Heey! Zerreiß mir meinen Satz bitte nicht und verdrehs dann.
Sorry, das war nicht meine Absicht. Dann glaubst du an einen perfekt-guten gott? Was unterscheidet denn den biblischen Gott davon? Ich denke, dass viele Leute von den Metaphern auf das Wesen/Willen Gottes schließen und sie zu wörtlich nehmen oder nicht darauf reagieren - oder sie so interpretieren, dass sie eine Rechtfertigung haben, sie zu missachten.
Der Klassiker ist doch der, wo einer (Abraham), der Urvater des Glaubens, wie er genannt wird, gemeint hat, es wäre Gottes Wille, dass er seinen Sohn opfert. Man mag mich steinigen wollen, aber ich denke, dass keiner weiß was Gottes wille/Wesen konkret ist (Bund von sinai [1]) - auch nicht abraham. Außerdem wird ein paar Kapitel weiter ein Volk verurteilt, das seine Kinder opfert. Wie passt das zusammen?
Der springende Punkt an der Geschichte ist imo der Gehorsam und das Irren, auch der Respekt vor Gott bzw. seinen (geglaubten) "Anweisungen"/Prüfungen. Die Geschichte sagt mir nicht, dass man gehorchen soll, wenn man meint, dass Gott von einem will, sein Kind zu opfern oder irgendsonen Schwachsinn; wer das macht ist übergeschnappt. Der Punkt ist auch, dass Gott das Ruder im letzten Moment rumgerissen hat, durch ein reales Ereignis, das außerhalb des Glaubens und der "Meinung" von Abraham war. So sehe ich das zumindest.
Ich will nicht (mehr) behaupten, dass ich viel von Gottes Wesen oder Willen weiß, aber es ist nun mal so, dass die Bibel das ist, was unsere Kultur nach ein paar tausend jahren als das offensichtlich populärste geschaffen hat, das von dem Thema handelt - das sage ich, obwohl ich der Überzeugung bin, das diese biblische Sichtweise zersetzt von Eliten Propaganda ist - und die gilt es zu erkennen und zu eliminieren.
Nach tausenden Jahren nehme ich diese Geschichte auch her und sehe es als Metapher: oft genug passiert es, dass man mit dem was man tut im unreinen ist und das gefühl hat, das was man gerne tun würde ist nicht das richtige. Dann sieht man sich gezwungen, seinen geliebten "Sohn" zu opfern. Wenn man in solchen Situationen konsequent ist, hat sich bei mir schon auch mal ein Bock im Busch verfangen, im übertragenen sinn.
[1] Dieser Bund (von Sinai) sah vor das ganze Volk zu Priestern zu machen, die unmittelbaren Zugang zu Gott hatten (Schemot 19,6). (...) Sie hatten zu viel Angst vor Gott und wollten deshalb die unmittelbare Beziehung, die er anbot, nicht, daher Moses als mittler und die 10 gebote. (Schemot 20,18.19).