Ich möchte mich hier der Fragestellung widmen, was das Wort Faschismus für die meisten hier bedeutet und im besten Fall einen Konsens finden. So dass vernünftige philosophische Diskussionen darauf aufgebaut werden können. Ich sehe es als problematisch an, wenn Begriffe eine zu stark wertende Komponenten haben und ich bin ein Freund von Begriffsradikalisierung.
Soll heißen, gehen wir der Frage nach was die Wörter vom Wortstamm her bedeuten und wie sie gesellschaftlich belegt sind. Ich möchte damit den Blick hinter die Kulisse wagen und abstrakte Strukturen erkennen und aufzeigen, welche dahinter am wirken sind.
Ich denke so kann ein tieferes Bewusstsein entstehen.
Ich würde mich freuen, wenn auch andere entsprechende Threads starten. Weiterer Klärungsbedarf besteht meiner Meinung nach bei Begriffen wie: Egoismus, Kapitalismus, Rassismus, Sexismus, ... das sind natürlich alles negativ belegte Begriffe, das macht es ja so interessant darüber zu diskutieren.
Ich denke Probleme die damit verbunden sind lassen sich nicht durch eine Cancel Culture lösen.
Manege auf, mögen die Spiele beginnen!
Somit stelle ich die Frage in den Raum:
---------------------------------------------------------
Was versteht ihr unter Faschismus?
--------------------------------------------------------
Wo fängt dieser anoder hört auf, welche Dosis macht das Gift?
Ich werde mal den Anfang machen:
Ich denke die gesellschaftliche Bedeutung muss ich hier nicht weiter ausführen, die sollte jedem relativ klar sein.
Faschismus - der Bund / fascis - Bündel
Ich finde das wäre ein guter Ansatz komplett wertefrei darüber zu diskutieren.
Zum einen möchte ich den Begriff auf mich beziehen und zum anderen auf eine Gesellschaft.
In Bezug auf mein Ego, hat es also einen bündelnde Komponente, diese würde ich auch als Konzentration oder Zentrierung beschreiben.
Somit kommt hier auch ein meditativer Charakter ins Spiel. Provokant ausgedrückt würde das nun bedeuten, dass wenn ich mich auf etwas konzentriere, dies faschistisch ist.
Gesellschaftlich betrachtet hat es was mit Zentralität zu tun. Also wenn ein Projekt gestartet wird, werden die Energien gebündelt, dann ist das irgendwie auch faschistisch. Also jede Community hat eine faschistische Komponente. Allerdings macht natürlich die Dosis das Gift. Und diese spielt bei dem Begriff natürlich eine Rolle. Im Fall NS-Regime o.ä. hat dies natürlich zu einem riesen Haufen Scheiße geführt und diese Gefahr ist eben auch immer dabei wenn Dinge zu stark gebündelt/zentriert und vereinheitlicht werden. Das Individuum verliert immer mehr an Bedeutung und muss sich dem Bündel unterordnen und wird missbraucht und unterdrückt. Die Vielfalt wird vernichtet.
Somit stellt sich auch die Frage wieviel Faschismus tut uns gut, persönlich und gesellschaftlich und kann eine Gesellschaft ohne Faschismus überhaupt existieren?