Daher verstehe ich nicht, warum bei Corona so eine Hetze getrieben wird gegen Menschen, die eben für sich entschieden haben, dass sie das Risiko, schwer zu erkranken als relativ gering betrachten.
Ganz einfach: weil dein Skifahr-Beispiel recht unpassend ist. Eine weltweite Pandemie ist etwas mehr als ein lustiger Freizeitspaß.
Vielmehr müsste der Vergleich lauten: manche Menschen hantieren gern mit dem Flammenwerfer und anderen ist das zu gefährlich. Die Flammenwerfer-Befürworter sagten daraufhin: "dann schließt euch halt ein, wenn ihr vor meinem Feuer solch große Angst habt".
Dann wurden Schutzschilder erfunden. Plötzlich beginnen die Feuerteufel im Internet verwundert festzustellen, dass sie selbst ja auch Verbrennungen erleiden können, wenn der Feuerstrahl von einem Schutzschild abprallt. Das erste was ihnen darauf einfällt ist: "dann müssen aber auch die Schutzschildträger zusätzlich feuerfeste Kleidung tragen, nur das wäre gerecht!!!!!", statt dass man auf die viel naheliegendere Lösung kommt, nicht mehr mit dem Feuer zu spielen oder sich zumindest selbst mit dem minimalsten Grundschutz auszurüsten.
Die Vergleiche mit dem Skifahren oder gefährlichen Sportarten sind halt jedes Mal insofern Blödsinn, weil sie immer darauf zielen, dass man selbst und ganz allein den Folgeschaden trägt. Michael Schumacher hat es vorgemacht. Aber das hatte eben nicht soviel mit unserer heutigen Covid-Situation zu tun. Als Ungeimpfter trägt man das Virus munter weiter, was nicht nur in Puncto Mutation ein Problem darstellt, sondern auch, weil das Virus so nie ausgerottet wird, da durch immer neue Wirte immer neue Varianten entstehen werden, für die wiederum der bishere Impfschutz entweder nicht mehr so gut wirkt oder im schlechtesten Fall überhaupt nicht. Man konterkariert also das Schutzschild der anderen, das man immer als Hauptargument dem anderen entgegengebrüllt hat: "dann lass dich halt impfen, wenn du unbedingt Schutz braucht!". Beziehungsweise: "du bist doch jetzt geimpft, wo ist dein vedammtes Problem?"
Das verdammte Problem sind jene, die bei der Sesselliftfahrt nach oben, immerfort Steine direkt vor die Füße der anderen Skifahrer werfen und sich oben angekommen als feinste Menschen überhaupt wähnen, weil sie sich bei ihrer Abfahrt ja allenfalls selbst verletzten können.
Und diese Toleranz darf man aber dann ja wohl auch gegenüber Menschen erwarten, die sich nicht impfen lassen wollen.
Natürlich. Aber dann sollten sie konsequenterweise aber auch alle Nachteile akzeptieren, die mit dieser gewollten und völlig bewussten Abspaltung hervorgerufen werden. Exakt diese Leute waren nämlich die Ersten, die sich lauthals beklagten, als überlegt wurde, ob die Tests künftig selber zu zahlen sind oder ob ein Konzertbesuch demnächst für sie mit Einschränkungen verbunden sein könnte.
Dabei forderten sie einst selbiges, als sie munter verlauten ließen, dass die Risikogruppen dann halt Zuhause oder in ihren Heimen bleiben sollen.
Und heute, wenn die Risikogruppen den Spieß umdrehen und den Impfverweigerern verklickern, dass sie den Konzertabend ihrerseits halt Zuhause verbringen können, dann finden diese das plötzlich nicht ganz so geil. So wendet sich das Blatt. Sachen, die man selbst noch gepiesen hat, findet man nun, wenn es einem selbst betrifft, doch nicht so toll. Dabei trug man den "Rat" damals an Menschen ran, die nichts für ihre Situation konnten, geschweige denn sie ändern. Ganz im Gegensatz zu dir, der du deine Situation jederzeit umkehren kannst. Hast du aber schlicht kein Bock drauf.
Und so kommt der Bumerang heute zurück, als sich dein Bashing gegen die isolierten Pflegeheimbewohner richtete.
Heute "basht" man dich, was du aber seltsamerweise als völlig skandalös empfindest. KARMA.