Die Vermessung des Herzens
Mein Herz gleicht
einem ruhigen,
tiefen See.
Es ist warm,
wenn der Regen mich küsst.
Blume und Regen
Die Blume erblühte
einst in der vollen
Pracht, die die
Sonne ihr schenkte.
Der Sommerregen
wird allmählich kühler
Die Blume spürt den Herbst,
ahnt bereits den Winter.
Wie sich die Jahreszeiten doch immer wiederholen?
Wer kann sie schon aufhalten?
Nachtsicht
Inmitten des undurchsichtigen Dschungels
bei Nacht umherirren
und sich dabei mit Schmutz
bedecken.
Tiefer im Schlamm steckenbleiben,
hilflos herumzappeln.
Allmählich Schatten und Umrisse
erkennen.
Sobald die Augen sich dran gewöhnen:
Im Dunklen sehen.
Küchenspiele
Frau an kurzer Leine
bringt kühles Bier.
Kühles Bier,
kalte Herzen.
Warmer Tee
wartet in der Küche.
Und der Traum von Liebe.
Vergänglichkeit
Auch vom leckersten
Kuchen bleiben am Ende
nur ein paar Krümel.
Weltenreise
Die kleine Pfütze
am Rande des Rinnsteins
ist ein Ozean für die Ameise.
Das heruntergefallene Blütenblatt
ein Segelboot,
das mich dieser Welt näherbringen kann.
Es ist nur mein eigener Geist,
der diese Dinge für
klein und unbedeutend
hält.
Ordnung
Das heiße Bügeleisen
glättet die Falten meiner
Kleidung und in
meinem Kopf.
Sommernacht
In Kästchen gesperrte
Träume
entfachen sich
beim Betrachten
des Sternenhimmels
von Neuem.
Ein abgekühltes
Herz
wird von dem
Lagerfeuer einer
Sommernacht gewärmt.
Zukunft
Kirschblüten im November,
tote Hummeln im
August.
Antiquierter Mensch.
Sommertag
Blauer Himmel
ungemähte Wiese
ungemähter Augenblick
So-sein.
Brennende Ameisensäure
auf meiner Haut.