Naja, es gab Raucher-Abteile, da hat man geraucht... und Nichtraucher-Abteile, da hat man nicht geraucht.
Aber nicht im Restaurant. Darum ging es nämlich ursprünglich bei der Einführung.
Jahrezehntelang scherte das niemanden. Die angeblich so klugen Menschen machten sich nicht mal Gedanken, wenn sie ihren eigenen Nachwuchs ausgeräucherten bei der stundenlangen Fahrt in den Urlaub. Das zog alles nach hinten, gekümmert hat das trotzdem (oder gerade deshalb) niemanden.
Einfach weil es normal war. Weil niemand etwas dagegen gesagt oder gar ein Verbot ausgesprochen hat. Und die Leute hätten es auch heute nicht begriffen. Wo soll auch plötzlich eine Einsicht herkommen, die über jahrzehntelang gefehlt hat? Weil sie Menschen plötzlich klüger geworden sind in Zeiten des Trash-TV? Weil sie länger und intensiver nachdenken in Zeiten sinkender Aufmerksamkeitsspanne? Weil sie mehr Zeit haben neben Burnout und extremer Arbeitsbelastung? Weil sie eingesehen und sich reflektiert haben in Zeiten der großen Unbelehrbarkeit und Gewaltandrohungen, nur weil man jemand schief anguckt? Wohl kaum.
Seit dem Rauchverbot hat hingegen ein Wandel eingesetzt. Dir mag naturgemäß nicht gefallen, dass ein Gesetz auch eine Sache zum besseren verändern kann, und doch ist es so gekommen. Kein Mensch käme heute noch die Idee, mit brennenden Zigarette bei mir Zuhause durch die Tür zu marschieren. Oder sich im Flugzeug eine anzustecken, wie das bis in die 80er noch zum guten Ton gehörte. Oder im Kino oder im Wartezimmer beim Arzt - völlig undenkbar.
Statt ständig nur den Staat wegen alles und jedem zu "kritisieren", tätest du gut daran, wie in alten Zeiten, mal wieder mehr den Fokus auf die Gesellschaft an sich zu richten. Denn die größten Dummheiten gehen noch immer von dort aus. Auch wenn du jedes Mal bemüht bist, irgend eine abstruse Brücke zum Staat als Schuldigen zu schlagen.