bzw. was meinst du eigentlich mit wellenlänge?
Eigentlich ganz banale Dinge... wie dass man die selben Dinge witzig findet... dass man sich nicht ständig beim anderen erklären oder entschuldigen muss, weil der irgendwas "in den falschen Hals" bekommen hat... dass man einen ähnlichen Musikgeschmack hat... dass man ähnliche Hobbys und Interessen hat, und dass sich eben alle Beteiligten gleichermaßen darauf freuen, wenn man irgendetwas bestimmtes gemeinsam tut, und es nicht jedes Mal so ein Gefeilsche gibt nach dem Motto "ok, ich mach jetzt dir zuliebe etwas, was mir nicht so gefällt, und dafür tust du dann morgen das mit mir, was dir nicht so Spaß macht"
Hast du ne Ahnung, in wie vielen Beziehungen das exakt genau so abläuft? Also jedenfalls in den allermeisten, meiner Erfahrung nach...
und das ist eben was, was ich total abschreckend finde, und was ich für mich selbst niemals haben wollte.
Darum habe ich ja auch in meinem Video über die "Beziehungs-Katastrophen" gesagt, dass ich es nicht verstehen kann, warum die Menschen ihre besten Freunde oder Freundinnen, mit denen sie total viele gemeinsame Interessen haben, nur ab und zu mal am Wochenende treffen... während sie mit den Menschen, mit denen sie oft gar nicht einer Meinung sind, dann zusammen ein Haus bauen und eine Familie gründen.
Das hat sich halt irgendwie kulturell so entwickelt. Aber ich find das irgendwie krank. Vielleicht ist auch ein bisschen Masochismus dabei. (nicht, dass ich dir jetzt einen solchen unterstellen wollte... )
Ich versteh schon auch deine Argumentation.
Du siehst die Probleme, die aus der Ungleichheit und den Meinungsverschiedenheiten zwischen Familienmitgliedern entstehen, auch als eine Chance, daran zu wachsen... als einen Spiegel, in dem man erkennen kann, an welchen Stellen man noch an sich selber arbeiten muss. Vielleicht auch als etwas, was einen zusammenschweißt, wenn man durch unzählige Auseinandersetzungen gegangen ist und es dann trotzdem immer noch miteinander aushält.
Für sowas hab ich persönlich ja dieses Forum hier. Das ist auch ne Form von (wenn auch virtueller) Familie, wo sich die Leute im Lauf der Zeit so zusammengerauft haben und man sich irgendwie aneinander gewöhnt hat, auch wenn manchmal himmelweite Unterschiede zwischen einem klaffen.
Gerade so als Training, wie man in Konfliktsituationen reagieren soll, oder als Gedulds-Prüfung, hat mich das Forum auch definitiv weiter gebracht. Da bin ich durch jahrelanges Konflikttraining mittlerweile echt an einem Punkt, wo ich total über den Dingen schwebe und mich so schnell nichts mehr auf die Palme bringen oder erschüttern kann.
In meinem Privatleben sehe ich es aber völlig anders. Da will ich keinen Ärger, keinen Stress, keine Meinungsverschiedenheiten, sondern am liebsten totale Harmonie, Einigkeit und ECHTE "Unity" rund um die Uhr. Ich ertrage keine Fremdkörper in meiner Sphäre. Und "Fremdkörper" ist für mich in dieser Hinsicht jeder Mensch, der mich nicht versteht, oder zumindest wichtige Teile von mir nicht versteht, oder den ich manchmal nicht verstehe, oder wo man zu oft aneinander vorbeiredet. Sowas brauch ich einfach nicht, weder in der Familie noch im Freundeskreis. Weil ich sowas eben als Stress empfinde... und auch wenn Stress positive Auswirkungen haben kann, brauch ich den nicht in meiner Sphäre, wo ich einfach nur entspannt den Frieden genießen will.
Also wie gesagt, so ist eben meine persönliche Ansicht dazu. Ohne dass ich diese jetzt jedem anderen auch aufzwingen wollte. Muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist... Harmonie/Einklang/Eintönigkeit und Frieden, oder lieber Abwechslung/Herausforderungen/Stress und Action.