Mal zur rechtlichen Situation von Homosexuallen in der BRD (siehe Wikipedia):
"1969 wurde gleichgeschlechtlicher sexueller Verkehr bei einem Schutzalter von 21 Jahren legalisiert. 1973 wurde das Schutzalter auf 18 Jahre reduziert.[11]Auch nach der Entkriminalisierung wurde jedoch die polizeiliche Sammlung der Daten von Homosexuellen in Rosa Listen fortgesetzt. Das Handbuch der Kriminalistik sah noch 1978 die Führung von Homosexuellenkarteien als notwendige Maßnahme zur Wahrnehmung der polizeilichen Sicherungsaufgaben an.
Der Deutsche Bundestag vereinheitlichte 1994 durch Aufhebung des § 175 das Schutzalter für Homo- und Heterosexuelle auf 14 bzw. 16 Jahre im Zuge der Rechtsangleichung nach der deutschen Wiedervereinigung. Dadurch sank mit Wirkung zum 10. März 1994 das Schutzalter für Homosexuelle in Westdeutschland, während es in Ostdeutschland für Homo- und Heterosexuelle in Teilbereichen stieg.[12]
Ab dem Ende der 1990er Jahre wurde in Deutschland um die staatliche Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren gekämpft, die im Februar 2001 zur Verabschiedung des Lebenspartnerschaftsgesetzes führte. Seit Anfang der 2010er wird darüber hinaus die Einführung der Gleichgeschlechtlichen Ehe gefordert."
Noch unsere Eltern-Generation ist also mit der gesellschaftlichen (nicht individuell vereinzelten) Norm aufgewachsen, dass Homosexualität krankhaft und strafbar ist. Dass dies rein rechtlich nicht mehr so bewertet wird, dürfte - vermute ich mal - auch daran liegen, dass "Gutmenschen" ihre Vorstellung des Zusammenlebens ab den 60er Jahren stärker in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht haben.
Welches Verhältnis hat eigentlich die gesellschaftliche immer noch recht einflussreiche christliche Religion zum Thema Homosexualität?;-)
Zum Thema Sexismus und Gewalt gegen Frauen: Gewalt gegen Frauen: Zahlen und Fakten - bff Frauen gegen Gewalt e.V.
Von abstrakten Statistiken abgesehen bekommt man vermutlich auch hier erst dann ein Verständnis für die Problematik, wenn man einfach mal mit Personen aus dem weiblichen Bekanntenkreis über ihre individuellen Erfahrungen spricht.
Muss ich echt noch die Zahlen zu rechten Gewalttaten raussuchen? Umgekehrt würde es mich eher interessieren, wo genau die Belege dafür sind, dass z.B. Männer oder Heterosexuelle Diskriminierung und Benachteiligung erfahren. Und bitte nicht mit Medienkampagnen wie Schwarzer gegen Kachelmann ankommen.
Natürlich wäre auch die Frage nach rassistischer Diskriminierung z.B. seitens türkischer oder arabischer Jugendlicher gegenüber Deutschen interessant. Die mag es sogar geben (und in höherem Maße religiös motiviert in Form von subtiler Verachtung), aber nicht in dem Maße systematisiert und organisiert, wie anders herum. Wobei ich zugebe, dass dieser Punkt - rassistische und nationalistische Haltungen unter Einwanderern - noch viel zu unbeachtet ist und u.a. zu dem zuvor von mir genannten Beispiel mit der Erdogan-treuen Moschee-Vereinigung in "gegen Rechts" Bündnissen führt.
Ich kann eigentlich dians Beitrag - bis auf die dezente Misogynie - im Grunde zustimmen. Soziale Benachteiligungen als solche waren hier ja noch gar kein Thema. Vermutlich ist es gerade das Gefühl der sozialen Benachteiligung einer weißen Unterschicht oder von Abstiegsängsten bedrohten Mittelklasse, das zum Hass auf diejenigen führt, die man als klassische Benachteiligte erfährt bzw die als solche ihre eigene "Bewegung" bekommen, während man sich möglicherweise von "den Linken" oder den "SJW" im Stich gelassen fühlt. Ich kann mir dies allerdings nur mit selektiver Wahrnehmung erklären. Klar, wenn sich studentische und subkulturelle Linke eher auf einer Frauenkampftag-Demo oder einer Diskussionsrunde zum Thema "Männlichkeit und Hardcore" wiederfinden als bei irgendwelchen Streik-Aktionen von amazon-Sklaven oder Putzfrauen, zeigt das schon, dass der Bezug zu der Arbeiterklasse verloren gegangen ist bzw. hinter andere Themen zurückfällt. Das kann man natürlich Scheiße finden, dass andere Personen andere Prioritäten entwickelt haben, klar. Allerdings kann die Konsequenz wohl kaum darin liegen, seine Feindbilder nun in den vermeintlichen "SjW" zu suchen oder einfach zu leugnen, dass bestimmte Formen der Diskriminierung existieren, nur um so mehr Aufmerksamkeit für den "white trash" abzugraben. Sinnvoller wäre es meines Erachtens, den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Baustellen wieder herzustellen, ohne in Haupt- und Nebenwiderspruchslogik zurückzufallen.