Harry Potter

  • Noch irgendwelche Harry Potter-Fans hier anwesend?

    Ich habe mich jedenfalls, nachdem ich die Filme schon immer gemocht habe, neulich mal endlich aufgerafft und mir die Bücher besorgt. Sage ich schon seit vielen Jahren, dass ich die auch mal lesen möchte, aber hab es dann doch immer wieder auf später verschoben...

    Jetzt jedenfalls stehen sie in meinem Regal, und ich hab mir für 2024 vorgenommen, sie alle zu lesen, parallel dazu alle verfügbaren Games nochmal zu zocken und die Filme anzuschauen. Wird also sowas wie das ultimative Harry Potter-Jahr für mich. Meine Eindrücke will ich gerne hier wiedergeben, um Antworten auf Fragen zu finden wie: Welche Spiele lohnen sich? Sind die Filme gut gealtert, oder trügt mich meine Erinnerung? Und warum sind die späteren Bücher so dick, ohne dass die Filme deshalb wesentlich länger geworden sind? (vom letzten Teil mal abgesehen.)

    Natürlich dürft ihr euch auch gerne beteiligen mit euren eigenen Erinnerungen und Meinungen, falls ihr euch auch für die Reihe interessiert oder euch früher mal interessiert habt.

  • Ich fang einfach mal mit dem ersten Teil an:


    Harry Potter und der Stein der Weisen


    Das Buch:

    Ist noch recht einfach gehalten, die Handlung ist nahezu eins zu eins identisch mit der des ersten Films. Wenn ich jetzt mit Harry Potter noch gar keine Berührungspunkte gehabt hätte, weiß ich nicht, ob ich allein durch das Buch so begeistert davon geworden wäre, da es eben erstmal sehr viel damit beschäftigt ist, den Leser in diese ganze Zaubererwelt und deren Mechanismen einzuführen, so dass nicht mehr ganz so viel Zeit bleibt, um bei den Charakteren oder der Story in die Tiefe zu gehen. Hätte gerne etwas ausführlicher sein können.

    Was die ganze Atmosphäre angeht, ist es irgendwie auch ein Unterschied, ob wie im Buch in zwei, drei Sätzen das Treppenhaus von Hogwarts geschildert wird und man es sich beim Lesen alles vorstellen muss, oder ob es einem mit so viel Mühe wie im Film optisch vorgeführt wird mit hunderten von Bildern irgendwelcherer Zauberer, die da an der Wand hängen. Ich finde jedenfalls, der Film hat das Buch kongenial ergänzt... und das, was ich mit Harry Potter verbinde, die Filmmusik, das Aussehen der Charaktere, die Gestaltung von Hogwarts... all das kann das Buch natürlich gar nicht so liefern, weshalb ich eben an dieser Stelle der Meinung bin, J.K.Rowling hat zwar dieses wunderbare Universum geschaffen und ein unterhaltsames Buch geschrieben, aber den Machern der ersten Filme gehört mindestens genauso viel Respekt, sie haben es nicht einfach nur umgesetzt, sondern der Sache erst so richtig Leben eingehaucht.

    Vielleicht empfindet man es anders, wenn man zuerst nur die Bücher kannte und die Filme erst später gesehen hat.


    Der Film:

    Damit hat für mich nunmal alles angefangen. Ich weiß noch, wie ich mit sehr geringen Erwartungen ins Kino ging, vermutlich weil gerade sonst nichts besonderes lief.

    Ich hatte natürlich den Hype mitbekommen, aber war trotzdem (oder gerade deshalb) doch sehr skeptisch. Ein Kinderfilm, freigegeben ab 6 Jahren, das konnte doch unmöglich in irgendeiner Weise was sein, was auch mir gefällt. Andererseits, alle schienen begeistert davon zu sein, und irgendwelche überfrommen Christen haben gekotzt und zum Boykott aufgerufen. Da muss ja doch irgendwas dran sein.

    Also bin ich eben rein, und fand den Film jetzt zwar nicht so überragend, dass ich danach sofort zum begeisterten Harry Potter-Fan mutiert wäre. Aber es war doch weit über meinen Erwartungen, ein richtig schön unterhaltsamer, fantasievoller Film, der eigentlich alles bot, Witz, Spannung, eine für einen Kinderfilm ungewohnte Portion Düsterheit, und so dieses Geborgenheits- und Freundschaftsgefühl, das mich irgendwie angesprochen hat. Dazu gewisse Parallelen mit einem anderen Buch, an dem ich zu der Zeit selber schrieb (oder es schon fertig hatte... weiß ich gar nicht mehr so genau). Jedenfalls, ich hab es schon gelegentlich mal erwähnt: Eine Schule in einer alten Burg, drei Schüler, die sich anfreunden, dazu irgendwelche Geheimnisse, und ein zwielichtiger Lehrer mit langen schwarzen Haaren, vor dem sich die Schüler fürchten... das sind letztlich auch die Zutaten von "Unity 2 - Resistance", wenn auch natürlich ansonsten komplett anders. Aber ich fand Professor Snape genauso cool wie Major von Stahl in meiner Fantasie. Das war also schonmal was, was mich damals angesprochen hat und wodurch ich mich irgendwie mit J.K.Rowlings Gedankenwelt verbunden fühlte, obwohl ich aus dem Alter der typischen Zielgruppe ja eigentlich schon hinaus war.

    Dass die Reihe noch so epische Züge annehmen würde und mich über so viele Jahre fast jedes Jahr mit einem weiteren Teil beglücken würde, der immer düsterer und erwachsener wurde, hatte ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wirklich auf dem Schirm. Von daher hab ich den Film damals eben angeschaut, für gut befunden, und mich dann wieder um andere Dinge gekümmert. War ja eine bewegte Zeit damals für mich und ich hatte genug Ablenkung und Spannung in meinem realen Leben (und meiner Fantasie).


    Nachdem ich den ersten Teil neulich nochmal angeschaut habe, muss ich sagen, dass er immer noch viel von dem alten Charme hat, und einfach ein richtig gut gemachter Film ist. Ein paar Effekte, wie Harry auf dem Besen z.B., wirken etwas billig, man sieht eben, dass es CGI von Anfang der 2000er ist... aber es ist jetzt nicht so dramatisch, wie ich befürchtet hätte. Ein Großteil der Effekte sind auch heute noch schön anzuschauen. Da hat man sich schon viel Mühe gegeben.

    Handlungsmäßig ist der Film wie bereits erwähnt fast eins zu eins vom Buch übernommen, nur einige Kleinigkeiten wie das mit den Zentauren im Wald wurden vereinfacht oder leicht abgeändert.

    Langsam kenne ich den Film allerdings dann wirklich auswendig, vor allem dank der ausführlichen Videoreihe von Coldmirror dazu, die ich mir über Jahre hinweg interessiert reingezogen habe. Sollte es irgendjemand da draußen geben, der die Filme mag, aber Coldmirrors Videos dazu noch nicht kennt:

    Sie analysiert wirklich ALLES, was es jemals früher, heute oder auch in Zukunft, zum ersten Film zu sagen gibt. Und wie ganz viele Leute bin ich echt traurig darüber, dass es vorbei ist. War immer für einen Lacher gut, und man hat so viel herrlich unnützes Wissen dabei erfahren.

  • Die Spiele:

    Heute schwer vorstellbar, aber damals haben sie sich tatsächlich noch die Mühe gemacht, für jede Plattform ein komplett eigenes Spiel zu programmieren. Also genaugenommen gibt es 5 verschiedene Harry Potter-Spiele zu Teil 1. Die PC-Version aufzutreiben und vor allem auf einem modernen PC zum Laufen zu bringen, soll aber wohl eine ziemliche Qual sein. Das tue ich mir nicht an. Und ob ich mir Lego Harry-Potter dann irgendwann auch noch gebe, weiß ich auch nicht. Ich finde die Aufmachung zwar ganz witzig, aber das repetitive Gameplay sämtlicher Legospiele finde ich mittlerweile so dermaßen öde, dass ich mich da eigentlich nicht mit quälen möchte. Aber schauen wir mal.


    Harry Potter und der Stein der Weisen, Playstation 1:

    https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/aYpNgY0_460s.jpg

    Ist wohl das bekannteste Spiel zum ersten Teil. Und es ist hässlich. Wirklich schon legendär hässlich. Über das abschreckende Aussehen z.B. von Hermine und Hagrid haben sich schon viele im Netz lustig gemacht. Spielerisch fand ich es eigentlich ganz ok, also zumindest ist es spielbar. Gelegentlich gibt es zur Auflockerung ein paar Besenflug-Passagen oder eine Fahrt im Kohlewagen. Das ist auch die einzige Frust-Passage, alles andere ist eigentlich recht einfach, genaugenommen zu einfach. Aber ich denke, es gab definitiv schon schlechtere Filmumsetzungen. Nur heute kann man sich das echt nicht mehr anschauen ohne Augenkrebs zu kriegen.


    Harry Potter und der Stein der Weisen, Gameboy Advance:


    Harry Potter und der Stein der Weisen – im Klassik-Test (GBA ...


    War mir zuvor überhaupt nicht bekannt. Grafisch ist es ganz ok, lieber schön gezeichnet als schlecht in 3D modelliert... sowas altert dann in der Regel immer besser. Vom Gameplay her ist es schon sehr monoton. Es erweckt den Eindruck, als besteht der Alltag in Hogwarts nur daraus, Kisten zu verschieben, Schalter zu aktivieren und durch immer komplexere Labyrinthe zu laufen. *gähn*
    Nichts, was man unbedingt gespielt haben muss.


    Harry Potter und der Stein der Weisen, Gamecube und Playstation 2:


    https://www.maniac.de/wp-content/uploads/2022/04/harry-potter-stein-ps2-TEST.jpg


    Kam deutlich nach den anderen Spielen raus, und ist daher auch das Game, das am Besten gealtert ist und auch optisch am meisten her macht.

    Man kann frei mit dem Besen die Gegend erkunden und in Hogwarts jede Menge Geheimnisse und versteckte Truhen mit Bildkarten finden. Irgendwie erinnert es mich vom Gameplay her an die alten 3D-Zelda-Spiele, nur eben nicht so umfangreich und komplex. Aber das ist der Stil, der zu der Reihe richtig gut gepasst hat... und meiner Meinung nach hätten sie das auch für alle übrigen Teile beibehalten sollen, nur vielleicht noch etwas anspruchsvoller und mit besseren Kämpfen und so. Aber grundsätzlich mag ich dieses Game auch heute noch, ich hab es jetzt zum vierten Mal durchgezockt. Es hat einfach so einen Nostalgie-Faktor für mich, mehr als die anderen Spiele. Also für mich klar das beste Game zum ersten Film. (wobei ich wie gesagt die PC-Version nicht kenne, aber ich tippe mal darauf, dass sie eher der Playstation 1-Version ähnelt)


    Ächz... es gibt ja noch ne Version für den Original Gameboy, sehe ich gerade. Der Autist in mir will das nun unbedingt aus Vollständigkeitsgründen noch spielen, um wieder ruhig schlafen zu können... auch wenn der Realist in mir sagt, dass es schade um die Lebenszeit ist. Mehr dazu demnächst in diesem Forum. ;)

  • Harry Potter und der Stein der Weisen, Gameboy Color:


    https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQydEtK_Me0pliKUkaZsxpYm-AQi9In-nFKWE4TQACNeDXD-jRxQDoKwgrjVU--CqWbors&usqp=CAU


    So schlecht wie befürchtet fand ich das Spiel dann gar nicht. Die Idee, daraus ein JRPG mit rundenbasierten Kämpfen zu machen, funktioniert erstaunlich gut. Und das sag ich, der eigentlich keine rundenbasierten Kämpfe mag. Aber dadurch, dass das Kampfsystem sehr simpel gehalten ist, hat es was von Super Mario RPG oder den frühen Dragon Quest-Teilen. Die Kämpfe sind sehr schnell wieder vorbei, und daher ist der Nerv-Faktor nicht so hoch, wenn es mal wieder zu einer ungewollten Zufallsbegegnung mit der hundertsten Riesenratte kommt. Der 8 bit-Grafikstil hat irgendwie Charme, und zur Auflockerung gibt es ein paar 2D-Flugpassagen... sie haben sich definitiv bemüht, das Harry Potter-Feeling so gut es eben möglich ist auf so ein kleines Gerät zu bekommen. Was aber richtig extrem nervt, ist die fehlende Karte, und dass ein Großteil der Zeit dafür drauf geht, in dem doch recht großen Schloss planlos umherzuirren und irgendwas zu suchen, vor allem weil es oft gar keine genaueren Tipps gibt, wo man eigentlich suchen soll. Aber davon abgesehen ist die Gameboy Color-Version sicher nicht das schlechteste Harry Potter-Spiel.

  • Weiter geht es mit Teil zwei:


    Harry Potter und die Kammer des Schreckens


    Das Buch:

    Nachdem im ersten Teil wie schon erwähnt viel Zeit drauf gegangen ist, um das Setting zu etablieren und den Leser in diese Zaubererwelt mit ihren ganzen Eigenheiten und Mechanismen einzuführen, wodurch die eigentliche Handlung etwas sprunghaft wirkte und manches für mein Gefühl etwas zu kurz kam, ist es eigentlich erst der Nachfolger, der erzählerisch so richtig glänzen kann und nachvollziehbar macht, warum diese Reihe so erfolgreich geworden ist.

    Es ist sauspannend, und man fiebert total mit als Leser und kann das Buch kaum noch weglegen, selbst wenn man den Ausgang der Geschichte schon kennt.

    Hier wird einfach deutlich, dass J.K.Rowling eben nicht nur ein Talent darin hat, dieses ganze Zauberer-Universum zu erschaffen (was ja schon Leistung genug ist), sondern darüber hinaus auch noch wirklich spannend zu schreiben und ein Gespür für perfektes Timing zu haben. Außerdem ist das Buch, angesichts der Altersgruppe, an die es in erster Linie gerichtet ist, schon erstaunlich düster, inklusive menschenfressender Spinnen und angedeutete schwere Themen wie Rassismus und und Misshandlung von Hauselfen, die wie Sklaven gehalten werden. Es findet eine Entwicklung statt, ein Sog in Richtung der dunklen Seite, der nun mit jedem weiteren Teil stärker werden wird. Und somit wirkt das Buch über die bloße Handlung hinaus... man ahnt als Leser, da wird noch viel mehr kommen, man steht gerade erst am Anfang einer langen Reise. Und die Erwartungen auf das, was danach noch kommen sollte, und was man damals nur erahnen konnte, wurden ja dann im Nachhinein betrachtet auch keineswegs enttäuscht. Dennoch schafft es JKR aber, zur Auflockerung zwischendurch auch immer wieder leichte und humorvolle Passagen einzubauen. Es ist einfach vom Gesamtbild her alles perfekt ausgewogen.


    Der Film:

    Keine Ahnung, was es ist... vielleicht liegt es am Regisseur, der nach den ersten beiden Teilen gewechselt hat... jedenfalls haben die ersten beiden Teile irgendwie eine besondere Ausstrahlung oder Magie, die ich schwer in Worte fassen kann. Irgendwie verströmen sie so eine weihnachtliche Feel Good-Atmosphäre. Vielleicht sind es auch die Farben, wie Coldmirror in einer Folge ihres Podcasts mal erwähnt hat, da das Farbspektrum dieser ersten beiden Filme ein anderes ist als das der späteren Teile. Sie sind bunter, und leben mehr vom Kontrast zwischen warmen Gelb- und kalten Blautönen, während in den späteren Teilen die Farben und die allgemeine Stimmung düsterer, montoner und kälter werden. Es ist diese Mischung aus einerseits Vertrautheit und Geborgenheit, der heimeligen Atmosphäre von Hogwarts, und andererseits den düsteren Bedrohungen, Mysterien und Verschwörungen. Vielleicht ist es das, was Kindheit ausmacht: Sie ist voller Magie, und doch weiß man, am Horizont zeichnet sich bereits ab, dass sie enden wird, und dass es in der Welt draußen anders zugeht, kälter, und dass man etwas vermissen wird, eine Wärme und Geborgenheit, die nicht zurückgeholt werden kann.

    Um diesen Gedankengang weiterzuspinnen, muss ich mir aber erst mal die weiteren Filme wieder anschauen... es ist einfach schon zu lang her, und vielleicht trügt mich auch nur meine Erinnerung.

    In jedem Fall ist der zweite Film ähnlich werkgetreu wie der erste, und hat so viele epische Momente... Aragog, der Kampf mit dem Basilisk, Filch und seine Katze, das Zaubererduell, der herrlich übertriebene Hochstabler Gilderoy Lockhart, das Tagebuch von Tom Riddle, etc.

    Für mich momentan jedenfalls ein Anwärter auf den Titel: Bester Film der Reihe.


    Die Spiele:

    Harry Potter und die Kammer des Schreckens, Playstation 1:


    https://image.konsolenkost.de/item/images/1071828/full/ps1-harry-potter-und-die-kammer-des-schreckens-chamber-of-sectrets-r.jpg

    Was hässliche, schlecht gealterte Grafik angeht, mach der Teil da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Nur dass zu Augenkrebs diesmal auch noch Ohrenkrebs kommt, denn die Vertonung und Sprachausgabe (zumindest die deutsche) muss wohl die schlechteste Vertonung sein, die mir je in einem Spiel untergekommen ist.

    Das klingt, als ob man als Sprecher irgendwelche Kinder von der örtlichen Grundschule rekrutiert hat, die ihre Texte unmotiviert in ein Telefon oder ein altes Funkgerät genuschelt haben. Einfach unglaublich, wie unprofessionell das ist. :lol_gif: Man könnte da schon ein ganzes Video dazu machen, um sich nur lustig zu machen über das, was da so alles gesprochen wird... und vor allem, wie es gesprochen wird.

    Spielerisch fand ich den Teil eigentlich ganz nett und schön abwechslungsreich. Es gibt zahlreiche Minispiele, die das eigentliche Gameplay auflockern, es gibt Gnomen-Weitwurf, man muss die von Ron ausgekotzten Schnecken auffangen oder mit dem Auto vor dem Zug fliehen. Insbesondere die Zaubererduelle machen richtig Spaß. Ich würde sagen, das Game ist klar besser als der erste Teil, und hätte gern noch ein bisschen länger sein dürfen. Wenn die Technik nur nicht so veraltet wäre. Aber so kann man das heutzutage echt niemandem mehr empfehlen, außer als Kuriosum.


    Harry Potter und die Kammer des Schreckens, Gameboy Advance:


    https://image.konsolenkost.de/item/images/9007074/full/9007074-4_1.jpg


    Dieses Spiel, das ich vorher noch nicht kannte, hat mich gleich zu Beginn richtig positiv überrascht. Was für eine schöne, handgezeichnete Retro-Pixelgrafik! Mindestens Super Nintendo-Niveau, teilweise eher noch besser. Und so eine Grafik altert halt einfach viel besser als diese frühen 3D-Grafiken. Das Gameplay ist im Prinzip gar nicht so viel anders als beim direkten Gameboy-Advance-Vorgänger... man löst simple Schalterrätsel und sammelt Objekte ein, aber es ist halt so dermaßen viel schöner anzuschauen.

    Leider, leider, flacht das Spiel im weiteren Verlauf total ab und wirkt völlig unfertig und viel zu kurz. Aber das ist bedauerlicherweise etwas, was sich plattformübergreifend durch die gesamte Reihe zieht... die Programmierer hatten meist gute Ideen und man merkt, dass sie wirklich etwas Gutes machen und nicht nur eine lieblose Lizenzverwurstung dahinrotzen wollten. Aber es fehlte ihnen einfach die Zeit, denn die Spiele mussten meist innerhalb eines Jahres, rechtzeitig zum Erscheinen des gerade aktuellen Filmes, fertig gestellt sein. Und das merkt man bei diesem Game hier ganz besonders. Rein vom Grafikstil her hätte das ansonsten, wenn es so geil weitergegangen wäre, wie es angefangen hat, eines meiner Lieblings-Harry Potter-Spiele werden können.