Infektionsrate nicht sinkt.


    Todesopfer entsprechen nicht der Zahl der Intensivpatienten - das sind bloß die, die's nicht geschafft haben. Wenn der Punkt erreicht ist, wo nicht mehr alle versorgt werden können, werden zwangsweise sehr viel mehr sterben. Wenn du 1-2 Wochen nur überlebst, weil man dir intubiert Sauerstoff in die Lunge pumpt, dann ist klar, dass im Prinzip alle die an derartigen Symptomen leiden sterben könnten. Und das ist eine große Zahl.


    In Italien gab's eben den 'Normalfall', dass lange nichts gemacht wurde bzw. niemand gemerkt hat, was vorgeht. Hier gab es ja auch offensichtliche heftige Herde in Heinsberg und in dem bayerischen Kaff nach dem Starkbieranstich. Wenn du überlegst, was passiert, wenn solche Nummern Alltag werden, dann wird das halt sehr schnell ernst, weil viele Leute eben noch alte Verwandte haben, bei denen sie 'rumhängen oder die sie besuchen, betreuen, etc.


    Wir haben hier ohne Probleme 'nen Test bekommen. 'Ne Weile Symptome gehabt, nochmal den Arzt genervt, dann ging's. War negativ.


    Schweden ist, wie ich gehört habe, ganz anders aufgestellt. Da wohnt im Prinzip jeder für sich, auch und gerade alte Leute. Das ist hier nicht so. Aber auch in Schweden dreht sich der Wind gerade.


    Ganz grundsätzlich: Für die Wirtschaft/Kapital ist das gerade der Albtraum - in Italien haben sie ja sogar Arbeiten verboten (ausgenommen lebensnotwendige Bereiche - da geht gar nichts mehr). Und für den Staat bis zu einem gewissen Punkt auch, weil das halt klarmacht, dass gerade der Gesundheitsbereich nicht Marktmechanismen, langen Lieferketten und dem Welthandel unterworfen sein sollte. Es ist natürlich genauso klar, dass jetzt auch Dinge durchgedrückt werden (sollen), an den man überhaupt kein Interesse haben kann. Aber wenn's jetzt gerade immer noch Empfehlungen bzw. alles auf Einsicht liefe, dann sähe es wahrscheinlich sehr viel düsterer aus. Die Leute brauchen halt ein paar Tage, um sich auf die veränderte Situation einzustellen.