Was kotzt euch heute an?

  • Ähm... es ist doch gerade das von dir so leidenschaftlich verteidigte System, das dafür sorgt, dass es so wenig alternative Wohnprojekte und Kommunen gibt, in die sich junge Menschen flüchten könnten, die sich anderswo nirgends zuhause fühlen. Würde man die bösen Hausbesetzer nicht immer aus ihren Häusern vertreiben, hätte sich dort eine viel bessere Gegenkultur entwickeln können, die Zuflucht für Straßenkinder und von ihren Eltern vernachlässigte oder schlecht behandelte Kinder bieten könnte. Aber dank des Systems stehen die Leute, die sowas aufbauen wollen, ja immer mit einem Bein im Knast.

    Ja, hier muss man ganz klar sagen, dass der Staat in der Hinsicht fast schon mafiös agiert, bzw. in einer Kumpanei mit Spekulanten gegen alternative Projekte vorgeht, mit einer Polizei, die wie eine Besatzerarmee auftritt (siehe Rigaer). Und hier spielen ganz klar Teile der Presse als Propagandaorgane eine unrühmliche Rolle, die nichts mit sachlicher Berichterstattung zu tun hat.

    Andererseits gibts natürlich Projekte, die gerade staatlich finanziert sind, was wiederum an den korrekten, cleveren Leuten gibt, die es verstehen, Strukturen für sich zu nutzen. Es ist ambivalent. Ich weiß nicht, wie stark solche alternativen Strukturen insgesamt werden könnten, wenn man sie in Ruhe lassen würde. Also Legalisierung von Besetzungen unter bestimmten Voraussetzungen etc. Ich will das auch nicht romantisieren, weil ich auch einiges von innen kenne. Aber ob das Probleme wie Wohnungsnot gesamtgesellschaftlich lösen könnte? Eine Mehrgleisigkeit (also sowohl agieren mit als auch ohne Staat), um einen Transformationsprozess auszulösen, wäre das Beste, was den gegenwärtigen Gesellschaften passieren könnte.

  • Immer, wenn dir die Argumente ausgehen, kommst du mit irgendwelchen völlig deplatzierten Vergleichen daher oder verdrehst die Argumente der Gegenseite so lang, bis es so aussieht, als ob du die Logik auf deiner Seite hättest.

    Nö. Es ging im Gesamtkontext darum, dass du immer dabei bist, eine große Welle zu machen, aber die wirklichen Probleme, die ignorierst du seit Jahren konsequent. Weil dich solch Firlefanz, mit dem sich die Leute täglich befassen müssen, zusätzlich zu ihrem Überlebenskampf in der Lohnsklaven-Knechtschaft, schlicht nicht interessiert. Wenn es hingegen einen Bug auf Youtube gibt, kriegt das direkt ein eigenes Posting von dir. Auch beim Einmarsch der Taliban hast du gezeigt, wie wenig Empathieverständnis du hast. Lieber drückst du denen noch einen flotten Spruch hinterher, als dass du dich mit den armen Schweinen solidarisierst.

    Es verdeutlicht, wie weit du von einer wirklichen Basis entfernt bist, die du aber bräuchtest, um nicht ständig zu wirken wie ein Prediger aus einer ganz anderen Welt. Dass du dich selbst aber überhaupt nicht so siehst, zeigt sich beispielhaft an deinen Songtexten, in denen immer die anderen die Verräter sind, nie jedoch du.

    Und das wird man doch wohl mal ansprechen dürfen, wenn das Maß gerade mal wieder obervoll ist. Bei mir hast du es doch genauso gemacht. Nur zeigte sich bei meiner Reaktion halt direkt wieder, dass du scheinbar gleicher bist als manch andere hier.

    Ich war auch nie in einem Kinderheim behördlicher Willkür ausgesetzt, kann aber ja wohl trotzdem eine Meinung darüber haben.

    Natürlich kannst du das. Aber dann musst du dir auch sagen lassen, dass deine zusammengeklaubte Meinung eine andere ist, als die von Betroffenen. Ich habe nicht nur eine Meinung, ich habe eigene und persönliche Erlebnisse. Soll ich diese jetzt umdichten, nur damit sie in das Meinungsspektrum reinpassen, welches du vorgibst? Deine Meinung ist doch nicht absolut. Es gibt auch andere. Und die sollten gerade hier geäußert werden dürfen, ohne dass man dafür direkt angegangen wird.

    Irgendwo in der Unity-Philosophie oder im Anhang davon steht mit Sicherheit etwas darüber, dass man jedem jungen Menschen einen eigenen Rückzugsort zur Verfügung stellen sollte, der nur diesem allein gehört und wo ihm keiner reinreden kann.

    Das ist zu abstrakt und hat nichts mit der heutigen Wirklichkeit zu tun. Fordern kann man immer viel. Auch sollte kein Mensch verpflichtet sein, einen Großteil seiner Lebenszeit zu verkaufen, und doch ist es so. Die Leute können ja die Unity-Philosophie mit zur Massenbesichtigung mit 200 Leuten nehmen. Einen größere Beweis, dass man ein Querulant ist und wahrscheinlich zukünftig viele Probleme machen wird, kann man dem Vermieter gar nicht bieten. Das gibt direkt Listenplatz 200. Wir melden uns bei Ihnen!

    Zitat

    Ähm... es ist doch gerade das von dir so leidenschaftlich verteidigte System, das dafür sorgt, dass es so wenig alternative Wohnprojekte und Kommunen gibt, in die sich junge Menschen flüchten könnten, die sich anderswo nirgends zuhause fühlen.

    Und diesen Sachverhalt habe ich jetzt genau wo verteidigt?

    Du kannst mir nicht einfach Dinge in die Schuhe schieben und gleichzeitig verbittest du es dir selbst.

    Wenn du dir das Recht rausnimmst, nicht permanent über Wohnraum in Deutschland zu sprechen, dann kann ich mir ja wohl auch rausnehmen, die Kritik daran nicht auszuformulieren zu müssen, ohne dass ich deshalb automatisch für die Vertreibung stimme.


    Auch das wieder aus der Kategorie: darf ich nicht, du aber schon. Wie so ein Vater, der am Tisch kein Bock mehr auf seine Suppe hat, aber das unmündige Kind muss seine Suppe fertig essen. Vater steckt sich lieber eine Zigarette an, aber was wäre los, wenn das Kind für sich das gleiche Recht reklamiert?

    Das sind immer deine Predigen und doch handelst du so weit entfernt davon.


    Es gibt übrigens durchaus Wohnprojekte für Heimkinder. Spricht nur keiner drüber, weil skandalträchtig natürlich nur die Räumungen sind. So war die ehemalige Kommune von Ton Steine Scherben vor ein paar Jahren noch ein Wohnprojekt für Heimkinder. Anderswo werden besetzte Häuser vom Scheiß Staat in legale Projekte umgewidmet. Bei der Rigaer 94 war es so. Bei der Liebigstraße 14 und anderen Häusern in der Umgebung auch. Spricht nur keiner davon. Über 30 Jahre lebte man dort völlig legal. In Halle wurde vor 20 Jahren eine alte Villa besetzt, zur Belohnung gab es einen Nutzungsvertrag von der Stadt. Und solche Geschichten gibt es überall im Land. Hörst du aber heute zum ersten Mal, richtig? Dann frag dich mal, woher das kommt. Zumindest das Bethanien in Berlin sollte dir aber ein Begriff sein, oder? Wenn nicht, dann hast du eine dermaßen große Bildungslücke, dass du für dieses Thema schlicht nicht qualifiziert bist, um da fundiert mitzumsichen. Dann bleiben wieder nur die Erfahrung aus deinem Provinzdorf. Und da gibt es so etwas natürlich nicht. Entweder es liegt am Scheißstaat, oder aber in deiner Gegend besetzt schlicht niemand Reihenhäuser. Vermutlich aber ersteres.


    Aus dem erwähnten Fall, den ich gerade erlebe, wird momentan übrigens eine Unterbringung klar gemacht. Es tut mir leid, schon wieder das "System zu verteidigen", aber auch das gehört nun mal zur Wahrheit. Der Heimaufenthalt dauerte 14 Tage, seither wurden Besichtigungen gemacht und aktuell geht's nur noch um das Organisatorische. Dann geht es mit 16 in die eigene Bude und das Scheißsystem zahlt die Kosten, plus Taschengeld. Danke Merkel.


    Vielleicht machst du einfach mal ein Praktikum in dieser Sparte, anders sehe ich nicht, wie dein Denken von anno-dazumal, was noch nicht mal auf eigenen Erfahrungen beruht, sonst jemals aus deinem Kopf entweichen kann.

    Dass es auch Angestellte in solchen Einrichtungen gibt, die sich aufrichtig für junge Menschen einsetzen und denen helfen wollen, bestreitet übrigens keiner. Genau wie es auch Lehrer gibt, die es gutmeinen und für ihre Schüler das Bestmögliche rauszuholen versuchen.

    Na das hätte ich mal sagen sollen. Da wäre aber was los gewesen.

    Dadurch wird das Schulsystem als solches aber auch nicht besser, sondern es ist eher so, dass diese Leute trotz des Systems etwas Gutes tun... ich denke aber, engagierte Menschen würde es auch ohne das System geben, bzw. die könnten dann vermutlich sogar noch viel besser arbeiten und helfen, wenn man ihnen nicht ständig bürokratische Hürden in den Weg legen würde.

    Und die bürokratischen Hürden kennst du jetzt woher? Weil das Finanzamt nervt und weil man vom einen auf das andere schließen kann?

    Tja, ich kann es nicht. Sieht man ja. Würfle ich nur zwei Beispiele deines Absolutismus in einen Topf, dann sind es direkt wieder "deplatzierte Vergleiche". Machst du es hingegen, geht das problemlos klar. Komisch.


    Ursprünglich ging es hier mal um Marcs Situation. Ein Unity-Mitglied meldet sich und klagt sein Leid. Keiner reagiert. Interessiert scheinbar niemanden. Dann kommt einer und bietet ihm Hilfe an. Dieser jemand kriegt kurz darauf selbst auf den Deckel.

    Zur Erinnerung: Unity bedeutet Einheit. Ist dies hier das Einheitsgefühl? Oder ist es nur das vom Oberhäuptling, der hauptsächlich immer mit sich selbst einig ist?

  • Ursprünglich ging es hier mal um Marcs Situation. Ein Unity-Mitglied meldet sich und klagt sein Leid. Keiner reagiert. Interessiert scheinbar niemanden. Dann kommt einer und bietet ihm Hilfe an. Dieser jemand kriegt kurz darauf selbst auf den Deckel.

    Ich habe mich in einer Pregabalin-Nacht hier ausgekotzt. Schreiben ist eine Sache, die ich bekanntlich gerne tue. Auf aufrichtiges Mitgefühl hoffe ich im Internet sowieso nicht. Und letzten Endes hat es eine seitenlange Diskussion ausgelöst, was diesem Forum guttut. Auch wenn der Streit für Dian und Dich sicher nicht angenehm ist.


    Dankbarkeit bzw. Relativierung ist im gewissen Maß hilfreich und ein Teil meines Lebens. Ich bin Halb-Pole und wenn ich meinem Onkel von manchen Dingen hier erzähle, staunt der Mann regelrecht. (Obwohl es ihm materiell sehr gut geht und er nicht das geringste Interesse hätte, hierhin zu migrieren. Nur so am Rande.)


    Aber wenn ich ihm bspw. erzähle, dass ich in der Reha ca 1,5k Übergangsgeld bekommen und dabei Rentenpunkte gesammelt hätte, ist er schon positiv erstaunt. Also, du kriegst so viel Geld von der Rentenkasse, obwohl du noch jung bist und noch nicht lange eingezahlt hast? Ein Jahr lang? Und dabei erhöht sich noch jeden Monat dein langfristiger Rentenanspruch? Das sind Verhältnisse, von dem man im Nachbarland jenseits der Oder nur träumen kann.


    Ich stehe gewissermaßen irgendwo zwischen euch. In einem Land mit 83 Mio. Einwohnern wird es immer menschliches Versagen (und unglückliche Entscheidungen) geben - das siehst du ja in meinem Fall. In den zwei Punkten ("Menschliches Versagen nicht auszuschließen" plus "Wir haben es besser als woanders") bin ich bei dir.


    Bei Dian bin ich jedoch in meiner Ansicht, dass es auch unser vermeintlich soziales System _eklatante_ Schwächen aufweist. Warum war es zumindest im Jahr 2004 nicht möglich, dass ein immerhin schon 13-Jähriger sagen kann: Ich will hier nicht wohnen?

    Überdies habe ich mir die Einrichtung ja eh nicht selbst aussuchen können. Das ist schon ziemlich autoritär und asozial. Außerdem: Wie kann es sein, dass so eine asoziale Jugendhilfe-Einrichtung mit ihrer lausigen Arbeit durchkommt? Auch hier Systemversagen. An anderen Stellen wird auch die Arbeit von Unternehmen überprüft. Aber eine Jugendhilfe-Wichsklitsche kann ohne Interventionen Lebensläufe zerstören? Hier kann von Einzelfällen nicht mehr die Rede sein. Auch gebe ich Dian Recht, dass wir nicht pauschal sagen können: Mit 18 darfst du ausnahmslos alles, was für Erwachsene nun mal erlaubt ist, aber vorher ziehen wir unseren streng dogmatischen juristischen Einheitsbrei durch.


    Auch ist Relativierung nur bis zu einem gewissen Grad hilfreich. Es muss ja möglich sein, dem System Fehler aufzuzeigen und Unrecht als solches zu benennen, um Progressivität zu erzeugen. Andernfalls können wir bspw. Psychotherapie abschaffen. Stattdessen bekommt man bei einer schweren depressiven Episode einfach von seiner Krankenkasse ein Schreiben, das aufzeigt, wie sehr man es hier auch am psychischen Abgrund besser hat, als viele Menschen im Mittelalter oder in Nordkorea.

  • Tatsächlich beherrscht Marc, neben Lonewolf, die Fähigkeit zum klugen differenzieren. Dass bei beiden ein anderer Maßstab angewendet wird als bei mir, wenn ich mich zum selben Sachverhalt äußere, damit kann ich leben.

  • Warum wissen wieder alle außer mir, dass nur in Thüringen gesetzlicher Feiertag ist :D


    Weltkindertag also. Na sowas. Wegen euch Kindern muss ich heute hungern ... 11!elf


    Schleppe meine Pfandflaschen wie ein Depp zu Saufland und alles was ich bekomme, ist diese lausige Erkenntnis ;)

  • Weltkindertag also. Na sowas. Wegen euch Kindern muss ich heute hungern ... 11!elf

    Nein, wegen diesen linksgrünen Gutmenschen mal wieder! Kinder gehen nicht arbeiten und kriegen auch noch einen Feiertag hinterhergeworfen, plus freien Eintritt in den Zoo? :cursing:

    CDU und afd stimmten damals dagegen. Kinder sind Dreck. Weg mit euren Giftspritzen von unseren Kindern :!::!::!::!:

  • Stattdessen bekommt man bei einer schweren depressiven Episode einfach von seiner Krankenkasse ein Schreiben, das aufzeigt, wie sehr man es hier auch am psychischen Abgrund besser hat, als viele Menschen im Mittelalter oder in Nordkorea

    Ha? Sicher? Ich finde, dass Schreiben wäre schon sehr sozial. Ein Seil wäre doch praktischer. Einer weniger, dem der Staat Krankengeld und Co zahlen muss.

    Dass sie immer noch nicht für aktive Sterbehilfe für psychisch Kranke oder jene die nicht leben wollen sind.


    Wie viele können und wollen nicht arbeiten? Aus staatlicher Finanzsicht, wäre der Tod von ihnen billiger, als die ganzen Leistungen.

    Neben dem würde es auch andere Probleme lösen, wie sämtliche Knappheiten (Wohnraum, Lebensmittel), es würde den CO2 Ausstoß verringern und Arbeitsplätze schaffen für jene, die doch noch arbeiten wollen. Ha. Dass dene das noch keiner gesteckt hat?


    In einer Arztserie hat der leitende Arzt einem Obdachlosen eine Wohnung gemietet und ihn im KH arbeiten lassen, weil er festgestellt hat: wenn er mit Krankheiten kommt, kostet das ne Mio im Jahr. Die Wohnung viel weniger.

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • Bedank dich bei den von christlichem Fickscheiß beeinflussten Gutmenschen, die dafür gesorgt haben und sorgen, dass Freitod ganz böse ist, weil das Leben doch noch in der erbärmlichsten Situation lebenswert und schön ist.


    Habe auch mal von einem Mann gehört, der beim Jobcenter angerufen und gemeint hat, warum zahlt ihr mir nicht den Freitod in der Schweiz, dann seid ihr mich von der payroll los und ihr kommt letzten Endes günstiger weg.