Der Fall Schlesinger und das System der öffentlich-rechtlichen Sender

  • Eure Meinung?


    Meine Meinung: Bekämpf die Regeln, und nicht die, die nach ihnen spielen.

    Es wird sich immer einer finden, der sich die Taschen vollstopft, wenn die Möglichkeit besteht.


    Das Problem ist einfach, dass es in Deutschland eine Pay-TV-Pflicht für ARD, ZDF und Co. gibt.

    Diese war früher schon dreist, als es ausschließlich drei öffentlich-rechtliche Kanäle gab.

    Sie erreicht den Gipfel an Schwachsinn in Zeiten, in denen jeder seine medialen Inhalte aus den unterschiedlichsten Quellen bezieht.


    Dass der Scheißdreck weg muss ist eine beliebte BILD-Leser-Stammtisch-Forderung. Das macht sie aber nicht weniger berechtigt.

  • Keine Ahnung um was es da geht, ich schaue kein klassisches TV.


    Aber der Rundfunkbeitrag sollte definitiv weg. Sollen sie es doch genauso wie Netflix und Co. machen. Wer was will, der schließt es ab, wer nicht, der nicht.


    Wundert mich fast, dass Netflix, Amazon, Disney und Co. Deutschland noch gar nicht wegen Diskriminierung angezeigt haben. Die würden auch gern was von einem verpflichtenden Beitrag abhaben wollen.

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • Wie so vieles in unserer Gesellschaft ist der Grundgedanke dahinter sicherlich nicht komplett falsch... also der Gedanke, dass es Sender gibt, die nicht vom Interesse des Kapitals gelenkt werden und daher auch ein unkommerzielles Programm anbieten können. Und dass jeder Mensch Zugang zu einer medialen Grundversorgung hat, damit er mitreden kann und informiert ist.

    Also ich kann es nachvollziehen, wie das damals entstanden ist, und dass man nach den Erfahrungen im Dritten Reich auch versucht hat, da ein Konstrukt zu schaffen, wo viele Instanzen ein Wörtchen mitzureden haben und nicht das Propagandaministerium allein entscheiden darf, was gesendet wird.

    Nur leben wir halt inzwischen in einer komplett anderen Zeit mit völlig veränderten Rahmenbedingungen.

    Und da sollte man sich dann vielleicht schon mal fragen: Brauchen wir das alles noch? Was genau brauchen wir eigentlich? Und was kann man sich getrost sparen, weil es einfach nicht mehr zeitgemäß ist?


    Ich sag mal so:

    In Zeiten von so viel Auswahl an Sport und Unterhaltungssendern, Netflix und Youtube ist es definitiv nicht mehr zeitgemäß, Sport- und Unterhaltungssendungen durch Zwangsgebühren zu finanzieren. Jeder, der sich dafür interessiert, hat unzählige Möglichkeiten, sich sowas reinzuziehen.

    Allein schon diese ganze Krimi-Scheiße, Tatort, und das Zeug, was da immer im ZDF läuft, jedes Mal, wenn ich einschalte, wo immer irgendein bayerischer Bulle mit seinen Kollegen entweder beim Kaffee sitzt oder am Seziertisch und sich mit dem Gerichtsmediziner unterhält...

    Wo ist da der kulturelle Mehrwert? Was hat das noch mit dem eigentlichen Bildungs-Auftrag des Fernsehens zu tun?

    Das ist einfach nur Müll für hirntote Hausfrauen, der produziert wird, weil die Sender eben zu viel Geld haben und nicht wissen, wohin damit... und dann jammern sie rum, oh, wir müssen die Gebühren erhöhen... Lächerlich!

    Ich würde mit mir reden lassen darüber, dass man so eine Art öffentlichen Info-Kanal hat, in dem es "unabhängige" (naja) Nachrichten gibt, vielleicht ab und zu eine Talkrunde und Interviews mit Politikern, und die eine oder andere Dokumentation.

    Ich bin mir sicher, das ließe sich auch gänzlich ohne Zwangsgebühren finanzieren. Das kann man locker gegenfinanzieren mit ein paar Werbespots vor der Tagesschau.

    Alles, was darüber hinaus geht, kann sich jeder Interessierte heutzutage selbst zusammenstellen.

    Aber seltsamerweise gibt es darüber bis heute keine breite öffentliche Debatte, bzw. keine, die von den gemäßigten Parteien angestoßen und unterstützt werden würde. Wenn, dann meckern nur die Radikalen vom rechten Rand rum, die aber hauptsächlich auch nur deshalb unzufrieden sind, weil ihnen die Massenmedien zu links erscheinen. Sonst wäre der AfD das Thema doch auch scheißegal.

    In Wahrheit hat doch keiner der in der Gesellschaft was zu sagen hat, ein Interesse daran, dass sich irgendwas ändert. Und das gilt natürlich nicht nur im Bezug auf das öffentlich rechtliche Fernsehsystem, sondern ja im Grunde für beinahe alles. *kotz*