Social Justice Warriors / Gutmenschentum

  • Mal zur rechtlichen Situation von Homosexuallen in der BRD (siehe Wikipedia):


    "1969 wurde gleichgeschlechtlicher sexueller Verkehr bei einem Schutzalter von 21 Jahren legalisiert. 1973 wurde das Schutzalter auf 18 Jahre reduziert.[11]Auch nach der Entkriminalisierung wurde jedoch die polizeiliche Sammlung der Daten von Homosexuellen in Rosa Listen fortgesetzt. Das Handbuch der Kriminalistik sah noch 1978 die Führung von Homosexuellenkarteien als notwendige Maßnahme zur Wahrnehmung der polizeilichen Sicherungsaufgaben an.
    Der Deutsche Bundestag vereinheitlichte 1994 durch Aufhebung des § 175 das Schutzalter für Homo- und Heterosexuelle auf 14 bzw. 16 Jahre im Zuge der Rechtsangleichung nach der deutschen Wiedervereinigung. Dadurch sank mit Wirkung zum 10. März 1994 das Schutzalter für Homosexuelle in Westdeutschland, während es in Ostdeutschland für Homo- und Heterosexuelle in Teilbereichen stieg.[12]
    Ab dem Ende der 1990er Jahre wurde in Deutschland um die staatliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren gekämpft, die im Februar 2001 zur Verabschiedung des Lebenspartnerschaftsgesetzes führte. Seit Anfang der 2010er wird darüber hinaus die Einführung der Gleichgeschlechtlichen Ehe gefordert."


    Noch unsere Eltern-Generation ist also mit der gesellschaftlichen (nicht individuell vereinzelten) Norm aufgewachsen, dass Homosexualität krankhaft und strafbar ist. Dass dies rein rechtlich nicht mehr so bewertet wird, dürfte - vermute ich mal - auch daran liegen, dass "Gutmenschen" ihre Vorstellung des Zusammenlebens ab den 60er Jahren stärker in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht haben.
    Welches Verhältnis hat eigentlich die gesellschaftliche immer noch recht einflussreiche christliche Religion zum Thema Homosexualität?;-)


    Zum Thema Sexismus und Gewalt gegen Frauen: Gewalt gegen Frauen: Zahlen und Fakten - bff Frauen gegen Gewalt e.V.


    Von abstrakten Statistiken abgesehen bekommt man vermutlich auch hier erst dann ein Verständnis für die Problematik, wenn man einfach mal mit Personen aus dem weiblichen Bekanntenkreis über ihre individuellen Erfahrungen spricht.


    Muss ich echt noch die Zahlen zu rechten Gewalttaten raussuchen? Umgekehrt würde es mich eher interessieren, wo genau die Belege dafür sind, dass z.B. Männer oder Heterosexuelle Diskriminierung und Benachteiligung erfahren. Und bitte nicht mit Medienkampagnen wie Schwarzer gegen Kachelmann ankommen.
    Natürlich wäre auch die Frage nach rassistischer Diskriminierung z.B. seitens türkischer oder arabischer Jugendlicher gegenüber Deutschen interessant. Die mag es sogar geben (und in höherem Maße religiös motiviert in Form von subtiler Verachtung), aber nicht in dem Maße systematisiert und organisiert, wie anders herum. Wobei ich zugebe, dass dieser Punkt - rassistische und nationalistische Haltungen unter Einwanderern - noch viel zu unbeachtet ist und u.a. zu dem zuvor von mir genannten Beispiel mit der Erdogan-treuen Moschee-Vereinigung in "gegen Rechts" Bündnissen führt.


    Ich kann eigentlich dians Beitrag - bis auf die dezente Misogynie - im Grunde zustimmen. Soziale Benachteiligungen als solche waren hier ja noch gar kein Thema. Vermutlich ist es gerade das Gefühl der sozialen Benachteiligung einer weißen Unterschicht oder von Abstiegsängsten bedrohten Mittelklasse, das zum Hass auf diejenigen führt, die man als klassische Benachteiligte erfährt bzw die als solche ihre eigene "Bewegung" bekommen, während man sich möglicherweise von "den Linken" oder den "SJW" im Stich gelassen fühlt. Ich kann mir dies allerdings nur mit selektiver Wahrnehmung erklären. Klar, wenn sich studentische und subkulturelle Linke eher auf einer Frauenkampftag-Demo oder einer Diskussionsrunde zum Thema "Männlichkeit und Hardcore" wiederfinden als bei irgendwelchen Streik-Aktionen von amazon-Sklaven oder Putzfrauen, zeigt das schon, dass der Bezug zu der Arbeiterklasse verloren gegangen ist bzw. hinter andere Themen zurückfällt. Das kann man natürlich Scheiße finden, dass andere Personen andere Prioritäten entwickelt haben, klar. Allerdings kann die Konsequenz wohl kaum darin liegen, seine Feindbilder nun in den vermeintlichen "SjW" zu suchen oder einfach zu leugnen, dass bestimmte Formen der Diskriminierung existieren, nur um so mehr Aufmerksamkeit für den "white trash" abzugraben. Sinnvoller wäre es meines Erachtens, den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Baustellen wieder herzustellen, ohne in Haupt- und Nebenwiderspruchslogik zurückzufallen.

  • Das kannst du mit einem kleinen Experiment ganz schnell selbst herausfinden:
    Gehe zu einem deiner (männlichen) Mitschüler, sag ihm, dass du ihn süß findest und gern mit ihm zusammen sein würdest. Und dann beobachte mal, was passiert.
    Ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit ist recht groß, dass es am nächsten Tag die ganze Klasse weiß, und ein paar Tage später weiß es auch der Rest der Schule.
    Ok, das ist jetzt vielleicht noch nicht zwangsläufig "Homophobie", aber von einem völlig normalen Umgang mit dem Thema sind wir jedenfalls auch noch meilenweit entfernt.

    Ok, das stimmt durchaus. Aber in derartigen sozialen Systemen wird generell jede Minderheit isoliert oder toleriert, je nach Schule.


    Und natürlich ist unter Moslems oder generell unter Migranten (auch unter Christen) die Homophobie besonders weit verbreitet. Aber wenn du dich irgendwo auf dem Land in Sachsen oder Bayern umhörst, wirst du vermutlich auch nicht viele Jugendliche finden, für die Homosexualität eine ganz normale Sache ist... ich glaube, da sagt man auch gerne mal "Schwuchtel" zu jemanden, den man nicht leiden kann... das haben nicht die Abdullahs erfunden, dieses Wort.

    Irgendwie scheinen aber ausgerechnet Muslime nicht zur Zielgruppe der SJWs zu gehören, da sie ja selbst arme Opferchen seien. Und ja, konservative Christen sind oft genau so schlimm.


    Ich kann mich an Fälle aus der Vergangenheit erinnern, als massenhaft DOITSCHE Neonazis ein Asylantenheim belagert haben und die Menschen dort in Todesangst versetzt haben.

    Aber das war vor 20 Jahren oder so, heute ist die Situation ganz anders und das ostdoitsche Neonazitum weitgehend auf die AfD umgesattelt. Ein Beispiel aus der Nazizeit selbst wäre ähnlich unpassend.


    Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass man danach alle männlichen Deutschen unter Generalverdacht gestellt hätte. Ich glaube nicht mal, dass danach alle männlichen Deutschen, die eine Glatze haben, überdurchschnittlich häufig schikaniert worden sind. Weil man einfach (völlig zurecht) sagte, dass man sowas nicht verallgemeinern kann.

    Da hast du wiederum Recht, allerdings sind Doitsche keine Minderheit die man so leicht schikanieren könnte. Mit anderen Gruppen (den Reichsbürgern z.B.) geht das mit dem Generalverdacht deutlich leichter. Abgesehen davon lehne ich Racial Profiling und Polizeikontrollen aber allgemein ab, nur in Spezialfällen wie bei der letzten Sylvesternacht war es einfach die friedlichste Lösung für alle.


    Andererseits muss ich aber noch was zum Argument des "Privilegiertseins" sagen, das Lonewolf hier eingebracht hat:
    Ich glaube, wenn man vom Arbeitsamt oder der Schule oder sonstwem schikaniert wird, und halt nicht gerade aus dem wohlhabenden Ländle hier im Süden Deutschlands kommt, empfindet man sich oftmals alles andere als privilegiert... da kann die Hautfarbe auch noch so weiß sein. Und dann sieht man irgendwelche Frauen oder Ausländer, die im dicken Auto sitzen... und muss sich dann noch von den Linken vorwerfen lassen, dass man ja privilegiert ist und gefälligst die Schnauze halten soll. Kann ich schon nachvollziehen, dass man da dann schnell mal ein bisschen angepisst ist und sein Feindbild in Zukunft eher bei den Alice Schwarzers dieser Welt sucht als bei irgendwelchen reichen Bonzen.
    Natürlich kann man sagen, als Frau ist man tendenziell häufiger sexueller Belästigung ausgesetzt. Andererseits kann man als Frau auch tendenziell leichter durchs Leben kommen und jemanden finden, der einen ernährt und für einen arbeitet, wenn man nur halbwegs gut aussieht und ein bisschen mit dem Arsch wackelt. Ich denke, Vorteile und Nachteile gleichen sich da irgendwie auch ein bisschen wieder aus. (ich hoffe, das war jetzt nicht schon ein sexistisches Vorurteil, das ich da geäußert habe. Ist halt das, was ich so beobachte... sorry...)

    Dazu würde ich gerne hinzufügen dass das SJW-Tum sich einfach die falschen Zielgruppen aussucht und extem verallgemeinert. Ich bin arm und gesellschaftlich isoliert, aber da ich weiß, männlich und heterosexuell bin muss das wohl meine eigene Schuld sein, weil ich ja so privilegiert bin. Mit diesem rassistischen, sexistischen und heterophoben Schulddenken sollten die SJWs sich lieber an jene wenden die am ehesten tatsächlich rassistisch, sexistisch, homophob oder so sind und ihnen nicht einen Blankocheck geben weil sie ja arme diskriminierte Minderheiten sind, vor allem der Islam. Wir Linken sind schon am ehesten von diesen Denkmustern befreit.


    Mal zur rechtlichen Situation von Homosexuallen in der BRD (siehe Wikipedia):


    "1969 wurde gleichgeschlechtlicher sexueller Verkehr bei einem Schutzalter von 21 Jahren legalisiert. 1973 wurde das Schutzalter auf 18 Jahre reduziert.[11]Auch nach der Entkriminalisierung wurde jedoch die polizeiliche Sammlung der Daten von Homosexuellen in Rosa Listen fortgesetzt. Das Handbuch der Kriminalistik sah noch 1978 die Führung von Homosexuellenkarteien als notwendige Maßnahme zur Wahrnehmung der polizeilichen Sicherungsaufgaben an.
    Der Deutsche Bundestag vereinheitlichte 1994 durch Aufhebung des § 175 das Schutzalter für Homo- und Heterosexuelle auf 14 bzw. 16 Jahre im Zuge der Rechtsangleichung nach der deutschen Wiedervereinigung. Dadurch sank mit Wirkung zum 10. März 1994 das Schutzalter für Homosexuelle in Westdeutschland, während es in Ostdeutschland für Homo- und Heterosexuelle in Teilbereichen stieg.[12]
    Ab dem Ende der 1990er Jahre wurde in Deutschland um die staatliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren gekämpft, die im Februar 2001 zur Verabschiedung des Lebenspartnerschaftsgesetzes führte. Seit Anfang der 2010er wird darüber hinaus die Einführung der Gleichgeschlechtlichen Ehe gefordert."

    Ja, damit hast du gerade selbst bewiesen dass die Situation für Homosexuelle sich stetig verbessert. Wenn das radikale SJW-Tum nicht viele Leute von derartigen Maßnahmen abschrecken würde weil es vollkommen übertreibt ginge das aber wahrscheinlich sogar noch ein bisschen schneller.


    Noch unsere Eltern-Generation ist also mit der gesellschaftlichen (nicht individuell vereinzelten) Norm aufgewachsen, dass Homosexualität krankhaft und strafbar ist. Dass dies rein rechtlich nicht mehr so bewertet wird, dürfte - vermute ich mal - auch daran liegen, dass "Gutmenschen" ihre Vorstellung des Zusammenlebens ab den 60er Jahren stärker in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht haben.
    Welches Verhältnis hat eigentlich die gesellschaftliche immer noch recht einflussreiche christliche Religion zum Thema Homosexualität?;-)

    Ja, die Eltern-Generation. Aber die Gutmenschen aus den 60ern hatten anders als heute auch tatsächlich noch absolut relevante Probleme und tatsächliche systematische Diskriminierung angeklagt. Die heutigen Probleme sind entweder keine oder kaum existent, oder deren Lösungen einfach nur reaktionär und autoritär. Siehe Meinungsfreiheit, was sagst du eigentlich dazu?


    Zum Thema Sexismus und Gewalt gegen Frauen: Gewalt gegen Frauen: Zahlen und Fakten - bff Frauen gegen Gewalt e.V.

    Männer sind an manchen Punkten privilegiert, Frauen dafür an anderen. Das liegt aber hauptsächlich (wie hier) an biologischen Unterschieden, die sozialen sind meistens relativ irrelevant. Und was für Probleme und Lösungen siehst du nun genau? Der Feminismus richtet sich jedenfalls heutzutage einseitig auf Privilegien für Frauen und Diskriminierung von Männern aus.


    Umgekehrt würde es mich eher interessieren, wo genau die Belege dafür sind, dass z.B. Männer oder Heterosexuelle Diskriminierung und Benachteiligung erfahren.

    Ich verweise erneut auf diesen Thread. Heterosexuelle Männer werden von SJWs einfach aufgrund dieser oberflächlichen Charakteristik dämonisiert, und wenn sie mehr Macht hätten erscheint ein Szenario wie im Anfangs erwähnten Video nicht mal so unrealistisch. SJWs wollen Privilegien nicht abschaffen sondern umkehren.

  • Dazu würde ich gerne hinzufügen dass das SJW-Tum sich einfach die falschen Zielgruppen aussucht und extem verallgemeinert. Ich bin arm und gesellschaftlich isoliert, aber da ich weiß, männlich und heterosexuell bin muss das wohl meine eigene Schuld sein, weil ich ja so privilegiert bin.

    Die Klassenzugehörigkeit sollte theoretisch auch berücksichtigt werden - zumindest laut Wiki:


    Zitat

    Privilege is a social theory that special rights or advantages are available only to a particular person or group of people. The term is commonly used in the context of social inequality, particularly in regard to age, disability, ethnic or racial category, gender, sexual orientation, religion and/or social class.


    Wie ich schon mal gesagt habe, fände ich es auch irgendwie komisch, dass jemand, der sich für eine gerechte Gesellschaft einsetzt, sich nicht für Einkommensunterschiede interessiert oder sozialen Status. Genauso, wie ich es komisch finde, dass da nicht "and social class" steht, sondern "and/or" ... Wie da derzeit die gängige Auslegung ist, habe ich nicht verfolgt. Meiner Meinung nach gehört da aber ein ganz fettes "and" hin, wenn die Theorie Gesamtzusammenhänge beleuchten und nicht nur sehr selektiv Teilaspekte beleuchten will.


    Jedenfalls bin ich beim Googeln auf diesen Artikel gestoßen, den ich in dem Zusammenhang ganz interessant fand:


    Interacting with my Christian friends has taught me about my Muslim privilege


    Es geht um eine junge Frau, die ihr "Muslim Privilege" in einem muslimischen Land gegenüber Christen und anderen Andersgläubigen beschreibt.

  • Ich bin dafür, partikulare Kämpfe zu verbinden, anstatt verschiedene "Zielgruppen" und deren Interessen gegeneinander auszuspielen.
    Man könnte mit demselben Recht, mit dem man Homosexuellen oder Frauen ein "Hab dich nicht so" entgegenschleudert, auch auf jeden reagieren, der sich in unserer Wohlstandsgesellschaft als unterpriviligiert wahrnimmt. So gesehen wäre es absurd, hierzulande überhaupt von Armut zu reden, und man könnte jeden Aufschrei über soziale Misstände als Luxusproblem abtun. Wollen wir das?
    Ich halte es generell für verfehlt, bestimmten Gruppen ihr Engagement vorzuwerfen. Das mieft nach diesem linken Paternalismus, nach dem man sich zum Schutzbefohlenen der Unterdrückten aufschwingen muss. Wenn ich die "Befreiung" auf den polit. Tagesplan setzen will, muss ich die Menschen vor ihrem eigenen Erfahrungshorizont abholen. Hier stehen zu bleiben, macht natürlich nicht so viel Sinn, auch wenn man seine eigene Position in der Gesellschaft verbessert. Wichtig ist es, Empathie für die anderen zu entwickeln.
    Hier ein schönes Beispiel: http://www.deutschlandradiokul…ml?dram:article_id=301572


    Mein persönliches Verhältnis zur Meinungsfreiheit ist eher instrumenteller Natur, das sag ich ganz offen. Soll heißen es kommt ganz auf die jeweilige Meinung an, die da vertreten wird. Wenn ich mir die Realität hierzulande anschaue, gibt es meines Erachtens nicht zu viel, sondern zu wenig "Gesinnungsterror".
    Toleranz ist eine anspruchslose Übung, solange sie folgenlos bleibt, und wenn man der vollen Überzeugung ist, das rechte/reaktionäre/faschistische Meinungen solche bleiben und ohnehin nicht wirkungsmächtig sind oder werden können, klar, dann kann man natürlich jeden Mist "tolerieren".


    Der alte Joseph dazu:


    Wenn unsere Gegner sagen: ›Ja, wir haben Euch doch früher die Freiheit der Meinung zugebilligt.‹ Ja, Ihr uns! Das ist doch kein Beweis, daß wir das Euch auch tuen sollen! Daß Ihr das uns gegeben habt, das ist ja ein Beweis, wie dumm Ihr seid!


    "Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahmzulegen. Wenn die Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freifahrkarten und Diäten zu geben, so ist das ihre eigene Sache. Wir zerbrechen uns darüber nicht den Kopf. Uns ist jedes gesetzliche Mittel recht, den Zustand von heute zu revolutionieren. […] Wir kommen nicht als Freunde, auch nicht als Neutrale. Wir kommen als Feinde! Wie der Wolf in die Schafherde einbricht, so kommen wir."

  • So gesehen wäre es absurd, hierzulande überhaupt von Armut zu reden, und man könnte jeden Aufschrei über soziale Misstände als Luxusproblem abtun. Wollen wir das?

    Sehr schlechter Vergleich. SJWs sehen es bereits als extremen Missstand an wenn man nicht ihre Pronomen benutzt, nicht Trump hasst, den Islam als Täter statt als Opfer ansieht oder so weiter... Mein Punkt ist, es geht hier hauptsächlich um vollkommen harmlose "Gedankenverbrechen". Armut hingegen ist ein extrem reales und direktes Problem, es ist vollkommen unverhältnismäßig dieses gegenüber den Luxusproblemen so extrem herunterzuspielen.


    Ich halte es generell für verfehlt, bestimmten Gruppen ihr Engagement vorzuwerfen. Das mieft nach diesem linken Paternalismus, nach dem man sich zum Schutzbefohlenen der Unterdrückten aufschwingen muss.

    Aber genau das machen SJWs...


    Wenn ich die "Befreiung" auf den polit. Tagesplan setzen will, muss ich die Menschen vor ihrem eigenen Erfahrungshorizont abholen. Hier stehen zu bleiben, macht natürlich nicht so viel Sinn, auch wenn man seine eigene Position in der Gesellschaft verbessert. Wichtig ist es, Empathie für die anderen zu entwickeln.

    Genau darin ist die SJW-Bewegung katastrophal. Aber stattdessen beleidigt sie einfach nur auf sexistische und rassistische Art alle ihre Gegner und benutzt hauptsächlich Scheinargumenten, die Ziele sind außerdem extrem radikal, autoritär und dogmatisch.


    Soll heißen es kommt ganz auf die jeweilige Meinung an, die da vertreten wird. [...] Der alte Joseph dazu: [...]

    Das ist noch so ein vollkommen ironischer Punkt. "Die Nazis haben Meinungsfreiheit missbraucht um sie später abzuschaffen, also müssen wir das auch machen!"

  • Okay, ich versuche es nochmal: Wieso sollte ich deine Probleme ernstnehmen? Dass du dich als unterpriviligiert oder arm empfindest, hat für mich keinen höheren Stellenwert als z.B. die Erfahrung einer Frau, die sexueller Belästigung ausgesetzt ist. Ich gehe z.B. mal davon aus, dass du deine Beiträge nicht unter der Brücke oder in deiner Wellblechhütte verfasst.
    Probleme als solche erkennen, setzt ein Minimum an Empathie voraus. Du wirfst anderen falsche Zielgruppen vor. Vielleicht liegt das Problem eher darin, dass du dir die falschen Feindbilder aussuchst?


    Was zu dem nächsten Punkt führt: Vielleicht ist es ironisch, Nazis die Meinungsfreiheit abzusprechen. Es liegt auch eine gewisse Ironie darin, wenn KZ-Schergen nach der Befreiung noch vor Ort von ihren einstigen Opfern gelyncht werden. Diese Art der Ironie finden ich persönlich in hohem Maße befriedigend. Wo die negative Konsequenz liegt, sehe ich jedenfalls nicht. Somit überzeugen mich Aussagen wie "der Hass setzt sich fort" etc. wenig.
    Ansonsten wiederhole ich mich gerne: Tugend- bzw "Gesinnungsterror" - bitte mehr davon! Sich wie Lämmer zur Schlachtbank führen lassen, das hatten wir schon. Ein paar Exekutionen oder lebenslang Festungshaft für diverse Personen in den 20ern hätten der Menschheit vermutlich viel erspart.

  • Okay, ich versuche es nochmal: Wieso sollte ich deine Probleme ernstnehmen? Dass du dich als unterpriviligiert oder arm empfindest, hat für mich keinen höheren Stellenwert als z.B. die Erfahrung einer Frau, die sexueller Belästigung ausgesetzt ist. Ich gehe z.B. mal davon aus, dass du deine Beiträge nicht unter der Brücke oder in deiner Wellblechhütte verfasst.

    Das ist wiederum vollkommen hypokritisch. SJWs betreiben Schubladendenken wie keine andere Ideologie? Du bist weiß, hetero und männlich? Also bist du automatisch ein privilegiertes Arschloch, unabhängig von deiner tatsächlichen Situation. Du bist eine reiche und lesbische schwarze Schauspielerin? Dann bist du automatisch eine arme unterdrückte Minderheit und verdienst meine Unterstützung! Man, kommt endlich von diesem rassistischen, sexistischen und heterophobem Scheiß weg.


    Probleme als solche erkennen, setzt ein Minimum an Empathie voraus. Du wirfst anderen falsche Zielgruppen vor. Vielleicht liegt das Problem eher darin, dass du dir die falschen Feindbilder aussuchst?

    Diese Worter solltest du eher an dich selbst richten.


    Was zu dem nächsten Punkt führt: Vielleicht ist es ironisch, Nazis die Meinungsfreiheit abzusprechen. Es liegt auch eine gewisse Ironie darin, wenn KZ-Schergen nach der Befreiung noch vor Ort von ihren einstigen Opfern gelyncht werden. Diese Art der Ironie finden ich persönlich in hohem Maße befriedigend.

    Kein Argument.

    Wo die negative Konsequenz liegt, sehe ich jedenfalls nicht

    Das es extrem anmaßen und unfreiheitlich ist, Leute wegen ihrer Meinung zu bestrafen.


    Somit überzeugen mich Aussagen wie "der Hass setzt sich fort" etc. wenig.
    Ansonsten wiederhole ich mich gerne: Tugend- bzw "Gesinnungsterror" - bitte mehr davon! Sich wie Lämmer zur Schlachtbank führen lassen, das hatten wir schon. Ein paar Exekutionen oder lebenslang Festungshaft für diverse Personen in den 20ern hätten der Menschheit vermutlich viel erspart.

    Was meinst du damit?

  • Lies doch einfach mal das, was ich geschrieben habe. Und noch ein kleiner Tipp: Wer sich selbst zum Wurm macht, darf sich nicht wundern, wenn er getreten wird. Ich bezweifle hier einfach mal, dass irgendjemand außer dir selbst diese Zuschreibung ("Weiß, männlich, hetero = priviligiertes Arschloch") irgendwo getroffen hat.
    Und nochmal: Verschiedene Formen der Diskriminierung und Benachteiligung gegeneinander auszuspielen nennt sich "teilen und herrschen" und nützt letzten Endes nur denen, die tatsächlich ihre Privilegien auf die Unterdrückung anderer gründen.


    Anmaßend, freiheitsfeindlich - ok, damit kann ich leben, bei dem, was teilweise als "Freiheit" gilt. Besser als treudoof und wehrlos.

  • Und nochmal: Verschiedene Formen der Diskriminierung und Benachteiligung gegeneinander auszuspielen nennt sich "teilen und herrschen" und nützt letzten Endes nur denen, die tatsächlich ihre Privilegien auf die Unterdrückung anderer gründen.

    Außer Nazis, Islamisten und SJWs kenne ich keine Gruppe die das auf so oberflächliche Merkmale wie Rasse, Sexualität oder Geschlecht begründet. Das ist ja genau das was ich kritisiere...

  • Mein persönliches Verhältnis zur Meinungsfreiheit ist eher instrumenteller Natur, das sag ich ganz offen. Soll heißen es kommt ganz auf die jeweilige Meinung an, die da vertreten wird. Wenn ich mir die Realität hierzulande anschaue, gibt es meines Erachtens nicht zu viel, sondern zu wenig "Gesinnungsterror".
    Toleranz ist eine anspruchslose Übung, solange sie folgenlos bleibt, und wenn man der vollen Überzeugung ist, das rechte/reaktionäre/faschistische Meinungen solche bleiben und ohnehin nicht wirkungsmächtig sind oder werden können, klar, dann kann man natürlich jeden Mist "tolerieren".

    Meinungsfreiheit beinhaltet ja auch, dass ich Nazis scheiße finden und das sagen darf. Ich muss Rassismus also nicht stumm erdulden bzw. tolerieren. Entweder herrscht Meinungsfreiheit, oder es herrscht keine Meinungsfreiheit. Wer entscheidet, welche Meinungen nun vom Staat zu filtern und mit Geld- oder Gefängnisstrafen zu ahnden sind?


    Das bedeutet, wie gesagt, natürlich nicht, dass Bullshit nicht Bullshit bleibt und als solcher bezeichnet werden darf. Ich bin der festen Überzeugung, dass Rattenfänger wie der alte Joseph in einer Gesellschaft, in der nicht ein großer Teil der Bevölkerung ständig mit Existenzängsten zu kämpfen hat, keine Klientel mehr finden würden. Das wäre vielleicht ein sinnvollerer Ansatz, um ein viertes Reich zu verhindern. ;) Denn wenn da wirklich mal eine kritische Masse erreicht wird, dann wird auch keine Beschneidung der Meinungsfreiheit oder ein Verbot der NPD mehr den Sturz in den Abgrund aufhalten.


    Das ist wiederum vollkommen hypokritisch. SJWs betreiben Schubladendenken wie keine andere Ideologie? Du bist weiß, hetero und männlich? Also bist du automatisch ein privilegiertes Arschloch, unabhängig von deiner tatsächlichen Situation. Du bist eine reiche und lesbische schwarze Schauspielerin? Dann bist du automatisch eine arme unterdrückte Minderheit und verdienst meine Unterstützung! Man, kommt endlich von diesem rassistischen, sexistischen und heterophobem Scheiß weg.

    Mich würde interessieren, wie groß die Gruppe dieser SJWs ist und ob es sich bei dem Beschriebenen um Extrempositionen oder ganz normale Gedankengänge innerhalb dieser Gruppe handelt. Der oben verlinkte Artikel von dem pakistanischen Mädel liest sich doch eigentlich ganz vernünftig.


    Oder sowas hier - auch wenn ich den Rest des Textes nicht in allen Punkten unterstützen würde:


    Zitat

    Es ist außerdem möglich Situationen zu erleben, in denen Personen gleichzeitig von Privilegien profitieren können, während sie ebenfalls der Empfänger von Diskriminierung in einem Gebiet sind, in dem sie von diesem Privileg nicht profitieren können.