Eltern der heutigen Gesellschaft

  • I'm back :)


    Diesmal mit einem Thema, welches mich gerade sehr beschäftigt.

    Viele hier würden mir zustimmen, wenn ich mich hier äußere, dass ich mit einem großen Teil der jüngeren Eltern von unserer heutigen Gesellschaft herzlich nicht viel anfangen kann.

    Um auf den Punkt zu kommen, gerade die "Helden der Arbeiterklasse" sind es, die Kinder haben (Frauentausch-Andi hust).


    Mitte 2019 ist neben mir ein junges Paar mit Kleinkind eingezogen, davor war da ein alter Mann, welcher dort alleine wohnte.

    Ich sehe es ein, dass das Kind selbst nichts dafür kann, aber der Vater ist so ein, wie ich es nenne, ein ewiger Halbstarker.

    Aus welchen Gründen auch immer, ist er relativ beliebt in der Nachbarschaft, aber nicht bei mir.

    Aber wie man es von solchen Leuten ja kennt, einerseits Kumpelgetue aber andererseits Prolls.

    Wenn das normal sein soll, dann sage ich: Normal, nein danke. :puke:

    If I was a flag I'd have no nation. Just the colours and the wind. - Marian Gold (from the song "Like Thunder")

  • Wo konkret ist nun dein Kritikpunkt an Eltern der heutigen Gesellschaft? Dass die Protagonisten von Reality-Sendungen nicht gerade beispielhaft agieren, sollte bekannt sein. Es gibt natürlich Eltern, die scheren sich nicht um ihren Nachwuchs, andere wiederum tragen sie auf Händen. Manche erziehen autoritär, anderer durchaus alternativ. Über einen Kamm scheren kann man dabei nicht; und auch das Kind ist nur bis zu einem bestimmten Alter nicht haftbar für die Persönlichkeit, die aus ihm geworden ist.

    Wenn die Kinder später selbst Eltern werden, schließt sich der Kreislauf und es geht alles von vorn los. Mitunter sind die Kinder aus dem verkorksten Elternhaus ganz vorn dabei, alles ganz anders zu machen. Manche übernehmen aber auch einfach nur, was sie gesehen haben. So oder so, aufregen kann und wird man sich immer. Ob nun jemand zum Asozialen geworden ist, oder aber zum "Gutmensch" - jeder macht es gefühlt falsch, da man natürlich nur selber die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und früher sowieso alles besser war.

  • Ist mir schon klar, dass nicht alle Eltern schlecht sind. Der Vater von nebenan ist allerdings jemand, den ich persönlich aber nicht ausstehen kann (als Individuum). Er ist jähzornig und aggressiv (klopft gegen die Wand) und auch vulgär (hat neulich mal HuSo gesagt).

    Ich bin früher (in meiner Kindheit) selbst geschimpft worden, wenn ich solche Wörter in den Mund nahm.

    If I was a flag I'd have no nation. Just the colours and the wind. - Marian Gold (from the song "Like Thunder")

  • Ich vermute mal, dass er dieselben Anstalten gemacht hätte auch ohne Kind. Vermutlich sogar noch extremer.

  • Als ich (30) so elf, zwölf Jahre alt war, waren viele Eltern total paranoid drauf wegen Computer- und Konsolenspielen.

    Ein Psychiater faselte irgendwas von: "Diese schnellen Bilder, die da an einem vorbeiziehen, machen krank."

    Auch war es Trend, das Spielen total einzugrenzen, z.B. auf eine halbe Stunde am Tag.


    Für mich ist diese Medien-Paranoia-Einstellung, die da kurz nach der Jahrtausendwende herrschte, auf einem Niveau mit den Worten meines Uropas:
    "Wenn Kutschen eines Tages ohne Pferde fahren, steckt da der Teufel drin."


    Ich weiß nicht, wie es heute ist, aber Kindern und Jugendlichen ihre Freiheiten homöopathisch klein zu dosieren ist asozial.

    Natürlich sollen keine Elfjährigen Joints rauchen, aber lasst die Kinder doch länger aufbleiben und paar Games zocken.

  • Ich hab halt die Erfahrung gemacht dass es am besten ist wenn man sich so wenig wie möglich einmischt. Die Kinder wissen schon früh genug wann sie sich von den Alten abwenden sollen. Also, unsere Bekannten sind auch echt ein paar vorzeige Arbeitstiere, aber das färbt nicht unbedingt auf die Kids ab würde ich behaupten. Da gibt's genug fremdeinflüsse wie zum Beispiel uns und unseren Stil wenn meine Partnerin und ich auf die zwei Hüpfer aufpassen! Da dürfen die so ziemlich alles was Spaß macht und wir gehen auch viel raus mit den Kurzen :)

    Das tut nicht nur uns gut und sie sind auch noch in dem süßesten Alter wo sie einen durch die Lebensfreude echt noch mitreißen können.

    Zuhause wollen die Alten nach der Arbeit ihre Ruhe und parken die Jungen dann vor der Glotze, also auf so eine Gesellschaft hätte ich auch keinen Bock. Zum Glück gibt es genug Arbeitslose und gesundheitlich Eingeschränkte Hobbypädagogen wie uns, die die letzte Rettung für dieses Problem sein werden :D

  • Gestern habe ich den flüchtigen Bekannten auf einem Spaziergang wiedergetroffen, nur diesmal hatte er statt Hund ein Baby dabei. Seine einjährige 'Enkelin' quasi, von seiner älteren Lebenspartnerin die Enkelin.


    Da die kleine noch weit davon entfernt war sich selber vorstellen zu können, erfragte ich mir aus Interesse einige Fakten.


    Währenddessen wurde mir aber klar, wie wichtig es ist miteinander anstatt übereinander zu reden, denn die kleine Maus schien bereits mit einem Jahr einen ausgeprägten Charakter zu besitzen.


    Sie demonstrierte mit all ihren Möglichkeiten was sie ausmachte und wohin ihr Interesse geht.

    Da ich den 'Opa' und die leibliche Familie für sehr aufgeschlossen halte, hat die kleine gute Chancen sich zu entfalten.


    Das war mal wieder ein erfrischenderes Erlebnis, auch wenn ich weiß dass sich dieser Enthusiasmus von ihr über die Jahre verlieren wird, hatte es doch einen netten Effekt auf mich.


    Leider konnte ich aufgrund meiner Vorurteile nicht so offen sein wie ich es gerne gewollt hätte. Als gäbe es nicht schon genug Schwierigkeiten im Leben :D

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Ob nun jemand zum Asozialen geworden ist, oder aber zum "Gutmensch" - jeder macht es gefühlt falsch, da man natürlich nur selber die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und früher sowieso alles besser war.

    :thumbsup: