Update zur Corona - Lage


  • Vor einigen Monaten habe ich noch (naiv) geschrieben, dass davon ausgegangen werden sollte, dass die Maßnahmen ein Ende finden, wenn jeder ein Impfangebot erhalten hat. Das Gegenteil ist eingetreten - die Tatsache, dass Impfen als alleiniger Ausgang aus Ägypten propagiert wird, sorgt nun dafür, dass im Namen einer anvisierten Durchimpfung der Gesellschaft nun auf alle Druck gemacht wird: auf die Ungeimpften, damit sie sich endlich den Pieks geben lassen, und auf die Geimpften, damit sie auch weiterhin ihren gerechten Zorn auf erstgenannte richten, anstatt diejenigen ins Visier zu nehmen, die zumindest für den desolaten Zustand des Gesundheitssystems verantwortlich sind.

    Mittlerweile würde ich die Aussage, dass Gesundheit individualisiert werden sollte, in dieser Hinsicht unterschreiben. Heißt in der Konsequenz: Kein Impfzwang und so gut wie keine Maßnahmen mehr, aber auch keine intensivmedizinische Behandlung mehr für Ungeimpfte, sofern die örtlichen Kapazitäten beschränkt sind. Das ist für mich im großen Maßstab die sowohl freiheitlichere als auch humanere Methode, wenn die Alternative lautet, den permanenten Ausnahme-Zustand noch 2,3, 4 oder noch mehr Jahre aufrechtzuerhalten.

  • Was ist denn das für ein Schinken. Wann soll man das denn alles lesen?

    Aber ich setze mich doch gerade genau dafür ein, dass wir wegkommen von dumpfen Parolen wie: Scheiß Zwangsmaßnahmen, die Obrigkeit reibt sich die Hände, Bill Gates will uns alle chippen, Corona hat es nie gegeben!

    Man muss nicht von einem Extrem ins andere Extrem springen.


    1) Es geht auch kurz und knackig und nicht extrem:

    --> wer sich impfen lassen will, soll das machen

    --> sofortige Zulassung von Sinovac (chin. klassischer Totimpfstoff) und Sputnik. Valneva ebenfalls. Damit ist mehr Wahlfreiheit für Impfwillige gegeben.

    --> wer sich natürlich immunisieren will, soll das machen

    --> wer sich alle 2 -3 Monate boostern will, soll das machen

    ++++++++++Und damit können (und müssen) wir alle Maßnahmen aufheben!!!+++++++

    --> wer trotz Impfung weiterhin Angst hat, der soll auf keine Konzerte und in keine stickigen Kneipen gehen und sich aus dem Internet beliefern lassen. Ist alles heute kein Problem mehr.

  • 2) Empfehlung für Ängstliche (neben der Impfung):

    --> mit dem Rauchen aufhören, denn Raucher liegen doppelt so lange auf der Intensiv.

    --> Idealgewicht erreichen

    --> Sport und ausreichend Schlaf

    --> ältere Ängstliche sollten tatsächlich Kontakte meiden, denn das Durchschnittalter auf der Intensiv beträgt ca. 77 Jahre

    --> der Median der an und mit Corona Verstorbenen liegt bei 84 Jahren - muss also jeder "Alte" selber wissen, ob er jetzt in die Disko oder auf Kaffefahrt geht, unabhängig von seiner Impfung



    3) Intensivbettenauslastung


    --> es wurden seit Januar 2020 ca. 7000 Intensivbetten abgebaut. Die Politik hätte dieses Abbauprogramm mit Pandemiebeginn sofort stoppen müssen. Denn nur dann hätten wir jetzt kein Problem mit 5000 Corona-Intensivpatienten.



    4) Aufrechnung bezüglich Selbstverschulden Ungeimpfter


    --> Wenn die Gesellschaft unbedingt aufrechnen will, was die Selbstverschuldung Ungeimpfter angeht, dann muss diese Bilanz auch fair und umfassend vollzogen werden:

    A) Raucher liegen häufiger und doppelt so lange auf der Intensiv. 1 Raucher "klaut" 2 Nichtrauchern den Intensivplatz.

    B) Zu 80% liegen ädipöse Menschen auf der Intensiv. Nahezu jeder Ädipöse hat einen erheblichen Anteil an Eigenverschulden.

    C) Überwiegend Menschen mit "Zivilisations-Vorerkrankungen" wie Diabetis liegen auf der Intensiv. Auch hier existiert ein erheblicher Anteil an Eigenverschulden.

    D) Durchschnittsalter 77 Jahre auf der Intensiv.

    E) Derzeit ein im Verhältnis höherer Anteil Ungeimpfter als Geimpfter auf der Intensiv.


    Fazit:

    Wenn man schon diese Aufrechnung will, dann wäre es mehr als fair alle Menschen der Kategorie A-E zahlen zu lassen bzw. einen Lockdown bzw. sozialen Einschränkungen zu unterwerfen.

    Menschen, die A-E mehrfach belegen, müssen dementsprechend multipliziert bezahlen bzw. eingeschränkt werden.


    Sehr unfair ist es, wenn man nur die Menschen der Kategorie E belastet, wie die Politik explizit fordert.



    4) Impfpflichtdebatte

    --> ein Rauchverbot würde die Intensivbettbelegung deutlich entlasten. Ein Rauchverbot ist kein körperlicher Eingriff und wäre somit grundrechtemäßig besser vertretbar als das Spritzen von Flüssigkeiten in den Körper.

    Auch die Triage wäre klar: 1 Raucher vs. 2 Nichtraucher. (Das ist deutlicher als Geimpft vs. Ungeimpft)

    --> eine gewisse Bewegungpflicht für Dicke inklusive Süßigkeitenessverbot, wäre eine diskussionswürdige Alternative zur Impfpflicht. Eine Art "Zwangs-Sport" stellt immerhin kein körperlichen Eingriff dar und wäre der Spritze vorzuziehen. "Zwangs-Sport" milde verordnet ist auch Nebenwirkungsfrei.


    Fazit:

    Es gäbe viel effektivere staatlich repressive Maßnahmen, um die Intensivbetten zu entlasten, als die Impfpflicht. Die obengenannten Maßnahmen wären auch allesamt viel besser mit dem Grundgesetz vereinbar.


    Ich sage nicht, dass ich einen solchen repressiven Staat will. Ich sage mit meinem Beitrag, wenn man Repression, Aufrechnung und Einschränkung unbedingt haben will, dann sollte man eine faire Bilanz ziehen und sich nicht nur eine beliebige einzelne Gruppe herauspicken!

  • Das Gegenteil ist eingetreten - die Tatsache, dass Impfen als alleiniger Ausgang aus Ägypten propagiert wird, sorgt nun dafür, dass im Namen einer anvisierten Durchimpfung der Gesellschaft nun auf alle Druck gemacht wird: auf die Ungeimpften, damit sie sich endlich den Pieks geben lassen, und auf die Geimpften, damit sie auch weiterhin ihren gerechten Zorn auf erstgenannte richten, anstatt diejenigen ins Visier zu nehmen, die zumindest für den desolaten Zustand des Gesundheitssystems verantwortlich sind.

    Mit dem Unterschied, dass die Erstgenannten tatsächlich das epidemische Problem lösen könnten. Letztgenannte können zwar mehr und mehr und immer mehr Intensivstationen bauen, aber so ist die Corona-Lage lediglich auf dem Papier gebannt. Das erinnert an Wahlfälschungszenarien in Drittweltstaaten, wo dann die entsprechenden Gegenkandidaten einfach nicht auf dem Wahlzettel erscheinen. Problem (scheinbar) gelöst.


    Was passiert eigentlich, wenn sich die allgemeine Kritik tatsächlich auf das desolate Gesundheitssystem konzentriert, dieses dann gegensteuert und ganz viel anders macht? Es wäre doch letztendlich ein Paradies für alle Ungeimpfte, die dann in nagelneue Betten und Stationen mit Erstbezug empfangen werden. Und alle anderen zahlen dafür. Und durch die nun üppig vorhandenen Kapazitäten, die nicht mehr die Belastungsgrenzen sprengen, wird folglich niemals der Fall eintreten, dass Leute einfach unbehandelt liegengelassen werden. Das lädt förmlich dazu ein, sich weiter fröhlich gehen zu lassen, so wie auf dem Oktoberfest, weil ja Hilfe schon im Zelt nebenan bereit steht. Ob man ähnliche Aktionen auch in Burkina Faso bringen würde, möchte ich mal in Zweifel stellen.


    Jedenfalls ist es das völlig falsche Signal, vor allem dem Personal gegenüber, was sich bedanken wird, wenn für alle anderen zwar die Pandemie scheinbar beendet ist, aber sie das, was sie die letzten zwei Jahre schon Tag und Nacht gemacht haben, nun auch weiterhin leisten sollen.

    Und ob dann deine nigelnagelneuen Klinikbetten und Stationen noch soviel Wert sind, wenn das Personal frustriert und enttäuscht abhaut, das glaube ich doch eher nicht.


    Rechtlich und im Sinne von all dem, für was wir in den letzten 72 Jahre standen und weltweit noch immer hohe Beachtung finden, ist ein Liegenlassen von Hilfebedürftigen auch schlicht nicht durchführbar. Auch das ist eher die Realität von Drittweltstaaten, als voon einem reichen Fortschrittsland wie Germany. Dieses Bild wird man nicht nach außen strahlen, zumal es weder rechtlich geht (die EMRK wird spätestens dafür sorgen), noch im Sinne einer realistischen Alltagsbetrachtung ist.

    Ich meine: was willst du denn machen mit Menschen, die nicht mehr ansprechbar sind? Ihnen per se eine Ungeimpft-Status unterstellen, weil sie ja mit Atemnot und Fieber vor die liegen? Willst du jeden, der noch angesprochen werden kann, vorher interviewen, ob er einen Pieks bekommen hat? Was, wenn er dich aus puren Selbsterhaltungstrieb anlügt? Willst du ein Register für all die Asozialen schaffen (der Auslöser der damaligen Chaostage in Hannover übrigens), und bei jedem akuten Notfall, bei dem die Zeit drängt, erst mal durchs Register scrollen?


    Alles, was passiert wird, ist der Aufbau eines ganzen Industriezweigs für gefälschte Impfunterlagen. Schon jetzt habe ich so meine Zweifel, ob all die angeblich so vielen Geimpften auf den Intensivstationen tatsächlich jemals einen einzigen Pieks erhalten haben.


  • Wenn Ungeimpfte das Hauptproblem bzw die Hauptbelastung für das Gesundheitssystem sind, ist es eben nicht hinnehmbar, dass die Freiheiten aller anderen gleich mit eingeschränkt werden. Ich habe die Misere zum Teil miterlebt - Krankenhäuser im Lockdown, verschobene Operationen, spät entdeckte Krebserkrankungen, dazu die Aussagen von Bekannten, die im System arbeiten - daher habe ich gerade keinen großen Zweifel daran, dass Ungeimpfte tatsächlich das Problem darstellen. Daher habe ich auch kein Problem damit, wenn diesen eine Behandlung verweigert wird, WENN die Kapazitäten nicht mehr ausreichen. Menschen, die unverschuldet medizinische Hilfe benötigen, sollten natürlich dann vorgezogen werden.

    Das Gesundheitssystem als solches muss natürlich auch unabhängig von Corona massiv reformiert werden, da besteht doch eigentlich kein Zweifel. Das sehe ich nicht als 'Geschenk' an Ungeimpfte, auch erscheint mir das Argument der Förderung von Leichtsinnigkeit nicht besonders überzeugend.

  • Das sehe ich nicht als 'Geschenk' an Ungeimpfte, auch erscheint mir das Argument der Förderung von Leichtsinnigkeit nicht besonders überzeugend.

    Genau das passiert aber, wenn sie paradiesische Zustände vorfinden. Warum argumentieren die Trottel denn immer mit ihrem "gesunden Immunsystem", was sie angeblich besitzen, aber sich heimlich genauso vor einer Krebserkrankung fürchten, weil sie genau wissen, dass sie verloren sind ohne medizinischer Hilfe (und oft sogar mit dieser).

    In jedem Fall haben sie die große Klappe, weil sie insgeheim ja wissen, dass Deutschland eines der besten Länder ist, das man sich für eine Corona-Erkrankung aussuchen kann.

    Und wenn du den Faktor Gesundheitswesen ausbauen willst, wofür ich natürlich genauso bin, dann sollten wir uns einfach bewusst sein, für wen das mit ausgebaut wird und wer sich bereits jetzt ins Fäustchen lacht, weil seine Impfverweigerung einen weiteren Sicherheitsgurt erhält.


    Nicht zu helfen ist nicht machbar aus genannten Gründen. Außerdem wäre es eine Bankrotterklärung an uns selbst, wenn wir uns dermaßen auf der Nase herumtanzen lassen, dass wir jetzt selbst eine inhumane Schiene fahren, die es noch nicht mal unter Hitler gab.


    Warten wir lieber mal die Impfpflicht ab. Wenn sie nach österreichischen Vorbild kommt, wird der Deutsche genau dort getroffen, wo es ihm am meisten schmerzt. Und dann schau mal, wie sie doch alle plötzlich zum Impfen rennen.

  • Meine Erfahrung mit Impfgegnern ist eher, dass die insgesamt ein großes Vertrauen in ihr Abwehrsystem haben, nicht nur in Bezug auf Corona. Insofern würde ich überhaupt nicht unterstellen, dass die insgeheim auf das System vertrauen oder große Nutznießer sind - ich hab selbst einen Impfverweigerer-Bekannten, der bisher allein mit seiner 'alternativen Medizin' durchs Leben gekommen ist und dem es im Grunde egal sein könnte, wie das System als solches aufgestellt ist.


    Humanität liegt hier eben im Auge des Betrachters. Ich finde den jetzigen Zustand zutiefst inhuman, in dem Menschen ohne eigenes Verschulden keine OP bekommen, weil sich das Personal um Impfgegner kümmern muss. Wenn wir tatsächlich den Gedanken der Eigenverantwortung höher hängen würden, wäre das für mich akzeptabler und vermittelbarer als dieser im Grunde sowohl unwürdige als auch unfreie Zustand, in dem wir derzeit leben.

  • Wenn Ungeimpfte das Hauptproblem bzw die Hauptbelastung für das Gesundheitssystem sind, ist es eben nicht hinnehmbar, dass die Freiheiten aller anderen gleich mit eingeschränkt werden.

    Ungeimpfte sind aber NICHT das Hauptproblem. Du und Unmensch könnt natürlich weiterhin meinen Beitrag ignorieren (vgl. RE: Update zur Corona - Lage), wenn ihr in Euer Blase bleiben wollt.


    Deshalb bringe ich hier noch eine Quelle (bezüglich Teilbereich "Raucher" meines Beitrages der Kategorien A-E:

    Raucher sterben häufiger an COVID-19
    Cleveland/Ohio – Langjährige Raucher erkranken im Fall einer Infektion mit SARS-CoV-2 häufiger schwer an COVID-19. Sie werden laut der Analyse eines... #Studie…
    www.aerzteblatt.de

    Schwere Covid-Verläufe: Raucher sind besonders gefährdet
    Das Risiko auf einen Krankenhausaufenthalt könnte sich sogar verdoppeln
    www.spektrum.de


    1 Raucher entspricht 2 Nichtrauchern auf der Intensiv.


    Rechnet bitte fair und ganzheitlich auf, wenn ihr aufrechnet.

  • Wir haben dieses 'Argument' schon weiter vorne im Thread betrachtet. Die aktuelle Überlastung des Gesundheitssystems ist natürlich auf Corona-Patienten zurückzuführen, die eben im Gegensatz zu Rauchern kurzfristig in zu großer Anzahl in den Kliniken vorstellig werden. Natürlich könnte man darüber nachdenken, Raucher stärker zur Kasse zu bitten, nur ändert das kurzfristig nix. Eine ausreichende Anzahl an Geimpften allerdings schon. Also sehe ich keinen Sinn in solchen Ablenkungsmanövern .